Kai Shun Kochmesser nach 2 Wochen stumpf?!

@waterstone: Die Wahrheit liegt ja meistens irgendwo dazwischen. :) Bei ovalen Stäben hast du eine erhöhte Auflagefläche, also eine erhöhten spanabhebende Wirkung und ein verminderte verformende Wirkung. Wenn man das positiv ausdrücken will könnte man sagen, dass es ein Schutz vor zu hohem Druck ist, was gerade wenn man empfindliche Japaner wetzen will, ein Argument sein kann.
 
Das Kai Shun Messer möchte ich sehen, dass von stumpf mit dem Sieger Longlife auf Schärfe gebracht wird
Das hat ja hier auch niemand behauptet, wenn ich das richtig überblicke. Es geht ja erstmal darum, Schärfe zu erhalten. Wenn Du der Meinung bist, dass dies bei einem Kai Shun nicht möglich ist, kann man Dir glauben oder nicht. Mir egal, weil ich eh keins besitze. Aber dann brauchen wir uns auch nicht mehr über den richtigen Weg / das richtige Wetzmittel zu unterhalten sondern gleich den Besitzern zu empfehlen, es zu Schanz zu schicken.
 
Welchen Sinn macht ein hochgehärteter Japaner, der wie eine Sense geschärft wird?

Genau darum geht es doch. Jeder kann ja mit seinen Messern machen, was er will, aber ein Sieger geschärftes Kai Shun auch nur in die Nähe eines gut geschärften zu stellen, sollte hier im Fachforum keine ernsthafte Option sein.

Aber gut, sind wir halt wieder an der Stelle, dass alle japanischen Köche zu blöd und zu folkloristisch sind und umständliche ihre Messer schärfen und scharfhalten, weil sie den Sieger Longlife nicht kennen.

Was geht und was taugt sind nunmal zweierlei paar Dinge. Man sollte halt nicht vermeintlich bequeme und einfache Lösungen als etwas anderes darstellen als sie sind - Not- oder Behelfslösungen.

So in etwa.

grüsse, pebe
 
wenn ich die Thematik richtig verstehe (gerne korrigieren):

Haare rasieren nach einer Atoma 400 ist zwar "nice to have" aber hat wenig mit sinnvoller Küchenschärfe zu tun. Vergleich mit Nussschokolade. Die Metall-Matrix an der Schneide sollte? empfindlicher werden für Krafteinwirkungen. Je größer die C/MeX Körner in der Matrix an einer Schneide, desto schlimmer wären weitere Ausbrüche?

Um ein Messer jetzt zu Hause scharf zu halten, ist es ein Kompromiss zwischen Härte/Stahl/Aufwand und Output. Wie Pepe schon sagte, ein gut präpariertes jap. Messer mit dünner Schneide gegen dicken Solinger mit hochlegiertem Stahl. Jeder muss wissen, ob die 400er-Atoma Schneide sinnvoll für einen ist, ober die maximal geschlossene, feine Schneide nach einem 6K Stein. Wetzstähle habe ich zu wenig Erfahrung um sinnvolle Vergleiche zu machen.

In einem anderen Thread stand mal, "...die feinste Sägeschneide..." wäre die sinnvollste Küchenschärfe. Nachdem Motto, liegt der Weg irgendwo zwischen Atoma 400 und 6K Stein. Ich arbeite gerne mit TU und einem 3K bzw. 5K Stein.
Aber ich schleife gerne und habe auch keinerlei Zeitdruck bei einem TouchUp, ob mein Essen 30 min später fertig ist...

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Haare rasieren nach einer Atoma 400 ist zwar "nice to have" aber hat wenig mit sinnvoller Küchenschärfe zu tun.
Haare rasieren hat mit guter Küchenschärfe wenig zu tun. Wenn man mit einer Atoma eine etwas gröbere Schneide produziert, kann das bei bestimmten Stählen und Schneidetechniken Vorteile haben. Tomate im Zugschnitt geht dann beispielsweise gut.

Da weicht eben die Schneidkante nach beiden Seiten aus, ohne dass gleich was wegbricht. Und diese umgebogene aus der Mittelachse geratene Schneidkante wird durch den Wetzstahl wieder linear ausgerichtet. "Ausrichten/Abrichten" wäre vielleicht das bessere Wort. Aber Aufrichten ist m.E. auch ok.
Wenn man gegen die Schneide wetzt, ist es unmöglich eine umgelegte Schneide aufzurichten. Das zeigen auch die Bilder bei scienceofsharp. Was dagegen passiert, ist, dass der umgelegte Bereich abgeschliffen und so eine neue Schneide aufgebaut wird.
 
