Kaufberatung - erstes japanisches Messer

Ich besitze mehrere Suncraft Messer und nutze sie alle gerne. Aus der Senzo Black Reihe habe ich das Kiritsuke, das mir auch Spaß macht. Mit Suncraft macht man meiner Erfahrung nach nichts falsch. Allerdings kriegt man für die Preise schon tlw auch handwerklich gefertigte Messer. Das ist dann eine Frage der Wünsche und Prioritäten.
 
Suncraft Messer finde ich etwas teuer. Habe schon mehrere Gingami Messer verschenkt. Gerade für Neulinge in der Japan-Messer-Welt
finde ich Gingami/Ginsan Stahl recht ideal, da rostfrei, leicht nachzuschärfen und hält die Schärfe recht lange.
z. B. sowas: Tsunehisa Ginsan Nashiji Bunka (165mm) | Messer Mojo (https://www.messer-mojo.de/produkt/tsunehisa-ginsan-nashiji-bunka/
Habe auch an ein 21cm Kiritsuke einen neuen Griff gebaut. Liegt aber bei dem "normalen Kochfreund" meist rum, die 16,5cm Versionen werden öfter genutzt.
 
Okay, schonmal Danke für die Antworten. Den Wiegeschnitt nutze ich wohl am seltensten, vermutlich wäre es am sinnvollsten ein Messer zu nehmen, das etwas robuster ist, da ich bisher nur Erfahrung mit einem etwas robusteren Damastmesser gesammelt habe. Wäre bestimmt nicht übel, weiter Erfahrung mit einem robusteren zu sammeln bevor ich ein zu sensibles Messer bei irgendeiner undurchdachten Bewegung beschädige.
Da wäre dann das Senzo/Suncraft ne gute Wahl. Hatte es in SG2 und Kollege hat sich dann das Vg10 gekauft. Gut verarbeitet, dünn dass es gut schneidet aber solide genug.
Gibts auch in 200mm
Warum die Bunka Form?

Grüße,
Julian
 
@mick0803: Ein japanisches Messer ist prinzipiell auch nur in Werkzeug zum Schneiden. Es unterscheidet sich von deutschen Messern eigentlich nur darin, dass es häufig dünner, härter, länger scharf und oftmals schneidefreudiger ist. Ja, die dünnen Laser, nach denen ein Anfänger der Materie lechzt, sie sind auch empfindlicher, was Ausbrüche angeht.

Ich hatte mir über einige Jahre hinweg eine erschöpfende Auswahl an guten Solingern zusammengestellt, bis ich eines Tages beim Ausverkaufsangebot eines japanischen Gyotus schwach wurde: Dünn, hart, archaisch mit Korouchi-Fionish – okay, hab ich für 160.- probiert (es war ein AoSuper von Shiro Kamo mit 230 mm) und es ist seit über acht Jahren eines meiner Hauptmesser.

Ich konnte sehr schnell feststellen: Ich brauchte nicht mehr säbeln, geschweige denn nennenswerte Kraft aufwenden. Ergo hat sich meine Schneidetechnik alleine durch dieses Messer deutlich verändert und verbessert. Das Gyotu liess sich ganz anders führen und handhaben als meine Solinger: Je nach Schneidgut wechsle ich dank der Erfahrungen mit dem Gyotu intuitiv von Wiege- zu Schub-, Druck-, oder Zugschnitt. Das Choppen überlasse ich anderen Messern...

Ohne jetzt eine konkrete Empfehlung für eine bestimmte Marke aussprechen zu wollen: Lass dich einfach mal auf ein auf ein Gyotu mit einer Länge von 21 cm (oder länger) ein. Die Schneidfreude selbst eines durchschnittlich dünnen Messers aus japanischer Serienproduktion nimmt es mit dem gros der deutschen Messer auf. Und Je länger das Messer, desto größer ist der "Oha-Aha-Wow-Effekt" (ja, der SizeDoesMatter-Spruch ist prinzipiell verwerflich).

Ein Santoku/Bunka der 165mm-Klasse ist sicherlich wendiger auf dem Brett, so richtig verstehen wirst du das vielseitig einsetzbare Profil eines Kochmessers jedoch erst ab einer Länge oberhalb von 21 cm.
 
Grundsätzlich finde ich die Betrachtungsweise von @ramibru richtig.

Es gibt jedoch auch Küchen, in denen überwiegend die typisch kleineren oder auch weicheren Beilagengemüse zubereitet werden.

Karotten, Zuccini, Paprika, Pilze etc.

Wenn nur 2x im Jahr ein großer Kohl/Kraut & Co. zerlegt wird, braucht es kein großes Daily. Brettgröße und verfügbarer Platz sind halt auch nicht unerheblich.

Das erste überlegt gekaufte Messer muss ja nicht das letzte sein.

Das Herder K5 beispielsweise hat auch nur knapp 18 cm und ist wirklich ein universell hochtaugliches, leicht schneidendes Messer, mit dem die Mehrheit auch langfristig gut auskommt. Ich kenne einige, so auch ich, die immer wieder gerne selbiges von der Leiste holen, wenn es einfach um die überschaubare Zubereitung und nicht um‘s Gala Dinner geht.

Zu viele Schritte auf einmal, kann auch frustrieren.

grüsse, pebe
 
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