Original geschrieben von Cuchillero
Das erinnert mich an die Zeit als es mit dem Mountainbike boom losging
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Wir kauften damals
für ein Schweinegeld Teile aus den Staaten denen mann anmerkte das sie gerade aus der "Erfinderwerkstatt" kamen. Also noch nicht eingehend getestet waren.
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Und das ist auch der springende Punkt Hier in Deutschland wird mehr Zeit in die Entwicklungsphase gesteckt bis es auf dem Markt erscheint.
Jein, das ist doch ein schoenes Beispiel, dieser Fahrrad Markt. Technischen Schwachsinn produzieren Hersteller in D genauso. Natuerlich weniger, weils weniger Hersteller gibt, aber ralativ gesehen ists identisch. Geh halt in nen Basecap BikeShop und schau Dir die Customs Parts an. Da ist Muell ohne Ende dabei, wenig stabil, Hauptsache Teuer, Hauptsache anders, und Hauptsache, es steht nicht Shimpanso drauf. Das klappt im MTB Bereich nach wie vor, fuer die anderen macht man nen Race Bike Hype, also Rennrad mit Besenstiellenker dran. Ganz was neues. und warte noch zwei Jahre, dann gibts Crossräder, Rennräder mit Stollen und Cantis. Auch was ganz neues
Das ist natuerlich Ballaballa. Aber es funktioniert auf dem Markt. Und weils funktioniert, haben Shimpanso und Konsorten genug Kohle, alle zwei Jahre neue Gruppen/Teile auf den Markt zu werfen. Ob man das braucht, ist ne andere Frage, aber mangelnde Innovation kann man solchen Herstellern nicht vorwerfen. Da ist einfach ein gutes Geschäft in der Breite und auch im gehobeneren Marktsegement vorhanden, als finanzielle Basis fuer das Highend Zeugs.
So muss man das IMO sehen, das ist ne rein marktwirtschaftliche Frage. Ohne Moos nix los und ohne satte Gewinne keine Neuentwicklungen.
Wenn man Messermacher ist und wirklich davon leben muss. Ja, wenn der drei Monate an ner neuen Technik rummacht, gibts in der Familie drei Monate Wasser und Brot und Strom nur in der Werkstatt. Wenn er Glueck hat, kauft das Zeugs danach einer, ansonsten wars fuer die Katz. Und wir hier im Forum als meserbegeisterte können die Messermacher in D sicher nicht finanzieren.
Schau Dir die Messermacher in den US an. Nimm halt einen Emerson, Lightfoot. Die bauen derweil halt mehr oder weniger Serienmesser, damit der Durchlauf stimmt. Oder Ralph. Der kann sichs leisten, auch edle mundgebissene Messer zu bauen, weil seine Standardteile sehr rationell gefertigt werden und entsprechend kosten. Wenigstes stimmt da die Qualität

Bei den derzeitigen Hip Makern siehts besser aus, nimm mal Mayo oder Blackwood. Die schnitzen noch mit der Hand. Aber was kostet ein Messer bei denen. Wer bezahlt das hier? In den US sind die auf Monate ausgebucht, das schafft doch hier kein Messermacher, der eben nicht edle Wüsteneisenholz Teile oder Backlocks für Highend Sammler baut.
Du sagt, ein Messermacher sollte sich mehr neues trauen. Ich geb Dir recht, ich als Kunde, wuerde das auch gerne sehen. Ich versteh aber auch, dass ein Messermacher primär Geld verdienen muss.
Was ich nicht verstehe ist, warum eine Firma wie z.B. Böker nicht Benchmade oder Spyderco Konkurrenz macht. Ich mein das wie ich sage, ich versteh es nicht - ohne Wertung. Da müsste doch durch das Brot und Butter Geschäft genug Puffer fuer neue Entwicklungen da sein. Und es erzählt mir keiner, dass deutsche Mechaniker oder Maschinenbauer weniger kreativ oder weniger befähigt sind, wie die Entwickler in den US. Da lach ich, am Know How liegts sicher nicht.
Gruesse
Pitter