Leben mit den neuen Gesetzen

govindmel

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Liebe Gemeinde,

ich bin einer von denen, die sich nicht rege beteiligen und trotzdem still
das Forum seit langem verfolgen, genießen oder wie auch immer...
Der 1. April hatte mich definitiv aus der Bahn geworfen und ich bin auch mehr als einmal reingefallen, unter anderem informierte mich meine Frau am frühen Morgen des Selbigen, dass mein Auto gestohlen sei...

Wie auch immer, die Gesetzeslage: Heute mußte ich im Garten einfach wiedermal feststellen, dass ein einhändig zu öfnendes Messer eigentlich unablässig ist... und, naja, OK, die legal reasons werden es schon richten... Ich schätze damit werden wir leben müssen...

Aber, ich glaube auch an Chancen für Messer zu neuen Entwicklungen, die die Gesetzgebung im Sinne des Messers als Werkzeug vielleicht auch dulden könnten und auch sogar etwas Charme haben. An dieser Stelle, bitte keine Diskusion warum Einhandmesser einen so besonderen Sinn machen, etc. ...

Wenn man alle technischen vorteilhaften Sachen an einem Einhandmesser belassen würde und sich darauf konzentrieren würde, wie ein Solches damit gesichert werden könnte, dass es nur zweihändig geöffnet werden könnte, dann ergeben sich eine Menge reizvolle weiterer Verschlusssysteme, die jeden Technikfreak auch in den Bann ziehen können.
Ich stelle mir vor, z.B., an einem Lanyard am Ende meines Klappmessers mit der linken Hand zu ziehen um es zu entriegeln und dann rechts einhändig zu öffnen um mein Werkzeug zu entfalten. Genauso ließe sich eine Feder betriebene Mechanik mit der zweiten Hande umlegen um die Mechanik für die Klinge freizugeben......!

Ich glaube der berufene Konstrukteur kann ganz geniale Techniken entwickeln, die natürlich die Benutzung eines Einhandmessers beeinschränkigen, aber es uns trotzdem erlauben ein perfektes Schneidwerkzeug zu tragen!

Insofern rufe ich Euch auf: Zeigt mir Verschlusssyteme, die es mir ermöglichen ein perfektes Werkzeug am Mann zu haben und trotzem die Eigenschaft der "Schnellziehwaffe" verlieren. Es ist zwar zu Lasten des Komforts, aber Werkzeuge kann man auch Bewußt anwenden und sich einen Augenblick mehr Zeit lassen (ansonsten gelten ja die legal reasons).

Es wäre auch Schade wenn durch Gebrauchsmusterschutz oder Patente
namhafter Firmen die Fantasie gebrochen würde derartiges zu entwickeln ( a la Spyderhole...). Je mehr Verschlussmechanismen oder -Prinzipien hier zur Anschauung gebracht werden, um so weniger können sich andere dieses zu Eigen machen und kreative Meister bremsen.

Ihr habt doch bestimmt gute Ideen, zeigt sie uns doch hier!!!

Bis bald
Andreas
 
@Frank
Nett war das nicht!

@govindmel
Versteh ich das richtig? Es soll einer was entwickeln, was die Sache kompliziert macht wie von hinten durch die Kniescheibe ins ...

Man kann auch Eulen nach Athen tragen ... oder die Hosen mit ner Kneifzange anziehen.

Ich finde technisch neue und innovative Verschlüsse gut, wer die Zeit dazu hat möge sie erfinden aber was um die Ecke rum machen zu müssen was dann doch irgendwie wieder bei ner einhändigen Bedienung endet ist denk ich unsinnig.
 
@ govindmel

Deine Art, der ganzen Sache etwas postives abzuringen, finde ich erfrischend, auch wenn ich sagen muß, dass ich noch Hoffnung habe, dass das neue Gesetz wieder kippt.

