Mein erstes "richtiges" Messer wird gesucht

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Gibt es im Preisbereich bis 70€ andere empfehlenswerte Stahlarten/Messer?
Das Böker Saga ist knapp drüber. Ein sehr schönes Messer finde ich. Das Böker Casa liegt bei 50€ ist sehr leicht, aber aus normalem Chrom Molybdän Standardstahl.
 
Man könnte deiner Aufzählung jetzt noch etliche Solinger anfügen, aber die haben alle (wie auch Burgvogel und Eden) eine deutlich ungünstigere Klingengeometrie als die modernen Japaner. Ich an deiner Stelle würde mich wahrscheinlich für Fujiwara entscheiden. Neben Tojiro DP wohl das beste Preisleistungsverhältnis bis 70 Euro, aber der Versand bei JCK ist schneller und sicherer als bei irgendwelchen amazon-Händlern. Außerdem ist das Fuji ein ganzes Stück leichter als das Tojiro. Der Unterschied zu den teureren Togiharu und Misono dürfte sich im wesentlichen auf die Verarbeitung und Optik beschränken.
 
Moin,

Klingengeometrie hör ich immer wieder. Was muß ich mir den unter einer guten bzw. schlechten klingengeometrie vorstellen?!

Die Klingengeometrie bestimmt neben der Schärfe am entscheidensten "wie ein Messer schneidet", also wie leicht es durch Schnittgut geht und wie hoch der Widerstand etc. beim Arbeiten ist.
Dabei ist eine optimale Klingengeometrie auch direkt oberhalb des Anschliffs möglichst dünn und verdickt sich erst langsam mit zunehmender Höhe. Daher spricht man auch oft von "schön dünn hinter der Schneide". Insgesamt entscheidet also nicht unbedingt die absolute Rückenklingendicke über das Schneidverhalten sondern vielmehr die Form des Schliffes selbst... die Klingengeometrie - z.B. hat mein Koraat-Gyuto mit 3,5mm Rückenstärke zwar eine sehr dicke Klinge die wesentlich dicker ist sogar als bei den meisten "klassischen" Kochmessern, lässt aber vom Schneidverhalten aufgrund der hervorragenden Klingengeometrie so ziemlich jedes Messer aus europäischen Landen hinter sich. ;)

Bekannte Beispiele für gute Klingengeometrien wären eben z.B. die dünngeschliffenen Messer von Herder oder dünngeschliffene Japaner wie Suisin Inox Honyaki, Konosuke, Gesshin Ginga etc. und für eher schlechte Klingengeometrie wären die typischen Beispiele die schweren klassischen Solinger (manche mehr, manche weniger...)

Gruß, Gabriel
 
Ein Jap. Messer habe ich mir noch nicht gekauft aber seit 3 Monaten bin ich Besitzer eines 1000/6000er Schleifstein
und für die Ausbrüche meiner misshandelten Messer habe ich mir noch was ganz grobes zugelegt.

Jetzt habe ich mitbekommen (seitdem ich mein(e) Küchenmesser selbst schärfe),
dass ich lieber und öfter das kleine (siehe Bilder weiter oben, ca 12-15cm) Messer nutze.
Daher reift so langsam die Entscheidung aus Preisgründen das FKM als Gyuto zu nehmen
und als kleine Allzweckwaffe vielleicht doch was "besseres"?!

Jetzt die Frage: Hat zb ein Carbonext o.a. eine "deutlich" längere Standzeit?
Der Stahl sollte auf alles Fälle nicht rostend sein und der Griff sollte keine
besondere Behandlung ala ölen usw. verlangen.


Unabhängig davon, welche "falschen" Tätigkeiten sollte man mit dem Messer unterlassen?
Beim Pfirsich schneiden komm ich zb zwangsläufig auf den Kern,
beim teilen von Zitronen zerschneide ich Kerne usw
(beim leeren des Schneidebrettes habe ich mir angewöhnt den Messerrücken zu nutzen)
Was für Kniffe gibt es noch?
 
In Kürze:

Das CarboNext hat schon eine deutlich längere Standzeit als das FKM. Um Rost brauchst du dir keine Sorgen machen und der Griff benötigt auch keine besondere Pflege.

