Kaufberatung für Neuling

Schweinesohn

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Hallo zusammen,

ich bin völlig neu hier und suche ein wertiges Klappmesser.

Ich besitze derzeit ein Smith & Wesson Extreme Ops Klappmesser mit schwarzer Kinge und Aluminium Griff.

Ich möchte nun auf ein hochwertiges Klappt- oder Taschenmesser umsteigen.

Es soll KEINE Einhandbedienung aufweisen und die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, nicht als verbotene Waffe beim Mitführen zu gelten.

Auch sollte es eben "nur" ein Messer sein, ohne zusätzliche Funktionen, Korkenzieher etc.
Ich hatte schon ein paar Modelle gesehen, welche mir gefallen:

- Magnum Damascus Slim 01MB215DAM
- CRKT 7530 Crossbones

Dann sind mir die Marken Herbertz, Lagiuole en Aubrac und Böker ins Auge gefallen.
Gibt es da einen Geheimtip? Ich bin z.B. im Bereich Luxus Kugelschreiber unterwegs und dort habe ich mich für einen Waldmann anstatt Montblanc so wie bei Uhren für Tudor anstatt Rolex entschieden.
Bisher konnte ich noch nicht genügend Informationen erlesen..

Meine Anforderungen sind somit auch nocht nicht so ganz klar gesteckt. Gerne dürfte es auch z.B. Holz, Perlmutt, (Edel-)Metalle (oder z.B. Neusilber) oder pfiffiges Design haben.

Wie sieht es eigentlich mit Damastklingen/Messern aus? Habe gelesen, dass diese manchmal gar nicht komplett aus Damaststahl gefertigt sind sondern nur eine Ätzung besitzen..
Kann man solche Klingen für den Alltag empfehlen? Vorteile/Nachteile?

Vielen lieben Dank im Voraus.

Gruß Sven
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und willkommen im Messerforum!
Das sind viele Fragen auf einmal.
Zunächst: Ich schiebe das Thema in die Kaufberatung. Dort gibt es auch einen oben angepinnten Fragebogen, den auszufüllen sehr hilfreich für die Beratung ist.
Die beiden von dir namentlich genannten Messer würde ich beide nicht unter der Rubrik hochwertig einordnen. Das ist Fernost-Günstig-Produktion.
Das CRKT fällt in Deutschand unter den §42a Waffg und darf nicht in der Öffentlichkeit getragen werden.
Das Magnum ist zwar legal zu tragen, besteht aus Damaststahl (kein geschmiedeter, sondern Industrie-Laminat) von vermutlich zweifelhafter Qualität. Eher was fürs Auge, und Kenner werden darüber eher die Nase rümpfen.

Die genannten Marken:
Böker macht gute Messer in drei Qualitätsstufen: Böker Manufaktur, in Solingen hergestellt, gute Qualität zu entsprechenden Preisen.
Dann Böker Plus, Herkunft aus Taiwan oder China, recht gute Qualität, entsprechend günstiger weil aus Billiglohnländern.
Schließlich Magnum, Massenware aus China, die man auch unter anderen Herstllermarken findet. Da rate ich ab, wenn man Qualität sucht.

Herbertz ist ein reines Importhaus, sowohl von Fernost-Billigware als auch von hochwertigen japanischen oder US-amerikanischen Messern. Also kommt es darauf an, was genau dich da interessiert.

Laguiole en Aubrac sind französische Messer aus der unmittelbaren Umgebung von Laguiole, also sehr authentisch. Deren Produkte kann man durchweg alle empfehlen. Ebenso aber auch die Forge de Laguiole, Fontenille Pataud und viele andere. Eine große Auswahl hochwertiger frz. Messer findest du z.B. passionfrance.de, laguiole-web.de oder brandners-homestyle.de.
 
Hi und Danke erstmal.
Ich fülle mal den Fragenkatalog aus:

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
-Ja


* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Zweihand Klappmesser


* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Eher Büro- und Heimumfeld. Mal einen Briefumschlag oder Klebeband öffnen, keine Schnitzereien etc. Eventuell als Notfallmesser, falls möglich


* Von welcher Preisspanne reden wir?
1-300€


* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Keine spezielle vorliebe, denke so zwischen 6 und 11 cm


* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Auch hier gute Frage: Gerne etwas exotisch wie z.B. Holz, Perlmutt etc. kein Aluminium oder Textil



* Welcher Stahl darf es sein?
Ob rostfrei oder nicht ist eher irrelevant, gerne schnittbeständig.


