Holztrocknung in den eigenen 4 Wänden

Nö, das Holz sollte beim Verarbeiten schon auf "Endfeuchte" sein.
Wenn du eine Axt mit ins Haus nimmst fällt der Kopf ab(bei der Axt).
Wenn du dünne Schalen auf einen Flacherl klebst kann das Holz sich nicht mehr selbst regulieren. Wenn es dann weitertrocknet reißt es garantiert.

Zorro
 
Hallo luftauge!

Bei den Hölzern, die ich bearbeiten will, prüfe ich den Feuchtigkeitsverlauf durch wiegen im Rohzustand, also als Holzscheit, aus dem ich vielleicht 3 bis 4 Griffschalen herausbekomme. Aber ich weiß nicht, ob das sinnvoll ist, wenn man mit größeren Querschnitten arbeitet. Aber die Auflösung der Waage ist nicht allzu fein, da ist es mir lieber größere Gewichte als nur ein paar Gramm zu wiegen.

Viele Grüße und trockenes Holz wünscht Dir der Leo.
 
Moin Leo !

Ich denke, dass eine Küchenwaage ausreicht !
Wenn man nicht auf die Schnelle trocknet (Mikrowelle oder Trockenkammer), dauert es ja sowieso länger.
Und wenn die Teile etwas grösser sind, als die späteren Griffe, kann man sie auf der kleinen Waage gut ablegen, die für diese kleinen Gewichtsunterschiede genau genug sein müsste.

Gruß Andreas/L
 
Hallo Holzfreunde!

Hier ist nun erstmal das Ergebnis der Trocknung, ide beiden orangen Hölzer sind noch nicht durchgetrocknet, aber die anderen glaube ich, kann man schon fast verarbeiten.
gewicht.jpg


Gruß Leo.
 
Moin Leo !

Da hast Du Dir ja richtig viel Arbeit gemacht !
Nun wäre noch interessant, wie die Bedingungen waren (Raumtemperatur, Belüftung, Stapel oder einzeln,...)

Gruß Andreas/L
 
Holztrocknen

Hi Leute,

ich hab schon einige stämme getrocknet, speziell zum Drechseln. Dafür habe ich holz im Winter geschlagen, damit nicht zuviel Wasser drin ist und es dann als stamm mit Rinde draußen unter einer Abdeckung im Schatten liegengelassen. Nach einemn halben bis einem Jahr habe ich das Holz dann in eine nicht geheizte Garage gelegt. Dabei drauf achten, dass der Stamm möglichst wenig Kontakt zum Boden hat, also Brettchen drunterlegen. Nach einem weiteren Jahr dann ab mit dem Holz in den Heizungskeller und noch ein Jahr liegen lassen. Beim Umlagern des Holzes möglichst größere Temperatursprünge vermeiden. Das Holz im Herbst in die kühle Garage legen, wenn es im Winter davor geschlagen wurde, und im Spätsommer oder frühen Herbst in den Heizungskeller umlagern. Dadurch treten weniger Spannungen im Holz auf. risse auf der Stirnseite der stämme treten allerdings immer auf, reichen aber je nach Holz max. 10 cm in den Stamm. Sollte das Holz dann doch mal im frühling oder Sommer geschlagen worden sein, denn Stamm vierteln und genauso wie schon beschrieben trocknen. Damit hatte ich bisher meistens Erfolg. Der Nachteil ist halt nur, dass es zwei bis drei Jahre dauert bis das Holz zum Verarbeiten taugt. Wenn dann doch mal viele Risse im Holz sind die Risse mit feinem Stahl, Messing, Kupfer,... Schleifmehl füllen und mit klarem Epoxyharz oder Sekundenkleber fixieren. hab ich noch nicht ausprobiert aber dden tipp hab ich von irgend einer Messermacherseite aus dem Netz.
Ich hoffe ich konnte helfen...
viel Spaß und Gedult... ;-)


Tobi
 
Hallo luftauge!

Die Hölzer wurden zuerst in Längsrichtung so zersägt, dass ausreichende Stirnflächen zur Verdunstung übrigblieben. Bei den kleinen Buchen und Birkenstücken habe ich die Hölzer also nur in Längsrichtung halbiert, bei den orangen Stücken und dem Nussbaum habe ich sie auch halbiert und dann noch die Seitenflächen mit der Rinden abgesägt, so das Vierkanthölzer entstanden. Die Seitenflächen habe ich dann eben gehobelt, um den Trocknungsverzug beurteilen zu können. Außerdem erschien mir dadurch die Trocknung gleichmäßige über die Breitseite zu erfolgen.

Die Enden der Hölzer wurden mit verdünntem (mit Wasser) Ponal Holzleim eingestrichen. In unserem Heizungskellerraum wurden sie dann zum Trocknen eingelagert.

Buche und Birke wurden nebeneinander gelagert, auf der Gasheizung für die Warmwasserversorgung im Haus meiner Eltern. Die Nussbaumhölzer wurden auf dem Boden desselben Raumes gelagert. Dort wurden zunächst auch die orangen Hölzer gelagert. Nachher kamen sie mit auf die Heizung.

Von den insgesamt 12 untersuchten Hölzern haben 3 Risse bekommen, ein Birkenholz, ein Nussbaumholz und eines der orangen Hölzer. Letzteres ist aber so groß, dass ich es wahrscheinlich dennoch in handliche Stücke sägen und daraus Griffschalen machen kann. Die Risse traten jeweils in der 2. Woche Trocknungswoche auf.

Es grüßt Dich der Leo.
 
Hallo Luftauge und Moppekopp!