Dinge die man vermeiden sollte: Knochen, Gefrorenens, Schneiden auf Glas/Keramik, Verkanten der Klinge, Aufbewahrung in der Schublade, Spülmaschine. Zitronenkerne sind kein Problem und beim Pfirsich halt vorsichtig sein. ...Ergibt eigentlich alles der gesunde Menschenverstand.

Gruß
welcomehome
 
Warum schnappst du dir nicht einfach ein "Mora Kochmesser mit 17,5cm", das passt doch eigentlich sehr gut zu deinem Anforderungen?

Es hat mit 17,5cm Klingenlänge die von dir mittlerweile präferierte kürzere Klinge und ist rattenscharf?
Zudem verwendet Sie 12C27er Stahl der auf 58HRC gehärtet und somit bereits über den meisten Solinger rostfreien Messern liegt die im bestfall auf 55-56HRC kommen, was sich dem entsprechend auf die Schnitthaltigkeit auswirkt.
Zudem darf man sich bei Mora sicher sein, dass sie die Härtung im Griff haben und mit 1,8mm Klingenstärke am Rücken (selbst nachgemessen) ists auch sehr dünn ausgeschliffen.


Das einzige was in meinen Augen nicht ganz so schön ist, ist der Griff aber selbst das kannst du beim Preis noch ändern.
Hier mal ein Link zu besagten Kochmesser:
http://www.hkgt.de/shop/messer/mora-of-sweden/mora-of-sweden-cooks-knife-4171pg-kuechenmesser.html

Ich hab besagtes Messer bzw. Messerklinge(30€) hier gehabt, und ihr ein Griff im Stile der japanischen Wa-achtkant-Messergriffe verpasst, zwar musste ich dafür den Erl des Messers durchtrennen und verjüngen (Messer wurde im Eiswasserbad kühl gehalten, spart euch die Kommentare) aber am Ende war für knapp 80€ ein Unikat mit York-Gum-Masergriffen und Büffelhornzwinge samt Edelstahlendstück am Griffende für die Magnetleiste.
Und der beschenkte war bisher vom Messer begeistert, und ich hab keine Klagen gehört.

Du kannst natürlich auch simplere Griffe machen und das obere war nur ein Extrembeispiel was man mit wenig Geld für gute Messer zaubern kann :)
Oder du gewöhnst dich an den Griff in Grün, dann hast du für 40€ ein sehr gutes Messer und praktisch den P/L-Knaller mMn.
Das einzige was minimal schlechter als das Mora und dennoch im selben Preisbereich lege wäre das "Burgvogel Santuko/Kochmesser".
Allerdings nur in der Kohlenstoff.Variante, und auch nur wenn du nach Solingen fahren könntest um von den extrem niedrigen Werkspreisen zu profitieren.
Die Chrom-Molybä...-Variante ist leider zu weich, auch sind die Messer nicht so dünn ausgeschliffen.




Ich dachte ich schmeiß das Messer mal ins Rennen, du scheinst mir ein Pragmatiker zu sein, der ein Messer zum arbeiten und nicht zum bestaunen.



Schöne Grüße und viel Spaß mit egal welchem Messer du dir am Ende zulegst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein Jap. Messer habe ich mir noch nicht gekauft aber seit 3 Monaten bin ich Besitzer eines 1000/6000er Schleifstein
und für die Ausbrüche meiner misshandelten Messer habe ich mir noch was ganz grobes zugelegt.

Jetzt habe ich mitbekommen (seitdem ich mein(e) Küchenmesser selbst schärfe),
dass ich lieber und öfter das kleine (siehe Bilder weiter oben, ca 12-15cm) Messer nutze.
Daher reift so langsam die Entscheidung aus Preisgründen das FKM als Gyuto zu nehmen
und als kleine Allzweckwaffe vielleicht doch was "besseres"?!

Jetzt die Frage: Hat zb ein Carbonext o.a. eine "deutlich" längere Standzeit?
Der Stahl sollte auf alles Fälle nicht rostend sein und der Griff sollte keine
besondere Behandlung ala ölen usw. verlangen.


Unabhängig davon, welche "falschen" Tätigkeiten sollte man mit dem Messer unterlassen?
Beim Pfirsich schneiden komm ich zb zwangsläufig auf den Kern,
beim teilen von Zitronen zerschneide ich Kerne usw
(beim leeren des Schneidebrettes habe ich mir angewöhnt den Messerrücken zu nutzen)
Was für Kniffe gibt es noch?

