Ich lerne schmieden - Fotos der entstandenen Klingen

100 Tage war und bin ich jetzt in der Schmiede. Praktisch zur Feier des Tages habe ich mich in einem Federdamast versucht. Ich schreibe dies deswegen, da es logischerweise kein Federdamast wurde und es sonst niemand erkennen würde.

Federdamast.jpg

1. Lagendamast aus 75NI8, 1.2510 und einer Lage 1.2842 mittendrin. 80 +/- paar Lagen.

2. Das klappte soweit gut. Dann in den Schraubstock eingespannt und mit einem stumpfen Meisel gespalten.

3. Anschliessend versucht, wieder zu verschweissen. Vorne klappte es gut, in der Mitte war ich weniger erfolgreich. Da muss ich nochmal ran. Aber: Ich meine zu wissen, woher es kommt: Die ersten Zentimeter habe ich von oben gespalten. Aufgrund des doch hohen Lärmpegels dachte ich mir: "Schlag doch von der Seite her vor und dann gehts von oben leichter."

Das war aber wohl ein Fehler.
Weiter habe ich den Fehler gemacht, dass ich zwei, drei Schläge hochkant, dann zwei, drei Schläge flachkant ausgeführt habe. Fühlte sich gut an, war aber wohl ein schlechter Einfall. Die Schweissnaht ging immer wieder auf. Erst nachdem ich mit mässiger Kraft nur hochkant geschlagen habe, hat die Naht gut gehalten.

Ich freue mich trotz des Schweissfehlers in der Mitte, dass es doch ganz gut geklappt hat. Somit kann ich mich bald mal ein sowas wie eine wurmbunte Klinge wagen. Das brennt mir schon einige Zeit auf den Nägeln.

Heute Abend versuche ich die Lücke in der Mitte zu schliessen.
Sollte es klappen: Gut.
Sollte es nicht klappen, schmiede ich eine Schneide ein und mach eine dreilagige Klinge draus.
 
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1. Ein Küchenmesser für mich in den Grundzügen fertiggestellt. Die ein oder andere Feinheit muss noch gemacht werden, vor allem am Griff, aber die Grundform steht.

Material Klinge: 1.2519
Griff: Ebenholz
Metalleinlage: 1.2842
Klinge: Flachschliff, Rücken brünniert
Härtung: Esse, Öl, Kontaktanlassen. Die Schneide ist küppelhart, der Rücken etwas feilbar.

Küchenmesser_10.jpg

Das war die zweite Klinge, die ich in der Form geschmiedet habe, denn beim ersten Werkstück war ich etwas faul und habe das Öl beim Normalisieren nicht erwärmt. Und später sah ich dann vier wenig schöne Risse in der Schneide zum Rücken hin, teilweise einen guten Zentimeter lang. :mad::mad::mad:

Wie dem auch sei: Somit noch eine Klinge gemacht, diesmal brav an das "SOLL" gehalten und schon klappte es.

2. Der Amboss in der Schmiede ist von 1890 und dementsprechend schon etwas oder etwas stärker ausgeschlagen. Deswegen einen Dengelstock/ Stiftamboss gekauft, meinem Schmied das Vorhaben geschildert, keinen Anschiss und ein Brummeln "Wos woist damit?" bekommen (Übersetzung: Die Erlaubnis für die Idee erhalten) und da stand ich nun ohne grossen Plan. Baumstock, Umreifung, das alles war mir schon klar, aber - hat ja noch Zeit, ist ja alles keine Eile.

Einige Tage später hat der Schmied wortlos (= grosse grosse Ehre!) einen ziemlich grossen, fast 200kg schweren Baumstamm organisiert und umreift. Das Umreifen habe ich fast (!) verpasst, denn er hat einfach angefangen, aber recht zeitig freundlich erwähnt:"Her zu mir, wennst was lerna woist". In dem Fall lass ich alles, inklusive glühendes Metall fallen und ziehe meine Sprinterschuhe an. :steirer::steirer:

Somit dann das Umreifen gelernt, was wieder mal mehr als erstaunlich war:
Mit ner Schnur die Länge gemessen, Überstand für die Nieten 50mm, gebohrt, vernietet, kurz geprüft, zweite Niete, an bestimmten Stellen gedengelt und gestreckt, am Baumstamm geprüft, klopf klopf klopf, fertig :super::super:
Dazu muss man sagen, dass der Querschnitt des Ambossstocks eher birnenförmig ist, also in keinster Weise rund.
Das Stockloch mit dem Stemmeisen ausgestochen und schon wars fast ne Passung.

