Ich war mal so frei und hab die angefragten Daten des Tanaka gleich in ein Diagram gepackt, das erschien mir sinnvoller.
Schaut man sich den Verlauf an, sieht man dass das Tanaka nahe des Kehls eher eine Spaltaxt ist und spätestens ab der Mitte dann zu eigentlich recht ordentlichen Werten kommt. Was sich dann auch im Praxisverhalten niederschlägt... die Stärke liegt eben klar im Wiegeschnitt oder im Druckschnitt, bei dem im vorderen Drittel/vordere Klingenhälfte angesetzt und dann mit ordentlich Vortrieb gearbeitet wird. Würde man das Tanaka eher zum choppen oder mit eher zaghalften Druckschnitt im hinteren Klingendrittel ohne Drall nach vorne einsetzen, käme deutlich weniger Spaß auf dem Schneidbrett auf. Das ist dann doch eher die Spielwiese für ein gescheites Nakiri.
Wenn ich das mit folgenden Meßwerten von Simons Koraat vergleiche, was sich eben bei ähnlicher Klingenlänge auch anbietet:
Klingendicke (in mm; Kehl – Klingenmitte – 5 cm vor Spitze – 1 cm vor Spitze)
Wate (1 mm): 0,15 – 0,15 – 0,14 – 0,11
5 mm Klingenhöhe: 0,7 – 0,68 – 0,6 – 0,4
10 mm Klingenhöhe: 1,68 – 1,7 – 1,2 - /
20 mm Klingenhöhe: 2,52 – 2.48 – 1,95 - /
Klingenrücken: 4,23 – 3,95 – 2,45 – 0,81
Rücken: Vorteil beim Tanaka, bis auf den Wert 1cm vor der Spitze
20mm: Vorteil Tanaka bei allen Meßwerten
10mm: Vorteil Tanaka bei allen Meßwerten
5mm: Vorteil Koraat beim Kehl & 1cm vor Spitze Wert, Vorteil bei Mitte&5cm Wert fürs Tanaka
Wate: Klarer Vorteil fürs Koraat an allen 4 Meßpunkten.
Die Ergebnisse verwundern mich jetzt aber auch nicht. Das Tanaka ist deutlich leichter (und zwar mehr als kup jetzt nostalgisch im Kopf hat), kann also auch gar nicht auf solche Rücken & 2cm Werte kommen wie das Koraat-Workhorse. Und das Ulrik Beyer -bei dem verwendeten Stahl & Zeitaufwand- auf deutlich bessere Werte hinter der Wate kommt, ist auch irgendwie logisch. Letztendlich ist das Tanaka eben immer noch ein für seine Länge sehr günstiges Dreilagenmesser (140 Dollar + Versand), was dann auch die Serienstreuung zwischen meinem und dem Exemplar von Tomdoe erklären dürfte...
EDIT: Das es bei den 1&2cm Werten auch besser als das Itinomonn darsteht, erklärt dann eben auch den Gewichtsunterschied zwischen diesen beiden Messern... leichteres Griffholz, kein Vollerl und ein dünnerer Rücken ergeben trotz einem Mehr an Klingenlänge eben ein niedrigeres Gewicht. Ob ich jetzt günef um seine Waten&5mm Werte beneiden muß, weiß ich nicht...beide Messer haben eben einen ganz anderen Ansatz was den Schliff angeht...
Was aber auch egal ist, denn mir reicht die Performance meines Tanakas völlig und mich reizt das Griffdesign des Yo-Itinomonn wahrscheinlich genausowenig, wie günef das F&F meines Tanakas reizen würde...
