Magnetismus bei Stahl durch Fräsen erzeugt?

hobby

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Hallo zusammen,

beim Fräsen von Stahl habe ich es schon öfter bemerkt und jetzt, beim Fräsen von Damast mit einem sehr kleinen Fräser und entsprechend sehr feinen Spänen ist es mir wieder aufgefallen:
Die Späne, die nicht wegflogen blieben auf dem Damast liegen und stelllten sich senkrecht auf der Oberfläche auf!
Wie Feilspäne an einem Magneten.

Wobei ich mir nicht erklären kann, weshalb sich durch das Fräsen Magnetismus aufbauen sollte.

Oder ist es eher statische Aufladung? Aber wie soll der sich bei leitfähigem Stahl ausbilden?

Hans
 
ICh kann mir nur vorstellen, dass der Schraubstock oder andere Teile der Fräsmaschine, bsw. der Fräser magnetisch "verseucht" sind. Haften die Spänchen noch sonst irgendwo. Dass Magnetismus spontan auftaucht habe ich noch nicht gehört. Du spannst ja sicher nicht elektromagnetisch. Oder war dein Stahl flach-/plangeschliffen - dann wärs klar wohers kommt.
 
1) Ich kann mir nur vorstellen, dass der Schraubstock oder andere Teile der Fräsmaschine, bsw. der Fräser magnetisch "verseucht" sind. Haften die Spänchen noch sonst irgendwo.
2) Du spannst ja sicher nicht elektromagnetisch.
3)Oder war dein Stahl flach-/plangeschliffen - dann wärs klar wohers kommt.

Danke schon mal!

1) An anderen Stellen der Fräse habe ich das nicht beobachtet.
2) Nein, ich habe mit Spannpratzen auf dem Tisch gespannt (mit Holzunterlage)
3) Nein, der Damast war schmiederoh.

Hans
 
Wenn man eine Eisenstange nimmt, sie parallel zum Erdmagnetfeld hält und oft mit dem Hammer draufschlägt, dann wird die Stange zum Magneten.

Das ganze kann ich mir auch hier vorstellen, vielleicht werden die Spänchen, bzw. der Damast so durchgerüttelt, dass sich die Atome so ausrichten, dass ein Magnet entsteht...
 
Du schreibst, dass das Metallstück auf einer Holzunterlage aufgespannt, war. Dann scheint mir doch deine Annahme mit der statischen Ladung am wahrscheinlichsten, war ja der Metallblock quasi isoliert.
 
Magnetismus ist eigentlich nicht, wie oft in Büchern zu lesen, die Ausrichtung von irgentwelchen "Elementarmagneten" (Es liegen ja keine Magneten im Stahlgefüge rum), sondern die Ausrichtung der Spinzustände der Elektronen zwichen den pos. geladenen Atomrümpfen.
In deinem Fall ist es wohl die Starke mechanische Belastung der Späne in Verbinding mit dem Erdmagnetfeld.
Das ist aber m.E. nichts ungewöhnliches, da z.B. auch Schraubenzieher mit der Zeit magnetisch werden. Das "Stehen der Späne" ist Ein Hinweis darauf, dass auch das Werkstück von einem Magnetfeld umgeben ist.
Unter Umständen influenziert also das Magnetfeld des Werkstückes die der Späne, so dass diese Pole ausbilden und dadurch auf einer Seite angezogen, auf der Anderen aber abgestoßen werden.

mfg. Fireblade
 
Ich habe genau das gleiche Problem!

Gleiches Material, gleiche Art des Fräsens.

Jetzt ist mein Schraubstock mit der Zeit magnetisch geworden, und die darauf hergestellten Messerklingen auch. Die Späne haften.:(

Ich werden den ganzen Aufbau bei Gelegenheit mal entmagnetisieren oder zumindest das versuchen. Wir haben in der Firma so ein Entmagnetisier-Gerät, uber das werden normalerweise kleine Teile gezogen. Hier werde ich es wohl andersherum machen müssen, und das Gerät über den Schraubstock ziehen.

Gruß

Gerhard
 
@Fireblade:
Das mit den Spins Stimmt schon. Aber das passt eher auf nen Paramagneten.
In nem Ferromagneten sind sie ja sowieso miteinader gekoppelt und es bilden sich die sog. Weißschen Bezirke aus. Also kleine Bereiche mit ausgeprägter Magnetisierung. Diese Ordnen sich jedoch nicht alle in selber Richtung an, da ein Magnetfeld aufzubauen für den Ferromagneten energetisch ungünstig wäre. Also sind sie statistisch angeordnet.
Und dann passt die vorstellung mit den Elementarmagneten eigentlich ganz gut, auch wenns nich den Kern der Sache trifft :) beschtreibts die magnetisierung anschaulich doch ganz gut

Und ich würd auch sagen entweder statisch wegen dem Holz als untergrund.
Erdmagnetfeld is find ich nich so stark, aber es sind ja auch kleine Späne. Wolhl eher n versuchter Schraubstock, der schon länge magnetisiert wird.
Und vieleicht is es ja auch nur ne abstoßung zwischen dem Öl und sonstwas beim Fräsen??

Und habt ihr schon mal mit ner kompassnadel getestet, dann weis man doch schon obs was magnetisches is.

Gruß Max
 
Das Holz als Isolierung kann man ausschließen, da es durch die Spannpratzen (die sind sicher aus Stahl und damit leitend) überbrückt wird. Damit scheidet eine elektostatische Aufladung aus.
Noch ne Idee: Verwendest du einen Magnet als Spänesammler in der Werkstatt?
 