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Tja, lieber Rodman, stell im MF irgendeine Frage, und Du endest mit einem japanischen Messer. Das ist schon fast sprichwörtlich.

Bitte mach es dir nicht zu schwer und grüble auch noch über Stahlsorten, dann siehst Du irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Kaum jemand erwähnt, dass zu einem jp.Messer auch eine besondere Schneid-Disziplin gehört. Leider auch zu den neuen Herder Messern.

Durch die durchgehend hohe Härte von 60+ Rockwellgraden neigen die feinen Schneiden ganz schnell zu Ausbrüchen, wenn man verkantet oder hackt oder das Scheidgut seitlich vom Brett schiebt, ohne vorher das Messer umzudrehen. Gerade bei Herder (Solinger Dünnschliff) ist eine solche Härte ganz großer Blödsinn und nur mit einer Marketing-Mode zu erklären. Die Messerschneiden sind einfach zu dünn für 60 HRC.

Irgendwann mußt Du dich entscheiden, wenn Du es nicht längst hast, und dann grüble nicht weiter sondern lerne mit dem Messer umzugehen, das ist viel wichtiger als Stahltabellen. Schließlich muß man sich an jedes neue Werkzeug erst gewöhnen. Ideal wäre es natürlich, Du könntest irgendwohin fahren und verschiedene Messer in die Hand nehmen.

Schau dir mal in Ruhe das Windmühlenmesser K3 an. Gibt es in rostfrei, paßt in den Preis- und Größenrahmen, und schneidet genauso gut wie Carbonstahl.
Preise vergleichen !

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Herder 1922

Es ist richtig, dass es früher das 8 Zoll Modell gab, in Carbonstahl und in rostfrei, jeweils ungefähr 56-57 HRC hart. Reicht völlig. Mit Solinger Dünnschliff würde sogar dein altes Schneidbrett schneiden!

Gemessen wird das übrigens von der Klingenspitze bis hinter den Schmalkropf, also wo der Holzgriff anfängt bzw. an den Schmalkropf anstößt.

Die alte Klingenform war im hinteren Bereich fast gerade und vorn zum Mittelspitz gewölbt.

Die neuen Messer sind 180 (7") bzw. 230 (9") Millimeter groß. Ihre Klingenform ist eine andere. Die Schneide ist durchgehend konvex, also bauchig gekrümmt wie beim Hechtsäbels oder Yatagan. Dafür läuft die Klinge spitzer zu als früher.
Trotzdem haben diese grundverschiedenen Messer dieselbe alte Modellnummer (1499). Die neue Geschenkbox ist um 4cm länger und hat dieselbe Bezeichnung wie die alte Schachtel (9218). Blöder geht es fast nicht.

(Ich kann als älterer Newbie leider keine Fotos hochladen.)

Ich bin das Arbeiten mit dem alten Modell (210 mm) gewohnt. Wenn man z.B. Spargel schneidet für ein Pfannengericht, dann braucht man da nur bis zu einem gewissen Punkt drücken, und die hinten fast gerade Schneide kappt alles auf einmal durch.

Beim neuen Messer muß ich wie beim Kräuterwiegen ganz durchziehen, was eine gewisse Umstellung bedeutet. Wer sich so ein Messer neu kauft, hat kein Problem, da er das Alte nicht gewohnt ist. Um auch etwas Gutes zu berichten, das neue Messer ist ebenso s**scharf wie der Hechtsäbel. Also keinesfalls schlechter als das Alte, nur anders. Und schmerzhaft teurer...

Ich habe einmal Frau Herder auf die Stahlauswahl allg. angesprochen: Sie sagte, dass ihre Kundschaft immer nur nach Carbonstahl verlangen würde, zumindest legt es das Einkaufsverhalten des Handels nahe. Deswegen wurde z.B. die Produktion des rostfreien 1922ers oder des Lignum3 (RF) eingestellt. Jammerschade, ich würde ein neues 1922 in rostfrei sofort kaufen!!!
Vielleicht, weil ich es besser weiß als die ganzen Carbonstahl-Fetischisten in den div.Foren: Solinger Dünnschliff ist wichtiger als die Wahl der Stahlsorte.
Oder anders ausgedrückt: Die Klingengeometrie ist um Größenordnungen wichtiger als die Wahl der Stahlsorte oder -Härte.

