Holz: Wie bekomme ich glatte, glänzende Oberflächen?

SirToby

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Hallo,

ich wollte fragen, welche Vorgehensweise die beste ist, um die Hölzer extrem glatt und glänzend zu bekommen und dennoch die natürliche Farbe und Struktur zu erhalten. Bisher schleife ich nur mit extrem feinem Schleifpapier und öle zum Schluss. Bei Padouk-Holz sieht man dann dennoch feine kleine Unebenheiten und es ist etwas matt. Verbesserungsvorschläge von euch?

Danke und Gruß,
Tobias
 
Da hat hobby recht. Polieren mit Carnaubawachs zum Beispiel bringt einen schönen Glanz. Dabei allerdings Vorsicht bei offenporigen dunkleren Hölzern, da das Wachs sich in die Poren setzt und so weiße 'Flecken' verursacht.
Sebastian
 
Wie beim Klingenfinish beginne ich auch bei Holz mit nem gröberen Papier und arbeite mich dann rauf bis auf 400...

Je nach Holz.

Danach noch mit Stahlwolle und zum Abschluss polieren mittels Polierscheiben und Wachs od dergleichen.

Lg
 
Mit einer Ölpolitur bekommst Du auch einen schönen seidenmatten Glanz, der die Maserung des Holz sehr schön zur Geltung bringt und sogar witterungsbeständig (Küchenmessergeeignet) ist.

'Ölpolitur' findest Du in der Suchmaschine oder im Wiki.

Poliertes Kirschenholz ist geil ;-)

roro
 
Hallo,

also wenn ich an einem Messer einen hochglänzenden Griff machen muß verwende ich ausschließlich Schellack. Nach 4-5 Schichten ist keine Pore mehr offen und es glänzt wie nichts anderes. Griffig bleibt es auch noch was ja durchaus bei einem Messergriff von Vorteil ist.

Thorsten
 
um die Hölzer extrem glatt und glänzend zu bekommen und dennoch die natürliche Farbe und Struktur zu erhalten. Bisher schleife ich nur mit extrem feinem Schleifpapier und öle zum Schluss. Bei Padouk-Holz sieht man dann dennoch feine kleine Unebenheiten und es ist etwas matt.

Moin,
Padouk, aber auch andere Hölzer haben eine mehr oder weniger offene Holzstruktur, selbst wenn Du bis 2000 schleifst, was ich gerne mache (ist aber zwanghaft) , müßtes Du die Poren mit einem Porenfüller auffüllen, ähnlich wie bei einer Shel lack Politur (z.B. Bimsmehl). Damit verhinderst Du, daß die Politur, oder was auch immer in die Holzporen absinkt und später die von Dir beschriebenen Unebenheiten und matten Stellen erscheinen. Man kann natürlich das Ganze auf die Spitze treiben und mit Schleiföl anfeuern (belebt Maserung), dann wird der Holzgriff mit einer verdünnten Shel lack Politur grundiert, dann erst Porengefüllt, dann Grundpoliert, dann Deckploliert, Auspoliert - ich habs nie richtig lernen wollen - weil wirklich aufwendig.

Das ganze geht auch mit dem CCL Knife handle polish - nur schneller, wir wollen das Messer ja benutzen, meistens jedenfalls.

Die natürliche Farbe und Struktur wird aber immer verändert, bzw ich habe es nie geschafft nach einem Eingriff am Holz keine Veränderung zu sehen.

Noch eine Schnellmethode für harte Hölzer: z.B Osage Orange, extrem hartes und unverrottbares Zaunpostenholz (Bogenholz) aus USA. Schleifen bis 800 dann auf Tuch-Polierscheibe (meine ist von Brisa.fi) mit Magnesium (auch von Brisa) polieren mit, Schnaps säubern, ergibt schon mal eine super glatte, glänzende Fläche in kurzer Zeit. Darauf ein bisschen Shel lack verreiben, dann ein bisschen Leinöl und polieren mit Tuch und wenn es trocken ist nach 2 Tagen (mindestens aber 1 Tag) mit Stahlwolle (4x0) + bisschen Leinöl unter Glühbirne 40 Watt erneut polieren, und das ganze von vorne und zwar sieben mal hintereinander, jedesmal so 10 Minuten. Ich garantiere Dir damit eine schöne glänzende Oberfläche. Viel schneller gehts jedoch nicht. Ich glaub die Klingenmacher schleifen und polieren sich auch einen Wolf, haben es aber leichter mit ihrem feinen Materialgefüge, das ist beim Holz viel aufwendiger. (Bin mal gespannt ob einer widerspricht)
Das gilt genauso für Horn, Bein und Stein am Griff, je härter das Material, desto besser wird der Glanz.



Gruß

Moose

p.s. ich suche schon seit Jahren nach einer Abkürzung, habe aber noch keine gefunden.

Auf der Brisa homepage gibts dazu auch eine Anleitung in english, die ist brauchbar, habs ausprobiert und nach Bedarf abgewandelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
...wir wollen das Messer ja benutzen, meistens jedenfalls.