@luftauge: Ach ja, die Temperatur liefere ich noch nach und die Belüftung erfolgte über einfaches Fensteröffnen.
@ Moppekopp: ich habe kleinere Stücke getrocknet und mit den versiegelten Strinseiten sind mir von 12 Hölzern 3 gerissen. Deutlich weniger als früher. Ich denke, die kleineren Stücke trocknen schneller ab, dann müsste es auch früher zu verarbeiten sein. Bei Gelegenheit säge ich dann die Hölzer auf und schaue mal, wie sie draußen ausschauen.

Es grüßt Euch der Leo.
 
trocknen

Leonardo75 said:
Hallo Messermacher!

Ich wollte bei dem Holz für die Griffmaterialien eigene Hölzer verwenden und habe deshalb angefangen Hölzer selber zu schlagen (bzw- geschlagene Hölzer zu sammeln) und diese Hölzer dann zu trocknen. Dass die Qualität der Hölzer nicht überragend ist, ist mir schon klar, aber ich wollte es ersteinmal damit versuchen, bevor ich mich an teurere Hölzer heranwage.
Als Hölzer habe ich Kirschbaum, Birke und Buche genommen.
Nach einer Weile im Haus wiesen die meisten Hölzer stirnseitig Risse auf. Damit waren sie für die Messerherstellung nicht mehr brauchbar.

Der nächste Versuch läuft noch im Augenblick. Und zwar habe ich dazu wieder frisch geschlagene Hölzer genommen (diesmal aber leider kein Kirschholz) und habe die Stirnflächen mit verdünntem Ponal versiegelt. Dann habe ich die Stämme in Längsrichtung gespalten und eben gehobelt. Sodann auf ca. 16 cm Länge zurechtgesägt und die dabei entstandenen unversiegelten Stirnflächen wiederrum mit verdünntem Ponal eingerieben. Zum Trocknen habe ich das ganze in den Heizungskeller gelegt (ja wenn schon, dann gleich ganz extrem). Nach einer Woche haben die Buchenhölzer ca. 20% an Gewicht verloren und die Birkenhölzer ca.12%. Ein Birkenholzstück von vieren hat sich gespalten, die anderen Hölzer sind noch intakt.
Herbert mailte mir, dass durch die Versiegelung der Stirnflächen ein das Trocknen gleichmäßiger geschieht und dadurch die Bildung von Tangentialspannungen im Holz verringert wird.

Wenn einer von Euch schon Erfahrungen mit dem Trocknen von frischen Hölzern hat, oder weiß wie man sowas richtig macht, dann wäre ich für Anregungen sehr dankbar.

Ich denke, dass es schön ist, ein Messer mit einem Griff aus einem Stück Holz zu haben, das von einem Baum stammt, in dem man in Kindertagen drinrumgeklettert ist.

Dann mal viele Grüße und viel Spaß beim Holztocknen wünscht Euch der Leo.

Maserbirke wird in Schweden in frischem Zustand in die gewünschte Blockstärke geschnitten, in Salzwasser gekocht, dunkel, kalt und langsam getrocknet.
Salzwasser deshalb, weil es verhindert, dass das Holz beim langsamen Trocknungsvorgang fault.
Ich habe es bei im Juni geschlagenen Holz (Maserbirke) probiert und finde das Ergebnis sehr gut.
Müsset auch mit anderem Holz funktioniern.
Gruß wdtheiss@t-online.de
 
Holz frittieren

habe gute erfahrungen damit gemacht das holz in der fritteuse bei 150° so um die 3 stunden zu frittieren. die stücke waren bei mir so ca 140x45x30mm stark und bereits einige monate gelagert!
aber mit ganz frischem holz könnte es auch gehen, die temperatur dann evtl noch niedriger machen und so lange in der fritteuse lassen bis das holz (besonders an den stirnseiten) nicht mehr sprudelt.
ciao, basti
 
Holz trocknen

Hallo endlich mal ein Thema, bei dem es nicht um Normen geht oder spezielle Geschmäcker.
Ich habe oben immer nur von Stämmen und Brettern gelesen. Das hört sich für mich nach schön, schnell und viel an.
In der Vergangenheit habe ich einige Pistolengriffe und Messergriffe aus Obsthölzern gebaut (z.B. einen Nachbau eines Nill Pistolengriffes, der wirklich absolut toll wurde).
Dazu verwende ich immer Astholz ca.100mm Durchmesser, versiegele die Schnittflächen mit Kerzenwachs und belasse die Rinde unbedingt am Holz. Das ganze ca. 3 Jahre frostfrei und so kühl wie möglich lagern.
Macht man das jedes Jahr, hat man ab dem dritten Jahr jede Menge Hölzer, die hochinteressant gemasert sein können, astrein und
qualitativ relativ hochwertig sein können.
Ansonsten ist das mit Mikrowellen-Hardcore-Methoden wie bei der Kraft.
Ändere ich Parameter unvernünftig ändern sich Ergebnisse. Bei Holz ändert sich in erster Linie die Qualität zum negativen.
Wer nen Benz kauft wartet auch lange. Drei Jahre für einen Messergriff erscheinen da kurz, wenn man es ein Leben lang haben kann.
Trotzdem, forscht bitte weiter, nur so gibts Fortschritt.
Gruß Stefan

Da dickes Astholz in dieser Dicke nicht in jedem Garten wächst, empfehle ich jedem das Städtische Fuhramt, oder den örtlichen Bauhof. Die Jungs in Orange schneiden jedes Jahr einiges aus und bringen einem für ein gutes Frühstück (oder 10€) soviel Holz dieser Qualität, daß kein Pferd rüberspringen kann.
 
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