Laguiole - Das französische Original

ArGwenn; schrieb:
...Von JMC hätte ich auch noch gerne eines! Mal sehen, was dieses Jahr so alles bringt.

Marcus

... Geändert, da einem hier Insiderwitze wohl für Dumm genommen werden. (Nein, nicht von Marcus!) ...

Aber zwei schöne Elfenbeinmesser haste da. Sage Philippe aber blos nicht, das Du das Gesicht für einen Mann hälst. :glgl::glgl::glgl:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Kann mir zufällig jemand sagen welche Schmiede dieses Zeichen verwendet?
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Danke Mike
 
Jene, die an der zuweilen schon fast überbordenden Dekoration der in letzter Zeit (auch, oder eher vor allem von mir) hier gezeigten Laguioles verzweifelt sind, können jetzt aufatmen: Heute präsentiere ich einen in seiner Schlichtheit wunderschönen Neuzugang. Dieses Laguiole, das wegen der an ein Kleeblatt erinnernden Formgebung des Schwanzes "trèfle" genannt wird, ist mit 11cm Grifflänge kleiner, und mit nur einer dünnen Messingplatine pro Seite auch insgesamt viel zierlicher als die normalen Laguioles; insbesondere jene mit Doppel- oder gar Dreifachplatinen. Das traumhafte, perfekt verarbeitete Stück ist mit einer Carbonstahlklinge und Beschalung aus Warzenschweinelfenbein versehen. Gemacht wurde es von dem hier bislang - glaube ich - noch nie genannten Mathieu Herrero, der sich in seinen Produkten zumeist an alten Entwürfen aus vergangenen Jahrhunderten orientiert.

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Marcus
 
Mit "perfekt" als Verarbeitungsqualität wird man den großen Meistern wohl nicht gerecht, die Platinen der Unterseite könnten sauberer sein. Aber als insgesamt stimmiges Laguiole ist es in meinen Augen "perfekt", die Schlichtheit macht's; großartig!:super:

Gruß
Abu
 
Traumhafte Laguioles in soviel verschiedene ausfürungen, unglaublich was es hier zu sehen gibt.
Ich habe mein erstes Laguiole letztes Jahr auf der BKS in Gembloux gekauft.
Die satinierte Platinen mit Feder und das dunkele Holz gefiel mir sehr.
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Das traumhafte, perfekt verarbeitete Stück ist mit einer Carbonstahlklinge und Beschalung aus Warzenschweinelfenbein versehen. Gemacht wurde es von dem hier bislang - glaube ich - noch nie genannten Mathieu Herrero, der sich in seinen Produkten zumeist an alten Entwürfen aus vergangenen Jahrhunderten orientiert
Formen aus früheren Jahrhunderten finde ich auch ein spannendes Thema. Zum hier gezeigten Modell habe ich aber eine Anmerkung, oder eher ein Frage: Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass das 'Hirtenkreuz' eine neuere Erfindung war, zweite Hälfte des 20. Jh. Um die Legende der frommen Hirten zu bilden, welche das Messer vor sich in den Boden gesteckt hätten, um vor dem Kreuz zu beten. Kann das jemand bestätigen, gibt es dazu Quellen?

Jedenfalls ist meiner Meinung nach das Kreuz bei diesem ansonsten wirklich wundervollen Stück verkehrt herum angebracht. Wenn Du die Klinge in den Boden steckst, dann steht doch das Kreuz auf dem Kopf...
 
Jedenfalls ist meiner Meinung nach das Kreuz bei diesem ansonsten wirklich wundervollen Stück verkehrt herum angebracht. Wenn Du die Klinge in den Boden steckst, dann steht doch das Kreuz auf dem Kopf...

Exakt das fiel mir auch auf, als ich das Messer bekam. Desgleichen ist das Kreuz normalerweise nur auf der linken Griffseite ausgeführt, hier aber auf beiden. Ich betrachte es mal als reines Dekorationselement - oder vielleicht ist Monsieur Herrero gar Satanist? :teuflisch

Marcus
 
Bonsoir Messieurs,

hab mal schnell über "Güügel" in Frankreich einen kleinen Legendencheck über das "croix du berger", also das Hirtenkreuz, gemacht.

Hier ein paar Ergebnisse:

  • alle schreiben von einander ab
  • selbst "semi-offizielle" Seiten wie die des Museé Laguiole (in der englischen Version nach "Shepherd cross" suchen) erzählen die Legende des Schäfer-/Hirtenkreuzes, das Ende des 19. Jahrhunderts auf den Messern aufgetaucht sein soll
  • das Messer wird darin aber nicht in die Erde (das machen selbst einfache Schäfer nicht, da sie sicher auch ein scharfes Messer schätzten) sondern ins Brot, oder in den Tisch gesteckt
  • Hier erklärt jemand allerdings recht nachvollziehbar, daß das Ganze erst nach WW II entstanden ist (vorher hat's halt keine "Kreuze" auf den Messern) und daß es eher eine Art der Verziehrung war, neben anderen Mustern. Dabei bezieht er sich auf Christan LEMASSON, der eines der Standardwerke zu den Laguiole-Messern geschrieben hat. In der Tat bezeichnet er diese Legende (wie auch andere) in seinem Buch als "sottise" - Quatsch

Voilà.