Viele Grüße,

Peter
 
Hallo Peter
Interessanter Beitrag ,bei dem ich in vielen zustimme .Aber warum verteufelst du erst "60" Härte im Zusammenhang mit Dünnschliff und empfiehlst dann das "K3" ??? Ich benutze das Lignum und hatte noch keine Probleme mit Ausbrüchen .Dafür freue ich mich über die höhere Standzeit .Allerdings schneide ich auch sehr bewusst ,ja fast schon genüsslich .Aber grundsätzlich hast du natürlich Recht ,das es in erster Linie auf die Geometrie ankommt . Zufällig hab ich gerade dieses WE die Firma Herder zum selben Thema Kochmesser angeschrieben .Auch ich finde ,das dem "1922" eine rostfreie Variante fehlt und zB die Lignum-Serie um ein Kochmesser/Gyuto mit 21 cm Klinge OHNE Kropf erweitert werden könnte.Meinetwegen für die ganz faulen auch mit Pom-Griff bei rostfrei .Aber ne Antwort hab ich natürlich noch nicht .
Grüße aus dem Norden
 
Hallo Peter
Interessanter Beitrag ,bei dem ich in vielen zustimme .Aber warum verteufelst du erst "60" Härte im Zusammenhang mit Dünnschliff und empfiehlst dann das "K3" ??? Ich benutze das Lignum und hatte noch keine Probleme mit Ausbrüchen .Dafür freue ich mich über die höhere Standzeit .Allerdings schneide ich auch sehr bewusst ,ja fast schon genüsslich .Aber grundsätzlich hast du natürlich Recht ,das es in erster Linie auf die Geometrie ankommt . Zufällig hab ich gerade dieses WE die Firma Herder zum selben Thema Kochmesser angeschrieben .Auch ich finde ,das dem "1922" eine rostfreie Variante fehlt und zB die Lignum-Serie um ein Kochmesser/Gyuto mit 21 cm Klinge OHNE Kropf erweitert werden könnte.Meinetwegen für die ganz faulen auch mit Pom-Griff bei rostfrei .Aber ne Antwort hab ich natürlich noch nicht .
Grüße aus dem Norden


Ja. Die HRC 60 oder gar 62 sind Overkill für den Solinger Dünnschliff. In den vergangenen 2 Jahren mehren sich die Klagen derjenigen, die Ausbrüche an ihren Klingen festgestellt haben bei ganz normalem Gebrauch.

Mit der K-Serie stehe ich ein ganz klein wenig auf Kriegsfuß. Aber Herder hat viele alte Modelle aus dem Programm genommen. So kommt man kaum mehr am Colanidesign vorbei. Das K3 habe ich empfohlen, weil es in der Gestalt genau in das Anforderungsschema paßt und weil ich weiß, daß die rostfreien Klingen etwas optimistisch auf 60 HRC geschätzt sind... Dünnschliff ist eh wichtiger.

Ein 21cm Gyuto. Hm. Das wäre dann ein K6.

Da würde ich ehrlich gesagt lieber zum 1922 greifen, das in der 23cm Version irre scharf schneidet.
Laser.
Meins jedenfalls.

Ein etwas größeres Santoku mit POM Griff gibt es ja schon, hat glaube ich 18cm. Aber bei dem extremen Überangebot an Messern auf dem Markt, noch dazu naheliegend aus Japan (...) braucht es keine neuen Modelle mehr. Außerdem brauchen die Messermacher ja auch was zu tun, und sei es die Fantasie-Klingen auf ein vernünftiges Maß auszudünnen.
Wenn ich bedenke, daß es Hausfrauen gibt, die wirklich alles mit einem Herder Klassiker 8,5cm schnippeln, Blumenstiele abschrägen, den Sonntagsbraten tranchieren ...

:haemisch:
 
Ja. Die HRC 60 oder gar 62 sind Overkill für den Solinger Dünnschliff. In den vergangenen 2 Jahren mehren sich die Klagen derjenigen, die Ausbrüche an ihren Klingen festgestellt haben bei ganz normalem Gebrauch.

Mit der K-Serie stehe ich ein ganz klein wenig auf Kriegsfuß. Aber Herder hat viele alte Modelle aus dem Programm genommen. So kommt man kaum mehr am Colanidesign vorbei. Das K3 habe ich empfohlen, weil es in der Gestalt genau in das Anforderungsschema paßt und weil ich weiß, daß die rostfreien Klingen etwas optimistisch auf 60 HRC geschätzt sind... Dünnschliff ist eh wichtiger.

