Lot für Gold und Silber

Also cearbhallain, jetzt hast Du dich wohl etwas vergallopiert:

"Messer sind Gebrauchsgegenstände die zum Teil erhebliche Belastungen auszuhalten haben. Dabei scheint es mir sinnvoll, für die
jeweilige Anwendung das jeweils beste Fügeverfahren zu wählen - was IMHO nicht das mit Weichlot sein kann.
Ich wüßte derzeit nichts, was Weichlot kann, was Hartlot oder ein guter Klebstoff nicht besser könnten."

Und damit sind wir genau beim Thema: das jeweils beste Fügeverfahren für die Anwendung.....

Wenn ich also z.B. bei nem Messer mit hidden tang den Handschutz am Erl verlöte, und das ganze bereits ohne Lötverbindung spiel- und wackelfrei sitzt weil die Passung eben nun mal passt, dann macht es hier gar keinen Sinn Hartzulöten und sich dabei die Wärmebehandlung der Klinge zu versauen.

Genausowenig werde ich Metallteile, die nur geringen oder gar keinen Belastungen ausgesetzt sind hartlöten, vorausgesetzt die Fügestellen sind ausreichend gross.

Und was die Weichlötverbindung besser kann als die KLebeverbindung: Sie ist nach ner Minute fest! Wenn du jetzt sagst, dass das bei Sekundenkleber auch der Fall ist, dann geb ich Dir Recht. Aber versuche mal ne KLebestelle wieder zu lösen weil du denn Sitz eines Teils korrigieren willst.....Die Weichlötverbindung mach ich halt nochmal warm :irre:

Wie Du also sagtest "das jeweils beste Fügeverfahren für die Anwendung" Warum soll das nicht auch mal zufälligerweise ne Weichgelötete Verbindung sein?
 
*spitze Feder rausholt*

Original geschrieben von Armin II
Wenn ich also z.B. bei nem Messer mit hidden tang den Handschutz am Erl verlöte, und das ganze bereits ohne Lötverbindung spiel- und wackelfrei sitzt weil die Passung eben nun mal passt, dann macht es hier gar keinen Sinn Hartzulöten und sich dabei die Wärmebehandlung der Klinge zu versauen.

ICH würde alles tun, um Weichlot zu vermeiden.. vernieten, verkleben, unsichtbar verstiften, formschlüssige Verbindung... etc..


Genausowenig werde ich Metallteile, die nur geringen oder gar keinen Belastungen ausgesetzt sind hartlöten, vorausgesetzt die Fügestellen sind ausreichend gross.

*g* ich schon - aber gut - für mich ist Hartlöten etwas alltägliches...


Und was die Weichlötverbindung besser kann als die KLebeverbindung: Sie ist nach ner Minute fest! Wenn du jetzt sagst, dass das bei Sekundenkleber auch der Fall ist, dann geb ich Dir Recht. Aber versuche mal ne KLebestelle wieder zu lösen weil du denn Sitz eines Teils korrigieren willst.....Die Weichlötverbindung mach ich halt nochmal warm :irre:

Neeee - also Cyanacrylat wäre mir hier nu echt nicht in den Sinn gekommen. Aber: die Klebestelle, die ja nicht sofort abbindet, kann ich, sollte ich nicht genau genug geklebt haben, noch nachträglich korrigieren - Weichlot, welches sofort wieder fest wird, bietet mir diesen Kompfort nicht - ist sogar noch heiß (aua), wenn ich versuche, da was zu schieben oder so... da sind mir doch die Klebungen lieber. Dann: Weichlot hat eine unschöne Farbe, falls es mal zu sehen sein sollte. Klebstoffe kann ich sogar noch einfärben, falls das als nötig erachtet wird (in Grenzen, nicht alle). Und wenn ich gar zu ungeduldig wäre, bis die Klebung fest ist (warum eigentlich? Gut Ding will immer noch Weile haben), dann habe ich bei vielen Klebern die Möglichkeit, die Abbindezeit und sogar die Festigkeit durch richtiges erwärmen zu beeinflußen. Der Kleber fließt mir auch nicht irgendwohin, wo ich ihn vielleicht gar nicht haben will, wenn die Gefahr doch besteht, kann ich mit einfachsten Mitteln (Abkleben mit Tesa®Film reicht oft schon) etwas dagegen tun. Klar - bei Weichlot auch - ist aber mehr Aufwand.
Sorry, sehe immer noch keine notwendigkeit Weichlot zu verwenden...


