Liner Lock System

luftauge schrieb:
Keine Ahnung wer der Mann war, und woher er stammt .....

Hallo Andreas,

Cattaraugus war eine Messerfirma, die 1882 von John Champlin in Cattaraugus gegründet worden war. Zuerst importierte man Taschenmesser aus Deutschland und England, Solingen und Sheffield, dann kaufte Champlin 1892 Maschinen und Werkzeuge und begann selbst Messer für den US Markt herzustellen. Er war davon überzeugt, dass man auf einem damals schon recht grossen Markt nur bestehen könne, wenn man das bestmögliche Mass an Qualität anstrebt, und so heuerte er die besten Messer-Fachleute aus USA, und auch aus Solingen und Sheffield, an, die er finden konnte.
Sein Plan ging auf, die Firma gibt es schon lange nicht mehr, aber unter Sammlern sind alte Cattaraugus Knives, egal in welchem Zustand, beliebte und immer gesuchte Sammlerobjekte.

.... Das nur zur knappen Info :)

Gruss,

ULI
 
Die knappe Info ist doch schon sehr aufschlußreich,
der Name "Cuttaraugus" taucht dann im Buch wohl zurecht häufiger auf.

In einem Punkt muss ich Dir widersprechen, Cut:
Und zwar mit 1949 ! - ist aber nur btw, weil geschichtlich/politisch:
Nach Kriegsende wurde deutsche Patente als Reparation einkassiert, unter anderem auch die Tiefkühltechnik für rostfreien Stahl von Käthe Harnacker, der Metallurgin von Henckels/Zwilling (richtig geschrieben ?). Dieser Absatz muss nicht kommentiert werden, weil 1. Tatsache, 2. wirklich nur btw) ;)

Und zum Buch:
Auf dem Innendeckel steht: "aus dem französichen übersetzt von..." Man muss sich also nicht wundern, dass dort hauptsächlich französische Messer(-hersteller) beschrieben sind, was dem Buch in meinen Augen aber keinen Nachteil bringt ;)

Gruß Andreas
 
cut schrieb:
Eine bereits jetzt so umfassende Resonanz auf meine bescheidene Anfrage zum liner lock / linerlock hatte ich nicht erwartet !

Ich freue mich natürlich, dass Kevin Wilkins mit seiner Aussage "Michael Walker hat den Liner Lock mechanik ERFUNDEN. Punkt." EINDEUTIG Stellung nimmt. Eine so drastische Festlegung kennt man ja aus Berlin bereits von unserem Bundeskanzler: "Basta!" - jedoch ist die Diskussion damit noch längst nicht zu Ende sondern geht dann häufig erst richtig los. Sicherlich ist Kevin Wilkins lernfähig und aufgeschlosssen, seine Meinung neuen Erkenntnissen anzupassen.

.

Ich stehe bei meiner Aussage: Michael Walker hat den Linerlock erfunden. Punkt. Zur Klarstellung: Er hat den Linerlock, so wie es bei unzähligen Messermacher und Firmen gegenwärtig verwendet wird, erfunden. Punkt.

Ich verstehe nicht, warum so viele Leute so viele Energie einsetzen, um zu beweisen dass Walker den Linerlock NICHT erfunden hat. Was ist euere Problem? Dazu kann kein Schwein jemand anders als "Erfinder" vortragen... es ist immer , "naja, es hat sich so entwickelt..." Quatsch.

Es ist nicht nur In DE, auch in den USA werden Leute die keine Ahnung haben, ständig behaupten Walker habe damit wenig zu tun gehabt, weil es den Linerlock "schon gab." Gab's nicht. Jetzt kommt sogar, weil ich in den USA geboren bin, setzt ich mich für Walker ein. Lächerlich. Es ist mir Scheißegal wer es erfunden hat. Wenn's Dr. Porsche wäre, wär's mir auch zurecht, es ist eine Frage der historische Genauigkeit.