Wenn man gegen die Schneide wetzt, ist es unmöglich eine umgelegte Schneide aufzurichten. Das zeigen auch die Bilder bei scienceofsharp. Was dagegen passiert, ist, dass der umgelegte Bereich abgeschliffen und so eine neue Schneide aufgebaut wird.
Was mich jetzt spontan interessieren würde: wie wäre der Unterschied zwischen einem Dick Micro und beispielweise einem TouchUp auf einem 3K Stein. Wie würden sich die schneiden unterscheiden?
Wetzen mag schneller gehen, aber würde die Schneide geschlossener werden bei einem TU?
Ich bilde das mir zumindest ein, deswegen mache ich lieber ein TU statt Dick Micro zu benutzen.
 
Wenn man gegen die Schneide wetzt, ist es unmöglich eine umgelegte Schneide aufzurichten. Das zeigen auch die Bilder bei scienceofsharp. Was dagegen passiert, ist, dass der umgelegte Bereich abgeschliffen und so eine neue Schneide aufgebaut wird.
Einen genauen Link aus dem hervorgeht, das es unmöglich ist eine Schneide aufzurichten, wenn man gegen die Schneide wetzt, wäre nett. Ich sagte auch nicht umgelegt, sondern leicht aus der Mitte gebogen. Es kommt da schon auf den Winkel an. Wenn die Schneide richtig umgelegt ist, bekommst du die natürlich nicht mehr zurückgebogen. Die bricht vorher ab. Macht letztlich aber keinen Unterschied, weil der Zweck beim Scharfhalten, selbst wenn seitlich etwas abgetragen wird, ist das wieder auf Linie bringen der Schneidkante. Man sieht das auch auf deinen Fotos. Da gibt es zum eine die breite Wate als Fase und auf dieser sitzt ganz vorne nochmal ne Fase drauf. Die Wate ist Ergebnis des Schärfens und die Minifase ganz vorne ist Ergebnis des Scharfhaltens. Viel Materialabtrag zur Erzeugung einer Wate/Schneidfacette: Schärfen - wenig Materialabtrag + Kaltverformung ganz vorne: Scharfhalten.

@UE1: Das Wetzen funktioniert normalerweise freihändig mit Messer und Wetzstahl, deshalb ist die Winkelstabilität schlechter. Der Stein liegt fest auf dem Untergrund und das Messer liegt linear auf dem Stein auf.
 
Welchen Sinn macht ein hochgehärteter Japaner, der wie eine Sense geschärft wird?

Genau darum geht es doch. Jeder kann ja mit seinen Messern machen, was er will, aber ein Sieger geschärftes Kai Shun auch nur in die Nähe eines gut geschärften zu stellen, sollte hier im Fachforum keine ernsthafte Option sein.
Mir erschließt sich jetzt nicht, warum es bei einem Kai Shun ein Frevel sein soll es zu wetzen, während es (z.B.) bei einem Herder K-Serie oder Schanz als das Normalste von der Welt zu sein scheint. Sind letztere dann solche Schrottmesser?
Sorry, halte ich für unsinnig und dann tatsächlich Folklore/Esoterik.

Für mich steht da allein die Frage: Hält der Stahl es aus, oder bricht er aus? Und wenn es, wie @Besserbissen begründet hat, rein eine Frage von Härte des Wetzstahls gegenüber Härte der Schneide ist (Carbide inkludierend), dann sollte dieser Sieger mit angegebenen HRC200 wohl für die meisten Messer gehen, wohl auch die "tollen" reinen Carbonstähle, bei denen es mit Carbiden nicht weit her sein dürfte.
 
@Dirk_H

Du musst schon genauer mitlesen. Und eben genau davon spreche ich, wenn ich schreibe, hier wird wieder mal alles durcheinander gewürfelt.

Eine VG10 Fase ab stumpf dauerhaft mit Sieger Longlife schärfen hat mit dem vorsichtigen Nachziehen mittels Dick Micro genau gar nix zu tun.

Der Sieger an einem fetten PM Klapper ist etwas völlig anderes, dazu braucht es auch kein Mikroskop, um dieses zu erkennen, ein einfaches Schneiden unterschiedlicher Papiersorten gibt klar Auskunft.