Wie Du also sagtest "das jeweils beste Fügeverfahren für die Anwendung" Warum soll das nicht auch mal zufälligerweise ne Weichgelötete Verbindung sein?

Ich habe ja irgendwo oben schon gesagt, daß es durchaus mal sein kann, daß Weichlot Sinn macht - aber eben für mich nur ganz, ganz, ganz selten.
Und vergallopiert habe ich mich ma nicht - vielleicht weit aus dem Fenster gelehnt, weil ich Weichlot nun mal wirklich nicht MAG:mad: -aber ich bin noch auf festem Grund... :super:
 
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und noch eines: (ja - ICH bin es - hatte n Buchstabendreher im Namen*s*)

Original geschrieben von luftauge

"Ich bin Künstler und kein Handwerker, mit Weichlot für billiges Blech gebe ich mich erst gar nicht ab"

.. bevor einer 'Künstler sein will muß er erst mal 'Handwerker' sein - nämlich sein Handwerk verstehen. Kunst hat ja was mit können zu tun. Meine Meinung.
 
Weich- oder Hartlot

An Alle zum Thema Hart- Weichlöten oder Kleben.....

Ein Goldschmied verpönt in der Regel das Weichlöten, da ihm damit die Güte der von ihm verwendeten Materialien in ihrer Gesamtheit nachlässt:

Silber, in der Regel 925 gestempelt (will heißen, 925 Teile reines Silber (i.d.R. 999) und 75 Teile reines Kupfer (i.d.R. 1000)) wird durch Beimengung von Zinn, Blei und anderen den Schmelzpunkt des Weichlotes senkenden Zuschlagstoffen (Legierungsbestandteilen des Weichlotes) nicht mehr den Legierungsgehalt von 925 aufweisen.
Der Goldschmied der sein Werkstück mit diesem Stempel (925) versieht macht sich den Gesetzen nach strafbar: Wer will den schon ein Schmuckstück kaufen das mit 925 gestempelt wurde aber nur 910 aufweist? Das ist wie Steuern bezahlen für einen 3,0 Liter Diesel aber nur 2,5 Liter Hubraum haben?
Spätestens hier sollte einer die Reaktion verstehen!
PS.: Bei Gold oder Platin verhält es sich definitiv gleich!

Jede Verbindungstechnik wurde von einem Fachmann für eine Fachaufgabe entwickelt und hat somit auch eine Berechtigung.

Übrigens gibt es auch silberhaltige Weichlote für Edelstahl und Buntmetalle. Es fließt bei 221°C und bringt 15,7 kg/mm² Festigkeit der Lötstelle.

Wer es haben will: f.guettler@guettler-krieg.de

Es ist zwar nicht ganz billig, aber ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Durch den sehr niedrigen Schmelzpunkt nehmen es die wenigsten Stähle krumm, wenn sie bereits den gesamten Härteprozess durchlaufen haben. Die meitsgebräuchlichste Anlasstemperatur liegt mit 250°-300° deutlich über dem Schmelzpunkt des Lotes.

Kleben und danach polieren birgt in bestimmten Einsatzgebieten auch Nachteile, da beim Polieren durchaus Temperaturen erreicht werden können, bei denen die meisten 2-Komponenten - Kleber den Geist aufgeben und das was sie halten sollen nicht mehr können.