* Klinge und Schliff?
Dachte zuerst an Damast, dann jedoch nur "Echter", auf was sollte ich sonst so achten?


* Linkshänder?
-Nein


* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
Verschluss eher Nebensache, hauptsache soll arretierbar sein.


* Bezugsquelle?
Versandhandel, da am Besten GER oder EU
 
Hallo,

bei Böker (Herstellung Solingen) solltest Du auch mit ein bisschen Luxus fündig werden.

Mit guten französischen Messern kann man sich ebenfalls überall sehen lassen. Universeller als die Laguiole - Klingen, die ich trotzdem mag, sind sicher die Thiers-Formen oder gar die Yssingeux (bei Fontenille Pataud 5 Coqs genannt). Quellen wurden schon genannt.

Hier noch ein Bespiel eines nicht so bekannten frz. Messermachers. Nr 13, geschmiedeter Damast, keine Tapete. Ich hab ein Messer von ihm, tadellos in der Verarbeitung. Klick auf „couteaux pliant“.

https://jbcouteau.herokuapp.com/static/gallery/

Schönes Männerspielzeug findest du auch hier, Hersteller Lionsteel, top Qualität, dazu jede Menge Varianten.
https://toolsforgents.com/shop/mess...rpoint-damast-blaue-backen-carbon-ck0111sdcf/

Ganz allgemein: Einerseits soll dein Messer gesetzeskonform (in D) sein, andererseits möchtest du in jedem Fall Verriegelung. Ich sehe da mE einen gewissen Widerspruch, da viele „Zweihand“ mit Verriegelung eben doch einhändig zu öffnen sind. Mit Slipjoints wärst du in jedem Fall auf der sicheren Seite.

Gruß und viel Erfolg
Abu
 
Da fällt mir spontan das Böker Scout (früher 200Xer-Reihe) ein. Das läßt sich zwar wie die meisten Klappmesser auch mit einer Hand öffnen, ist aber nicht originär als "Einhandmesser" konzipiert. Die Erscheinung ist vor allem bei den "edleren" Beschalungen betont untaktisch, provoziert also nicht unbedingt Ärger.

Die Parameter passen all soweit, man kann sich neuerdings sogar ein Scout hier konfigurieren, in Messing oder Neusilber und mit einigen Schalenvarianten, die Dir gefallen müßten, auch wenn es Perlmutt z.Z. leider nicht (mehr?) gibt. Aus eigener Erfahrung würde ich dir die Clippoint-Klinge empfehlen, wenn es Dir nicht auf Korrosionsempfindlichkeit ankommt aber öfter mal an Papier u.ä. geht in besonders schnitthaltigem D2. Das graue Stonewash-Finish geht optisch etwas in Richtung Damast.

Damast geht beim Scout übrigens auch individuell konfigurierbar, landet aber über Deinem Budget. Billiger geht aber kaum, wenn der was taugen soll und nicht nur für die Vitrine ist.

Ergänzung:
Mit Slipjoints wärst du in jedem Fall auf der sicheren Seite.

Nach jüngsten Entwicklungen in der Rechtsprechung leider auch nicht mehr unbedingt. mehr dazu im Unterforum Politik & Recht.
 
Nach jüngsten Entwicklungen in der Rechtsprechung leider auch nicht mehr unbedingt. mehr dazu im Unterforum Politik & Recht.

Hallo Polaris1977,
Ich schätze Deine juristische Expertise im Allgemeinen sehr. Aber diesen einen Fall würde ich nicht als Maßstab für eine generelle Beurteilung oder Entwicklung nehmen. „Vor Gericht und auf hoher See...“, ist bekannt. Vllt können wir uns auf „siche-rer“ verständigen :ahaa:
Mein Scout konnte ich übrigens mit einer Hand an der Klinge aufschleudern, der relativ schwere Griff war hilfreich.
Gruß
Abu
 
Noch zwei konkrete Empfehlungen von mir. Ich habe jeweils einige Messer dieser beiden Hersteller und schätze sie außerordentlich:
Einmal - französisch - die Messer von Atelier Perceval. Sie sind durch die Bank perfekt verarbeitet. OK, mit Damastklingen bist du da über deinem Budget, zumal es auch "nur" Industriedamast ist, aber die normalen Modelle Francais, L08, Le Tiers sind wirklich edle Schneidwaren.
Dann, aus Deutschland, die Klassiker von Klaas. Hier bekommst du absolut gesetzeskonforme gut verarbeitete Messer, auch mit echtem, geschmiedeten Damast von Markus Balbach, zu annehmbaren Preisen. Ein Beispiel hier.
 