Die alte Systeme habe gewisse Ähnlichkeiten, sind aber entscheided anders. Walker hat niemals ein Patent für seine Erfindung angemeldet. Aber seine Messer waren so die ersten. Die anderen Systeme sind Mist, deswegen hat Walker's Design sich so durchgesetzt.

Warum sagt Terzuola in sein Buch dass Walker es ERFUNden hat, und ihm - Terzuola - es beigebracht hat? Ist Terzuola ein lügner? Warum sagt Lake das? Reeve? Levine's article ist richtig. Walker ist - erscheinend - kein Mann der ständig über seine Erfindungen redet, sondern er arbeitet weiter und lässt sein Arbeit für sich sprechen. Er hat mehrere Verschlußsysteme erfunden, einige davon sind patentiert.

Also: tief einatmen: Michael Walker hat den Linerlock wie gegenwärtig so verbreitet ist erfunden. Man soll ihm danken, nicht ständig versuchen, ihm zu berauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein kluger Mann sagte mal:

"Wenn die Zeit für Eisenbahnen reif ist, werden Eisenbahnen gebaut, nicht vorher!"
(Und leider weiß ich nicht mehr, wer das war, Schande über mich)
Tut mir leid, aber so scheint es mir auch mit eurer Liner-Lock Diskussion zu sein.
Sind wir doch mal ehrlich, einen Bedarf nach stabilen Locks gibt es noch nicht so lange, weil früher ganz einfach ein Fixed genommen wurde, wenn es stabil sein mußte.
Vernünftige Verriegelungen braucht man erst, seit Messertragen geradezu verpönt ist, damit man die Dingers in der Tasche versteckeln kann.

Als Denkanstoß noch: Wer hat das Auto erfunden? Das Flugzeug?
Belegte Vorläufer gab es auch da schon vor den "offiziellen" Erfindern.
Und in einem hat Kevin Wilkins sicherlich recht: Den ersten brauchbaren Liner Lock hat Walker gebaut. Die Idee hatten sicher schon Leute vor ihm, so what?
 
Kevin Wilkins schrieb:
..... erfunden. Punkt. ..... hat den Linerlock...., erfunden. Punkt.

.... beweisen dass Walker den Linerlock NICHT erfunden hat. Was ist euere Problem? Dazu kann kein Schwein ..." Quatsch.

.... Leute die keine Ahnung haben, ......" Gab's nicht. ...... ist mir Scheißegal wer es erfunden hat. Wenn's Dr. Porsche wäre, .......

.... Die anderen Systeme sind Mist, .......

...... Ist Terzuola ein lügner? ...... Levine's article ist richtig. .....

Michael Walker hat den Linerlock .... erfunden. Man soll ihm danken, .........

Genau, Herr Wilkins, erstmal tief durchatmen!
Ob M.Walker den Linerlock 'erfunden' hat oder nicht, ist tatsächlich nicht von derart grosser Relevanz. Allerdings mutet es mich merkwürdig an, dass er ausgerechnet hierfür nie ein Patent angemeldet hatte.

Mich interessiert die Information, die ich in diesem interessanten Thread über eine bestimmte Bauweise eines bestimmten Messertyps erhalte.
Mich interessieren Messer. Mich interessieren keine Glaubensbekenntnisse, und schon garnicht, wenn sie in dem oben zitierten Ton einem Mantra ähnlich von Ihnen vorgetragen werden, und ich das Gefühl bekomme, dass wir hier nicht darüber diskutieren dürfen, weil Sie das nicht mögen.
Etwas mehr Sachlichkeit wäre angebracht.
Nicht jeder hier ist erst 16 Jahre alt.

Sollten linguistische Problemstellungen mit dem Wort 'Erfindung' vorliegen, so helfe ich gerne, wie sicher jeder andere der hier an der Sache Interessierten auch.

Wenn's noch mehr gibt, was quer liegt, gerne auch per e-mail!