Freddie
 
Moooment - ganz so einfach ist das nicht.
Was das Weichlot in den Goldschmiedewerkstätten so unbeliebt macht ist eher folgender Umstand: Beim Arbeiten mit den dort verwendeten Metallen entsteht ein mechanischer Abtrag. Kennt jeder, der schon mal gesägt/gefeilt/poliert etc hat. Da das Material in der Regel einen recht hohen Grammpreis hat, wird sehr darauf geachtet, heinerlei Stäube, Feilung oder ähnliches wegkommen zu lassen - das wird alles gesammelt.
Einen großen Tel des Materials kann man so rein sammeln, daß sich ein Wiedereinschmelzen und Weiterverwenden direkt in der Werkstatt lohnt. Wenn nun aber in der Werkstatt unbedacht mit Zinnlot gearbeitet wird, oder Zinnlot an irgendeinem Teil verwendet wurde, da vielleicht in Reparatur kommt, oder die Werkzeuge zur Zinnbearbeitung nicht peinlichst sorgfältig von den anderen getrennet gehalten werden (ja, an den Werkzeugen haftende Reste dieses ekligen Zeugs reichen aus), dann kann es geschehen, daß Spuren davon mit in die wiederzuverwertende Feilung geraten. Ist auch mit normalen Werkstattmitteln weder festzustellen noch zu beheben, falls es mal passiert ist.
So - und wenn man dieses Material nun einschmilzt, um es Weiterzuverwenden, dann legiert sich das Zinn eben mit. An der Edelmetallhaltigkeit der Legierung ändert sich dadurch fast nichts - die Mengen, die an Zinn da reinkommen, sind gewichtsmäßig zu vernachlässigen. Aber an den Werkstoffeigenschaften. Das Material wird nämlich spröde, und damit kann mann nichts mehr anfangen, es ist, um es genau zu sagen: teurer Schrott.:mad::mad: Kann nur in aufwendigen Spezialverfahren wieder gereinigt werden, das muß bei Spezialfirmen gemacht werden, die machen es nicht kostenlos. Meist merkt man ja auch erst mal nichts davon, sondern will dann das neue Material gleaich weiterverarbeiten - was auch bis zu einem bestimmten Punkt geht - dananch aber eben nicht - hinausgeworfene Arbeitszeit für das Schmelzen, die nicht zu brauchende Arbeit, das Einschicken und Säubern lasssen des Materials - alles nicht nötig. Kaum ein GS hat Lust, sich einen zweiten Werkzeugsatz nur für Zinnhaltige Materialien anzuschaffen. Ergo - raus mit dem Zinn aus der Werkstatt, und zwar gründlich.
So, nu wißt Ihr's:ahaa:, und ich habe wunde Finger.:super:

Nachtrag: Es gab traditionell einige wenige Anwendungen, wo tatsächlich Weichlot verwendet wurde - aber mit der Entwicklung der Klebstoffe hat sich das zu deren Gunsten verschoben.
Noch eins: ein GS macht sich strafbar:waaah:, wenn das von ihm gestempelte schmuckstück nicht tatsächlich IN SEINER GESAMMTHEIT den behauptetetn Edelmetallanteil aufweist - wollen wir alle lieber nicht, abgesehen davon, daß es schlechtes Handwerk ist.
 
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Lot.....

