Holztrocknung in den eigenen 4 Wänden

Aber gut auf die langsame Erwärmung achten. Das kann man nicht genug betonen. Nach der ersten Andeutung in Rtg. Mikrowelle von Günter habe ich das mit Mut und Schmackes mit einem Rest Amboina versucht.

War dabei etwas zu sürmisch...Harz ausgetrieben und angefangen zu kokeln...jetzt hab ich Küchenverbot!
 
Kontrollschnitt

Habe vorhin einen meiner Stämme aufgesägt, um das Innenleben zu Begutachten, Ergebnis :

Nach ca. 1,5 Jahren beinahe frisch wie gestern gefällt, die Farbe ist bis in die Rißspitzen eingedrungen, keine weiteren Einrisse erkennbar, allerdings waren die Risse länger als erwartet.
Gar nicht so einfach, die Stämme längs mit Kreissäge auf grobe Kontur zu schneiden, mit E-hobel ging es dann besser (rundum winklig gehobelt), nachdem die grössten Nüsse entfernt waren.
Noch ein Resultat:
Stämme von weniger als 12cm D lohnen sich kaum, bleibt zu wenig übrig, falls man Streifen von 15-20mm Dicke behalten will, es sei denn, der Stamm war gleichmässig rund.

Gruß Andreas/L
 
Zuletzt bearbeitet:
Andreas...

nicht zu dünn schneiden!!

Ich habe mir auf diesem Wege schon herrlichen Buchenkrebs versaut. Im Übereifer in dünne Brettchen geschnitten und langsam getrocknet, sah hinterher aus wie Wellpappe. 20-25 mm dick würde ich die Bretter schon lassen.

so long
 
Nüsse und mehr

Hallo Messermacher!

@luftauge:
Was meinst Du denn mit den Nüssen? Darunter kann ich mir kaum was vorstellen? Wieso kannst Du mit dem Elektrohobel das Material schneller in Form bringen als mit der Kreissäge? Oder meinst Du nur die Nacharbeit nach dem Sägen?

@o.technikus:
Das mit den dickeren Brettchen kann ich nur unterstützen, meine bisherigen Erfahrungenmit Verzug sind auch so, dass das Brettchen eher macht was es will. Wenn man dann eine verzogene Griffschale auf so ein Messer klebt, dann steht das ganz schön unter Spannung und das ist nunmal nicht so dolle. Dann gibt es nachher leichter wieder Risse.

Viele Grüße sendet Euch der Leo.
 
Moin Volker & Leo :

@ Volker :
Ich dachte an ca. 20-25mm, passt ganz gut, da die Vierkante ca. 75mm sind, etwas Speck muss schon sein ;)

@ Leo :
Nüsse sagt man ugs. zu den Resten der Astansätze im Stamm, sie sind recht hart und stehen fast senkrecht zu den Flächen im Holz (die dunklen Kreise/Punkte).
Meistens knackt/knallt es, wenn man mit Hobel oder Kreissäge dadurch fährt, und meisten geben die Werkzeuge nach :D

Längsschnitte in frischem Holz sind immer problematisch, weil die Klingen/Sägeblätter von den Fasern eingeklemmt und überhitzt werden können, im Sägewerk werden Gattersägen für solche Arbeiten benutzt, raus kommen Bohlen, mit unterschiedlicher Dicke, je nach Gattertyp(überdimensionierte mehrschneidige Hub-/Stichsägen) .

Da das Holz nicht genau rund und gerade war, konnte ich es kaum der Länge nach einspannen und winklig sägen, hab ne Stunde im "Trockenanschlag" gehalten, gedreht und spekuliert, einen Probeschnitt von 35 mm gemacht, um wenigstens eine Seite gerade zu bekommen und bin dann zum E-hobel gewechselt.
Heute hab ich mit Handhobel angefangen, und werde den Rest mit E-hobel glätten, danach mit Tischkreissäge Bretter von 20-25mm schneiden.
Dauert zwar länger, ist aber sicherer weil ungefährlicher und werkzeugschonender !

