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gast
Gast
Servus,
Da ich den lieben Ulrik immer nerve, es soll doch mit den Rasiermessern aufhören und wieder Küchenmesser machen, hat er mir mal ein sehr intressantes Objekt zum Langzeittest überlassen!
Mit den Worten, wunder dich nicht ist nur sehr grob gefinisht, und mit einem einfachen Griff....
Die Spannung war groß, aber seht selbst:
Die nackten Daten:
Material : Wälzlagerstahl , Holz , mehr weiß ich auch nicht.
Klingenlänge: 26cm (davon scharf 24,5cm)
Klingenhöhe: 5,5cm
Gewicht: 238 g
Ich habe nun in den letzten Monaten ca. 10000 Essen damit zubereitet (zuhause, für die Schulmensa, im Hotel) und bin sehr angetan von dem Gerät!
Was dieses Messer besonders macht ist der Schliff, beidseitig Konkav (also ein doppelter Hohlschliff) knapp 1cm über der Schneide leicht ballig (Konvex) ausgeschliffen, Koraat typisch auf nahezu Null. Das Messer ist von ihm als robust, aber dennoch schneidfreudig (wie robust es wirklich ist, dazu später), und vorallem auf optimale Schnittgutfreisetzung getrimmt. Also ein intressanter Ansatz.
Hier im Vergleich mit Aoki Togashi Aogami 2 Warikomi Gyuto.
Die Verarbeitung ist wenn auch etwas "roh" auf gewohnt hohem Koraat Niveau, also die Klinge ist nicht per Hand gefinisht, wohlaber mit schätzungsweise 400`er Schleifband + Mattierung versehen worden, was den Charakter des Messers unterstreicht, dies ist kein filligraner Laser sondern ein Arbeitsgerät, und wie!
Leider stellte sich schnell heraus dass dieses Messer nicht für den sog. Pinch Gripp geeignet ist (wegen der Fehlschärfe am Rücken, die allerdings auch Vorteile hat (Schnittgutfreisetzung und Gewichtsersparniss), von Ulrik aber schlicht zu nah am Griff angesetzt wurde. Aber deshalb lässt er ja auch testen.....
Vom verwendeten Stahl bin ich was korrossionsbeständigkeit angeht absolut begeistert!, der schlägt alle rostenden Stähle (auch 1.3505) um längen, das Messer kann nach Zitronenschnibbeln stundenlang liegenbleiben, es bildet sich nur minimale Patina, keinerlei Geschmacksabgabe, auch nicht bei Ananas, Zitronen, Zwiebeln. Einfach herrlich! Auf den Bildern hat das Messer schon zig tausend Essen auf dem Buckel, also langsam kam dann doch ordentlich Patina.
Die Standzeit dagegen ist nicht auf allerhöchstem Niveau, aber immer noch besser als bei den einschlägig bekannten Japanern, den Aogami 2 Stahl vom Aoki hat das Messer bestimmt um 50 Essen abgehängt!
120-150 Essen ohne Nachschliff (bzw. Abzug) sind ja auch nicht von schlechten Eltern!
Dabei habe ich mit dem Messer wirklich groben Unfug angestellt! Mit voller Geschwindikeit gegen Edelstahl behälter gestossen, Sparerips zerkleinert, dicke Rosmarinzweige, Haut von Knochen schaben etc......
Es ist nachdem ich den Schärfwinkel auf ca. 32 Grad angepasst habe (vorher gab es bei hartem Brettkontakt eine minimal umgelegte Schneide) zu keinerlei beschädigungen an der Schneide gekommen., das machen normalerweise nichtmal Dick/WMF etc. Messer mit!
Ich habe mich sogar dabei erwischt zu versuchen damit ein Japanisches Messer einfach durchzuschneiden
Also Robust ist es, aber wie schneidet es????