Das Holz als Isolierung kann man ausschließen, da es durch die Spannpratzen (die sind sicher aus Stahl und damit leitend) überbrückt wird. Damit scheidet eine elektostatische Aufladung aus.
Noch ne Idee: Verwendest du einen Magnet als Spänesammler in der Werkstatt?

Nein, ich verwende keinen Magneten als Spänesammler.

Gestern habe ich ein Winkelprofil aus ordinärem St37 gefräst. Das gab feine, lange Späne, die den Abstand von ca. 12 mm zwischen Werkstück und Spannfutter komplett überbrückten.
In diesem Fall war der Stahl lackiert und mit Papier im Schraubstock gespannt.
Also kann man von einer gewissen Isolierung ausgehen.
Übrigens bewegten sich die Späne ("tanzten" über die Oberfläche im Rhythmus der Schwingungen im Werkstück, blieben aber immer senkrecht auf der Oberfläche).

Heute fräste ich Alu, direkt im Schraubstock - keine derartigen Effekte.

Ich bleib dran.

Hans
 
Wenn ich das nächte mal wieder an der uni bin, frag ich mal die Leute vom Lehrstuhl Magnetismus, vielleicht ahben die ja ne ahnung.
Aber da es bei alu nicht zustande kommt, schließt sich aufladung und Abstoßung wegen Schmiermittel und wasser etc ja aus.

Gruß Max
 
Statische Aufladung würde ich ausschliessen, da das Phänomen auch auftritt wenn ich Stahl fräse, der im Schraubstock gespannt ist.

_magnetismus-IMG_8585-68x576.jpg


Hans
 
@M.Schmid:
Danke für die Richtigstellung, wie konnte ich denn in einem MESSERFORUM vergessen, dass es natürlich um ferromagnetische Stoffe geht. Trotzdem finde ich das Elementarmagnetenmodell irreführend, aber es ist ja uch nur ein Modell. Der Begriff Elementarmagnet sorgt mei mir für aufgestellte Nackenhaare, keine Ahnung warum.

mfg. Fireblade
 
Das Problem ist bei Magnetismus halt einfach, dass es fast nur mit Modellen beschrieben wird(eifachere und auch komplexere). Und die theoretische Beschreibung ist leider sehr umfangreich und auch noch nicht überall erfolgreich.

aber zum Bild.
wenn das Werkstück horizontal liegt, was ich annehme, dann kanns auf jeden Fall nich vom Erdmagnetfeld kommen.
Außer es spielen sich übernatürliche Dinge in deiner Werkstatt ab, man weis ja nie :haemisch:
Der test am Werkstück nach dem Bearbeiten mit ner Kompassnadel würd mich aber immernoch interessieren.

Gruß Max
 
Mir ist eine solche Wirkung auch schon beim Feilen aufgefallen. Ich kann es mir auch nicht erklären. Es scheind aber aufzutreten wenn das Werkstück in Schwingung gerät. Wenn ich das Teil dann kräftig auf den Tisch geschlagen hab, fielen die Spähne aber ab und auch dann neu hergestellte Spähne hafteten nicht mehr so gut. Nach einigen Feilen hingen die aber wieder fest. Hat zwar generft aber ich habe mich nicht weiter drum gekümmert. Ist schon was her also weis ich nicht mehr was für eine Form oder welches Material das genau war, auf alle fälle ein Eisenwerkstoff.
Mei erster Gedanke war, dass das Teil an einem Magneten lag und über längere Zeit dann auch etwas Ausgerichtet wurde. Aber an einem Schinenstück, an dem ein Megnet schon lange hängt, ist das ja auch nicht der Fall:rolleyes:.
 
Antwort Nr. 4 ist die richtige: Die Eisenspänchen werden durch die Vibrationen bei der Bearbeitung parallel zum Erdmagnetfeld magnetisiert.
Mit statischer Aufladung hat das nichts zu tun, denn die gibts nur bei Isolatoren, nicht bei Metallwerkzeugen.
 
Also sind es die späne selber und nicht das Werkstück?

ich dachte es dreht sich darum, dass das Werkstück sich magnetisiert?

gruß Max
 
Das Werkstück aus Eisen wird auch magnetisiert durch die Vibrationen im Erdmagnetfeld. Aber natürlich sind nur die Spänchen, ebenso wie eine Kompassnadel, leicht genug, um sich im Erdmagnetfeld in Richtung der Magnetpole zu drehen.
Bei mir werden die Spänchen übrigens eher durch das Magnetfeld meines Bandschleifers magnetisiert, sie hängen dort am Gehäuse des Elektromotors.
 
Antwort Nr. 4 ist die richtige: Die Eisenspänchen werden durch die Vibrationen bei der Bearbeitung parallel zum Erdmagnetfeld magnetisiert.

Warum stehen die Spänchen dann an den seitlichen, senkrechten Flächen des Schraubstocks waagerecht (parallel zum Fussboden bzw. wieder senkrecht zur Oberfläche des Schraubstocks)?
 
@hobby:
Genau das hab ich mir auch gedacht. Einzig wenn die späne einmal magnetisiert sind, dann ordnen sie sich halt wie lauter kleine Magnete an.


@steven
Dass das Werkstück durch die paar Vibrationen so stark magnetisiert wird, kann ich mir nich vorstellen. Das Erdmagnetfeld hat bei uns grad mal 50µTesla, schräg nach oben gerichtet. Ich kenne den Effekt mit den Erschütterung von Rohren an Straßen oder in Betrieben mit Vibrationen und da dauert das viel viel länger bis das was wird.
Und warum sollte es bei metallen keine aufladung geben. jedes uralt Voltmeter arbeitet nach dem Prinzip. Und die schmiermittel sind doch ein super Isolator zwischend edn spänen.
Man müsste sie mal aufsammeln und schauen ob sie wirklich magnetisch sind.
 
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