Amboss_Wikinger.jpg

Und: Das kleine Ding geht wie die Hölle. Wirklich sehr geil zum arbeiten, etwas ungewohnt, aber sehr sehr geil. Habe mich auch mit deutlichen Worten bei ihm bedankt und da war es auf einmal zu sehen: Ein kleines Lächeln...:D:D:D
 
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Sieht echt super aus, Welche Maße hat denn der Steckamboss?

Danke! Der Steckamboss hat um die 8kg und 100x100mm Kantenlänge.

... lesen, auch mit deinem grummeligen "Almöli"-Schmied! Gäbe sicher ne schöne Videoreportage ab

Es gibt ein Video vom Aufbrennen des Rings auf den Kukri-Griff...er kommt genau in dem Moment in die Schmiede, als der Griff in Flammen auf ging. Muss mal schauen, wo ich das hab.
Ich übertreibe hier auch nicht, er ist wirklich so. Natürlich sind das immer nur kleine Anekdoten, er scheisst mich nicht jeden Tag zusammen.
Er ist kein Grantler oder ähnliches, aber eben kein Freund der grossen Worte. Da ich eben mache, was er sagt, wenn er es sagt, komme ich sehr gut mit ihm aus und krieg im Gegenzug auch alles gezeigt, was ich wissen will.
 
Ein recht produktives - oder besser lehrreiches - Wochenende liegt hinter mir:

1. Ein bzw. zwei Kiridashi geschmiedet:

Das erste mit einem Damstaufbau + Schneidlage: Den Damast aus diversen Resten, die so rumlagen, geschmiedet, gefaltet....etc. Waren einige Faltungen, daher weiss ich auch nicht mehr die Lagenanzahl. Ist aber auch egal, da ich meine, dass das Paket zu oft erhitzt wurde und es deswegen nur noch für Dekor zu verwenden ist/ war.

Schneidlage: Ein Stück einer Dick-Feile.

Kiridashi_1.jpg Kiridashi_2.jpg

2. Das zweite Kiridasi aus einem dreilagigen Stahl hergestellt, Schneidlage ebenfalls ein Stück Feile.

Kiridashi_3.jpg

Allerdings wollte ich helle Aussenlagen und eine dunkle Schneide. Da ich aber etwas Chaos in meinem Stahlvorrat habe, habe ich ein Stück 1.2842 erwischt und somit wurde die Klinge gesamt recht dunkel.

Wie dem auch sei: Scharf ist beides, schneiden tatsächlich wie Rasiermesser.

Allerdings wäre es besser gewesen, die Spitzen nicht zu runden, sondern flach zu lassen.

3. Dann dem zweiten, kleineren Kiridashi eine Lederscheide gebastelt. Sattlerei ist wahrlich nicht ohne, da haben die Finger gut zu tun gehabt.
Für den ersten Versuch einer Lederscheide wurde es nicht schlecht, wobei hier ganz klar noch einie Menge an Übung vor mir liegt. Aber eben genau für die Sattlerei habe ich mir die zwei Ledermesser gebastelt.

Lederhose_2.jpg Lederhose_1.jpg

Der Einstieg in die Sattlerei hat sehr viel Spass gemacht, sodass ich jetzt auch an Tagen, an denen ich nicht in der Schmiede bin, am eigentlichen Thema "Messermachen et al" weiter arbeiten kann.
Meine Freundin ist wegen des ganzen Themas natürlich suboptimal gelaunt, was ich verstehen kann :steirer::steirer:
An Schmiedetagen stink ich nach Rauch und Kohle, an Nicht-Schmiedetagen riecht die Wohnung jetzt nach Leder und Farbe :glgl:

4. Dann das Küchenmesser aus Eintrag #103 komplett fertig gemacht, geschärft und auch bereits zum Einsatz gebracht.

Küchenmesser_12.jpg Küchenmesser_11.jpg


In Summe ein produktives, sehr lehrreiches Wochenende.
 
Die Heppe soweit fertig gemacht, dass sie bereit für den Einsatz ist.
Ich hatte sie auch schon im Wald dabei und 15 Ster Tanne entastet. Alles wunderbar, nichts gerissen, gebrochen, o.ä. Kurz über den Wetzstein gezogen und schon war Papier schneiden kein Problem mehr...ob das sinnig ist, lassen wir mal dahin gestellt, aber die Heppe tut genau das, was sie soll und das mit Bravour.
Ich bin wirklich stolz auf das Teil.