Herzlichen Dank.

Uli Zerdick
 
Kevin Wilkins schrieb:
Michael Walker hat den Linerlock wie gegenwärtig so verbreitet ist erfunden. Man soll ihm danken, nicht ständig versuchen, ihm zu berauben.

Das mag ja sein. Aber das spielt doch hier keine Rolle. Es geht doch eher darum, wo die Ursprünge sind, wie die Entwicklung passiert ist. Und sei mir nicht bös Kevin, aber weder ein Walker, Terzuola, Reeve, Lake oder Levine werden einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Messers haben. Da gehören neben den maximal 250 Jahren amerikanischer Messermacherei noch ein paar hundert Jahre Entwicklung in Europa dazu. Und die Traditionen der arabischen Länder, der Chinesen, der Japaner und was weiss ich noch wo auf der Welt das Messermachen Tradition hat. Und da lohnt es sich nachzuforschen und rumzustochern. Irgendetwas neues findet sich da sicher. Wobei die interessanten Quellen sicher nicht im WWW zu finden sind, leider. Kunstgeschichtlich ist das Thema offensichtlich nicht so interessant, dass es da kompetente Untersuchungen gäbe.

Wenn Dir ein neues Verschlussystem einfällt, machst Du eine Patentrecherche im Deutschen/Europäischen/US/Japanischen Patentamt? Was ist mit Erfindungen, die entweder nicht patentiert wurden, oder die zu einer Zeit passierten, als es noch keine Patentämter gab. Meinst Du, die grosse Masse der Messersammler macht das? Weisst Du genau, wer vorher schon die gleiche oder eine ähnliche Idee hatte. Ich finde es interessant, in alten Quellen zu stochern. Schau Dir halt mal die alten Patente an. Interessant, was sich davon heute wieder findet.

Mit Walkers Verdiensten um die moderne Messerbauerei hat das doch nichts zu tun.

Gruesse
Pitter
 
pitter schrieb:
Das mag ja sein. Aber das spielt doch hier keine Rolle. Es geht doch eher darum, wo die Ursprünge sind, wie die Entwicklung passiert ist. Und sei mir nicht bös Kevin, aber weder ein Walker, Terzuola, Reeve, Lake oder Levine werden einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Messers haben. Da gehören neben den maximal 250 Jahren amerikanischer Messermacherei noch ein paar hundert Jahre Entwicklung in Europa dazu. Und die Traditionen der arabischen Länder, der Chinesen, der Japaner und was weiss ich noch wo auf der Welt das Messermachen Tradition hat. Und da lohnt es sich nachzuforschen und rumzustochern. Irgendetwas neues findet sich da sicher. Wobei die interessanten Quellen sicher nicht im WWW zu finden sind, leider. Kunstgeschichtlich ist das Thema offensichtlich nicht so interessant, dass es da kompetente Untersuchungen gäbe.

Ja Pitter, das ist alles ganz richtig und ein Diskussion zur Thema "Blattfeder Verschlußtechnik bei Klappmessern: Geschichte und Entwicklung" wäre sehr interessant. Man könnte sicherlich eine super Projekt daraus machen.

Ich habe die Frage hier aber so verstanden: Wer hat der Linerlock Mechanik (der heute so verbreitet ist) erfunden und ist es patentiert? Antwort daraus lautet: Michael Walker, Taos, New Mexico und nein es ist nicht patentiert.