Genau. Für Gebrauchsmesser würde ich eine Ölpolitur einer Schelllackpolitur _immer_ vorziehen. Die ist nämlich pflegeleicht. Ein Messer, nachdem es mal im Tomatensalat lag wird abgespült und zum Trocknen in den Block geschoben. Nach dem Trocknen ist es auch kein Thema, da mal mit ein bischen Leinöl (oder Olivenöl) darüberzugehen und mit einem weichen Tuch nachzupolieren.

roro
 
Hallo,
in meiner Freizeit baue ich Pfeifen aus Bruyèreholz. Ich empfehle dir das Holz zuerst mit 400er Schleifgewebe abzuschleifen bis alle Kratzerchen weg sind. Mit einer Poliermaschine und Polierpaste danach vorpolieren. Mit Carnaubawachs (ein sehr harter Wachs) bekommst du das Holz auf hochglanz. Wichtig - für jeden Wachs eine eigene Scheibe. Am Besten nochmal mit einer weichen Scheibe ohne Wachs nachpolieren.

Gruß Dennis
 
Was nimmst Du denn als Porenfüller vor dem Polieren?

Ich schleife mit 400er Schleifgewebe das Holz bis keine Kratzer mehr zu sehen sind. Dann beize ich das Holz und trage DanishOil 2-3 mal auf. Das zieht ins Holz ein und versiegelt es. Das muss dann allerdings 2 Tage austrocknen. Die Beize wird dadurch auch gefestigt.

Gruß Dennis
 
Vielen Dank für die vielen Antworten! Ich schleife bisher mit MicroMesh Pads bis 8000 hoch und versiegle dann mit Schaftöl. Dadurch fehlt natürlich der Glanz. Und da erscheint mir der Hinweis mit dem Carnaubawachs ganz gut zu sein.
Meine Frage daher: Kann ich Carnaubawachs auch noch nach dem Bestreichen mit Schaftöl nutzen? Und was gibt es bei der Verwendung von Carnaubawachs zu beachten (außer: für jeden Wachs eine eigene Polierscheibe)? Wie trage ich das Wachs am besten gleichmäßig auf (scheint ja extrem hart zu sein)? Und was mache ich, wenn ich keine Poliermaschine habe?

Danke und Gruß,
Tobias
 
Ich habe gerade mal nach Poliermaschinen geguckt. Wenn du diese handgeführten Autopolierscheiben meinst, die sind ja nicht so teuer. Aber was für Scheiben benutzt du zum Polieren? Fell, Filz, was anderes?

Gruß,
Tobias
 
Und was mache ich, wenn ich keine Poliermaschine habe?

Kaufen oder schenken lassen.

Die kleinen Teile für die Bohrmaschine sind nicht teuer, wahrscheinlich liegt so ein Teil sogar noch bei mir herum.
Bei Interesse kannst Du mich mal anmailen.

Ansonsten würd eich mir Tuchpolierscheiben kaufen (sind nicht sehr teuer) und Polierwachs (so ein Block reicht wahrscheinlich ein Leben lang) und das Ganze auf einen Schleifbock montieren.

Hans
 
Hallo,
ich benutze Tuchpolierscheiben. Für den Hochglanz eine weiche Filzscheibe.
Den Carnaubawachs-Klotz hälst du einfach an die rotierende Scheibe. Wer Wachs schmilzt und haftet an der Scheibe. Dann polierst du das Holz. Du musst auch darauf achten, dass immer genügend Wachs auf der Scheibe ist. Ansonsten trägst du den Wachs wieder vom Holz ab.

Ich wünsche dir ein gutes Gelingen
Dennis
 
OK, habe mir eine Poliermaschine gekauft. Mit Kletttelleraufsatz, 180 mm. Jetzt ist meine Frage: Welche Polierscheiben nehmen? Fell? Schwamm? Gibts sonst noch was zu beachten und wo kriegt man die am billigsten?

Danke und Gruß,
Tobias
 
hi,

Du brauchst keine Maschine mit Klettteller, sondern eine Tischbohrmaschine oder einen (kräftigen) Schleifbock oder eine Handbohrmaschine, die mit einer Vorrichtung an einen Tisch gespannt wird UND eine Tuchpolierscheibe sowie Polierwachs in der richtigen Körnung.
Je mehr Kraft und Geschwindigkeit das hat, desto besser im allgemeinen (O.K., manche Hölzer mögens nicht so heiß).
Hier:http://www.rs-schleiftechnik.org/assets/s2dmain.html?http://www.rs-schleiftechnik.org/poliermittel/00000095140abaa04.html
sieht man sowas.

Viele Grüße,
torsten
 
Hi, Ich mache es immer so erstmal Grobschleifen mit Körung 80 den mit 120 und dann bis 1200 oder 1000 das reicht allemal und dann ein Ölen , denn ne Stoffscheibe aufen Polierbock den mit Canauberwachs rüber den glänzt alles was mit Holz zu tun hat ;)
Ich hoffe ich konnte dir helfen !?

Liebe Grüße Santino
 
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