Heppe_1.jpg

Heppe_2.jpg
Vergleich mit Muster aus den 50er Jahren, das schon sehr verbraucht ist.


Und dann, DAS Ereignis der letzten Wochen....ich habe praktisch meine Art "Walz" begonnen und bin zu Tobias Haselmayr nach Ruhmannsfelden in Niederbayern gereist. Ist von mir etwa 2,5h entfernt, also gut zu fahren.
Ich kam über die DMG auf ihn, vor allem die Reproduktionen der Degen, Gladii und Schwerter haben mich sehr beeindruckt.

Mein Senior-Schmied hat wirklich die alten Tricks drauf und ich fühlte mich gut vorbreitet, aber eben Klingen an sich sind Dinge, die er so nicht gemacht hat, deswegen auf nach Ruhmannsfelden: Angerufen, Termin vorgeschlagen, hingefahren.

Ich hatte einiges an speziellen Fragen bzgl. Feuerverschweissen, Wärmebehandlung im Feuer, Anlassen im Feuer, etc., also alles so, wie ich es eben gern mache und auch gern mal richtig beherrschen möchte.

Vom Eingangsgespräch über den praktischen Teil bis zur kleinsten Detailfrage wurde alles von ihm persönlich geleitet, vorgeschmiedet, angeleitet, verbessert, beantwortet, Tipps, Tricks, alles aus erster Hand.
Bin ja jetzt nicht ganz "nackt" angekommen, aber das vermittelte Wissen war schon wirklich beeindruckend. Jede Frage wurde bis in die Tiefe beantwortet bzw. live vorgeführt bzw. beim Selbstschmieden entsprechend vermittelt.
Mein Ziel war nicht das Fertigstellen einer Klinge o.ä., sondern eben echtes Arbeiten an meinen (!!!) Fragen...und das hat er wirklich gut gemacht.

So haben wir ein dreilagiges Sax in Rohform geschmiedet, die grösste dreilagige Klinge, die ich persönlich je gemacht habe. An eben diesem Sax konnte ich tatsächlich alle und mehr Fragen klären/ erklären lassen, die ich so hatte. Mir sind wahrlich einige Lichter aufgegangen, eher ganze Lampenschirme, ganze Schuppenpakete sind mir von den Augen gefallen. Jetzt - im Nachhinein - ist vieles völlig logisch, aber man muss halt kompetent drauf gestossen werden.
So sollte jetzt das Feuerverschweissen, die Wärmebehandlung und simple, aber hocheffektive Härtetests sehr viel besser klappen. :super: :super:

Sax.jpg

Bin sehr zufrieden mit dem Kurstag und werde dies alsbald wiederholen. Somit kann ich einen Besuch beim Herrn Haselmayr wirklich nur empfehlen. Wer hinfährt, der sollte wirklich genau hinhören, denn dadurch bekommt man noch soviele kleine Tipps und Wissen mit, die echt was wert sind. :super::super::super:
 
Hallo Schäferschmied,
Vielen Dank für Deine Fortschrittsberichte!:super:
Eines weiss ich als Mitleser jetzt schon: Ich werde nicht nur Zeuge wie jemand Schmieden lernt, sondern auch wie Meister entstehen!

So sollte jetzt das Feuerverschweissen, die Wärmebehandlung und simple, aber hocheffektive Härtetests sehr viel besser klappen. :super: :super:

Würdest Du uns an diesem Aha-Erlebnis teilhaben lassen?:ahaa: Kannst Du den Unterschied bzw. Mehrwert zu Vorher vs Nacher beschreiben? Mich interessiert dabei neben Feuerschweissen und Wärmebehandlung, besonders "der simple, aber hocheffektive Härtetest!"

Grüsse
Felix
 
Vielen Dank :super:

Das Feuerverschweissen hat logischerweise viel mit der Temperatur zu tun. Hier gab es bei mir dann immer Probleme in der Esse, ich war oftmals unter der Temperatur. Gestern die Kohle etwas anders geschichtet, mit der Luft gespielt und auf Anhieb eine super Verschweissung hinbekommen.