Wenn ich das richtig verstehe, willst du ein Einhandmesser mit einer zusätzlichen Verriegelung, die nur mit beiden Händen zu entriegeln ist. Sozusagen wie die Sicherung einer Schusswaffe. Beim "spazierentragen" ist das Messer gesichert, wird dann vor der Anwendung beidhändig entsichert. Während der Arbeit kann es dann einhändig benutzt werdern und wird dann wieder gesichert. Somit wird es unmöglich, das erste Öffnen relexartig durchzuführen - ich finde diese Idee gar nicht so schlecht. :cool:

mfg, stubenhocker
 
Genau.
Wir bohren ein Loch durch Griff und Klinge und setzten eine dicke Schraube mit ner kleinen Kurbel oben dran ein. Diese leiern wir erst raus und dann können wir das Messer einhändig bedienen. :irre:
 
Wir bohren ein Loch durch Griff und Klinge und setzten eine dicke Schraube mit ner kleinen Kurbel oben dran ein. Diese leiern wir erst raus und dann können wir das Messer einhändig bedienen.

Das ist jetzt aber nicht die eleganteste Lösung. ;)

Es kann doch nicht verkehrt sein, einfach mal in eine andere Richtung zu denken. Vielleicht kommt ja irgendwann was brauchbares dabei raus? Es geht ja nicht darum vorhandene Gestze zu umgehen, sondern das Tragen von Messern in der Öffentlichkeit für den normale Bürger weiterhin interessant zu gestalten. Und das ist doch in unser aller Interesse!

mfg, stubenhocker
 
Hier möchte jemand einen Vorschlag oder eine Inovation, wie man eine Erleichterung (das einhändige Öffnen der Klinge) durch einen anderen Vorgang wieder zunichte macht.

Da kann ich gleich einen Folder mit Back-Verschluß nehmen.


Dieses blöde Gesetz ist doch nur zustande gekommen, weil ein paar pupertierende Gören an Berliner Sonderschulen den dicken Max markiert haben und damit geprahlt haben. Genau wie mit den Butterfly-Messern.

Es ist wie so oft, durch eine kleine Minderheit die sich nicht zu benehmen weiß wird die breite Masse abgestraft.

Hauptsache die Politiker können wieder sagen: "wir haben was gemacht. Durch unser Handeln ist Deutschland wieder ein Stück sicherer geworden."

Ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen möchte...............
 
... Je mehr Verschlussmechanismen oder -Prinzipien hier zur Anschauung gebracht werden, um so weniger können sich andere dieses zu Eigen machen und kreative Meister bremsen. ...

Entschuldige bitte, aber das ist naiv.
Wenn ich Hersteller wäre, würde ich mir diesen Thread sofort abonnieren und hoffen, dass mir irgendein Dussel hier die geniale Idee präsentiert.
Aber vielleicht sind alle Hersteller (auch außerhalb von D) total lieb und ehrenhaft, haben keine finanziellen Interessen und klauen nie.

Grüße,
Steffen
 
Was der Hunter wohl meint - und was ich mit meiner schlichten Denkweise ohnehin selber antworten wollte:
Wozu so ein Schnickes? Eine Einhandbedienung, die ich erst mit der linken Hand entriegele? Die einfachere Lösung wäre ein x-beliebiger Folder ohne Pin/Thumbstud/Spyderhole und dafür mit so ner ollen Fingerkerbe.

Ok, ist natürlich künstlerisch-technisch nicht so wertvoll, wie was mit Nippel, Lasche und Kurbel und Bändchen zum dran rumzerren... :rolleyes:


Und das mit den Foldern unter 12cm Klinge, das sagst du (bzw. so interpretierst du den Gesetzeslaut), lieber Achim ;)
 
....Einhand-Folder unter 12 cm Klingenlänge sind doch weiterhin legal ohne weitere Gründe tragbar......
Ich habe das so verstanden, dass ALLE Einhand-Klappmesser unabhängig von der Klingenlänge betroffen sind und feststehende Messer ÜBER 12 cm Klingenlänge.

Bin ich da einem Irrtum erlegen? Dann klär mich bitte auf.

Gruß

sanjuro
 
Nein, sanjuro, Achim irrt sich da.

Und da können wir gerne stundenlang herumdiskutieren, dass das Komma aber was anderes impliziert - das BKA und die Innenministerien Hamburg, Niedersachsen und Berlin sehen das anders als Achim.

(Nix gegen dich, Achim, aber das ist so einfach nicht haltbar, bzw der Gesetzgeber respektive die entsprechenden Behörden stimmen dir da halt nicht zu.)

Gruss, Keno
 
Es ist wenig fruchtbar, sich aus den Hintertürchen davonschleichen zu wollen, denn 2010/11/12... werden auch diese geschlossen werden.

