(Stahl auf Stahl) und trotzdem ?

Eine harte und präzise Materialpaarung ist doch gerade das wichtigste Kriterium für eine perfekte Funktion.
Das wichtigste Kriterium für eine perfekte Funktion sind nach meiner Meinung das Einhalten möglichst geringer Toleranzen und eine stabile Konstruktion. Das ist mal die Basis. Hält man sich daran, kann man - wie Heinz Kocher - auch die Klinge flächig zwischen Stahlplatinen laufen lassen. Soweit ich weiss, macht er das so - ich hab aber noch keines zerlegt. Hogue hab ich zerlegt, da ist das so. Man sieht auch, dass Klingenwurzel und die eingelegten Stahlliner poliert sind. Dass das alles auch exakt winklig zueinander gebaut sein muss, ist klar.
http://www.messerforum.net/showthread.php?112492
Einen Vorteil hat so eine simple Konstruktion auf jeden Fall: Sie ist simpel

Je weniger Teile, desto weniger Probleme.
Wenn da jetzt Kugellager und Laufringe dazu kommen usw. dann gibts bei jedem einzelnen Teil und wieder einen Toleranzbereich. Und das addiert sich.
Und das heisst, man muss bei jedem einzelnen Teil und bei jedem Bearbeitungsschritt (Taschen fräsen usw) darauf achten, dass man den vorher festgelegten Toleranzbereich nicht überschreitet.
Buguszewski hat angeblich alle verbauten Washer auf 1/1000 Zoll plan geschliffen (steht auf BFC, ich glaubs jetzt mal, das Ergebnis kann ich ja sehen), RJ Martin reitet seit Jahren drauf rum, dass geringe Toleranzen bei jedem einzelnen Bauteil (und eine stabile Bausweise) alles ist.
Und das gilt natürlich auch für Serienmesser. Es hat schon seinen Grund, warum etwa die Abstandsrröllchen bei einem Spyderco Southard
http://www.messerforum.net/showthread.php?114591 , dem Domino
http://www.messerforum.net/showthread.php?123660 aussehen, wie sie aussehen: Mit Presspassung in den Schalen und beidseitig verschraubt. Andere bauen in die Platinen eingelegte Backspacer mit Passtiften ein usw. Alles, damit der Rahmen möglichst passgenau bleibt, und man das ganze Dingens zusammenstecken und zusammenschrauben kann, ohne dass man beim Zusammenbau zu große Toleranzen hinpfriemeln müsste. Den Aufwand, den man bei der Fertigung hat, spart man bei der Montage wieder ein.
Sprich, meiner Meinung nach muss man sich - gerade wenn man von Stahl auf Stahl redet, egal ob flächig oder Kugellager - erstmal Gedanken über Präzision machen. Einfach ein Kugellager in ne vorhandene Konstruktion einlegen und dann erwarten, das Ding wäre auf einmal mechanisch auf einem anderen Level wird IMO nicht funktionieren.
Pitter