Bonne soirée

Virgil
 
Zuletzt bearbeitet:
Merci beaucoup, Virgil! Schön, dass Du Dir die Arbeit angetan hast, uns mit einem recherchierten Beitrag zu helfen. Für mich ist das Hirtenkreuz im Messergriff eher ein Kennzeichen für die Qualität des Handwerkers, ob er nämlich alle Pins in eine ordentliche Reihe bringt.

Marcus
 
Jene, die an der zuweilen schon fast überbordenden Dekoration der in letzter Zeit (auch, oder eher vor allem von mir) hier gezeigten Laguioles verzweifelt sind, können jetzt aufatmen: Heute präsentiere ich einen in seiner Schlichtheit wunderschönen Neuzugang. Dieses Laguiole, das wegen der an ein Kleeblatt erinnernden Formgebung des Schwanzes "trèfle" genannt wird, ist mit 11cm Grifflänge kleiner, und mit nur einer dünnen Messingplatine pro Seite auch insgesamt viel zierlicher als die normalen Laguioles; insbesondere jene mit Doppel- oder gar Dreifachplatinen. Das traumhafte, perfekt verarbeitete Stück ist mit einer Carbonstahlklinge und Beschalung aus Warzenschweinelfenbein versehen. Gemacht wurde es von dem hier bislang - glaube ich - noch nie genannten Mathieu Herrero, der sich in seinen Produkten zumeist an alten Entwürfen aus vergangenen Jahrhunderten orientiert


....

Marcus


Traumhaft schön! :super:
 
Formen aus früheren Jahrhunderten finde ich auch ein spannendes Thema. Zum hier gezeigten Modell habe ich aber eine Anmerkung, oder eher ein Frage: Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass das 'Hirtenkreuz' eine neuere Erfindung war, zweite Hälfte des 20. Jh. Um die Legende der frommen Hirten zu bilden, welche das Messer vor sich in den Boden gesteckt hätten, um vor dem Kreuz zu beten. Kann das jemand bestätigen, gibt es dazu Quellen?

Jedenfalls ist meiner Meinung nach das Kreuz bei diesem ansonsten wirklich wundervollen Stück verkehrt herum angebracht. Wenn Du die Klinge in den Boden steckst, dann steht doch das Kreuz auf dem Kopf...

Ich meine mich zu erinnern dass in dieser nett gemachten Doku, die Ihr sicher kennt, an irgendeiner Stelle erwähnt wird, dass das Hirtenkreuz im Ursprung nicht zu den Laguiole gehörte und erst später dazukam. Eher als Verziehrung, um die Messer auch in "besseren Kreisen" vermarkten zu können und später hat man dann die Legende drumherum gestrickt.

https://www.youtube.com/watch?v=VjGmisC49Zw
 
da ich beruflich viel in Frankreich unterwegs bin habe ich öfters die Gelegenheit mir in den Manufakturen abseits der A75 jeweils die schönsten Messerchen auszusuchen.

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hier ein paar Eindrücke von der Gegend, speziell Thiers mutet sehr mittelalterlich an

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Jene, die an der zuweilen schon fast überbordenden Dekoration der in letzter Zeit (auch, oder eher vor allem von mir) hier gezeigten Laguioles verzweifelt sind, können jetzt aufatmen: Heute präsentiere ich einen in seiner Schlichtheit wunderschönen Neuzugang. Dieses Laguiole, das wegen der an ein Kleeblatt erinnernden Formgebung des Schwanzes "trèfle" genannt wird, ist mit 11cm Grifflänge kleiner, und mit nur einer dünnen Messingplatine pro Seite auch insgesamt viel zierlicher als die normalen Laguioles; insbesondere jene mit Doppel- oder gar Dreifachplatinen. Das traumhafte, perfekt verarbeitete Stück ist mit einer Carbonstahlklinge und Beschalung aus Warzenschweinelfenbein versehen. Gemacht wurde es von dem hier bislang - glaube ich - noch nie genannten Mathieu Herrero, der sich in seinen Produkten zumeist an alten Entwürfen aus vergangenen Jahrhunderten orientiert.

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Marcus

Eines der nettesten Messer die ich bisher gesehen habe, einfach toll und schlicht.
 
Vielen Dank! Ich habe es leider nicht mehr. Meine Frau hat's gesehen, und - schwupp! - landete es in ihrer Handtasche. Da denkt sie sogar daran, die Carbonstahlklinge regelmäßig nach Gebrauch zu ölen. Jetzt muss ich um eine Messeraudienz ansuchen, wenn ich es mal sehen will ...

Marcus
 
Ich trage täglich mein Carbonstahl Laguiole mit mir herum und nutze es täglich für Obst. Ganz ehrlich, das Benutzen des Messers ist gegen Rost weitaus effektiver als ölen. Ich persönlich öle die Klinge nicht und mir ist schleierhaft wie man Probleme mit Rost haben könnte. Wenn ich ein Messer einlagere ist es etwas anderes. Anfangs habe ich mir aber auch mehr Sorgen gemacht.

Mir sind rostende Klingen weitaus lieber als rostträge. Rost ist ein Problem bei harten Bedingungen und Missachtung. Den Schalen wird ein regelmäßiger Gebrauch auch sehr gut tun aufgrund des Materials.

Und Marcus, Deine Frau scheint einen vortrefflichen Geschmack zu besitzen.:super:

Liebste Grüße

Marcel
 
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