Hallo Caerbhallain,

ich möchte mich nun wirklich nicht um des Kaisers Bart streiten, da aber in einer Gold- und/ oder Silberschmiedewerkstatt nicht nur die Feile Verwendung findet sondern jegliche Art von abrassiver Abtragetechnik (Schmirgelleinen in den verschiedensten Körnungen und auch die Polierwachse zum Vor- und Hochglanzpolieren) werden im Fell (so die Bezeichnung des zum Auffangen des "Abfalles" am Arbeitstisch bzw. dem Brett) nicht nur Metallreste der jeweiligen Legierungen, auch ein Goldschmied arbeitet mit mehr Edelmetallen als Gold an einem Tag, sondern auch die Abriebe der diversen Schmirgelleinen und Polierwachse aufgefangen. Diesen Mischmasch der verschiedensten Materialien sammelt ein Gold- und/ oder Silberschmied, sortiert die evtl. darin vorhandenen größeren Metallstücke exakt definierbarer Herkunft heraus (wiegesagt die "Hoch" - Stempelei der diversen Legierungen ist strafbar!) um sie dann vielleicht noch weiter zu verwenden. Schon allein des hohen Aufwandes der Trennung wegen und auch um definitiv auszuschließen, daß irgendwelche "zerstörenden" Materialien hinzukommen oder drinbleiben, gibt man den letzten Rest des nicht genau definierbaren Kleinzeugs in eine Scheideanstalt, die mit geeigneten Techniken die Möglichkeit haben jedes Metall (Platin, Gold und Silber) so zu trennen, das sogar die einzelnen Legierungsgüten der Edelmetalle auf das genaueste stimmen.
Als die wohl bekannteste Scheideanstalt in Deutschland wäre da wohl die Degussa in Pforzheim zu nennen, was nichts anderes bedeutet als "Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt"! Diese Scheideanstalten sind gegen ein Entgelt (nach Gewicht und Fassonierung des Ergebnisses) bereit jeden nutzbaren Metallrest wiederaufzuarbeiten und dann in ein vom Kunden gewünschtes Halbzeug zu verformen.

Die Preise liegen für die Wiederaufarbeitung von Silber z.B. bei ca 100.-- €/kg (letzter von mir bezahlter Preis, jedoch nicht bei DEGUSSA), die Form mit den geringsten Verformungskosten (in der Regel keine), werden für Grenalien (kleine Kügelchen zum direkten Einschmelzen und Gießen in der eigenen Werkstatt) anfallen.

Das Wiederaufarbeiten und Einschmelzen in der Reste in der eigenen Werkstatt ist, wie Du ja schon selber gesagt hast ein kleines Risiko: zum Einen mit der Legierung Strafe bei falscher Stempelung) und zum Anderen mit dem Aufwand des Einschmelzens an sich: Durch die nicht 100%ige Möglichkeit zum Trennen der Reste müssen um ein brauchbares Ergebnis zu erreichen, Zuschlagstoffe Verwendung finden, die nicht unbedingt der eigenen Gesundheit und vor allem der Umwelt zuträglich sind. Außerdem wollen diese Firmen und ihre Mitarbeiter auch leben und machen dafür auch eine Arbeit die sich sehen und vor allem auch benutzen lassen kann. Die Legierung, Härte und Form des Halbzeuges stimmt und die Abmessungen unter anderem auch.

.....wie gesagt möchte ich jetz nicht darüber streiten welcher Goldschmied seine Reste einschmilzt und aufarbeitet und wer nicht.

Ach so ja, bevor ich es vergesse: in früherer Zeit wurden Klingen in ihre Griffe mit Zinn eingegossen, ==> ich trenne lieber meine Werkzeuge und Materialien sauber und erhalte dafür auch die Möglichkeit alte Techniken zu benutzen.

:rolleyes:


Wir sollten aber nicht auf irgendwelche Debatten oder Streitereien aus sein wer jetzt Was und Was Besser weiß, sondern einfach nur das Wissen des Einzelnen Allen zur Verfügung stellen.

Freddie
 
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Re: Lot.....

Original geschrieben von Badger1875
Hallo Caerbhallain,

... im Fell (so die Bezeichnung des zum Auffangen des "Abfalles" am Arbeitstisch bzw. dem Brett) nicht nur Metallreste der jeweiligen Legierungen, auch ein Goldschmied arbeitet mit mehr Edelmetallen als Gold an einem Tag, sondern auch die Abriebe der diversen Schmirgelleinen und Polierwachse aufgefangen. ...

