Japanische Messer Schmieden [+Essen, Stähle, Härten, ...]

Ich kanns aber nicht lassen: Weis trotzdem jemand, wo man diesen shirogami stahl bekommt, und wie teuer er ist??? Ich will ja keinen kaufen, aber es interessiert mich halt.

@ Cyrus: Danke. Da war ich am schreiben, und da ist dein Beitrag schon drinnen gewesen:)
 
shirogami stahl

habe gerade was in der Visier-Spezial Messer 2 Zeitschrift gefunden:
Hitachi Shirogami 1 (HS1)
c: 1,3; Si 0,1; Mn 0,2; P 0,025; S 0,04
Die Tabellen aus diesen Zeitschriften sind zwar mit Vorsicht zu genießen, aber der Name wird wohl stimmen. Vielleicht suchst Du das Web einfach mal danach durch;-)
Gruß,
xtorsten
 
Die Zusammenstezung steht auch in LasterSepps link. Und unter Google habe ich nur 2 Seiten gefunden, und eine davon war wieder besagter Link, die andere hatte nur Messer mit diesem Stahl im Angebot:(

Aber trotz dem Danke!

Liebe Grüsse, Tim.
 
muß es unbedingt shirogami sein?

O.K. das ist wohl nicht so einfach an das Originalzeugs ranzukommen.
Aber der ähnelt in der Zusammensetzung sehr dem Feilenstahl. Oder nochmal anders: Nimm Dir doch mal den Stahlschlüssel und schau nach, was für ein Stahl, der hier erhältlich ist, diesem am ehesten gleicht.
Gruß, xtorsten
 
Dass ist natürlich eine sehr gute Idee...Da...ähh...öhh...hätt ich ja auch selber drauf kommen können:rolleyes: Gibt es eigentlich eine Seite, mit einem möglichst kompletten Stahlschlüssel???

Vielen Dank, Tim.
 
Stahlschlüssel

Hi,
den musst du dir schon kaufen!

Als Taschenbuch kostet er aber keine 10 Euro.
Die Komplettausgabe ist unerschwinglich!

Zorro
 
WAAAS? Unerschwinglich, wie viele stähle gibt es denn??? Tascgenbuch??? Wow, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Wo bekommt man denn sowas, doch nicht etwas in einer buchhandlung, oder?!?

Jedenfalls besten dank.
 
Beim erreichen des Curie-Punktes liegt man mit 769° C für manche Stähle wohl etwas zu niedrig.
Da die Geometrien bei Messerklingen aber im Vergleich zu 'Kugellegern' und anderen Maschinenbaiteilen doch recht fein sind, hat man grade an der Schneise eine sehr dynamische Temperaturentwicklung.
Wenn ich den Test mit dem Magneten mache, gehe ich davon aus, das in einer Esse wärmebehandelt wird.
Und da hat es sowieso nie genau die entsprechende Gradzahl die für das Härten optimal wäre.
Deshalb auch der Magnettest.
Wenn der Magnet nicht mehr greift, kommt der Stahl in den richtigen Tempbereich.
Wenn man dann im halbdunkel noch die Glühfarbe beobachtet kann man sehr gut erkennen wann das Stahlgefüge sich von KRZ in KFZ umwandelt.
Und dann hat man die korrekte Härtetemperatur erreicht

gruß


Peter
 
Danke Claymore!

Also, jetzt noch mal für Anfänger, doofe, und mich:

Ich nehme meine Klinge, erhitze sie in der Esse, und halte sie immer mal an einen Magneten. Und wenn der nicht mehr greift, ist die Temperatur so ungefähr richtig?!? Aber was soll ich denn sehen, wenn ich den Raum abdunkle??? Erkennt man etwa an der Glühfarbe, wann die richtige Temperatur erreicht ist, bzw, ein geübter erkennt es bestimmt, ich meine nur, passiert etwas besonderes?