Rudolf Diesel hat den Dieselmotor "erfunden" und in 1898 ein Patent dafür bekommen. Da es andere Wärmekraftmaschinen bereits gab, ist kein Grund ihm als "Weiterentwickler" einzustufen. Gab es über die Jahrhunderte andere Messer die irgendwie Blattfedern eingesetzt haben? Sicherlich. Walker's Erfindung ist im wesentlich dazu unterschiedlich. Das er kein Patent angemeldet hat, beibt dafür ohne Bedeutung. Wenn Diesel kein Patent gehabt hätte, wäre er trotzdem "Erfinder" des Dieselmotors sein. Walker kann man ebenso nicht als "Weiterentwickler" in dieser Hinsicht benennen. Besonders ironisch ist es, Walker als einer der Linerlock "populariziert" hat zu benennen! Walker hat sicherlich selber verhältnissmässig wenig Linerlocks gemacht, im Vergleich mit jemand wie Terzuola und die andere Berufsmessermacher in Tacticalbereich! Als einer der dem Mechanik verbreitet hat, ist Walker ohne Bedeutung, weil er so wenig Messer baut.

Terzuola, Lake u.a waren dabei zu Zeit als diese Phase in Messermachen passiert ist. Ich glaube was Sie dazu sagen. Wenn man findet Terzuola hat Unsinn in seinem Buch geschrieben, soll man ihm die Wahrheit beibringen. Da Walker anscheined ein zurückhaltender Mensch der nicht ständig schreit "Ich war's Ich war's!" ist, ist auch kein Grund ihm zur Seite zur schieben.


pitter schrieb:
Wenn Dir ein neues Verschlussystem einfällt, machst Du eine Patentrecherche im Deutschen/Europäischen/US/Japanischen Patentamt? Was ist mit Erfindungen, die entweder nicht patentiert wurden, oder die zu einer Zeit passierten, als es noch keine Patentämter gab. Meinst Du, die grosse Masse der Messersammler macht das? Weisst Du genau, wer vorher schon die gleiche oder eine ähnliche Idee hatte. Ich finde es interessant, in alten Quellen zu stochern. Schau Dir halt mal die alten Patente an. Interessant, was sich davon heute wieder findet.

Mit Walkers Verdiensten um die moderne Messerbauerei hat das doch nichts zu tun.

Ich habe nie ein System entwickelt. Ich brauchte 2 Jahre um den Liner- Framelock Systeme zu beherschen. :super: Wenn man was patentieren will, braucht man Anwälte die in der Branche arbeiten. Sollte ich was neues erfinden, werde ich mich von einem Anwalt beraten lassen.

Alte Patente usw sind sicherlich von Interesse. Aber:

Ich habe bereits öfters gesehen, wo diese alte Messer ausgetragen werden, nicht um eine Entwicklungs Pfad historisch zu studieren, aber um zu versuchen Nachweise vorzuhalten, das "Walker war es nicht." Am häufigste ist das Linesmansknife (Elektrikermesser) im Speil. Aber alle haben nur nebensächlich mit den Linerlock Design von Walker zu tun. Als historische Dokumente relevant. Als Nachweiss gegen Walker's Meisterwerk aber Unsinn. Genau so alle alte Versuche und andere halberfolgreiche Verbrennungsmaschinen Diesel's Erfindung weder niedermachen noch wegnehmen, sind diese alte Messer keine Nachweisse gegen Walker's Erfindung. Genau im Gegeteil. Ein Vergleich zeigt die Unterschiede und Eigenschaften die Walker's Arbeit so überlegen und einmalig machen. Es gibt schließlich kein Tactical Electricians Folder!

Also wenn man die historische Entwicklung studieren will, hau rein! Als Nachweiss gegen Micahel Walker als Erfinder der modernen Linerlockverschluß: nicht tragbar.
 
Patente nach Ende des Zeiten Weltkrieges

Ich denke, dass es durchaus Wert ist, den folgenden Text von luftauge zu kommentieren:

"In einem Punkt muss ich Dir widersprechen, Cut:
Und zwar mit 1949 ! - ist aber nur btw, weil geschichtlich/politisch:
Nach Kriegsende wurde deutsche Patente als Reparation einkassiert, unter anderem auch die Tiefkühltechnik für rostfreien Stahl von Käthe Harnacker, der Metallurgin von Henckels/Zwilling (richtig geschrieben ?). Dieser Absatz muss nicht kommentiert werden, weil 1. Tatsache, 2. wirklich nur btw) ;) "