Erzähl mir was neues...
ICH mach mein Fell sauber:
- VOR jedem neuen Stück das ich beginne
- bei JEDEM Wechsel des Materials
- VOR dem schmirgeln (Feilung ist da noch relativ sauber)

Abriebe von Polierwachsen gibt es nicht - wird nicht am Platz gemacht, sondern an der Poliermaschiene, deren Abriebe gesondert aufgefangen und gesammelt werden.
Schmirgelabrieb und undefinierten Kericht der vom Werkbrett gefegt wird (Hasenpfote!) sowie alles was vom Boden gekehrt wird (täglich) wird in einer speziellen Kerichttonne gesammelt. Die Feilung und die Materialabschnitte werden getrennt, sortiert und gereinigt und zum Wiedereinschmelzen verwendet.
Die Kerichte und Polierdreck kommen in die Scheideanstalt. Ebenso alles, was nicht eindeutig definierbar ist.



Diese Scheideanstalten sind gegen ein Entgelt (nach Gewicht und Fassonierung des Ergebnisses) bereit jeden nutzbaren Metallrest wiederaufzuarbeiten und dann in ein vom Kunden gewünschtes Halbzeug zu verformen.

Wie ich bereits sagte - ein zusätzlicher, vermeidbarer Aufwand an Zeit und Geld.


.....wie gesagt möchte ich jetz nicht darüber streiten welcher Goldschmied seine Reste einschmilzt und aufarbeitet und wer nicht.

Bin es gewohnt, meine Materialien größtenteils selbst zu erstellen - Weißgold mal ausgenommen.


Ach so ja, bevor ich es vergesse: in früherer Zeit wurden Klingen in ihre Griffe mit Zinn eingegossen, ==> ich trenne lieber meine Werkzeuge und Materialien sauber und erhalte dafür auch die Möglichkeit alte Techniken zu benutzen.

Da Du offenbar nicht selbst schmilzt, ist Dein Risiko geringer, aber Du weißt bestimmt auch, daß Zinnreste, die Unbeabsichtigt am Werkstück haften, beim Löten unschöne Überraschungebn geben können. Und wie Du schon sagst: FRÜHER. Heute sind diese Techniken weitgehend durch verträglichere ersetzt. Klingen in Griffe setze ich , wie es auch früher üblich war, mit heißem Kitt ein.
Das die Werkzeuge sauber getrennt werden müssen, versteht sich von selbst. WENN ich mit Zinn arbeiten muß, nehme ich ein anderes Fell.


Wir sollten aber nicht auf irgendwelche Debatten oder Streitereien aus sein wer jetzt Was und Was Besser weiß, sondern einfach nur das Wissen des Einzelnen Allen zur Verfügung stellen.

habe auch nichts dagegen, das hier ins unendliche weiterzuspinnen.. dann sollten wir allerdings irgendwann von den Anderen Lehrgeld verlangen... ;):irre:
 
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Lot.... (Lehrgeld?)

Hallo Caerbhallain,

Lasen wir es mal einfach gut sein....

PS: Lehrgeld?

Wer, Wann, Wo, Wieviel? :hehe:

Spass beiseite:

Ich arbeite wenn, dann nur mit Silber (ok, ab und zu auch mal ein bißchen Gold). Der Platz in meiner Werkstatt ist auf Grund meiner doch recht vielen Hobbys etwas beschränkt, somit poliere ich am Platz und das Einschmelzen überlasse ich denen, die es mit Sicherheit besser können wie ich ==> den Scheideanstalten :cool:
oder einem guten Freund der in seiner Werkstatt (GS-Profi) definitiv die besseren Möglichkeiten hat wie ich. (zum Thema Goldschmied: ich suche eine kleine und günstige Blech und Drahtwalze...)