Der Sinn eines japanischen Messer liegt in einer fein dünnen und geschlossenen Fase, um Lebensmittel möglichst ohne jede Quetschungen zu zerteilen.

Der japanische Koch nimmt dazu völlig unesoterisch täglich einen Bankstein, ohne auf irgend etwas anderes zu achten als auf das beschriebene Schleifergebnis. Nach 3 Jahren ist die Klinge runtergeschliffen und er nimmt ein neues Messer.

Die viel zitierte Esoterik liegt darin, wie man zu dieser fein ausgeschliffenen Klinge kommt - ohne richtiges Bankschärfen zu lernen. Und eben nicht darin, wie man ein japanisches Gyuto irgendwie zum Zerteilen einer Kartoffel in zwei Hälften bekommt.

Das, was die wirklich Schleiferfahrenen auch mit weniger geeigneten Mitteln hinbekommen, sind dann auch keine Empfehlungen für Unerfahrene.

Gäbe es das Böker Cottage in rostfrei, würde ich das durchaus zusammen mit einem Sieger Long einem Normalo in die Hand drücken. Die Fase hat genügend Substanz dafür und die Schneidansprüche von Normalos sind meist deutlichst unterhalb des Messerforums.

Das ist aber dann Beratungsnivevau von FragMutti und nicht vom MesserForum.

grüsse, pebe
 
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@pebe:
Naja, genauer mitlesen kann ich zurückgeben.
Der Sieger wurde empfohlen nachdem das Messer geschärft wurde.

Fetter PM Klapper? Keine Ahnung was jetzt PM sein soll in dem Kontext? Aber was an einem Schanz Slim Line nun fett sein soll, das erschließt sich mir nicht. Das muß sich vor (fast) keinem Japaner verstecken. Ich hab sowas hier. Und auch Japaner und auch ein Kai Shun.

Und der Kram mit "japanische Koch" ist doch Nonsense. Das sind ausgebildete Köche und bei denen gehört das Schärfen zu Ausbildung und Beruf. Und nicht jeder, der sich mal ein Kai Shun kauft, will gleich eine Ausbildung zum japanischen Koch oder auch nur ein Hobby aus einem Kochmesser machen.

Und nochmal, einfach mal besser mitlesen. ;) Empfohlen wurde schärfen lassen und dann mit dem Sieger nachziehen. Des Weiteren wurde das Erlernen des Schleifens auf Steinen empfohlen.
Dass dann der grobe Wetzstahl aus der Schublade geholt wird, obwohl auf feinen Stahl verwiesen wurde, und (vermutlich) ein Billigset Steine gekauft wurde, ist nicht auf die "Beratung" zurückzuführen.
 
Ich geb‘ auf. Zum Lesen gehört auch Verstehen.

Bleib‘ beim „Nachziehen“ eines sauber geschliffenen VG10 Japaners mit dem Sieger. Ich repariere damit im allerbesten Fall kleine Microausbrüche, bevor ich mit dem feinen Stein die Fase glätte.

Und ja, der SB1 spricht relativ gutmütig auf den Sieger an - der Kai Shun VG10 hingegen nicht. Und dennoch gibt es für den SB1 deutlich bessere Vorgehensweisen.

grüsse, pebe
 
Einen genauen Link aus dem hervorgeht, das es unmöglich ist eine Schneide aufzurichten, wenn man gegen die Schneide wetzt, wäre nett.
Das ist eigentlich nichts Neues.
Hier der Link

Der entsprechende Text unter dem 3. Bild (hier wurde die Schneidkante vorher auf einer "Lippe eines Glasbechers" bewusst zur Seite gedrückt):

The blade was then steeled in the traditional fashion, edge leading at an angle of approximately 30 degrees. The blade was imaged, confirming that keenness had been restored to the apex and revealing that this was achieved by removal of steel; creating a new micro-bevel. There is some evidence of softened metal being redistributed; however, a micro-bevel is unquestionably formed through metal removal.