Mir ist bekannt, dass zumindest EINZELNE deutsche Schutzrechte durch Gerichtsbeschluß in Staaten der Siegermächte "einkassiert" wurden. (z.B. hat BAYER erst später sein Markenzeichen und Arzneimittel-Patente zurückgekauft.)
Ich kläre aber noch (voraussichtlich diese Woche) im Detail, ob tatsächlich ALLE Schutzrechte sämtlicher deutschen Firmen "einkassiert" wurden. Dies bezweifle ich zumindest momentan aus mehreren Gründen, z.B. :
1. wurden die Schutzrechte deutscher Firmen nach Kriegsende NICHT ausnahmslos für ungültig erklärt
2. hatten offensichtlich nicht alle Siegermächte oder gar weltweit jeder Interessent die Möglichkeit, "ehemals" deutsche Schutzrechte zu nutzen.
Ddeshalb GLAUBE ich (ja, ich weiss es bisher nicht besser) dass nur im EINZELFALL deutsche Schutzrechte auf Grund von Gerichtsbeschlüssen konkret an andere Nutzer übertragen wurden.

Egal ob ein solcher Vorgang nun tatsächlich stattgefunden haben sollte oder nicht, für die Diskussion um die Erfindung des Liner Lock scheint doch inzwischen ohne Zweifel Tatsache zu sein, dass verschiedene Patente aus dem frühen 20. Jahrhundert als Beweis für die Existenz von einer Klingenverriegelung mittels Platine (englisch: liner lock) bekannt sind.

Interessant ist doch in diesem Zusammenhang beispielsweise, dass im Juli 2002 Bernard Levine als knife expert in BladeForums zur Frage
"when the original liner lock was invented?" bereits ZWEI ihm bekannte Patente aus den Jahren 1906 und 1929 zitiert.

Genau wie es verschiedene Autos gibt, die im Laufe der Jahre von vielen Herstellern entwickelt und verbessert wurden, gibt es offensichtlich auch verschiedene Liner Locks, und um 1980 auch EINE Ausführung von Michael Walker. Nach Auffassung von Kevin Wilkens handelt es sich dabei um "DEN LINER LOCK" - aber offensichtlich nicht den "original liner lock", den datiert sogar Bernard Levin auf mindestens 50 Jahre früher.
 
Cut:
Ehrlichgesagt,
es ist zwar sehr interessant, Näheres darüber zu erfahren, ob und wieviele "deutsche" Patente einkassiert wurden, das hat aber absolut gar nichts mit diesem Thema und noch weniger mit Messern zu tun, und würde den Rahmen dieses Forums definitiv sprengen - bringt in der Frage Linerlock - woher, warum, wieso ? überhaupt nichts.

Deshalb habe ich es auch ausdrücklich als "BTW" gekennzeichnet, und das eine Beispiel Tiefkühltechnik als gesicherte Kenntnis in Bezug auf Messer(Stahl-)technologie angeführt.

Wenn Du Dir die Mühe wirklich machen willst, bitte, kann Dich niemand davon abhalten.

Gruß Andreas
 
Nur mal so als gedankliche Anregung, was ist ein Linerlock?
Im Sinne des Wortes ist es ein System, bei dem der Liner selbst (zu deutsch die Platine an sich) zur Sicherung der geöffneten Klinge verwendet wird. Wenn ich mir mit diesem Hintergedanken einmal das System von Altenbach anschaue, so handelt es sich hier definitiv nicht um einen Linerlock im Sinne des Wortes, da hier ein zusätzliches Element, nämlich eine Feder eingesetzt wird, um die Klinge zu sichern, nicht jedoch die Platine. Somit handelt es sich bei dem System Altenbach um ein dem Linerlock ähnlichen Verschluss, nicht aber um einen Linerlock. Man kann das System von Altenbach somit eventuell als Vorläufer oder Parallelentwicklung zum Linerlock betrachten. Der Linerlock, so wie er heute verstanden wird, ist dann als Weiterentwicklung / Vereinfachung des Systems Altenbach zu verstehen. ich weiß, dass mein Beitrag nichts zur Klärung des Streitthemas beiträgt, wer denn nun der Erfinder war, eventuell aber dazu, dass man sich darauf konzentriert, was ein Linrlock ist. Dann kann man alle andern ähnlichen Systeme darauf hin betrachten, ob denn nun wirklich die Platine oder ein zusätzliches Element für den Verschluss benutzt wird.