Weiterspinnen in einem Thema wird vielleicht auf die Dauer ziemlich monoton, obwohl so auch ein gutes Stück an Wissen freigelegt wird, aber da sind wir ja beim Preis des Wissens angelangt: manchmal ist es doch vielleicht auch besser mal aus seinen Fehlern zu lernen, oder?
Über Preise habe ich mir an und für sich noch keine Gedanken gemacht, könnte man aber mal :super:

Ich glaube aber, mein Wissen wird schon noch ein Weilchen gratis sein! :p


Freddie
 
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Wissen ist für alle da!
Walze: meine habe ich direkt von einem Vertreter als Vorführmodell 'günstig' erstanden...
Wenn Du eine suchst, und offenbar hast Du Beziehung zu einem GS, frage mal ob er eine Fachzeitschrift aboniert hat - da findest Du am ehesten was.
Würde Dir auch anbieten, Material für Dich zu walzen, aber das ist eher unrealistisch, denke ich .)
 
Walze

Hallo Caerbhallain

Die Idee mit der Fachzeitschrift is gut, danke. Hab´ ich gerade angeleiert.
Zu Deinem Angebot: soweit bin ich mit meinem Freund schon, dachte aber an die Tage an denen man noch mal kurz auf die Schnelle was machen möchte und dan feststellt, daß man kein passendes Material da hat. So könnte ich es mir kurzerhand selber walzen. Auf dem Amboss habe ich kleinere Stücke auch schon gemacht, aber das ist eine sehr rustikale und nicht befriedigende Lösung!

:confused:

Naja, in der Not frißt der Teufel ja bekanntlich auch Fliegen!

Freddie
 
;)Ich mag Fliegen nicht mal gekocht... aber auf meine Walze könnte ich auf gar keine Umständen verzichten! Je nach Anwendung geht Ausschmieden zwar auch, aber Walze ist einfach ein Muß, wenn man professionell arbeiten möchte. Viel Glück beim Suchen!:super:
 
Im Netzt gefunden

Hallo ihr lieben,

habe über das Internet einen Interessanten Eintrag gefunden der hier zu passen scheind. Hier kann man die Legierungen per Gramm kaufen und das zu günstigen Preisen wie ich am Telefon erfragt habe. Nähere Informationen kann man auf der Website der Firma nachlesen, Datenblätter werden auf wunsch zugeschickt. http://www.argentium.eu ich habe den Eintrag mal in gekürzter Version eingestellt, der Rest war meiner Meinung nach nicht so interessant. Ich hoffe das es euch ein wenig hilft.


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Die wenigsten Goldschmiede in Deutschland stellen sich ihre Legierungen selbst her. Dabei gibt es in diesem Bereich noch viel zu entdecken, wie ständig neue Patente für Schmucklegierungen im Ausland beweisen. Nur wagt sich kaum ein Goldschmied an solche „Experimente“ ran. Aber - wenn man sich schon an dieses Thema wagt und selbst legieren will, muss Geld investiert werden: Brenner, Tiegel usw. Jedoch würde es sich schnell durch wesentlich billigere Legierungen, bessere Lote sowie größere Flexibilität amortisieren. Dies kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Andere Hinderungsgründe sind, dass Goldschmiede durchaus einiges an Vertrauen in ihre Lieferanten investieren müssen:

- Sind die Legierungen auch langfristig bewährt?
- Ist die Qualität gleich bleibend?
- Ist das drin, was außen draufsteht?
- Werden die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten?


Um sich vor solchen Fragen zu drücken, kaufen wohl die meisten Goldschmiede lieber bei den wenigen bekannten Anbietern teurer ein und meiden Experimente. Ein Lieferant ohne „Firma“ und ohne Website? Knifflig. Auch ich hatte große Vorurteile was die Qualität von solchen Vorlegierungen angeht, die ich aber nach dem ich es selber ausprobiert habe meiner anfängliche Skepsis ganz schnell der Begeisterung weichen lassen musste. Mittlerweile bin ich einer der Stammkunde und beziehe sämtliche Legierungen die wir benötigen von hier.




