Meinungen zu Kunio Masutani Kokuryu Gyuto?

Kannst du ausschließen dass diese nicht schon drin waren?
Kann ich leider nicht. Ich habe mir das Messer nach dem auspacken natürlich angesehen, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich mir auch die Schneide genauer angesehen habe.

Wie geht man vor, wenn man sowas rausschleifen will? Sollte ich das unbedingt rausschleifen, bevor ich das Messer weiter benutze?
 
Wie geht man vor, wenn man sowas rausschleifen will? Sollte ich das unbedingt rausschleifen, bevor ich das Messer weiter benutze?
Takamuras sind ziemlich spitz im Schneidwinkel, möglichst flach und ohne Druck über den Stein ziehen und schauen was passiert, aber ohne die Flanke zu zerkratzen. Sollte es ein umgelegter Grat sein schleift man den schnell weg, bei einem kleinen Ausbruch müsste man beidseitig die Schneide wieder aufbauen. Aber auch das geht bei dem Suehiro 1000 relativ flott.
Wenn man es nicht macht riskiert man einen größeren Ausbruch da eine Kante in der Schneide entstanden ist mit der man hängen bleiben kann. Wir reden hier aber vom Extrem, das muss nicht passieren oder passiert sein bei deiner Benutzung. Deswegen würde ich "Normalzustand" herstellen und erstmal weiter nutzen um zu sehen ob die eigene Nutzung dafür verantwortlich ist. So wie du es beschreibst Zweifel ich daran, ich hab auch meine Messer schon anders in der Nutzung gesehen (und kurzzeitig Zuckungen bekommen in der Hand und im Auge) und da entstand kein Schaden...
 
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Ich gehe stark davon aus, dass es sich um einen umgelegten Grat handelt. Ab Werk werden auch hochwertige Messer häufig mit einem Restgrat geliefert. Dieser legt sich dann beim Schneiden sehr schnell um, was dann so aussieht wie auf Deinen Fotos. Das lässt sich aber sehr einfach entfernen, z.B. durch das Schleifen einer Mikrofase.
 
Stabilität der Schneidkante und Mikroausbrüche bei den Takamuras wurden hier schon oft diskutiert.
Z.B. hier: Review: ASAGAO Gyuto 210 R2 (https://messerforum.net/threads/review-asagao-gyuto-210-r2.128196/)
In der Regel hat eine Mikrofase mit 15 Grad pro Seite die Probleme gelöst.

Es gibt auch Berichte von Mitgliedern (wie z.B. von mir), die mit dem Originalschliff keine Probleme hatten.
Ob Serienstreuung der Messer und unterschiedliches Schneidverhalten da eine Rolle Spielen ist erst einmal nur Spekulation...

Am Ende gilt: Du musst mit dem Messer zurechtkommen und arbeiten können ohne Angst zu haben, dass was kaputt geht. Wenn die Probleme wiederholt auftreten würde ich den Winkel entsprechend anpassen.

Gruß, Andreas
 
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Ich werde erstmal an anderen Messern das Schleifen weiter üben und mich dann vorsichtig an das Takamura machen. Was ich vergessen hatte: Es ist ein Petty. Mit einem Takamura-Gyuto habe ich mehr geschnitten, da sieht man keine solchen Stellen, nur hier und da helles glänzen ganz unten an der Kante der Schneide.

Ich dachte, ich wüßte, was Zug-, Druck, Wiegeschnitt und Choppen ist, aber nachdem ich hier im Forum noch mehr gelesen habe, scheint es mir da widersprüchliche Kommentare dazu zu geben. Gibt es irgendwo eine Übersicht?
 
Außer in dem Video hab ich nie wirklich Rollschnitt gehört. Wirst du auch nicht in der Gastro hören. Rollschnitt ist da wie angesprochen der Wiegeschnitt.
Im Englischen Rocking (motion), was schaukeln, wiegen bedeutet. Was Torsten als Wiegeschnitt bezeichnet, ist im Englischen Rock chop oder mincing, also hacken, da keine wirkliche Vorwärtsbewegung stattfindet. Choppen ist im Video, dann wo er sagt, wenn man beim Druckschnitt das Tempo erhöht, eine auf und abwärts Bewegung um das Gemüse zu zerteilen. Man "haut" sich durch das Gemüse.
 
Danke, gerade ein Tag alt, das kommt ja wie gerufen. Ist der "Pushcut" der Schub- oder der Druckschnitt? Und was ist Choppen? Ich dachte, das wäre das, wo Torsten "das Tempo erhöht".