Schönes Weiterstreiten, Helge :D
 
sagt mal, lest ihr eigentlich? ich hab oben schon mal geschrieben:

auf der SICAC 1991 hab ich mit michael walker geredet, und er hat gesagt, das linerlock wäre eine von ihm verbesserte version, eines locks, welches er auf einem englischen messer, das angeblich vom ende des 19ten Jh. war, gesehen hat!

er hat alle winkel usw selbst herausgefunden! ausserdem ist der detentball von ihm (laut lake und terzuola)!!!! (oder hat einer den detentball mal schon vorher wo gesehen??)

kevin wird wissen, wie schwer es ist einen korrekten liner, framelock zu bauen (hat er ja schon geschrieben), an dem alle winkel stimmen (inclusive tangramp)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier etwas Interessantes zur Thematik :

Das 1906 von William F.Watson eingereichte Patent
für einen Liner Lock Platinen-Klingenverschluss,
wie er von Cattaraugus auch im Jahr 1906 verwendet wurde, oder werden sollte (ich habe bisher noch kein Cattaraugus Linerlock aus dieser Zeit zu Gesicht bekommen, was allerdings nichts heissen soll).

Wenn die im letzten Beitrag eingebrachte Behauptung, das ALTENBACH Patent stelle KEINE Verriegelung mittels Platine dar, stimmen sollte, weil es eine zusätzliche Feder benötigt, zeigt zumindest das Cataraugus Patent einen entsprechenden Verriegelungs-Mechanismus ohne zusätzliche Feder.

Gruss,

Uli Zerdick
_______________________
e-mail: zerdick@t-online.de
 

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    William F. Catt… lock 1906.jpeg
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Hallo Uli,

ich muss Dir zustimmen, das System von Watson ist nun definitiv ein Linerlock! Womit für mich nun bewiesen wäre, dass Walker nicht der Erfinder des Linerlocks ist.

Gruß, Helge
 
ich gebs auf keiner kann lesen..................... walker hat selbst NIE behauptet der erfinder zu sein! er hats nur verbessert!!!!!!
 
Hersir schrieb:
ich gebs auf keiner kann lesen..................... walker hat selbst NIE behauptet der erfinder zu sein! er hats nur verbessert!!!!!!

Hallo Markus,

also ich für meinen Teil kann schon lesen.
Selbst wenn Walker nie behauptet hat, den Linerlock erfunden zu haben, so tun es doch andere, selbst hier in diesem Thread.
Lies Du doch bitte auch nochmal nach !

Dieser Thread zeichnet sich übrigens durch äusserst kompetente Beiträge zur Sache aus, die vermuten lassen, dass die Anzahl der Lesen-Könnenden hier besonders gross ist.

Viele Grüsse nach Österreich,

Uli Zerdick
:)
 
Michael Walker ist der Erfinder des Linerlocks wie heutzutage verwendet und verbreitet ist (die Bezeichnung ist Walker auch als Schutzmarke eingetragen worden).

Wie Bob Terzuola schreibt: " The modern linerlock was invented and refined by Micahel Walker in 1981 and aside from using a leaf spring, bears no resemblance to the electricians's knife. ... When Micahel taught me the basics of the linerlock in 1985, I was amazed that no one else was using this simple yet elegant system in their folding knives."