Was meine persönlichen Erfahrungen mit diesen Vorlegierungen angeht:

Mit diesen Vorlegierungen ist es mir selber möglich Lote (916/000 bis 333/000) mit bis zu 4 Abstufungen zu legieren (Hart, Mittel, Leicht oder Extra Leichtfließend). Das Beste ist jedoch das die fertigen Goldlote den Kontrollloten entsprechen die man bei den Scheideanstallten beziehen kann nur eben viel günstiger. Das ist aber nur ein Grund dieses „Experiment“ einzugehen. Jeder der schon mal mit cadmiumhaltigem Lot gearbeitet hat weiß wie gut das Fließenverhalten ist. Diese Lote fließen genauso gut wie cadmiumhaltiges und lassen durch ihre Eigenschaften Lötstellen kaum erkennen.

Was mich am meisten begeistert hat sind die Eigenschaften der Gußlegierungen.
Eine Vielzahl die mich fast erschlagen hat, egal ob für große Gussstücke, Filigrane oder aber Steinguss, sowohl für Offene als auch für geschlossene Systeme. ABER (!!!) auch hier wird wieder unterschieden. So gibt es unterschiedliche Legierungen mit speziellen Eigenschaften z.B. für den Vakuumguss als für den Schleuderguss. Weitere Vorteile sind: Bessere Abbildung feiner Strukturen, eine hohe Homogenität, sehr gute Ausfülleigenschafte, keine Gusshaut, glattere Oberflächen (ohne Beize, Polieren, Kratzen sichtbar) die kaum noch eine Nachbearbeitung nötig machen, sprich auch eine Material Einsparung bringt. Auch die geringen Probleme der Oxidation fallen hier unter den Tisch.

Wie schon gesagt sind die Weißgoldlegierungen hier zu 100% nickelfrei. Denn meisten ist völlig unbekannt das viele der so genannte „nickelfreien“ Legierungen in Wahrheit nur nickelreduziert sind. Nach der EU Richtlinien 94/27/EG vom 30.6.1994 gelten auch Weißgoldlegierungen (sog. EU-Weißgold) als nickelfrei, wenn sie die Grenzwerte unter 0,5 % Gewichtsanteil Nickel einhalten. Der eine oder andere weiß das diese nickelreduzierten Legierungen in Hinsicht auf Nickelallergien jedoch alles andere als unproblematisch sind. Die Weißgoldvorlegierungen die ich hier beziehe gibt es auch schon mit dem entsprechenden Palladiumanteil (Graugold 16% - 20%), sprich es muss kein Palladium dazu gekauft werden und je nach Legierung entfällt die Rhodinierung kommplet. Ähnlich vielfältig an physikalischen Eigenschaften sieht es bei den Vorlegierungen für Blech und Draht aus.
 
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Nur mal zur Info: Der Thread ist über 3,5 Jahre alt....

Goldschneide schrieb:
H Nach der EU Richtlinien 94/27/EG vom 30.6.1994 gelten auch Weißgoldlegierungen (sog. EU-Weißgold) als nickelfrei, wenn sie die Grenzwerte unter 0,5 % Gewichtsanteil Nickel einhalten.
Nicht ganz richtig: Nach der Norm sind maximal 0,05% Nickel an der Gesamtmasse erlaubt. Und das bezieht sich auf Stahl, der durch die Haut gestochen ist. Für Gegenstände die Dauerhaft auf der Haut getragen werden, gilt eine Grenzwert für Nickelabgabe von maximal 0,5 µg/cm²/Woche.
 
Hallo :)

Hallo Floppi,

danke für die Richtigstellung. Wie schon gesagt habe ich den Text im Internet gefunden sprich der Text ist nicht von mir, noch kenne ich mich mit EU- Bestimmungen aus. Habe den Text nur versucht so zu gestallten das die Wichtigen Informationen direkt zu erkennen sind. Ist wohl in die Hose gegangen... :-(

Ich erstelle in meiner Freizeit Hobbymässig auch Schmuck. Als ich dann bei der suche nach einer Antwort diesen Eintrag hier gelesen habe viel mir wieder dieser Text ein. Ob er nach fast drei Jahren noch als Hilfe für den Ersteller dieses Post zu sehen ist bezweifele ich aber evt. ist er für andere eine Hilfe. Da ich wenig Zeit vor Weihnachten habe, konnte ich die Vorlegierungen die ich mir habe zukommen lassen noch nicht Testen um hier meine Erfahrungen zu Posten. Kommt Zeit kommt Post oder wie war das..