Edit wg. Überschneidung während des Schreibens: Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, Choppen sei das gleiche wie Schubschnitt. Ich dachte außerdem bisher, Zugschnitt sei prinzipiell das gleiche wie Schubschnitt, nur in die entgegengeseetzte Richtung. Aber das ergibt ja eigentlich nicht viel Sinn …

Und: Nach allem, was ich hier gelesen habe, würde ich Rolltechnik/Wiegeschnitt mit dem Takamura bleiben lassen, Torsten aber anscheinend nicht. Geht das mit genug Übung sicher und unfallfrei, oder ist das eher hohe Kunst?
 
Nach allem, was ich hier gelesen habe, würde ich Rolltechnik/Wiegeschnitt mit dem Takamura bleiben lassen
Das musst Du nicht. Wenn ein Takamura richtig geschärft / abgezogen ist, sollte es in allen Schnitttechniken funktionieren. Notfalls eine Mikrofase anbringen und dann sollte es kein Problem sein.

Bzgl. der Schnitttechniken: es ist in der Tat etwas verwirrend. Man kann den Schnitt über die Bewegung definieren, wo es 3 Varianten gibt:
1. Ziehen (von vorne nach hinten) = Zugschnitt
2. Drücken (von oben nach unten) = Druckschnitt
3. Schieben (von hinten nach vorne) = Schubschnitt

Choppen ist ein schnell ausgeführter Druckschnitt.
Rollschnitt ist eine selten verwendete Bezeichnung für den Wiegeschnitt und ist ein schnell ausgeführter Schubschnitt.
Im Englischen wird der Wiegeschnitt "rock chopping" genannt, weil zum "chopping" noch eine "rock" (Wiege)-Bewegung dazukommt.
 
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Also vielleicht doch so, wie ich dachte, und etwas anders als hier beschrieben?
Schneidetechnik mit Japanmesser (https://messerforum.net/threads/schneidetechnik-mit-japanmesser.142341/)

Beim Zugschnitt wie in Torstens Video bleibt tatsächlich* die Spitze ständig auf der Unterlage, weil der Griff nicht abgesenkt wird. Das ist anders, als wenn ich den von Dir beschriebenen Schubschnitt rückwärts mache. Letzteres ist also kein Zugschnitt, richtig?
* Randbemerkung: "Tatsächlich" sage ich deswegen, weil in diversen Videos, in denen der Wiegeschnitt/Rollschnitt erklärt wird, behauptet wird, daß die Spitze immer auf der Unterlage bleibt, was ja ganz offensichtlich nicht der Fall ist.

Wenn der Roll-/Wiegeschnitt ein schneller Schubschnitt ist, dann ist der Schubschnitt etwas anderes als das, was Torsten in dem Video als push cut bezeichnet. Ich war davon ausgegangen, daß beim Schubschnitt die Schneide immer etwa parallel zur Unterlage bleibt, eben wie bei Torstens push cut.
 
Ich hoffe, ich habe nicht für zu viel Verwirrung gesorgt. Hier ein paar Anmerkungen:

Ein Wiegemesser ist dem Namen nach ein Messer mit zwei Griffen. Es sieht aus, wie ein schaukelndes Kinderbett bzw eine Babywiege. Der Schnitt damit ist ein Wiegeschnitt, wenn man sozusagen auf der Stelle bleibt.
Vor und zurück ist dagegen eher ein Rollen.

Die Unterscheidung finde ich ganz passend (wenn man es unterscheiden will). Das habe ich übrigens nicht erfunden, der Begriff wird auch in den Videos von F. Dick verwendet.

Beim „Pushcut“ finde ich wichtig zu erwähnen, dass man trotz der Übersetzung (=Drücken) die Bewegung von oben nach unten mit einer zumindest leichten Schubbewegung nach vorn verbinden sollte. Im Sinne von push = schieben. Wobei eine leichte Zugbewegung (pull) natürlich auch geht.

Hier noch ein Video:

 
Die Unterscheidung finde ich ganz passend (wenn man es unterscheiden will). Das habe ich übrigens nicht erfunden, der Begriff wird auch in den Videos von F. Dick verwendet.
Glaub ich dir auch, macht es trotzdem verwirrend, vor allem mit Englischsprechern. Da muss man imo unterscheiden und was als allgemein so und so bezeichnet wird. Rollschnitt ist mir noch nie untergekommen, vor allem nicht in Küchen.

Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, Choppen sei das gleiche wie Schubschnitt
Nö sagt ja der Name schon, Schubschnitt findet eine stärkere Vorwärtsbewegung statt. Schubschnitt hat sich erst ergeben und ist eine Version von Druckschnitt.Choppen ist so ziemlich schnell auf und ab. Schubschnitt gibts auch im Englischen nicht ganz und wird meist mit slice and glide oder etwas ähnlichem umschrieben.