Zur Wärmebehandlung kann ich so nichts greifbares Schreiben, denn ich habe keinen Härteofen und genau das war auch mein Anspruch an das Treffen mit Tobias: Feuer, Amboss, Hammer, Stahl....von Anfang bis Ende. Dementsprechend ging es hauptsächlich um Glühfarben und die daraus folgenden Handlungen.
Ich hatte eben eine (Härte-) Glühfarbe, die ich sicher (er-) kenne und das wollte ich eben überprüfen lassen. Kann ja sein, dass ich auf dem völlig falschen Dampfer gewesen wäre. Passt aber soweit, paar Kleinigkeiten zur Haltezeit muss ich noch verbessern und dann kann ich hier weiter in die richtige Richtung experimentieren.

Anlassen: Hier war mein Weg bisher Restwärme, dann lange Zeit Kontaktanlassen und die letzten Klingen, insbesondere Kukri und Heppe, habe ich im Feuer angelassen. Die Anlassfarben kenne ich mittlerweile recht gut und ich meine auch so langsam über die Farben bestimmte Eigenschaften einer Klinge/ Werkzeug aktiv beeinflussen zu können.

Eben dieses "Meinen/ Glauben/ ich denke, dass...." kann oftmals falsch sein. War es aber nicht, der eingeschlagene Weg ist schon der richtige. Aber es ist immer gut, es vom Fachmann verifiziert zu bekommen.

Härtetests und co: Ich habe zwar ein Prüfgerät, aber das ist mir aktuell alles zu technisch, zu komplex, zu verkünstelt und eine zu hohe Fixierung auf HRC-Werte.
Deswegen auch mein Anspruch: Klinge/ Werkzeug muss dem Anspruch XYZ genügen...somit Schnittests an Stählen oder ein Rolltest über Messing. Genauer kann ich es nicht erklären, ich habe es noch nicht ausprobiert, deswegen müsste ich ohne eigenes Wissen was nachplappern und das mach ich nicht.

Natürlich ist mir bewusst, dass meine gewählte Vorgehensweise vielleicht nicht die beste Methode ist, um die maximalen HRC-Werte aus den verschiedenen Stählen herauszukitzeln.
Aber solange ich mir noch Gedanken um Feuerverschweissung und co mache, na....bis dahin sollte es mir egal sein, ob die Klinge nun 60, 62 oder gar 64 HRC hat. Ist ja dann völlig unwichtig, wenn der Erl bei Benutzung bricht oder die Verschweissung Lücken aufweisst.

Wenn ich mal mit absoluter Sicherheit und Vertrauen in mein Schaffen die Fragen "Hält´s sicher?", "Würdest Du es verwenden und Dich drauf verlassen?" bejahen kann, dann konzentriere ich mich auf die Feinheiten mit 60HRC + x.
 
Die Motivation aus Ruhmannsfelden treibt die Kreativität an.
Eine dreilagige Klinge verschweißt, mit den Tipps und Tricks von Tobias. Ich sehe keinerlei Fehler, nicht mal im Erl, der manchmal doch bissl komisch aussieht.

Vollen Mutes eine Schleifidee ausprobiert, die mir schon lange im Kopf rumschwebt und ich meine sie auch schon gesehen, weiss aber nicht mehr genau wo.

Wie dem auch sei: Hohlschliff auf der Schneide und Flachschliff auf/ am Spitzenbereich.

PHOTO_20160525_222212.jpg

Das Ergebnis ist natürlich noch sehr suboptimal, das Bedarf noch einiges, einiges an Übung. Der Hohlschliff ist wahrlich nicht ohne. Da muss ich noch dran tüfteln.
 
Gestern nochmal eine dreilagig Klinge geschmiedet und den doppelten Schliff geübt...Jetzt hat es geklappt und ich meine zu wissen, wie es geht.

DSC_0241.jpg

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Ist recht symmetrisch geworden, das freut mich sehr. Seit ich wirklich nach jeder Schliffbewegung die Flucht der Klinge prüfe, ist das Schleifen sehr viel einfacher geworden.

Parallel dazu noch eine Heppe ausgeklopft:

IMG-20160527-WA0019.jpg

Die Form unterscheidet sich etwas von der ersten Heppe, da die Klinge leicht gebogen ist.

Alles in allem ein guter und lehrreicher Tag in der Schmiede
 
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Ich meine, ich habe noch nie soviel geschmiedet wie in den letzten Tagen...bestimmt an die zehn Klingen. Der Schmiedeworkshop hat wirklich zur Motivation, Konzentration und Experimentierfreude beigetragen.