-"The Tactical Folding Knife" by Bob Terzuola Seite 47.

Diese weitere altes Patent was del ray ausgegraben hat, ist auch nicht was gegenwärtig gebaut ist und hat nur nebensächlich damit zu tun - wie jeder sehen kann, der die Sache versteht. Selbstverständlich kann man eine historische Entwicklung mit entsprechenden Vorgänger belegen.

Weder Walker noch andere "Erfinder" arbeiten ohne Vorbilder. Wie ich bereits geschrieben habe, ein Dieselmotor ist ein Verbrennungsmotor ohne Zundkerzen... also dann ist Diesel kein Erfinder, weil es bereits Verbrennungsmotoren gab, und was machen ein Paar Zundkerzen aus? Wenn man über Motoren was versteht, ist das genau so lächerlich wie die Behauptung Walker sei kein Erfinder, weil es vor 100 Jahren ein Patent für ein Messer mit Blattfederverregelung gab!

Tatsache ist, ohne die Arbeiten von Walker und die erste Messer die er gebaut hat, UND ohne andere, hauptsächlich Terzuola! - der sein Design verbreitet haben, wäre die ganze Tactical Knife Szene wie es heute ist, gar nicht vorhanden. Wie wäre ein Emerson als Lockback?

Es ist offentsichlich, das Ziel manche ist nicht jemand anders als Walker als "Erfinder" darzustellen - und in der Tat gibt es keine andere der behauptet Linerlocks wie Walker's vor ihm gemacht zu haben. Keiner wird hier als Gegenerfinder vorgehalten. Sondern Ziel ist nachzuweisen "Walker war es nicht." Warum Walker es für manche es nicht sein darf, ist und bleibt mir rätzelhaft. Was hat man gegen Michael Walker?!! Die ganze Reihe alte, verstaubte Zeichnungen von Messern die gar nicht mehr zu finden sind, werden nicht hier aufgehängt um eine historische Pfad in der Entwicklung vom Linerlocks zu dokumentieren (was sehr interesant wäre). Nein. Die dienen nur ein Versuch um Micahel Walker zu diskreditieren, was ich traurig und krank finde.

Mir ist es aber klar, ohne Walker's Arbeiten, hätte ich entweder gar keine Klappmesser gemacht, oder mit Sicherheit Klappmesser die ein ganz andere Verschluß hätten... vielleicht Lockbacks? aber zweifellos nicht die alte Salzgurken von diesen Patenten! Es ist nicht ohne Grund warum keine solche Messer gebaut werden!!! Aber Linerlocks nach Walker sind überall.... !! Ich bin wie Terzuola, Walker sehr dankbar für seine wunderbare Erfindung.

Und wenn manche irgend eine Unsinn glauben wollen: hau rein! Ich hoffe ihr fährt aber kein Diesel!! :p
 
Ich kann Kevin nur zustimmen.
DER LINERLOCK, der von Walker ist auf seinen Mist gewachsen.

Die Diskussion als solche zeigte zwar auf wer sich noch darum bemühte einen Platinenverschluß herzustellen, aber die haben wirklich nichts mit dem zu tun was Walker gemacht hat.

Seht euch die DETAILS an.


Gruß Dirk
 
Kevin Wilkins schrieb:
Warum Walker es für manche es nicht sein darf, ist und bleibt mir rätzelhaft. Was hat man gegen Michael Walker?!! Die ganze Reihe alte, verstaubte Zeichnungen von Messern die gar nicht mehr zu finden sind, werden nicht hier aufgehängt um eine historische Pfad in der Entwicklung vom Linerlocks zu dokumentieren (was sehr interesant wäre).

Doch, mir z.B. geht es lediglich um den historischen Pfad (schön ausgedrückt), das alleine finde ich interessant.

Kevin Wilkins schrieb:
Nein. Die dienen nur ein Versuch um Micahel Walker zu diskreditieren, was ich traurig und krank finde.