Ein 21cm Gyuto. Hm. Das wäre dann ein K6.

Da würde ich ehrlich gesagt lieber zum 1922 greifen, das in der 23cm Version irre scharf schneidet.
Laser.
Meins jedenfalls.

Ein etwas größeres Santoku mit POM Griff gibt es ja schon, hat glaube ich 18cm. Aber bei dem extremen Überangebot an Messern auf dem Markt, noch dazu naheliegend aus Japan (...) braucht es keine neuen Modelle mehr. Außerdem brauchen die Messermacher ja auch was zu tun, und sei es die Fantasie-Klingen auf ein vernünftiges Maß auszudünnen.
Wenn ich bedenke, daß es Hausfrauen gibt, die wirklich alles mit einem Herder Klassiker 8,5cm schnippeln, Blumenstiele abschrägen, den Sonntagsbraten tranchieren ...

:haemisch:

Ein Kochmesser und auch das Herder 1922 mit einem Klingenrücken mit 3,2mm Dicke, als Laser zu bezeichnen finde ich mutig.
Für mich liegt die Grenze bei ca. 2,0mm. Gute Laser haben 1,5-1,6mm starke Klingen.

Sicher ist es wichtig wie dick ein Messer direkt über der Fase ist. Aber auch die gesamte Dicke spielt eine Rolle. Ich halbiere täglich Zwiebeln und zur Zeit auch Kürbisse. Hierfür ist die gesamte Kleingengeometrie gefragt und nicht nur eine Dünn ausgeschliffene Klinge direkt über der Schneide.

Das Herder K5 hat eine sehr gute Geometrie und eine Klinge die ca. 1.8mm dick ist, also für mich ein Laser. Die Klinge ist zwar etwas härter als mein günstiges weiches Herder Carbon Nakiri, aber Ausbrüche hatte ich noch keine. Mit 60 HRC ist es von sehr harten Japanern mit 63 HRC noch ein gutes Stück weit entfernt.

Ein 21cm Gyuto Laser aus Deutschland ist mir nicht bekannt.
Ein K6 Gyuto / Chefmesser, fände ich deshalb auch eine sehr spannende Ergänzung des Herder Kochmesser Programms. Dann müsste man auch nicht immer auf Japanische Messer verweisen. :super:
Das K5 ist mit seinen 174mm ein sehr gutes Gemüsemesser. Als Gyuto fehlen Ihm aber ein paar Zentimeter.
 
Servus,

Ein Kochmesser und auch das Herder 1922 mit einem Klingenrücken mit 3,2mm Dicke, als Laser zu bezeichnen finde ich mutig.
Für mich liegt die Grenze bei ca. 2,0mm. Gute Laser haben 1,5-1,6mm starke Klingen.

das sehe ich genau so! Trotzdem bietet das Sortiment von Herder genügend Auswahl um nicht in die Verlegenheit zu kommen, ein japanisches Kochmesser kaufen zu müssen um ordentlich arbeiten zu können, wenn man das nicht will! Das geht schon, keine Frage.

"Zitat von Filmschnitt"
Die Klingengeometrie ist um Größenordnungen wichtiger als die Wahl der Stahlsorte oder -Härte.

Aber warum sollte ich dann ein japanisches Spitzenmesser meiden, die doch die mit Abstand besten Geometrien hervorbringen, das ist mir nicht ganz klar.

Ein Kanetsugu ProM liegt bei 57-58 HRC mit sehr guter Geometrie im Originalzustand und sehr fairem Preis, also "hart" ist das nicht, noch dazu ist die Schneide ballig angesetzt!

Sicher ist es wichtig wie dick ein Messer direkt über der Fase ist. Aber auch die gesamte Dicke spielt eine Rolle. Ich halbiere täglich Zwiebeln und zur Zeit auch Kürbisse. Hierfür ist die gesamte Kleingengeometrie gefragt und nicht nur eine Dünn ausgeschliffene Klinge direkt über der Schneide.

Auch hier meine volle Zustimmung, ein "die Messer müssten hinter der Wate dünn sein" reicht schon mal aus um zufrieden zu sein. Wenn das Konzept aber kompromisslos bis zum Klingenrücken durchgezogen wird, dann würde ich von einem "Laser" sprechen, der beides kann, klein, fein-und durchschneiden, ohne an einer Stelle der Klinge zum spalten überzugehen;)

Wer mit so einem Messer einmal gearbeitet hat, dem fällt es recht schwer wieder auf "robustere" Exemplare zurückzugreifen.