Ohne massiven Widerstand werden in den nächsten 5 Jahren alle Messer am Mann verboten werden. So einfach ist das. Die, die vom Gesetz gemeint sind, werden auf legale Messer ausweichen, also werden auch diese verboten werden müssen, nach derselben Logik wie bisher.

Tragt Messer, solange ihr es noch könnt.
 
... warum sollte ich mich dann schlechter stellen, als es das Gesetz nun mal hergibt? ...
@cheez
Wenn ich ergänze: als es das Gesetz nun mal zur Zeit hergibt, passt doch alles wieder. :D

Wenn irgendwer einem, wie auch immer gearteten, offiziellen Amt eine (für uns positive) offizielle Verlautbarung
aus der Nase zieht (ähnlich bayerisches Innenministerium), diese inkl. Bundesadler im Briefkopf ausdruckt und
dem kontrollierenden Beamten unter die Nase hält, möchte ich wirklich sehen, ob der ernsthaft meint, kompetenter
als hochoffizielle Stellen zu sein. Ich mache mir da, auch in der Argumentationsqualität, keine wirklichen Sorgen.

Solange keine wirklich gültige und verbindliche Auslegung existiert, gilt für mich (mutwillig) auch die von AchimW.

Und sollte tatsächlich mal etwas schiefgehen, kann ich mir doch ein mögliches Verfahren bis zu einer gewissen
Größenordnung relativ gelassen ansehen (WBK'ler ausgenommen). Mit den existierenden Widersprüchlichkeiten
und den daraus resultierenden wohl begründeten Widersprüchen, kann man Ämter eine ganze Weile beschäftigen,
bevor es teuer wird.

Auch wenn klar ist, was der Gesetzgeber gemeint hat, kann uns das doch bis zur Klärung wurscht sein.
Warum soll es denen besser gehen, als uns?

Grüße,
Steffen
 
Einhandmesser mit einer zusätzlichen Verriegelung, ..mit beiden Händen zu entriegeln... ... wie die Sicherung einer Schusswaffe. Beim "spazierentragen" ist das Messer gesichert, wird dann vor der Anwendung beidhändig entsichert. Während der Arbeit kann es dann einhändig benutzt werdern und wird dann wieder gesichert. Somit wird es unmöglich, das erste Öffnen relexartig durchzuführen - ich finde diese Idee gar nicht so schlecht.
Das ist doch ein interessanter Ansatzpunkt.
Es muss doch nicht wieder in diese leidige, unendliche Diskussion abrutschen.
Abgesehen davon sehe ich das auch so wie bitzone. Sofort alle Messer entsorgen kann nicht unser Interesse sein.
 
Ich sehe eigentlich auch wenig Sinn darin Möglichkeiten zu suchen um die Messer die jetzt verboten wurden, wieder "legal" zu machen.

Denn der Trend geht ja doch eher dahin, dass in ein paar Jahren die nächste Verschärfung kommt.

Falls wir uns darauf einstellen mit den neuen Gesetzen zu leben werden wir bald keine Messer mehr tragen dürfen.

Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist eine genügend große Lobby zu schaffen und dafür zu sorgen, dass dieses Gesetz wieder gekippt wird.

Eigentlich sollte jeder, der hier im Forum sich über das neue Gesetz aufregt, und das sind doch eigentlich alle, die Onlinepetition an den Bundestag gestellt haben.

Und das kann und darf nicht der letzte Schritt sein.

Ole
 
Guten Morgen zusammen,

ich habe das Gesetz ja auch nicht gemacht und ich will auch nicht Einhandmesser oder deren Sinn und Zweck in Frage stellen.
Mein SMF Gen.1 kriegt der Durchschnittsbürger auch nicht mit einer Hand auf und trotzdem würde kein Ordnungshüter das akzeptieren wollen.

Die Einhandbedienung nur mit einer Fingerkerbe zu umgehen wollen ist ja auch nicht so toll, wie viele Klappmesser ließen sich dann trotzdem noch aufschleudern.... bzw. müßten dann so gebaut oder dimensioniert werden, dass man das nicht machen kann.

Dann tragen wir halt alle die gleichen Modelle, wir können ja auch alle die gleichen Autos fahren und so...