Und wenn Sie, Herr Wilkins, mich und andere Andersdenkende hier als 'krank' bezeichnen, muss ich mir das an dieser Stelle ausdrücklich verbitten und erwarte eine Entschuldigung für diese entgleiste Formulierung.
Gerne dürfen Sie 'traurig' sein.

Paranoya, sofern pathologischer Zustand, ist natürlich tatsächlich eine Krankheit, da gebe ich Ihnen recht.

Uli Zerdick
 
Wie so oft knallen hier wieder zwei absolut konträre Sichtweisen aufeinander:

Die eine (auch von mir vertretene) Sichtweise nimmt das Wort Linerlock wörtlich und schaut, was dahinter steht. Und dies ist meiner Sichtweise nach, dass die dem Messer die Stabilität verleihende Platine (Liner) auch gleichzeitig und unmittelbar die Verschlusswirkung (Lock) zur Verfügung stellt. Und das ist bei dem System Altenbach nicht erfüllt, wohl aber bei dem System Watson! Die Bilder von Uli sind da eindeutig.

Die andere Sichtweise konzenrtiert sich auf kleine Details und macht daran fest, ob es sich um ein Linerlock, so wie er heute allgemein üblich und bekannt ist, handelt.
Um hier die Auseinandersetzung weiter anzufachen - VW hat den Dieselmotor mit Direkteinspritzung und Pumpe-Düse-Technik verbessert, damit ist VW aber noch lange nicht der Erfinder des Dieselmotors. Das als Metapher - auch wenn der Thread oder dieser Beitrag damit wohl gelöscht wird.

Und noch ein kleiner Hinweis, bestimmte Leute rekrutieren hier im Forum ihre Käuferschicht. Ich weiß nicht, ob es ratsam ist, potenzielle Kunden hier im Forum als "krank" zu bezeichnen, nur weil sie eine andere Meinung vertreten :rolleyes:

Für weitere heftige Attacken habe ich mir schon den Helm aufgesetzt und mich mit Vasiline eingeschmiert.

Gruß, Helge
 
Nur um die Anfangsfrage mal zu berücksichtigen :rolleyes:
Del Ray schrieb:
die im Vintage Knives Fachforum ... gestellte Frage nach
einem eventuell in Deutschland angewandten Liner Lock System
bewegt mich zu der mehr allgemeinen Frage, welcher kreative
amerikanische Knifemaker (oder Firma?) den Linerlock als Mechanismus
eingeführt hatte, ob er patentiert wurde und wann, und von wem er vielleicht in Deutschland (unter Lizenz?) gefertigt wurde.

Es schwirrt in unseren Köpfen immer Michael Walker, der sich in einer 1990 von ihm selbst herausgegebenen Broschüre als 'Entwickler' des heute verwendeten Liner Lock Systems bezeichnet, der daneben auch andere Verschlusssysteme wie 'bolster lock' und 'button lock' entwickelt hat, und auch 'einige' Patente besitzt.
Es steht allerdings nicht, dass er für das 'Liner Lock' ein Patent besitzt, eben nur 'einige' Patente.

Es wurde weder irgendjemand diskreditiert, noch irgendwem irgendwas abgesprochen oder aberkannt.
Es wurde anfangs ALLES angesprochen, was man mit dem Linerlock oder einer Platinenverriegelung in Verbindung bringen kann.

Es ist bisher mehrfach bestätigt worden, dass M.Walker den Linerlock in seiner heutigen Form populär und einfach bedien- und herstellbar gemacht hat - nicht mehr und nicht weniger.

Zum Diesel, weils langsam nervt:
Benziner sind Fremdzünder, Diesel sind Selbstzünder - das ist der Unterschied.
Worin besteht das Denkproblem, wenn man die Historie einer Messer-Komponente zu ergründen versucht ?

Es geht um den Stammbaum des Linerlock.

Gruß Andreas
 
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