Gruß
Die Goldschneide
 
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Tach zusammen.
Dies Scheint der einzuge Treat zu Silberlöten zu sein.:rolleyes:
Alle Links funktionieren mittlerweile nicht mehr.
Und ich wollte Löten, und weis aber nicht wo ich das Lot und dazu passendes Flußmittel herbekomme.

1. Ein Handschutz an eine Klinge löten (diesmal beides normal Stahl), der gut angepasst ist.

2. Reperatur an Nachbau eines Römischen Löffels aus 925ger Silber und dünne Kette aus gleichem Material.

Für Erstes könnte ich Weichlot nehmen, und als Lötwasser Zink in Salzsäure auflösen.
Ich habe noch uraltes "Lötwasser", verliert das irgendwann seine Eigenschaften?
Bei dem Teil wollte ich nicht leinge Versuchen und nicht raten ob es an den alten Zutaten liegt, wenn es nicht direkt geht. Lörfett hab ich auch noch.
Aber ich würd auch was neues Probieren. (Ich las nun von dem Weichlot mit Silberanteil, das auf vielen Materialen verwendbar ist.)

Zum zweiten, da da wohl Loht vorhanden ist, was wieder aufschmelzen würde, binn ich mir nicht sicher.
Vorsichtshaber hätte ich lieber auch ein Niedrigschlelzenes Lot für Silber. Und ein dazu passendes Flußmittel.
Da könnte ja vielleicht auch dieses Silberhaltige Weichloht gehen, aber ich las von der Versprödung von Silber durch zinn, was an der Ketten Verbindungsstelle ein problen werden kann.

Ich hab noch an Material: einen Salmiakstein, Lötfett, Borax, Borsäure, Soda, Ätznatron, Salz, Salzsäure, Zinn, Zink, Silber, Kupfer, Blei, Lötstangen deren Zusammensetzung nicht klar ist (Verkupferte aber auch sehr leichte helgraue, sowie Lötzinn mit Blei und ohne Blei (da ist noch ne Beschriftung drauf), und Zinnstangen für das Karosserie löten (unbekannte Legierung) zum Beulen füllen/angleichen.

Zu welchem Material rätst Du?
Wo bekomm ich dass, wen ich nix von dem Vorhandenen nehmen soll?
 
Danke, werd ich versuchen.

Ich habe nun auch fetgestellt das man Schwefelsäure nicht mehr bei Apoteke, Baumarkt, Autoteilehändler bekommt.
Was nimst du zum Beizen von Silber? Ich las Essig mit Salz, andrre mit Zitrone und irgendwo etwas mit Salmiakgeist. Die Zyanidverbindungen aus nem alten Rezeptbuch bekommt man sicher nicht mehr so einfach, aber die währen mir auch zu gefährlich.
 
Mit Silber hab ich wenig zu schaffen. Wir haben dort technische Teile aus Zirkonium und Beschichtungen herstellen lassen. Da ging es um elektrische Kontaktierung für große Schaltschütze und Punktschweißgeräte.
Zu der Frage mit dem Silber: ich mach sowas nur mit Essigsaüre. (Numismatik) Verdünnug muss man experimentell heraus finden.
 
Ich hab nun mal weiter gesucht, irgendwann soll es ja fertig werden.
Essigessenz bringt gar keine Reaktion.
Es geht ja um Tele die wohl mit Schwefel geschwärzt sind.
Wieviel % soll den die Essigsäure als Ausgangsmaterial haben? Verdünnen kann ich natürlich.
GIbt es fertige Beizen für geschwärztes Silber? Hab keine lust Schwefelsäure zu machen :irre:
 
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