Gleiches geschieht übrigens auch mit einem Polierstahl ohne Züge, dann allerdings durch adhäsiven und nicht abrasiven Verschleiß (ganz unten im verlinkten Artikel):

Abrasive wear typically requires ‘sharp’ grit-like features to scratch or cut into the steel, while adhesive wear does not. Instead, adhesive wear occurs when the local pressure at a relatively smooth “bump” is very high. Pressure is defined by the applied force divided by the contact area. As a result, when the contact area is microscopically small, the local pressure will be extremely large. When steeling a dull knife, at an angle higher than that of the existing bevel, the contact area is microscopically small since contact occurs only along the width of the newly formed micro-bevel. While this bevel is less than a few microns wide, the local pressure (even with light applied force) will be sufficiently high to enable adhesive wear to occur.
In the example below, the Olfa blade was dulled by cutting into an abrasive stone, and then steeled with a smooth, polished steel rod (Victorinox Honing Steel – round smooth polish). Once again, a obvious micro-bevel has been formed through metal removal.

Also nochmal: Wer sein Messer wetzt, nimmt Material an der Schneidkante ab. Und zwar ohne allzu kontrollierten Winkel und mit teils extrem hohem Druck bezogen auf die minimale Kontaktfläche. Das "Aufrichten" ist eine Legende, so wie das "Poren-Schließen" beim Fleisch.
 
Kann ich den für irgendwas gebrauchen?
Bei mir kam ein kleines Gemüsemesser an, bei dem der Durchzieher eine Delle in die Schneidkante gerissen hat.
So ein Teil würde ich nur für 2.- Euro Messer beim Camping benutzen.
Ehe Du die japanischen Schneidmatten versuchst, kann Dir eine Wüsthoff Schneidmatte klein für 13.-€ - 30.-€ eine Vorstellung geben, was der Unterschied zu einem Bambus Schneidbrett ist. Beim dem gehe ich sogar noch weiter: Das ist kein Gras, das ist eine Kunststoffplatte mit hartem Naturfaser-Füllmaterial. China als Herkunftsland macht das nicht besser.
 
Das Kai Shun Messer möchte ich sehen, dass von stumpf mit dem Sieger Longlife auf Schärfe gebracht wird und hinterher Zeitungspapier sauber zerteilt. Es wird schneiden. Wenn man das Wie nicht näher beleuchtet, kann man eine solche Aussage stehen lassen.
Falls du meinen Beitrag (28) meinst: vom Sieger Longlife hab ich nichts geschrieben.
 
@Seemann

Nein Michael, auf Dich hatte ich mich nicht bezogen.

Mich stört, dass in solche Diskussionen immer wieder schnell recht unterschiedslos Begriffe verwendet werden. Für mich ist ein Messer scharf, das sauber durch Druckerpapier geht, ein Messer, das sauber durch Zeitung oder Prospektbeilage geht, ist dann sehr scharf. Gelingt dies in Kurven, jeweils, sind sie in der Regel auch sehr gut geschliffen und vollständig entgratet. Keine Selbstverständlichkeit.

Um ein Messer in gerader Linie durch ein Druckerpapier zu bekommen, braucht es wenig und sehe ich nicht unbedingt als Zielvorgabe. Welche Vorgabe erreicht wird, sollte dann benannt werden.

Einverstanden, Japaner haben gegenüber Solinger stets den Vorteil des leichteren Schnitts, ob nun mäßig, gut oder sehr gut geschärft. Nur sehe ich dann halt mit Wetzstab in einem Herder 1922 oder K-Serie die deutlich sinnvollere Lösung, schon weil ein japanisches Messer für den perfekten Schnitt aufgebaut ist.

Und das vor allem im Zusammenhang mit einer Neuanschaffung von Messern, wenn hier doch regelmäßig deutlich mehr nicht angemeldete interessierte Gäste als Mitglieder mitlesen.

grüsse, pebe
 
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Danke für den Link.

1. Der adhäsive Verschleiß widerlegt nicht, das bei dem Vorgang des Wetzens auch die Kaltverformung eine Rolle spielt. Der eine Vorgang schließt den anderen nicht aus. Der Autor betont selbst den enormen Druck, der an der Kontaktstelle auftritt. Das an dieser Stelle wegen der geringen Stärke des Materials eine Auslenkung stattfindet halte ich für nicht schwer nachzuvollziehen. Wenn eine Wate unter 0,2mm sichtbar buckelt, dann eine Schneidenspitze, die noch viel dünner ist erst recht.

2. Das "Aufrichten" der Schneide ist ein unscharfer Begriff, der verschieden verstanden werden kann. Wenn man ihn als Wiederaufrichten eines umgelegten Stück Metall versteht, ähnlich einem Draht, der wieder gerade gebogen wird, würde ich das als schiefes Bild bezeichnen. Man kann ihn aber auch schlicht auf das Resultat beziehen. Vorher war die Schneide ausgelenkt aus der Mitte, nach dem Wetzen steht sie wieder senkrecht wie ne Eins. - Sie ist aufgerichtet.