Auf keinen Fall experimentieren, ist wirklich nicht ohne :waaah:

Gruß Andreas/L
 
Sägenarten

Hallo luftauge!

Ich habe meine Stämme mit einer Säbelsäge und einem Nassholzsägeblatt aufgetrennt. Das ging eigentlich ganz gut, da ich den Stamm in einen Schraubstock einspannen konnte und den Stamm zur Hälfte von oben nach unten durchsägen konnte. Dann habe ich den Stamm herumgedreht und neu eingespannt und von der Mitte ausgehend den Stamm nach oben zu Ende durchtrennt. Das Blatt erwärmt sich dabei schon, aber die Bewegung ist ja eine ganz andere als bei der Kreissäge. Vielleicht geht das deshalb besser. Meine Kreissäge (leider nur eine kleine Handkreissäge) hätte außerdem gar nicht die erforderliche Schnitttiefe gehabt.
Da sich der Sägeschuh gegen den Stamm abstützt, geht das Sägen auch recht einfach. Man braucht den Stamm auch nicht mit der Hand zu Führen, wie bei der Tischkreissäge. Die Schnitte habe ich dann mit einem Handhobel nachbearbeitet, das Spanen ging dank der hohen Feuchtigkeit sehr einfach.

Bisher gingen meine Sägen beim Durchtrennen der Äste im Stamm (Nüsse) nicht kaputt. Nur die Hobelklingen haben darunter gelitten. Aber bei geringer Spantiefe und scharfen Hobeleisen halten sich bei mir die Probleme in Grenzen. Vielleicht bearbeite ich auch nur weichere Hölzer als Du.

Viel Spaß beim Sägen wünscht Euch der Leo.
 
Hallo Leo !

So, wie Du es beschrieben hast, mache ich es sonst auch, nur hatte ich angenommen, dass die Stücke bereits etwas trockener wären, waren sie aber nicht.
Heut nachmittag mit meinem Vater zusammen seine EB TKS gequält, genau wie erwartet, zwar ist nicht das HM-Blatt zu heiß geworden, dafür hat sich der Stamm während des Sägens verworfen und geklemmt. Hat ganz gut gequalmt in der Garage :haemisch: , aber mein Vater meinte, dass es bei dem Holz ganz normal sei (is seine Säge, aber ich hab dann abgebrochen).
Bis auf ca. 30mm gesägt und abgerichtet, das reicht erstmal. Morgen werde ich den Rest mit Jack und Stanley :D von Hand bearbeiten.
Für eine Gattersäge im Werk wären die Stücke auch zu klein/zu kurz.

Jack and Stanley rullz !

Gruß Andreas/L
 
Hi,
da ich ja keine langen Bretter brauche habe ich die Stämmchen mit der Kreissäge in kurze (150mm) Stücke geschnitten. Dann war es viel leichter eine stabile Position zu finden. Ich hab dann gaaanz vorsichtig Angefangen von der einen Seite dünne Scheiben abzuschneiden bis es eine einheitliche Fläche ergab. Der Rest war dann eigentlich ganz einfach.

Zorro
 
Hallo luftauge!

Jack und Stanley klingt nach Bügelsägen. Ich habe damit keine guten Erfahrungen bei Schnitten längs zur Faser gemacht. Mit meiner Sandvik Force Bügelsäge und einen Sandvikblatt mit Schwedenverzahnung komme ich bei Längsschnitten kaum voran. Außerdem wird der Schnitt sehr breit, weil sich das Sägeblatt dauernd seitlich hin und her bewegt.
Kennst Du bessere Sägeblätter für Längsschnitte für Bügelsägen?

Bessere Erfahrungen habe ich mit der Längsverzahnung einer großen Ryoba Säge von Dick feine Werkzeuge gemacht, oder wie schon gehabt mit der Säbelsäge (im Heimwerkerbereich auch als Pendelfuchsschwanz bekannt).

Viele Grüße und schärfe Sägeblätter wünscht Dir der Leo.
 