Definitiv kein Laser, aber das Messer ist nahe dran!, gepaart mit der tollen Schnittgutfreisetuzung (a durch den leicht balligen Anschliff und b vorallem durch die Doppel Luftkissenfunktion!), die natürlich nicht alles abperlen lässt, aber meiner Meinung ein Optimum darstellt (zumindest für eine so hohe Klinge) macht das Schneiden zur puren Freude!
Choppen oder Zugschnitt sind bedingt durch die Form des Messers (wobei hier klar der Zugschnitt im Vorteil ist bei dieser Klingenform) sehr gut zu bewerkstelligen. Auch das schnelle Schneiden mit kontakt zu den Fingern, hatte ich mir wegen der Hohlung schwerer vorgestellt, stellt aber überhaupt kein Problem da!
Witzig ist auch dass ich mich obwohl ich so intensiv damit gearbeitet habe, mich kein einziges mal geschnitten hab. (das passiert eigentlich immer einmal mit einem neuen Messer).
Hier noch ein paar Bilder der Geometrie:
Nach dem Testmarathon der ja immerhin 13,5 Jahre intensive Nutzung im 2 Personen Haushalt simulieren sollte, bin ich überzeugt davon das dieses Messer in Serie gehen sollte! Für Profis ein Schneidgerät erster Güte währe und auch für private Benützung durch seine riesen Vorteile sicher seine Fans finden würde!
Geschärft habe ich das Messer immer nur mit Chosera 5000 (täglich), einmal in den 2,5 Monaten auch mit einem Chosera 3000, der Stahl ist mir persönlich aber sehr zäh vorgekommen, was auf den Steinen nicht unbedingt spaß gemacht hat.
Einzig die Fehlschärfe, und der "Panzerstahl" (den Ulrik ruhig mit 1.3505) sorgen bei mir nicht dafür dass ich das Messer nicht mehr zurückschicke, ansonsten mit den behebbaren "Fehlern" ein grandioses Arbeitsgerät das im Gegensatz zu anderen den Namen Workhorse verdient hätte!
Weitere Bilder folgen,
Grüße Wastl.
Da ich den lieben Ulrik immer nerve, es soll doch mit den Rasiermessern aufhören und wieder Küchenmesser machen, hat er mir mal ein sehr intressantes Objekt zum Langzeittest überlassen!
Mit den Worten, wunder dich nicht ist nur sehr grob gefinisht, und mit einem einfachen Griff....
Die Spannung war groß, aber seht selbst:
Die nackten Daten:
Material : Wälzlagerstahl , Holz , mehr weiß ich auch nicht.
Klingenlänge: 26cm (davon scharf 24,5cm)
Klingenhöhe: 5,5cm
Gewicht: 238 g
Ich habe nun in den letzten Monaten ca. 10000 Essen damit zubereitet (zuhause, für die Schulmensa, im Hotel) und bin sehr angetan von dem Gerät!
Was dieses Messer besonders macht ist der Schliff, beidseitig Konkav (also ein doppelter Hohlschliff) knapp 1cm über der Schneide leicht ballig (Konvex) ausgeschliffen, Koraat typisch auf nahezu Null. Das Messer ist von ihm als robust, aber dennoch schneidfreudig (wie robust es wirklich ist, dazu später), und vorallem auf optimale Schnittgutfreisetzung getrimmt. Also ein intressanter Ansatz.
Hier im Vergleich mit Aoki Togashi Aogami 2 Warikomi Gyuto.
Die Verarbeitung ist wenn auch etwas "roh" auf gewohnt hohem Koraat Niveau, also die Klinge ist nicht per Hand gefinisht, wohlaber mit schätzungsweise 400`er Schleifband + Mattierung versehen worden, was den Charakter des Messers unterstreicht, dies ist kein filligraner Laser sondern ein Arbeitsgerät, und wie!
Leider stellte sich schnell heraus dass dieses Messer nicht für den sog. Pinch Gripp geeignet ist (wegen der Fehlschärfe am Rücken, die allerdings auch Vorteile hat (Schnittgutfreisetzung und Gewichtsersparniss), von Ulrik aber schlicht zu nah am Griff angesetzt wurde. Aber deshalb lässt er ja auch testen.....
