Hallo Hobby,
diese aus vielen Teilen bestehenden Griffen habe ich bei einigen Skandinaviern abgeguckt. Die können das noch um einiges besser als ich. Aber im Grunde ist es relativ undramatisch:
Zunächst einmal werden alle Bestandteile des Griffes grob zugefügt, ohne irgendwelche Passstifte (schei... neuer Duden). D. h. die Durchbrüche werden gemacht und danach die Einzelteile verklebt. Hierbei einsteht ein recht unförmiger Klumpen, aus dem dann der Griff als Ganzes herausgearbeitet wird.
Ich mache es dann so, dass ich ihn schon bis auf die Endkontur bearbeite, ohne die Feinbearbeitung. Danach bearbeite ich die Metalleinlagen mit einem Dremelartigen Werkzeug (von Aldi) in welches ich einen Fräskopf, ähnlich einer kleinen Säge, von ca. 10mm Durchmesser und ca. 1mm Nutbreite, einspanne (Biegsame Welle) und versuche, dabei möglichst exakt der Metallspur zu folgen. Die dabei entstehenden Nuten werden so max. 2mm tief gearbeitet. Will ich tiefer gehen, nehme ich entsprechende Nadelfeilen und arbeite dann von Hand weiter. Damit die tiefergelegten Teile Glanz annehmen, friemele ich mit aus Stahlwolle 000 kleine "Würmchen", etwas dicker als die Nut aufnehmen kann, und fahre der Nut entlang, mit viel Druck auf dem Daumen. Danach wird der Griff endbearteitet.
Ist natürlich eine menge Arbeit, aber ich finde das hat was. Außerdem werden die Metalleinlagen vor Kratzern geschützt. Ich habe oft genug gesehen, das selbst Neusilber, V2A, sogar gehärtete Klingen allein durch das Ziehen/Einstecken in die Scheide Kratzer bekommen haben.
Und da fallen sie komischerweise dann besonders auf.
Ja, die Taguanuß macht mir besondere Probleme durch die unregelmäßige Form, die eine geplante Weiterverarbeitung erschwert.
Ich habe mir damit geholfen, dass ich zunächst aus der unregelmäßigen Form eine regelmäßige mache. Hierbei lasse ich mir auch wieder (Schande über mich) von einer Maschine helfen. Eine Seite der Nuß wird am Bandschleifer plangeschliffen. Danach wird die Nuß auf einen Trägerkörper aufgeklebt, Doppelklebeband reicht, wenn man nicht mit zu großem Vorschub arbeitet. Der Trägerkörper kann ein in jedem beliebigen Winkel geschittenes Holz sein, sodaß ich jeden Winkel, aber auch planparallele Flächen erzeugen kann. Dieser Trägerkörper wird dann in einen Maschinenschraubstock eingespannt und die gegenüberliegende Fläche kann gefräst werden (auch die Seitenkanten, denn die Nuß steht über dem Maschinenschraubstock). Ich benutze hierfür ein kleines Bohr- und Fräszentrum von PROXXON. Danach wird der Durchbruch hergestellt und weiter geht's wie oben.
Vielleicht gibt es jemanden, der sich schenkelschlagend schier totlachen möchte, angesichts dieser sehr grobschnittartigen Methode. Es wäre nett, wenn er seinen, hoffentlich besseren Weg hier mal veröffentlichte. Die von mir praktizierte Methode funktioniert natürlich auch mit Holz, Elfenbein usw..
Hoffentlich habe ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt, ich merke nämlich jetzt, wie schwierig es sein kann komplexe Vorgehensweisen rein verbal zu beschreiben. Wenn's nicht reicht, müsste ich vielleicht mal ein paar Fotos machen.