Ist etwas amüsant wenn du im zweiten Post die Links klickst. Bei Schubschnitt choppen wirst du zu einem Pushcut Video verlinkt, steht auch so in der Videobeschreibung. Choppen findet nicht wirklich ein Schub statt geht, also eher in die Richung von Druckschnitt.
Das ist anders, als wenn ich den von Dir beschriebenen Schubschnitt rückwärts mache. Letzteres ist also kein Zugschnitt, richtig?
Ziehen ist ja was anderes als drücken oder schieben.
Randbemerkung: "Tatsächlich" sage ich deswegen, weil in diversen Videos, in denen der Wiegeschnitt/Rollschnitt erklärt wird, behauptet wird, daß die Spitze immer auf der Unterlage bleibt, was ja ganz offensichtlich nicht der Fall ist.
Jein, der vordere Teil bleibt auf dem Brett, Spitze kann ja gar nicht auf dem Brett bleiben, ist übertrieben ausgedrückt.

Für mich sind Druckschnitt und Schubschnitt relativ ähnlich, beim Schubschnitt ist mehr Vorwärtsbewegung, ich had da etwas minimal rollendes somit mag ich Flatspots nicht und hab auch kein Problem mit Akkordeonschnitten. Bezeichne deshalb dies lieber als gleitender Druck oder Schubschnitt.

Man sollte bei einem Vokabular bleiben, sodass die mietsen gleich verstehen was damit gemeint ist. Sonst führt das nur zu Verwirrung.
Ein Punkt den ich aber auch nur im MF manchmal lese, dass der Schliff/Grind als Profil bezeichnet wird. Ein Profil ist eine Seitenansicht, ein Erscheinungbild, also wie das Messer von der Seite aus betrachtet wird. Rücken und Schneidenverlauf/-profil ergeben das Gesamtprofil. Ein Foto vom Kehl kann nicht der Schliff sein und gleichzeitig ein Profil , da man eventuell nur einen sehr kleinen Ausschnitt des Schliffes sieht, durch die (distale) Verjüngung nach vorne zur Spitze. Wenn man von Schliff/Grind spricht, spricht man normalerweise von der Geo(metrie) des Messers, also x,y,z-Achse.
 
Rollschnitt ist mir noch nie untergekommen, vor allem nicht in Küchen.
Das heißt aber nichts. Die Begriffe „Jus“ oder „Demi Glace“ verwenden auch fast alle falsch 😉.

Wiegeschnitt:

Rolltechnik:

Ich denke, wir sollten einen neuen Thread dafür eröffnen. Sonst gibt es bald eine Abmahnung.
 
Und: Nach allem, was ich hier gelesen habe, würde ich Rolltechnik/Wiegeschnitt mit dem Takamura bleiben lassen, Torsten aber anscheinend nicht. Geht das mit genug Übung sicher und unfallfrei, oder ist das eher hohe Kunst?
Ich habe etwas den Faden verloren: Von welchem Messer reden wir? Ist aus dem Kunio Gyuto ein Takamura Gyuto geworden?
 
Ja, das stimmt. Aber ist es nicht sowieso wichtiger, dass jeder weiß, was damit gemeint ist und wie es verwendet wird?
Falls Ihr da noch von den Namen der Schnittechnik sprecht: Das scheint ja eben gerade nicht ganz gegeben zu sein. ;-)

Ich habe etwas den Faden verloren: Von welchem Messer reden wir? Ist aus dem Kunio Gyuto ein Takamura Gyuto geworden?
Jetzt weiß ich wiederum nicht, was ein Kunio-Gyuto ist (das rollende Messer in Deinem Video?). :D Ich meinte folgendes: In dem Video sagst Du beim Wiegeschnitt, daß man eine robuste Klinge dafür braucht, beim Rollschnitt sagst Du das nicht. Ich habe dann in meinem Kommentar oben ein paar Dinge zusammengeworfen. In dem Video sagst Du natürlich nicht, daß das Takamura R2 für Rollschnitt geeignet ist (was Du da mit dem Petty als schnellere Alternative zeigst sieht für mich allerdings nach Rollschnitt aus, fällt mir gerade ein). Ich will auch nicht sagen, daß es dafür gar nicht geeignet ist. Nur soviel: Hier im Forum hat sich ja schon herauskristallisiert, daß das Takamura R2 recht empfindlich ist, weswegen ich mit dem Takamura eher keinen Rollschnitt machen würde. Zumindest Stand heute, bin aber auch noch am Herantasten. Ignorieren wir am besten die zwei Sätze von mir, die Du zitiert hast. Da habe ich vorm Schreiben zuwenig überlegt. :D

Ich finde auch, daß ein eigener Thread zum Thema Schnittechniken eine gute Idee wäre.
 
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