Geht das mit jedem Stahl so, oder nur mit Rostenden?

Und ich habe da noch eine Frage, die mich brennend interessiert, und ich habe gerade in Schwerter Forum gelesen, dass du ja a bissi Ahnung davon hast;) :

Also, wenn ich so einen Hamon haben will, Bestreiche ich den Rücken mit Lehm...äääh nee nee, nicht meinen Rücken natürlich, obwohl...

Nee im Ernst. Ich bestreiche den Klingenrücken mit Lehm(Gibt es da auch etwas anderes?) Und lasse die Schneide Frei, oder streiche es dort dünner ein. Und dann schrecke ich die ganze Klinge im Wasser ab??? Jetzt kommt es: Sag mal, ist das bei den Katanas garnicht der Schliff, sondern der Hamon??? ich meine an der Klinge, das sieht aus, als ob die Klinge so wellenfärmig geschliffen ist. Kommt das etwa, weil da jemand in dem Muster den Lehm auf der Klinge verteilt hat???

Das sieht nähmlich verdammt toll aus, und ich habe immer bewundert, dass jemand da so gut Muster reinschleift.

Und denn noch: Das würde ja heissen, dass das alles mit relativ einfachen mitteln zu bewerkstelligen ist, oder??? Ne Esse habe ich mir im Garten schon selber gemauert, da fehlt nurnoch das Feintuning. Dann braucht man noch Kohle, und nen Amboss, oder sowas änliches.(Ich kann ja mal nachts ne Bahnschiene Rausflexen, das merkt bestimmt niemand:haemisch: :teuflisch :haemisch: )

Weisst du denn noch, wo man gut Schmiedekoks kaufen kann, denn die Versandkosten bei Angele sind etwas hoch. Ich wohne in Hamburg. Aber ich glaube, dass man nur selten solche Händler findet, oder.

Naja, genug gelöchert. Für jede Antwort wäre ich dankbar.

Liebe Grüsse, Tim.
 
@ Laster sepp: Was der Claymore sagt stimmt genau, ein Buch welches sich mit diesem Thema befaßt ist Knife talk von Ed Fowler. Zu empfehlen. Man darf nicht von dem Stahlschlüssel ausgehen sondern muß teilweise selbst experimentieren. Wichtig ist, nie den Stahl zu überhitzen, deshalb arbeitet Claymore, Achim, ich und noch ein paar Andere auch mit einer Gasesse( selbstgebaut natürlich)

@ Tim: Jo, wenn das Gefüge umklappt, läuft ein Schatten über die Klinge, dann halte ich noch etwas die Temperatur und schrecke ab. Dabei muß man beachten, daß der 52100 bzw. 100Cr6 innerhalb von 2 sek. unter einer bestimmten Temp. sein muß.
Cyrus
 
Läuft ein Schtten über die Klinge????? Das heisst sie hört auf zu Glühen, und wird genau bei der Temperatur dunkler? Mensch, da gibt es ja echt viel zu lernen.

Weisst du auch die Frage mit dem Hamon zu beantworten?

Vielen Dank, Tim.
 
Buuuoooh ey, voll krass ey.

Da kann man doch bestimmt so ganz schöne Muster reinmachen, oder??? Wie wärs mit einem Hamon, der nach oben wie Flammen aussieht??? Oder sieht man solche feinen Verästelungen nicht mehr? Ich find das klasse!!!

Danke, schwarzer Röcher.

:p
 
Für die entstehung einer Härtelinie sind die unterschiedlichen Abkühlgeschwindigkeiten von harter und weicher Zone wichtig.

Stahl ist zwar ein schlechter Wärmeleiter, aber so schlecht ist er auch wieder nicht.
An den Spitzen deiner Musterflammen würde der Stahl nicht so schnell abkühlen wie an der Schneide, in den Tälern des Musters würde der Stahl viel schneller abkühlen als am Rücken.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Ergebniss wieder Wellenförmig aussieht.
Ich habs allerdings nicht probiert.
Ausserdem würde der Lehmmantel an den Spitzen leicht abplatzen, deshalb könnte das ganze schon undurchführbar werden.