3. Wie schon gesagt, halte ich die Dekonstruktion des Begriffes des Abrichtens/Wetzens/Scharfhaltens nicht für förderlich in Bezug auf das Verständnis der Notwendigkeiten der Messerpflege. Wenn man sagt "Wetzen oder Schärfen - ist doch sowieso alles dasselbe, weil Materialabtrag stattfindet". Dann kann man die Notwendigkeit des Scharfhaltens gar nicht verstehen. Dann ist alles irgendwie schärfen. Ob ich einen Polierstab benutze, einen Durchziehschärfer, ne Schleifmaschine oder ob ich das Messer außer Haus gebe zum Schleifprofi. Überall wird Material abgetragen. Deshalb halte ich den genauen wissenschaftlichen Vorgang, der beim Schärfen oder Wetzen stattfindet auch für zweitrangig. Es ist wichtig zu verstehen, das die Schärfe der Schneide kontinuierlicher Zuwendung bedarf und dass die Zuwendung nicht mit Herstellung einer Wate beim Schärfen alle halbe Jahre erledigt ist. Deshalb gibt es seit ewigen Zeiten die Trennung in Schärfen und Scharfhalten. Und für beide Funktionen gibt es spezielle Werkzeuge. Und deshalb sollte man die Trennung beibehalten und nicht aufweichen mit dem Verweis darauf, dass immer irgendwie Material abgetragen wird. Auch wenn die Menge des Abtrags sich vielleicht im Verhältnis 1:1000 oder noch krasser unterscheidet.
 
Und ja, der SB1 spricht relativ gutmütig auf den Sieger an - der Kai Shun VG10 hingegen nicht.
Sieger Longlife kann ich nix zu sagen.
Auch empfehle ich immer einen ovalen Wetzstahl.
Ich hab einen Wüsthof 4471. Find ich den besten von den nicht ganz so teuren Stählen, wobei der mittlerweile auch gut kostet, auch weil er etwas feiner, aber nicht zu fein ist. Nicht so heftig wie der Saphirzug, aber auch nicht so fein wie der Micro. Die meisten anderen Wetzstähle von Wüsthof find ich nicht so toll.
So mindestens 90% der professionellen Köche, die ein Shun haben, wetzen es. Ich hab einen Slicer, den ich auch für sowas wie Steinbutt parieren her nehm. Der wird auch gewetzt und wenns nötig wird, auf Steinen geschliffen. Ein Shun musst du weniger oft wetzen, als ein Solinger, ist klar. Aber man kann es auch nicht so lange scharf halten mit einem Stahl wie ein Solinger.
Für mich lassen sich Shun ordentlich wetzen, aber nicht 100% ideal. Ein Heimkoch braucht kein Shun wetzen, kann dies aber imo tun. Schleifen musst du alles.

Grüße,
Julian
 
Seit ich das post von @knifeaddict in mein post #13 in diesem thread kopiert habe, geistert nun der Sieger hier rum. In seinem post ging es nicht ums "Schärfen" (inzwischen wird es immer schwieriger, die richtige Wortwahl zu finden!!!) sondern um die Behandlung eines Kai Shun danach (nannte man früher auch "Wetzen" bzw. seit neustem auch "scharf halten", aber im Augenblick ist alles ziemlich fließend ;) )

Ich kopiere noch einmal seine Kernaussage: "Wenn sie dann wieder scharf sind lege ich Dir den Sieger Long life ans Herz....damit sparst du dir ewig den nachschliff"

Eigentlich müsste @knifeaddict jetzt etwas dazu sagen, sein post stammt wie gesagt aus dem Jahre 2016. Kann ja gut sein, dass er/man es damals nicht besser wusste.
Welchen Sinn macht ein hochgehärteter Japaner, der wie eine Sense geschärft wird?