So entstand gestern folgendes Versuchsobjekt:

Plan: Stahlseil in sich verschweissen, Manganstahl hochkant aufschweissen, Stahlseil umlegen, aufschweissen, Manganstahl hochkant aufschweissen und dann das ganze hochkant, also dann flach ausschmieden und Klingenstahl einschweissen. Ziel war es praktisch, dass das Stahlseil von dünnen dunklen Linien getrennt ist....praktisch sowas wie wurmbunt im Anfängerstadium.

Ist: Alles gut gelaufen, hochkantschmieden hat geklappt und dann hab ich es doch etwas Respekt gekriegt...es waren bis dato gute vier Stunden Arbeit und wenn dann was beim flach schmieden schief gegangen wäre, na, ich hätte echt geflucht. Deswegen eine runde Stange geschmiedet, tordiert, ausgeschmiedet, Klingenstahl 1.2519 laminiert und gut wars.

Grob geschliffen, um das Muster zu kontrollieren und jetzt ärgere ich mich etwas, dass ich nicht die Eier hatte, meinen ursprünglichen Plan umzusetzen.
Die Verschweissung scheint augenscheinlich sehr gut gelungen und das trotz des Stahlseils.

Hier die Fotos der noch sehr groben Klinge:

Damast_11.jpg
Nahaufnahme Klinge, Stahlseil recht gut erkennbar

Damast_10.jpg

Damast_9.jpg

Was mich auch freut: Ich war wirklich aufgeregt, denn vor dem Schleifen hatte ich ein gutes Gefühl...Temperatur Esse passte, Glühfarbe immer da, Unterarm hat nicht aufgegeben, freut mich.
Der Schliff von linker auf rechter Seite ist trotz bissl Hektik fast gleich. Vielleicht platzt hier der Knoten auch bald. Ist noch ne recht grosse Schwachstelle.

Ich werde es die nächsten Tage nochmal aufheizen und den Erl ausschmieden, Wärmebehandlung machen, etc. Vielleicht entsteht doch ein schönes Messerchen.
 
Stahlseildamast-Messerchen weitergearbeitet:

Gestern:
Erl ausgeschmiedet, Klinge gehärtet und zweimal angelassen. Dann geätzt und ich bin soweit zufrieden: Kein Fehler sichtbar.

Damast_13.jpg

Damast_12.jpg

Heute:

1. Griff aus Ebenholz in grobe Kontur gebracht.

2. Sprengring aus einen Stahlseil gemacht, komplett feuerverschweisst...Da bin ich sehr stolz drauf, muss ich ehrlich sagen.

3. Endkappe zum Erlvernieten ebenfalls aus Stahlseildamast.

In Summe wirds wohl ein stimmiges Messerchen.

Damastring_2.jpg

Damastring_1.jpg
 
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Es raubt mir den letzten Nerv, dieses kleine Ding.

1. Die Klinge aus #113/ 114 hat beim Amboss schlagen schon komisch gelungen, da dachte ich mir schon: Da passt was nicht. Also 3mm Eisendraht durchgeschlagen und siehe da: Butterweich, tiefste Dellen.

Positiv: Mittlerweile erkenn ich Härte am Klang.

Negativ: 10h Arbeit für die Katz.

2. Eine neue dreilagige Klinge gemacht, da passt jetzt alles: Kappt Eisen wie ne Drahtschere, Verschweissung soweit auch gut.

3. Beim Schleifen fängt sich die Klinge und der Erl bohrt sich nen Zentimeter in die Handfläche. Toll. Schau mir erstmal in Ruhe an, wie schön die Klinge steckt, bevor ich das Ding aus dem Fleisch ziehe.

4. Zumindest die Griffmontage hat soweit gut geklappt. Die Feinarbeit wird aber noch derb, das seh ich jetzt schon.

5. Eine neue Dick-Härteprüffeile mit etwa 64 HRC bekommt von der Schneide sehr wenig Material ab....ist eher recht oberflächlich und echt feilen kann ich nicht. Ggf. ist die Schneide nen Hauch zu hart, das ist meine Befürchtung.

Mooreiche_3.jpg

Mooreiche_2.jpg
 
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Vielen Dank!

Der Griff liegt erstaunlich gut in der Hand, ich bin selbst überrascht.