@ Leo :

Jo, sind Bügelsägen, und etwas Bewegung braucht der Mensch :glgl:
Welche Zahnung momentan drin ist weiß ich gar nicht, habe aber noch zwei neue Blätter mit anderen Profilen, morgen bin ich schlauer.
Mein Vater hat eine Multisäge, aber das lasse ich lieber :D, er hat das heutige Sägen zwar mit Fassung ertragen und meinte, die EB hätte schon Schlimmeres erlebt, ich will ihn/sein Gerät aber auch nicht überstrapazieren !

@ zorro :

Mein Problem waren die krummen Stämme, da musste ich erstmal begradigen, das war mit Handkreissäge zu riskant :teuflisch
Die 150-200mm langen Stücke sind hoffentlich die interessantesten, weil dort Verzweigungen saßen, ich erwarte dort abwechslungreiche Maserungen, aber leider auch grosse Nüsse :glgl:

Gruß Andreas/L
 
Hallo Leo,

das mit der japanischen Ryoba Säge von Dick kann ich nur bestätigen, egal welches Holz oder welche Faserrichtung Auch Wurzelfaserdurcheinander es geht bestens. Feinster Schnitt und sehr zügig. habe ein Ersatzblatt beim örtlichen Werkzeugdealer aufgetrieben. Preis wie bei Dick im Katalog. Die Stücke, hauptsächlich Kirsche und Apfel, trocknen im Fahradschuppen. Hat ja keine Eile, was zählen schon Monate in der Ewigkeit....

Paulus
 
Heute morgen habe ich zwei weitere Stücke gesägt :
- mit Jack der Länge nach , der Schnitt war nicht breiter als gestern mit der EB, und ohne Holzkohle
- verworfen hat es sich trotz Handarbeit, genau wie mit TKS
- Jack hatte Standard-Zahnung Z-Z-Z-Z-R-Z-R-Z-Z-Z-Z (Z=Zacke,R=Rund)
Profil hatte keine spezielle Bezeichnung
- hat im Wesentlichen nur etwas länger gedauert, als mit EB. (Anzeichnen, ansägen, 1/3durchsägen, umspannen, weitersägen, grob glätten...)

Gruß Andreas/L
 
Dicke Sägen

Hallo Sägenfans!

@ Paulus:
Überhaupt sind die Werkzeuge von Dick schöne Sachen, mir gefallen die immer sehr gut, allein schon der Katalog ist ein Genuss. Ich war einmal in dem Laden in Metten, als ich dort in der Nähe Urlaub gemacht habe. Das ist vielleicht ein Traum, da kannst Du alle Werkzeuge ausprobieren, die japanischen Hoben sind wohl auch nicht schlecht, wenn mein gebeutelter Geldbeutel (welch Wortspiel :) ) es zuläß werde ich mich wohl mal genauer damit auseinandersetzen.

@luftauge:
Erstaunlich, dass mit der Verzahnung auch die Schnitte längs zur Faser geklappt haben. Ich hatte immer Probleme damit.
Die Verzahnung, die Du Beschreibst ist wahrscheinlich die Schwedenverzahnung für den Nassholzschnitt. Mit Bügelsägen arbeite ich auch gerne draußen, das macht Spaß und wenig Krach, da kann man auch am Sonntag mal ein wenig Kaminholz kleinmachen.

Viele Grüße und scharfe Sägen wünscht Euch der Leo
 
@ Leo :

Darum benutze ich sie auch gerne, wegen der Ruhe bei der Arbeit !
Vielleicht fängst Du den Schnitt von der falsche Seite an, ich hatte verschiedene Längen, von ca. 200-500mm,
- in einem Winkel von ca. 20-30° die abgewandte Ecke abwärts angesägt
- dann langsam auf die Fläche runter (Längs über die ganze Länge)
- danach die vordere Ecke mit 20-30° aufwärts eingesägt
- als nächstes über die gesamte Länge bis zur Mitte gerade durch
- umspannen, das Gleiche nochmal
- oder über die Stirn entlang des fertigen Schnitts runtersägen

Ich benutze eine 610er, die Länge kann auch ein Grund für das Verlaufen des Blattes sein !
Wenn die langen Schnitte über die kurzen Anschnitte eine stabile Führung haben, geht kaum etwas daneben !
Die Schnittfläche ist natürlich sehr grob, aber der Schnitt ist ziemlich gleichmässig, dafür ist das Sägeblatt jetzt fast stumpf ;)

Gruß Andreas/L
 
Faserverlauf

Hallo luftauge!

