Ja, aber...es kommt immer darauf an, und zwar auf die gesamte Klingengeometrie.
Mögen sich die vorgeschlagenen Messer aller bei Klingenlänge und Gesamtlänge ähneln, so leigen doch unterschiedliche Klingengeometrien (Klingendicken, Schliffe etc.).
Freunde und meiner einer haben das Izula (1095 C-Stahl), das EsKabar (1095), das Pendleton Mini (VG1, Flachschliff), das TRC (ELMAX; Halber Flachschliff/Säbelschliff), das BRKT Bravo Necker (12C27 konvex geschliffen) zusammen mit einem Mora 511 Carbon (Skandi-Schliff; gut, das ist schon einen Tick länger als die anderen) heuer einmal einem (nicht allzu wissenschaftlichen) Vergleichstest unterzogen und einfach mal an Gemüsen, Fleisch, Wurst, Speck, Semmeln, Papierumschlägen, Kartons und Holz (Anzündholz, Stöckchen für den Wauwau zurechtschnitzen, Zeltheringe schnitzen, etc.) herumgeschnippelt. Rasierscharf waren alle Messer, Papiertests und Rasiertests bestanden die locker, aber repräsentativ sind solche Tests für die gesmte Schneidleistung/Arbeitsleistung eines Messer gar nicht. Da spielt dann doch die Geometrie die entscheidende Rolle. Unser Test bezog sich nicht auf Schnitthaltigkeit, Biegefestigkeit etc. sondern auf das alltägliche Schnippeln und Schneiden, nachdem ja hier auch der Threaderöffner fragt bzw. das ins Lastenheft schrieb.
Unser einhelliges Ergebnis auf die Schnelle: Izula und TRC werden von den anderen im Allroundeinsatz geschlagen. Das war die gefühlsmässige aber einhellige Aussage aller Mitschnippler. Bei dieser Messerklasse kleiner EDCs/Neckknifes sind Klingendicken über 3,5 mm insbesondere bei schmaleren Klingen (wegen des höheren Keilwinkels) dem Allroundeinsatz abträglich, noch dazu wenn die Schliffe nicht bis zum Klingenrücken hochgezogen wurden, wie z.B. beim TRC. 3,0 mm sind eigentlich schon mehr als ausreichend. Will man eine kleine robuste Brechstange, dann greife man zur fetten Klinge. Aber sonst... Selbst das dünne Mora hat Anzündholz per Schlagholztechnik (neud. "batoning") locker weggesteckt.
Die Klingengeometrie sollte man m.E. bei einer Kaufenzscheidung neben der Optik, dem Haben-Wollen-Virus, dem Preis, der Affinität zu einer bestimmten Marke etc. berücksichtigen.
Keines der vorgeschlagenen Messer ist in irgend einem Sinn schlecht, nur sind sie in ihren Schneideigenschaften trotz ähnlicher Größenverhältnisse nicht unmittelbar vergleichbar.
Wie sagte einer meiner Freunde: "Das TRC ist irgendwie geil, aber ich vermisse die Klingengeometrie des Barkie. Der tolle etwas größere Griff des TRC kombiniert mit der Barkie-Geometrie in der Länge der TRC-Klinge, das wäre meine EWMS!"
Ich würde aufgrund praktischer Erfahrungen beim vorgestellten Lastenheft zu Messern wie den kleinen aus dem umfangreichen BRKT-Programm, zum EsKabar oder zum Pendleton Mini greifen, so sehr mir das TRC optisch und seitens des Stahls (hier: ELMAX) gefällt. Das FK WM 1 und das von Rock'N'Roll vorgeschlagene Maverick Colt sollten auch passen, nur kann ich darüber keine persönlche Erfahrung berichten. Hinweis zum EsKabar: die mitgelieferte Scheide ist Schrott weil glasfaserverstärktert Kunststoff. Der stumpft die Schneide allene beim Ziehen und Versorgen des Messers schnell ab, dazu gab es hier im Forum und im www. schon genug Diskussionen, Belege, Filmchen. Da sollte man die Zusatzkosten für eine Kydex einplanen. Ich habe mir gerade eine von Nestor/Keidechse machen lassen. Tolles Teil. Ach ja, bevor dann einer kommt und sagt "Das EsKabar hat aber auch eine fast 4 mm fette Klinge...". Stimmt. Aber dessen Klinge ist rel. hoch und bis hoch zum Rücken flach ausgeschliffen -> flacher Keilwinkel. Da geht Zwiebelschneiden noch ohne Spalten. Das TRC spaltet da im Gegensatz dazu eindeutig.
Just my 2 cents.
Gruß
12knife