Vllt können wir uns auf „siche-rer“ verständigen :ahaa:

Auf jeden Fall, aber mehr erscheint mir extrem riskant, da ich immer noch daran grübele, wie ich das mir inzwischen teilweise zugesandte OLG-Urteil einordnen soll, zumal sich da ja eine Kette mit Analogieentscheiden fortsetzt (vgl. Griploc).


Mein Scout konnte ich übrigens mit einer Hand an der Klinge aufschleudern, der relativ schwere Griff war hilfreich.

Ging bei mir auch schon immer.
 
Guten Morgen,

wow, Danke. Da kommt ja einiges auf mich zu :)

Gibt es denn auch Nachteile bei Damastklingen?
Derzeit geht es mir bei dem Messer auch eher um „ein Hochwertiges zu haben“ ohne konkreten Einsatzzweck.

Werde mich da mal ein bisschen durchklicken müssen.

Ist ein Slipjoint nicht etwas unsicher und könnte mir die Finger absäbeln wenn es einklappt?
 
Gibt es denn auch Nachteile bei Damastklingen?
Naja, sie sind viel(fach) teurer als gute Monostahlklingen ohne funktionell unbedingt besser zu sein.

Ist ein Slipjoint nicht etwas unsicher und könnte mir die Finger absäbeln wenn es einklappt?

Meinem Empfinden nach entschieden ja, deshalb benutze ich seit Jahrzehnten kaum noch welche, außer in DK. Außerdem sind schwergängige weil sicherere Slipjoints unpraktisch und oft schlechter zu reinigen. Selbst wenn es nicht absäbelnd zuklappt, gibt es ein höheres Verletzungsrisiko und bei vielen rustikaleren Anwendungen fühlt sich ein Slipjoint auch wabbelig an, wenn es nicht zuklappt.
 
Ich würde mich porcupine anschließen und auch Atelier Perceval empfehlen. Die Verarbeitung ist gut, die Anmutung edel (teils exotische Hölzer inklusive) aber nicht verstaubt, die Klingen sind sehr schneidfreudig ausgeschliffen, perfekt für leichte Aufgaben wie von dir beschrieben. Und der Stahl ist relativ unempfindlich und leicht scharf zu halten.

Im Messerkontor ist auch grade Abverkauf, da könntest du ein Schnäppchen machen. Wenn ich nicht schon versorgt und grade eh auf 'nem anderen Trip wäre, hätte ich schon zugeschlagen...
 
Ich schaue mich noch durch.
Beim ausverkauf der Atelier Perceval sind sicher super Preise dabei, aber ich glaube die hauen mich optisch nicht so vom Hocker.
Lesen tun sie sich jedenfalls qualitativ sehr hochwertig.

Derzeit schleiche ich um Böker Manufaktur, kann man sowas machen oder sind die franzsösischen Messer besser? Oder einfach der Ruf besser?

Wie gesagt sind mechanische Uhren eher mein Thema, eventuell hat da jemand Ratschläge was in etwa vergleichbar wäre.
 
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Beim ausverkauf der Atelier Perceval sind sicher super Preise dabei, aber ich glaube die hauen mich optisch nicht so vom Hocker.....

Derzeit schleiche ich um Böker Manufaktur, kann man sowas machen oder sind die franzsösischen Messer besser? Oder einfach der Ruf besser?

Wie gesagt sind mechanische Uhren eher mein Thema, eventuell hat da jemand Ratschläge was in etwa vergleichbar wäre.

Gegen A. Perceval würde auch Deine Anforderung „zweihändig“ sprechen. Dann fällt Dir der Verzicht trotz guter Preise für gute Messer vllt leichter.

Besser, schlechter, Ruf....., kann man nicht sagen, sind immer mal wieder „Gurken“ dabei. Lass Dir von Frau Brandner ein wertiges Französisches raussuchen, macht sie. Aber auch bei Böker: wenn es nicht in Ordnung ist, retour. Diese Klassiker passen zu Deinem Uhrenhobby. Das ist jetzt eher eine Frage des Geschmacks, Holz, farbliche Abstimmung etcpp

Viel Erfolg
Abu
 
Bezüglich des Führens eines Messers:

Die Klinge eines feststehnden Messers darf ja unter 12cm lang sein, also gilt das auch für erretierbare Klingen?
Das heisst: Z.B. linelock doer backlock Arretierung und Klingenlänge unter 12cm erlaubt?

