pebe
Premium Mitglied
- Beiträge
- 5.563
Vorneweg. Dies ist mehr eine launige Kolumne zur Unterhaltung, als ein bierernst gemeinter Forenbeitrag.
Der Einstieg in die Kochmesserwelt erfolgt zumeist direkt über die Frage, was ein gutes Kochmessermesser ausmacht. Vorzugsweise hübsch, wertig und mit ganz viel - sehr scharf - so lautet der häufig geäußerte Ausgangspunkt in umgekehrter Reihenfolge.
Gleichzeitig kann man ohne Zweifel deutlich erkennen, dass seit Jahren in dieser oft stummen Frage fast immer bereits die Antwort - irgendwas japanisches - enthalten ist.
Das Messer Mantra lautet, Schärfe ist ein Pflegezustand, die Leichtigkeit des Schnitts erfolgt durch den dünnen Ausschliff - besonders direkt hinter der Fase.
Wer hat‘s erfunden? Nicht die Japaner, jedenfalls nicht exklusiv.
Wir wissen, dass nahezu jedes beliebige deutsche Kochmesser nach einer Schanzkur hinreichend leicht und scharf schneidet. Und dass sowohl Herder als auch Schanz ab Werk - mal mehr mal weniger - auch nagelgängig liefern.
Und auch wissen wir, nicht erst seit unserem zornigen Gast, dass ein solches in einer europäischen Küche mehr praktische Vor- als Nachteile gegenüber den hochgehärten, rostigen Besenstielen besitzt oder doch nicht?
Wir haben inzwischen alle Möglichkeiten, ab Werk einen ordentlichen europäischen Stahl um 60 HRC nagelgängig zu erhalten oder spätestens nach Veranlassen, diesen mit einem einfachen System sauber zu präparieren und nachhaltig zu Wetzen.
Eine Diskussion über Schärfe und Standzeit im Vergleich zu Japanern innerhalb privater Küchen ist dann, allgemein gesehen, eher theoretischer Natur und kaum mit tatsächlich erforderlichen Ansprüchen zu begründen.
Nun, aus meiner Sicht gesprochen, ist ein Mazaki mit ausgeprägter japanischer Machart auch Teilhabe an einer fremden Kultur und ein Workhorse eben auch eine sehr spezielle und seltene Geometrie.
Allerdings so wenig universal daily, wie meine 20 Jahre alten Tony Lamas Westernreitstiefel.
Wie schon oft hier beschrieben, bedienen die ausgesuchten japanischen Messer in erster Linie meine empfänglichen Sinne für Kultur, Ästhetik und Perfektion, weniger die praktischen Anforderungen aus der Küche.
Geht es also nur um Äußerlichkeiten oder Exotik?
Ganz klar. Damastflanken, Schmiede- und Hammerspuren, San Mai Merkmale etc. machen allemal etwas her, der vermutete oder tatsächliche Mehraufwand kann einen Mehrwert suggerieren - die Erscheinung als Ganzes bietet schon rein optisch mehr als ein schlichtes Herder oder Lucidus.
Ganz aus der Luft gegriffen ist diese Überlegung sicher nicht; bekommt man doch inzwischen von jeder Solinger Traditionshütte einen Volldamast zum custom version Preis, der aber kaum anders schneidet als die Standard rostfrei Ware aus gleichem Haus. Nesmuk mag hier als market opener geholfen haben.
Auch die Chinesen im low budget Bereich laminieren, polieren und glänzen bei den Messern japanischer Machart, was das Zeug hält. Fairerweise wollen wir festhalten, dass es im MF weniger um die laminierten BlingBling Messer geht, aber eben doch um die typisch japanischen.
Was also macht ein japanisches Messer der gleichen Preisklasse für einen Newbie um soviel begehrenswerter als eine deutsche Variante?
grüsse, pebe
Der Einstieg in die Kochmesserwelt erfolgt zumeist direkt über die Frage, was ein gutes Kochmessermesser ausmacht. Vorzugsweise hübsch, wertig und mit ganz viel - sehr scharf - so lautet der häufig geäußerte Ausgangspunkt in umgekehrter Reihenfolge.
Gleichzeitig kann man ohne Zweifel deutlich erkennen, dass seit Jahren in dieser oft stummen Frage fast immer bereits die Antwort - irgendwas japanisches - enthalten ist.
Das Messer Mantra lautet, Schärfe ist ein Pflegezustand, die Leichtigkeit des Schnitts erfolgt durch den dünnen Ausschliff - besonders direkt hinter der Fase.
Wer hat‘s erfunden? Nicht die Japaner, jedenfalls nicht exklusiv.
Wir wissen, dass nahezu jedes beliebige deutsche Kochmesser nach einer Schanzkur hinreichend leicht und scharf schneidet. Und dass sowohl Herder als auch Schanz ab Werk - mal mehr mal weniger - auch nagelgängig liefern.
Und auch wissen wir, nicht erst seit unserem zornigen Gast, dass ein solches in einer europäischen Küche mehr praktische Vor- als Nachteile gegenüber den hochgehärten, rostigen Besenstielen besitzt oder doch nicht?
Wir haben inzwischen alle Möglichkeiten, ab Werk einen ordentlichen europäischen Stahl um 60 HRC nagelgängig zu erhalten oder spätestens nach Veranlassen, diesen mit einem einfachen System sauber zu präparieren und nachhaltig zu Wetzen.
Eine Diskussion über Schärfe und Standzeit im Vergleich zu Japanern innerhalb privater Küchen ist dann, allgemein gesehen, eher theoretischer Natur und kaum mit tatsächlich erforderlichen Ansprüchen zu begründen.
Nun, aus meiner Sicht gesprochen, ist ein Mazaki mit ausgeprägter japanischer Machart auch Teilhabe an einer fremden Kultur und ein Workhorse eben auch eine sehr spezielle und seltene Geometrie.
Allerdings so wenig universal daily, wie meine 20 Jahre alten Tony Lamas Westernreitstiefel.
Wie schon oft hier beschrieben, bedienen die ausgesuchten japanischen Messer in erster Linie meine empfänglichen Sinne für Kultur, Ästhetik und Perfektion, weniger die praktischen Anforderungen aus der Küche.
Geht es also nur um Äußerlichkeiten oder Exotik?
Ganz klar. Damastflanken, Schmiede- und Hammerspuren, San Mai Merkmale etc. machen allemal etwas her, der vermutete oder tatsächliche Mehraufwand kann einen Mehrwert suggerieren - die Erscheinung als Ganzes bietet schon rein optisch mehr als ein schlichtes Herder oder Lucidus.
Ganz aus der Luft gegriffen ist diese Überlegung sicher nicht; bekommt man doch inzwischen von jeder Solinger Traditionshütte einen Volldamast zum custom version Preis, der aber kaum anders schneidet als die Standard rostfrei Ware aus gleichem Haus. Nesmuk mag hier als market opener geholfen haben.
Auch die Chinesen im low budget Bereich laminieren, polieren und glänzen bei den Messern japanischer Machart, was das Zeug hält. Fairerweise wollen wir festhalten, dass es im MF weniger um die laminierten BlingBling Messer geht, aber eben doch um die typisch japanischen.
Was also macht ein japanisches Messer der gleichen Preisklasse für einen Newbie um soviel begehrenswerter als eine deutsche Variante?
grüsse, pebe