Zorro
 
Aber da muss es doch auch etwas anderes geben, ich meine irgendeine Paste, die sich dick und fest sufstreichen lässt, und gut haftet, und schlecht wärme leitet.

Vielleicht weiss ja noch jemand etwas???
 
statt eines Lehmgemisches kann man einen handelsüblichen Schamottemörtel nehmen.

Ganz feine Verästelungen werden 'glattgebügelt', da ein gewisser Temperaturausgleich zwischen den abgedeckten und den nicht abgedeckten Bereichen entsteht.
Feine Lehm/schamottelinien, die bis in die Schneide hineinreichen (japanisch ich glaub 'ashi' etc.) bringen eine gewisse Dynamik in den Hammon.
Auch ist der an traditionell polierten Klingen sichtbare Hamon nicht immer 100% das ergebniss des Härtevorganges.
Beim Polieren werden bestimmte bereiche ggfls. mehr oder weniger betont um dem Hamon das gewünschte (wellige, oder glattere aussehen zu geben.
Je dynamischer die Formgebung des Lehmantels erfolgt, desto dynamischer wird die Härteline am Schluss.
Man muss aber aufpassen die 'Wellen' etc. nicht zu eng auszuführen. sonst erhält man evtl. einen recht glatten Hamon, da die Spitzen ausgeglichen Werden durch die Rückwärem aus den Abgedeckten Bereichen, oder der abgedeckte Bereich ist so Schmal, das keine nennenswerte Verzögerung erfolgt.
Klassische C-Stähle eignen sich deshalb am besten, da diese selbst durch geringe Verzögerungen der AbKühlgeschwindigkeit schon nicht mehr Härten.
Legierte Stähle wie der 1.2842 und höher legiert, härten auch bei langsamer abkühltemp noch durch, so das der Hamon ggfl.s nicht so gut rauskommt.
Auch das Abschrecken in Öl oder Wasser macht einen Unterschied.
Problem beim Härten in Wasser, passt man nicht auf , reisst einem selbst der schönste Wasserhärtende Stahl schon mal ein. (Wasser vorwärmen)

undsoweiter......
sollte jeder für sich austesten was funktioniert.


gruß

Peter
 
Danke danke.

Aber nochmal: Weiss jemand, wo man gut Schmiedekoks bekommt?

Was ist eigentlich Schmiedekoks? In den Zeitungen gibt es oft Koks für wenig Geld, oder sogar geschenkt, aber das ist dann normaler Koks. Eignet der sich denn genau so? Auf Fettnuss Kohle würde ich gerne verzichten, es heisst ja, dass sie so doll qualmt.

Und noch was: Wenn ich mal auf den Schrottplatz gehe, was eignet sich denn da? Alte Feilen wird man ja wohl kaum auf dem Schrott finden, oder? Und was ist sonst brauchbar? Blattfedern?

Und noch was: Mein erster Schmiedeversuch war eine Raspel, aber die war so sauhart, dass es ohne richtigen Amboss eigentlich nicht müglich ist zu schmieden. Ist der Stahl etwas schlechter zu bearbeiten, als Feilenstahl?

Und noch was: Du hattest geschrieben, dass du dir einen Gas Härteofen gebaut hast. Wie macht man denn das? Schliesst man da dann ne Gasbuddel an?
 
Bezugsquelle Feilen

Gelbe Seiten rausholen, Schlossereien anrufen. Vielleicht hast Du Glück. Ich kannte jemanden, der in einer arbeitet, der hat mir welche mitgebracht. Nimm nicht die ganz großen, denn dann kann es sein, daß der C- Gehalt niedrig ist und nur die Randschicht aufgekohlt wurde.
Gruß, xtorsten
 
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