@bitzone
Ich glaube eigentlich nicht, dass wenn in diesem Forum eine Konstruktion veröffentlicht würde andere das für sich selbst schützen lassen könnten. Benutzen können irgendwelche Hersteller das ja ruhig, aber die sollen die Mechanismen halt nicht für andere unzugänglich machen.

@stubenhocker und @AchimW
Ihr habt mich eigentlich genau richtig verstanden, Danke!

Also nach wie vor, ich finde den Ansatz nicht schlecht, da ließe sich doch wirklich was draus machen...

Viele Grüße
Andreas
 
...Und sollte tatsächlich mal etwas schiefgehen, kann ich mir doch ein mögliches Verfahren bis zu einer gewissen
Größenordnung relativ gelassen ansehen (WBK'ler ausgenommen).
Mal ein kurzes Wort zu uns WBK'lern, von denen viele auch Messerliebhaber sind.
Wissen, was passiert, wenn wir diese Ordnungswidrigkeit des unberechtigten Führens von Einhandmessern begehen, tun wir auch nicht.
Wie auch hier im Messerforum sind das unter den WBK'lern lediglich Vermutungen oder Einschätzungen.
Die einen sehen das eher locker, andere widerum nehmen es sehr ernst. Dementsprechend konträr wird auch immer wieder diskutiert.
Fest steht, dass es besser ist, keine Owi zu begehen als es darauf ankommen zu lassen.

edit, gerade gesehen:
Genau.
Wir bohren ein Loch durch Griff und Klinge und setzten eine dicke Schraube mit ner kleinen Kurbel oben dran ein. Diese leiern wir erst raus und dann können wir das Messer einhändig bedienen. :irre:
Na super.
Und Mike Krüger singt dazu "Wir müssen erst den Nippel durch die Lasche zieh'n..." - oder was :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine bescheidene Meinung eines (dzt noch) nicht betroffenen Österreichers:

Vorausgesetzt eine von govindmel vorgeschlagene Konstruktion wird umgesetzt ... die Eigenschaft des "einhändigen Öffnens" bliebe mMn ja doch erhalten, auch wenn ich vorher eine Sicherung betätigen muss ... anschließend könnte ich ja doch das Messer einhändig öffnen. Somit läge es an mir als Anwender, diese Sicherung überhaupt zu benutzen bzw diese zu umgehen ... abgesehen davon, daß es für mich eine technisch unnötige Verkomplizierung darstellt. Allerdings hat´s ja auch in der Formel 1 schon technische Rückschritte aufgrund von Reglement-Änderungen gegeben ...:steirer:

OT-Vergleich mit einem anderen Thema: Ich denke nicht, daß der Gesetzgeber in Deutschland zwischen einer Glock-Pistole ´(ohne außenliegende "zusätzliche" Sicherungen) und zB einer Pistole (Fabrikat beliebig mit außenliegenden Sicherungen) hinsichtlich Besitz, Führen, usw unterscheidet ...


Gruß, C.
 
Zuletzt bearbeitet:
... @bitzone
Ich glaube eigentlich nicht, dass wenn in diesem Forum eine Konstruktion veröffentlicht würde andere das für sich selbst schützen lassen könnten. ...
Hallo Andreas,

sollte eine Konstruktion wirklich neu sein, ist es m.E. lediglich eine Frage der Zeit (und des Geldes),
welcher Hersteller sich das patentieren lässt und damit anderen Herstellern die Tür vor der Nase zuschlägt.
Schau dir doch das Gewürge mit den Spyderholes an. Geniale Idee, aber jeder, der ein Loch in die Klinge
bohren und das dann verkaufen will, muss bittebitte machen.
Und wer weiß, wo Spyderco stünde, wenn's das Loch nicht gäbe.
Benutzen können irgendwelche Hersteller das ja ruhig, aber die sollen die Mechanismen halt nicht für andere unzugänglich machen. ...
Der Gedanke gefällt mir wiederum.
Im Softwarebereich gibt es zu deiner Idee die Lizenz:
General Public License und das zugehörige Copyleft.
Gerade weil die Art der Entwicklung dort so dezentralisiert ist, hat man von Anfang an darauf geachtet,
dass sich das niemand zu eigen machen kann. So etwas vorausgesetzt, wäre ich ein glühender Verfechter
deiner Idee.

Schöne Grüße,
Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
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