Oder verpeile ich etwas komplett?
 
Nach Gesetzeswortlaut kommt es bei bei klappbaren nur auf die Bedienung an, bei allem Festen nur auf Länge. In der Vollzugspaxis geistern allerdings viele mehr oder wenige freie Mischinterpretytionen herum. (Viel) mehr dazu findest Du im betreffenden Unterforum.
 
Kannst du mir noch sagen, welches Unterforum genau?
Lieben Dank.

Also auf den ersten Blick festzuhalten: kein feststellbares Klappmesser (auch Zweihandbedienung) dürfte legal geführt werden?

Mir geht es in erste Linie darum, ein schönes und wertiges Messer zu besitzen.
2. Punkt ist gelegentliches Öffnen von Briefen oder z.B. Kartonagen/Klebebändern.
Aber im Falle eines hoffentlich nie eintretendens Falles: das Messer muss zur Verteidigung gegen Tier oder auch Mensch eingesetzt werden, würde ich mir gerne nicht selbst die Finger mit einem nicht verriegelbaren Messer abtrennen.

Eigentlich wollte ich diesen Satz gar nicht einbringen, da das sicher auch Antworten abschrecken wird. Ich habe es ja auch überhaupt nicht vor, aber wenn es denn dazu kommen sollte sollte das Gerät auch nützlich sein.
 
Mir geht es in erste Linie darum, ein schönes und wertiges Messer zu besitzen.
2. Punkt ist gelegentliches Öffnen von Briefen oder z.B. Kartonagen/Klebebändern.
Aber im Falle eines hoffentlich nie eintretendens Falles: das Messer muss zur Verteidigung gegen Tier oder auch Mensch eingesetzt werden, würde ich mir gerne nicht selbst die Finger mit einem nicht verriegelbaren Messer abtrennen.

Eigentlich wollte ich diesen Satz gar nicht einbringen, da das sicher auch Antworten abschrecken wird. Ich habe es ja auch überhaupt nicht vor, aber wenn es denn dazu kommen sollte sollte das Gerät auch nützlich sein.

Erstens werden Messer hier als Werkzeuge und nicht als Waffen oder Mittel zur Selbstverteidigung gesehen und das aus guten Grund!

Zweitens wird hier im Forum das Thema Selbstverteidigung im Zusammenhang mit Messern überhaupt nicht gern gesehen, genauer gesagt hat so ein Thema hier nichts, gar nichts verloren!!

Drittens sorgst Du mit solchen Aussagen dafür das Messer in den Augen der Öffentlichkeit wieder stärker als Waffen und nicht als das was sie sind, nämlich nützliche Werkzeuge, die seit mehr mehr als 100 Jahren normal im Alltag waren, wahrgenommen werden.

Viertens sorgst Du mit solchen Aussagen dafür das die Befürworter des verschärften Waffengesetzes und der Waffenverbotszonen in ihren Ansichten bestärkt werden und noch mehr Zulauf bekommen...

Fünftens, solltest Du wirklich einmal in eine solche Situation kommen, dann wirst Du mit Deiner Handlung eine entsprechende Gegenreaktion auslösen und unter Umständen mehr Schaden abbekommen als Du verkraftet... Und wenn Du in einer solchen Situation nicht sehr genau weißt was Du tust dann wirst Du feststellen das es gar nicht so einfach ist...in erster Linie gefährdet Du Dich selber!

Sechstens, such Dir doch bitte ein anderes Forum wenn Du weiterhin solche Ansichten von Dir geben möchtest!
 
Genau solch eine Reaktion wollte ich eben NICHT erzeugen.
Ich suche solch ein Klappmesser wie schon dargelegt ganz klar als Werkzeug bzw. in meinen Augen sogar als Kunstgegenstand.
Nur sollte es dann, auch Gesetzeskonform sein wenn man es denn mal dabei trägt.
Also bitte nicht in den falsch auffassen.
Ich wollte hier zu keinem Gebrauch von Waffen etc aufrufen, es verharmlosen oder in irgendeiner anderen dergleichen Art agieren.
 
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