Bei meinen Sägeversuchen habe ich mit der Bügelsäge immer von der Stirnseite aus gesägt. Dabei ist der Schnitt recht breit geworden. Vielleicht, weil die Fasern rausgerissen wurden und nicht abgetrennt wie beim Schneiden senkrecht zur Faser.

Daher wurde der Schnitt recht breit und das Sägen war sehr anstrengend und hat recht lange gedauert.

Die erste von Dir beschriebene Methode ist dann wahrscheinlich besser, oder eben eine Dick Ryoba.

Viele Grüße sendet Dir der Leo.
 
Warum macht Ihr euch das Holztrockenen so schwer ?
Ich trenne mein Holz an der Bandsäge auf und schiebe es für ca. 5 Tage in die Trockenkammer und dann ist es auf 8% runtergetrocknet, fertig zum verarbeiten.
So einfach ist das !

Ralf
 
@ Ralf :

Ich habe genug andere Holzsorten vorrätig, zwar nicht besonders Edel (meist Reste aus Tischlereien), habe aber keine Eile, und das selbstgesägte Holz aus dem eigenen Garten ist schon was besonderes.

Was für eine Bandsäge benutzt Du, Heimwerker- oder Industriegerät ?
Eine richtige Trockenkammer habe ich nicht, falls es ein spezielles Gerät ist.

@ Leo :
Das könnte der Grund sein, da die Säge über die Jahresringe (die dunklen sind die Harten) abgerutscht sein könnte, bevor der Schnitt "stabil" war. Die Zähne springen dann meistens recht heftig, und so wird der Schnitt dann recht breit.

Gruß Andreas/L
 
Mal ne gabz andere Frage zum Thema :

Wonach entscheidet man denn überhaupt, wann der richtige Feuchtegehalt erreicht ist ?
Mit Mikrowelle, Trockenkammer oder Lufttrocknung ist ja alles schön und gut. Gibt es sicht- oder fühlbare Merkmale ? - vermutlich hat eine Trockenkammer ein Hygro- oder Psychrometer als Anzeige für die Luftfeuchte (falls sie Das ist, was ich mir darunter vorstelle, ähnlich einem Humidor für Zigarren - nur grösser) .

Oder sind es reine Erfahrungswerte ?
Ich habe zwar schon verschiedenste Sachen aus Holz gebastelt und deren Oberflächen erfolgreich endbearbeitet, aber die Frage nach dem Trocknungsgrad hab ich mir nie gestellt, weil das Holz
erstens sowieso abgelagert,
und zweitens schon lange im Heizungskeller gelegen hatte, bevor ich angefangen habe.

Gruß Andreas/L
 
Wenn sich das Gewicht eines Holzstückes in der Vorgesehenen Umgebung nicht mehr ändert sollte es doch gut sein.
Ein Axtstiel,der nur in der Scheune benutzt wird darf feuchter sein, als ein Messergriff, der mit ins Haus darf.

Zorro
 
@ Zorro :

Ich dachte nicht ans fertig bearbeitete Holz, sondern an das "Halbzeug" zum Verarbeiten, es nützt ja nichts, ein nicht trockenes Holz rissfrei zu verarbeiten, um im Endzustand Trocknungsrisse zu bekommen.
Wenn das fertig bearbeitete Holz später wieder Feuchte ziehen sollte, ist es IMO im Prinzip egal, weil es sich dann einigermassen selbst regulieren kann.

Ich denke als prinzipiellen Vergleich an blankgezogenen/kaltgewalzten Stahl geglüht/ungeglüht vor dem Verarbeiten, mit den Folgen.

Gruß Andreas/L
 
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