Hier das fertige Ergebnis:

Ebenholz_1.jpg

Ebenholz_2.jpg

Ebenholz_3.jpg

Den Erl hab ich kalt vernietet und das ging überaschenderweise recht einfach. Mini-Hammer und sehr schnelle Schläge und schon wars vernietet.

Allerdings meine ich, dass eine Art Fischhaut im hinteren Teil des Griffs noch das "I"-Tüpfelchen wäre...
Jetzt ziehe ich erstmal die Schärfe auf und dann sehe ich ja, ob ich noch was am Griff ändere.
 
Hallo Schäferschmied,
Tolles Ergebnis! Auf Bild 3 sieht man gut, woher das Wort "Handarbeit" kommt. klasse gemacht!:super: Den Griff würde ich so lassen wie er ist.
Gruss
Felix
 
Hallo Alex, der Griff erinnert mich irgendwie etwas an Extrema Ratio; hat was. :). Egal wie schick der Griff aber auch ist, bei so einer schönen Klinge ist das fast nebensächlich. Saubere Arbeit!
Ich wollte noch mal wegen deinem "compound-americanized-tanto-grind" nachhaken. Hast du da noch ein paar Versuche in Arbeit und würdest uns vielleicht sogar an der Technik teilhaben lassen? By the way, ich hoffe deine "Erl-Verletzung" ist gut verheilt.
 
Guten Morgen,

vielen Dank für die netten Beiträge, freut mich sehr :super::super:

@Jubei: Den "compound-americanized-tanto-grind" bezeichnet hier den unterschiedlichen Schliff innerhalb einer Klingenlänge? Da habe ich gestern eine Art Kurki begonnen, Hohlschliff für die ersten ~8cm und dann balliger Schliff für den Rest. Schaut bisher - trotz der Länge - recht vielversprechend aus. Ich kann da heute Abend mal ein Foto machen.

Meinst Du eben diese Art von Anschliff?
 
Hallo Alex,
gemeint war der Messer-Anschliff aus Beitrag #112, ich schaue wohl zu viele englisch-sprachige Messervideos auf youtube. :glgl: Der Übergang zwischen Flach- und Hohlschliff ist bei der Klinge ja noch nicht ganz perfekt aber da fehlt vermutlich nicht mehr viel. Deshalb interessiert mich sehr, wie du dabei vorgegangen bist und ob noch weitere ähnliche Klingen bei dir in Arbeit sind. Hast du erst den Flachschliff angebracht und dann den den Hohlschliff nachgezogen?
Viele Grüße, Timo
 
Da die Esse bzw. der Schornstein umgebaut wird, kann ich aktuell nicht schmieden. Das ist natürlich etwas frustrierend, da ich wieder zig Ideen -zumindest geistig - skizziert habe und ich hier immer sofort beginnen will.
Hilft nix, muss ich eben mal warten.

Es ist ja nicht so, als ob ich nichts anderes machen könnte....bspw. eine der zahlreich rumliegenden Klingen weiter zu bearbeiten. So habe ich vor einigen Tagen mit einer Variation eines Kukri - wenn man es noch so nennen kann - weitergemacht.

Kukri_7.jpg

Die Konturgebung ist nun nicht wirklich interessant, aber der unterschiedliche Anschliff ist es vielleicht. Der Grundgedanke ist und war, dass im Bereich ~8cm nach dem Griff feiner gearbeitet, geschnitten, geteilt, usw. wird, als im vorderen Bereich der Klinge. Deswegen habe ich hier einen Hohlschliff eingezogen. Der Rest der Klinge ist flach zu ballig geschliffen. Ich erhoffe mir hier ein zusätzliches Plus an Stabilität, vor allem im Spitzenbereich.

Der Anschliff ist ganz gut gelungen, soweit keine grossen Hauer sichtbar. Natürlich ist schon noch der ein oder andere Milimeter zu optimieren, aber im Grunde bin ich zufrieden. Der ballige Anschliss muss nochmal gezogen werden, das ist eindeutig klar.

Allerdings muss ich schon sagen: Hohlschliff aufziehen ist nicht leicht, das bedarf einiges an Übung.

Kukri_6.jpg

Es wird hier wieder einen Sprengring geben, das ist schon mal sicher. Da die Klinge unter der Rubrik "Werkzeug" läuft, wird es einen recht einfachen Griff aus Esche geben.
 
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