Genau darum geht es doch. Jeder kann ja mit seinen Messern machen, was er will, aber ein Sieger geschärftes Kai Shun auch nur in die Nähe eines gut geschärften zu stellen, sollte hier im Fachforum keine ernsthafte Option sein.
Genau, darum geht es. Die alleinige Frage ist halt, wer wie definiert, was ein Fachforum ist und wer da eingeladen ist, mitzuschreiben.
Aber gut, sind wir halt wieder an der Stelle, dass alle japanischen Köche zu blöd und zu folkloristisch sind und umständliche ihre Messer schärfen und scharfhalten, weil sie den Sieger Longlife nicht kennen.
Nein, die sind wahrscheinlich nicht zu blöd, aber ich weiß auch nicht ob ALLE jap. Köche den Schleifaufwand zur perfekten Schneide betreiben! Wie dem auch sei, es ist wohl grundsätzlich schwierig, in einem Fachforum fachlich nicht vorgebildete Mitglieder dort abzuholen, wo sie eben sind. Da gibt es schnell Frust auf beiden Seiten.
Was geht und was taugt sind nunmal zweierlei paar Dinge. Man sollte halt nicht vermeintlich bequeme und einfache Lösungen als etwas anderes darstellen als sie sind - Not- oder Behelfslösungen.
Für die einen sind es dann eben Behelfslösungen, für andere stellen sie halt das Nonplusultra dar. So what, die Ansprüche sind einfach zu unterschiedlich.
Gruß, René
 
Zuletzt bearbeitet:
Und deshalb sollte man die Trennung beibehalten und nicht aufweichen mit dem Verweis darauf, dass immer irgendwie Material abgetragen wird. Auch wenn die Menge des Abtrags sich vielleicht im Verhältnis 1:1000 oder noch krasser unterscheidet.
Das wäre in etwa so, als würde man sein vollgetanktes Auto alle 10 km wieder volltanken und glauben, am Ende hätte man im Prinzip nicht getankt, weil die jeweiligen Mengen so klein waren. Und man unterscheidet dann zwischen Volltanken und vollgetankt halten.
 
Das greift doch genau den Mix aus Stah/Aufwand und Output.
Der funktionelle Vorgang sollte nicht aus den Augen verloren werden. Die Rahmenbedingungen bestimmen den Output.
So mindestens 90% der professionellen Köche, die ein Shun haben, wetzen es. Ich hab einen Slicer, den ich auch für sowas wie Steinbutt parieren her nehm. Der wird auch gewetzt und wenns nötig wird, auf Steinen geschliffen.
In der Gastro wird sich wohl niemand (steile These ohne es zu wissen) die Zeit nehmen um ein TU während der Arbeit zu machen. Wenn wetzen von VG10 den gewünschten Output in dem Moment bringt. Mischung aus Aufwand und Ergebnis.
Um ein Messer in gerader Linie durch ein Druckerpapier zu bekommen, braucht es wenig und sehe ich nicht unbedingt als Zielvorgabe. Welche Vorgabe erreicht wird, sollte dann benannt werden.
Das ist doch auch wieder Definitionssache: für den 0815 Nutzer zu Hause wird das wohl reichen. (wie Du selbst schreibst --> Zielvorgabe) Auch hier haben wir wieder die Mischung zwischen Aufwand und Ergebnis. Nur der Zeitfaktor ist zu Hause wohl deutlich kleiner, also steigt die Möglichkeit an anderen Hilfsmitteln (Stein, Wetzstahl, Wetzstab, usw...)

Für den unbedachten Leser sollte erkenntlich sein was dahinter steckt, wo Vor und Nachteile liegen. Oftmals wird es schwer als Newbie der Sprache zu folgen um überhaupt zu verstehen, warum ein keramischer Wetzstab mit Sinterrubin (Sieger Long Life) auch Nachteile haben kann. Oder wieso VG10 als "bedingt wetzbar" eingestuft wird. Man liest gerne die gleichen Phrasen, wenn auch anderes formuliert, aber den eigentlichen Grund dahinter selten.

Was dann die einzelnen Personen mit den Infos daraus machen, sollte mal bei Seite gestellt sein. Hoffentlich führt es mit etwas Reflexion zu schärferen Messern und mehr Spaß mit dem Thema Messer.
Das wäre in etwa so, als würde man sein vollgetanktes Auto alle 10 km wieder volltanken und glauben, am Ende hätte man im Prinzip nicht getankt, weil die jeweiligen Mengen so klein waren. Und man unterscheidet dann zwischen Volltanken und vollgetankt halten.
Den Einwand von Besserbissen zur Thematik finde ich total sinnvoll, weil damit mehr Backgroundinfos an die User und Leser hier gehen. Ich war auch auf dem "Schneide aufrichten Zug" aufgesprungen, weils ohne weitere Infos erstmal logisch klingt und man es immer wieder hört.
 
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