Moin,
vor einiger Zeit hatte mir Günter netterweise sein Ashi Wa-Gyuto zum Testen zur Verfügung gestellt und da wollte ich nochmal kurz meine Eindrücke schildern und es etwas meinem Referenz-Laser (Suisin Inox Honyaki 240mm Wa-Gyuto) gegenüberzustellen
Um es relativ kurz zu halten... das Messer hat meine Erwartungen erfüllt, nicht weniger aber auch nicht mehr. Die Verarbeitung kann gerne als klinisch sauber und auf sehr hohem Niveau bezeichnet werden. Das Klingenfinish ist ebenfalls schön homogen und gleichmäßig (Ashi rechts, Suisin links).
Fit & Finish dieses spezifischen Messers können (im Gegensatz zu dem von mir getesteten Ashi Shirogami Yo-Gyuto...) gut und gerne mit dem Suisin mithalten. Der Griff des Suisins liegt mir persönlich aufgrund seiner Volumens und seiner Form doch etwas mehr (oberes Bild). Der Vergleich mit unterschiedlichen Ebenholz-Büffelhornzwingen-Griffen zeigt aber, dass auch hier das Ashi den Vergleich nicht zu scheuen braucht (unteres Bild; von oben nach unten: Aoki AS Santoku, Ashi, Gesshin Ittetsu Honyaki, Konosuke Fujiyama 210mm Wa-Petty). Allerdings weisen andere Zwingen IMHO doch etwas schönere Maserungen auf aber das ist natürlich rein subjektiv und sowieso bei jedem Messer individuell

Insgesamt kann man angesichts des Preisniveaus keinesfalls meckern
Augenscheinlich betrachtet ist die Geometrie von Suisin und Ashi vergleichbar. Allerdings gibt es (wie mein Möhrentest neulich mir auch nochmal bestätigt hat) doch feine Unterschiede. So ist das Suisin dem Ashi in Punkto food release doch spürbar überlegen. Am Ashi klebt das Schnittgut meiner Meinung nach spürbar mehr.
Was den Stahl und deren Eigenschaften angeht, liegen ebenfalls doch spürbare Unterschiede zwischen den Messern. Zu den Eigenschaften des Suisins habe ich an anderer Stelle schon zu Genüge geschrieben. Der Stahl des Ashis zeigt sich im Vergleich wesentlich schneller und leichter Schärfbar, auch bilde ich mir ein, dass die Maximalschärfe bei analogem Schleifvorgang über dem Suisin liegt. Jedoch weist die Schneide des Suisin etwas mehr "Biss" auf, während die Schneide des Ashis eher polierter wirkt. Zudem bleibt die Schnitthaltigkeit des Ashis spürbar hinter dem Suisin zurück. Um es klar auszudrücken... es liegen keine Welten zwischen den beiden Messern in Punkto Schärfbarkeit und Standzeit, es sind meiner Meinung nach aber klare Tendenzen zu Gunsten des Suisins spürbar. Wem jedoch die einfache Schärfbarkeit und somit schnelle "Auffrischbarkeit" derselben wichtiger ist als die absolute Standzeit einer guten Gebrauchsschärfe, den dürfte das wenig stören.
Ein Fazit erspare ich mir und überlasse es dem geneigten Leser, meine Meinung aus dem Post herauszulesen
Gruß, Gabriel