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

weil ich mich aktuell mit Mora-Kochmesser beschäftige und das hier noch einmal nachgelesen habe:

Warum schnappst du dir nicht einfach ein "Mora Kochmesser mit 17,5cm", das passt doch eigentlich sehr gut zu deinem Anforderungen?
mit 1,8mm Klingenstärke am Rücken (selbst nachgemessen) ists auch sehr dünn ausgeschliffen.

@Rodman,

für den Fall das du an deinem Thread noch interessiert bist und das Mora tatsächlich für dich in Frage kommen sollte, dann lies hier vorher nach.

Das Mora ist alles andere als dünn ausgeschliffen, es ist eher das Gegenteil der Fall, es ist viel zu dick hinter der Schneide! Die geometrische Grundform ist zwar ausgezeichnet aber leider wird das Potential im Originalzustand mehr als vernachlässigt.

Wer das Mora so wie es ist empfiehlt, sollte entweder darauf hinweisen oder weiß schlicht nicht, welche Schneidfreude eine gekonnt dünn ausgeschliffene Klinge leisten kann.

Ich hab besagtes Messer bzw. Messerklinge(30€) hier gehabt, und ihr ein Griff im Stile der japanischen Wa-achtkant-Messergriffe verpasst, zwar musste ich dafür den Erl des Messers durchtrennen und verjüngen (Messer wurde im Eiswasserbad kühl gehalten, spart euch die Kommentare) aber am Ende war für knapp 80€ ein Unikat mit York-Gum-Masergriffen und Büffelhornzwinge samt Edelstahlendstück am Griffende für die Magnetleiste.
Und der beschenkte war bisher vom Messer begeistert, und ich hab keine Klagen gehört.

Falls du hier noch mitliest, du hast nicht zufällig Bilder von diesem gewaltigen Umbau, ich wäre brennend interessiert!:staun:

Gruß, güNef
 
Ja. Die HRC 60 oder gar 62 sind Overkill für den Solinger Dünnschliff. In den vergangenen 2 Jahren mehren sich die Klagen derjenigen, die Ausbrüche an ihren Klingen festgestellt haben bei ganz normalem Gebrauch.

Gerade bei so einem dünnen und schlanken Querschnitt ist eine hohe Härte empfehlenswert. Wenn man Ausbrüche nach dem Gebrauch erlebt, erhöhe eben den Schneidwinkel. Das wird die Schneidfähigkeit nicht weiter negativ beeinflussen.

Und was für die meisten Leute "Ganz normaler Gebrauch" ist, ist für mich und einige andere Leute hier wahrscheinlich schon Missbrauch.

lG Olli
 
Nach eurer tollen Beratung habe ich mich vor ca. einem halben Jahr für folgende zwei Messern entschieden

http://japanesechefsknife.com/KAGAYAKICarboNextSeries.html#CarboNextSeries
Petty in 150mm

http://japanesechefsknife.com/FKMSeries.html#FKM
Gyuto in 240mm, WEINROTER Griff

Mein Fazit bis jetzt:
scharf :D
Optisch macht der Weinrote Griff um Längen mehr her als der schwarze vom CarboNext.
Des Weiteren finde ich die "Zwei-Nieten Optik" vom CarboNext gewöhnungsbedürftig.
Anfangs fand ichs häßlich - mittler Weile stör ich mich wenigstens nicht mehr an der Optik...

Was mich allerdings am CarboNext mehr und mehr stört sind Flecke auf dem Metall.
Ja, ich trockne das Messer nach dem Gebrauch ab.
Das Petty nutze ich zwar häufiger als das Gyuto, allerdings habe ich mit dem Gyuto
absolut null Probleme bzgl. Flecken.
Soviel zu meinen Erfahrungen der ersten 6 Monate.


Jetzt habe ich noch eine Frage.
Könnt ihr mir eine Lupe oder ein Taschenmikroskop empfehlen damit ich mein schärfen
überwachen/beurteilen/kontrollieren kann.
Ich vermute das ich die Winkel nicht einhalte bzw. sich kein Grat aufbaut.
Ohne das jedoch kontrollieren zu können macht es wenig Sinn im dunkel zu stochern...
 
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