Vom verwendeten Stahl bin ich was korrossionsbeständigkeit angeht absolut begeistert!, der schlägt alle rostenden Stähle (auch 1.3505) um längen, das Messer kann nach Zitronenschnibbeln stundenlang liegenbleiben, es bildet sich nur minimale Patina, keinerlei Geschmacksabgabe, auch nicht bei Ananas, Zitronen, Zwiebeln. Einfach herrlich! Auf den Bildern hat das Messer schon zig tausend Essen auf dem Buckel, also langsam kam dann doch ordentlich Patina.
Die Standzeit dagegen ist nicht auf allerhöchstem Niveau, aber immer noch besser als bei den einschlägig bekannten Japanern, den Aogami 2 Stahl vom Aoki hat das Messer bestimmt um 50 Essen abgehängt!
120-150 Essen ohne Nachschliff (bzw. Abzug) sind ja auch nicht von schlechten Eltern!
Dabei habe ich mit dem Messer wirklich groben Unfug angestellt! Mit voller Geschwindikeit gegen Edelstahl behälter gestossen, Sparerips zerkleinert, dicke Rosmarinzweige, Haut von Knochen schaben etc......
Es ist nachdem ich den Schärfwinkel auf ca. 32 Grad angepasst habe (vorher gab es bei hartem Brettkontakt eine minimal umgelegte Schneide) zu keinerlei beschädigungen an der Schneide gekommen., das machen normalerweise nichtmal Dick/WMF etc. Messer mit!
Ich habe mich sogar dabei erwischt zu versuchen damit ein Japanisches Messer einfach durchzuschneiden
Also Robust ist es, aber wie schneidet es????
Definitiv kein Laser, aber das Messer ist nahe dran!, gepaart mit der tollen Schnittgutfreisetuzung (a durch den leicht balligen Anschliff und b vorallem durch die Doppel Luftkissenfunktion!), die natürlich nicht alles abperlen lässt, aber meiner Meinung ein Optimum darstellt (zumindest für eine so hohe Klinge) macht das Schneiden zur puren Freude!
Choppen oder Zugschnitt sind bedingt durch die Form des Messers (wobei hier klar der Zugschnitt im Vorteil ist bei dieser Klingenform) sehr gut zu bewerkstelligen. Auch das schnelle Schneiden mit kontakt zu den Fingern, hatte ich mir wegen der Hohlung schwerer vorgestellt, stellt aber überhaupt kein Problem da!
Witzig ist auch dass ich mich obwohl ich so intensiv damit gearbeitet habe, mich kein einziges mal geschnitten hab. (das passiert eigentlich immer einmal mit einem neuen Messer).
Hier noch ein paar Bilder der Geometrie:
Nach dem Testmarathon der ja immerhin 13,5 Jahre intensive Nutzung im 2 Personen Haushalt simulieren sollte, bin ich überzeugt davon das dieses Messer in Serie gehen sollte! Für Profis ein Schneidgerät erster Güte währe und auch für private Benützung durch seine riesen Vorteile sicher seine Fans finden würde!
Geschärft habe ich das Messer immer nur mit Chosera 5000 (täglich), einmal in den 2,5 Monaten auch mit einem Chosera 3000, der Stahl ist mir persönlich aber sehr zäh vorgekommen, was auf den Steinen nicht unbedingt spaß gemacht hat.
Einzig die Fehlschärfe, und der "Panzerstahl" (den Ulrik ruhig mit 1.3505) sorgen bei mir nicht dafür dass ich das Messer nicht mehr zurückschicke, ansonsten mit den behebbaren "Fehlern" ein grandioses Arbeitsgerät das im Gegensatz zu anderen den Namen Workhorse verdient hätte!
Weitere Bilder folgen,
Grüße Wastl.