Messer für hartes Schnittgut (diverse Wurzeln zerkleinern)

Guten Morgen zusammen

....es ging/ geht um 2-3mm breite Scheiben aus den Wurzeln - und darum, dass dabei der Saft (die Wirkstoffe) nicht rausgequetscht werden -> feine Schneide mit guter Schärfe. Meines Erachtens eine Druckschnittaufgabe, wenn möglich. Hin- und Hersäbeln macht es nicht besser.
Und, dass die Klinge nicht mit dem Wirkstoff reagiert - also rostträge.
Dann kommt noch dazu, dass Dreck im Spiel ist (Verschleißfestigkeit), das Material durchaus hölzern/ hart ist (stabile Schneidkante, die aber fein genug ist, um nicht unnötig zu keilen und damit beim Schneiden zu klemmen).
Und zur Krönung des Ganzen ist einfache Schärfbarkeit wichtig, denn sicher ist das viel öfter als bei einem normalen Küchenmesser notwendig.

So sehe ich die Anforderungen. Keine leichte Standardaufgabe, wo man einfach irgendwas nehmen kann. Jedenfalls nicht, wenn man mehr Leistung als beim bisherigen Messer haben möchte. Eigentlich eine Spezialaufgabe, für die es meines Wissens nichts wirklich passendes gibt.
Für alle, die sich Kräuterwurzeln nicht so richtig vorstellen können: Ingwer geht in die Richtung - nur durchaus noch heftiger. Die Belastung kann schon enorm sein.
Meine Frau hat einmal aus Beinwellwurzel eine Salbe gemacht und danach war der benutzte Pürierstab aus der Küche in die ewigen Jagdgründe gegangen ;)


Würde ich es bauen, würde ich einen Stahl wie RWL34, Sleipner oder Vanadis 4 oder Magnacut nehmen und eine Art Mini-Kiritsuke oder -Bunka bauen. Von der Form so ähnlich wie das verlinkte Roselli weiter oben, nur kleiner. Nicht so eine hohe Klinge und irgedlndwas um 10-13cm Klingenlänge (hartes Schnittgut braucht Kraft und die wird umso weniger, je weiter man von der Hand entfernt schneidet).
Die Schneidkante nicht ganz so fein wie bei einem Küchenmesser ausgeschliffen und den Schneidenwinkel etwas gröber gehalten als in der Küche üblich.

Als Annäherung kann ich mir ein nicht ganz fein ausgeschliffenes Küchenmesser aus AEB-L oder 14c28n vorstellen. Der Stahl ist rostträge und hat eine gute Kantenstabilität. Nur sonderlich verwchließfest ist er nicht. Dafür gut nachschärfbar.
Ob ein Dick Rapid-Steel ausreichend gut nachschärft, muss man probieren. Beim Fleisch verarbeiten mag ich nicht drauf verzichten, da ist er eine große Hilfe.

Viele Grüße,
Torsten
 
Guten Morgen,
was haltet ihr von einem Keramikmesser für diese Aufgabe?
Es ist hart und verschleißfest und reagiert nicht. Die modernen Messer sind heute viel dünner als sie früher mal waren.
Gut nachschärfbar ist es natürlich nicht.

Ganz liebe Grüße,
Andrea
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Vorschlag wäre ein Cottage hierzu, vielleicht das kleinere Kochmesser.

Das sollte von der Tendenz nicht weit von 0,3mm hinter der Wate entfernt sein. Dazu einen Sieger Longlife, der eine griffige Schärfe verpasst und im Zeitablauf auch bissl mithilft beim Ausdünnen oder dünn halten.

grüsse, pebe


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Ob Wetzstab oder doch lieber Durchzieher? Da müsste man wohl die Mutter fragen, was ihr besser in den Kram passt. Ich vermute, sie entscheidet sich für einen Durchtzieher - wenn überhaupt ;) Ist für uns hier natürlich ein Sakrileg, aber es handelt sich bei Mutterns Wirkstätte nicht um die Küche eines japanischen Spitzenrestaurants. Ich bleibe bei Dick 1905, ein robuster, gewichtiger Solinger - nicht zuletzt deshalb weil Hannes das Messer bereits vorschlug.
Ob ein Holzgriff ideal ist? Kommt ein Pflegeaufwand noch oben drauf.
 
Möchte doch anmerken, dass das Cottage mit dem Sieger eine sehr leichte Übung ist.

Die Fase ist nicht sonderlich empfindlich und der Sieger hinterläßt schon nach 3-4 Zügen eine bissige Schärfe.

grüsse, pebe
 
Hallo an alle,

1. Entschuldigung, dass ich mich erst jetzt wieder melde. War gestern und heute ein langer Arbeitstag und noch dazu ist die Freundin krank 🙈 (aber das werden sicher mehrere von euch kennen, ist ja die typische Jahreszeit dafür).
2. Wow, was hier für ein Informationsaustausch herrscht, einfach super und Danke an alle für den Input. Problem dabei: Jetzt würde ich am liebsten 5-6 Messer kaufen und diese selbst testen 😂
Ich werde wahrscheinlich wirklich 3 Messer kaufen und jenes welches ihr am wenigsten gefällt werde entweder ich oder eines meiner Geschwister behalten 😁 (und im schlimmsten Fall, kann ich die bisher bestellten - siehe unten - sogar zurück schicken, da Rückgabe bis nach Weihnachten angeboten wird).

@xtorsten du hast die Anforderungen in deinem Beitrag #41 recht gut zusammen gefasst. Meine Mutter hat auch schon diverse "billig" Foodprozessoren / Mixer (80-150€) aufgebraucht. Egal ob von Bosch, Philips oder Moulinex keiner hielt länger als ein Jahr. Jetzt hat sie aber schon seit 4-5 Jahren ein Profigerät, welches sie gebraucht um 500€ bekommen hat, mit dem ist sie recht glücklich und es läuft und läuft....

Bezüglich Wurzeln, so manch eine Wurzel ist dann doch ein wenig härter und widerspenstiger als man es vom klassischen Wurzelgemüse her kennt, Karotten und Sellerie sind wie Butter dagegen. Da die Aufbereitung und Verarbeitung der Kräuter, Knospen, Blätter, Blüten, Wurzeln, Zapfen,... aber doch recht unterschiedlich sind braucht es auch mehrere Werkzeuge und am besten gleich 5-6 unterschiedliche Messer (sie hat eh mehrere, nur passt ihr keines so richtig für mittlere bis härtere Wurzeln).
Auch wenn ein gutes Messer für diese Aufgabe für den einen oder andern schade wirkt, so soll ein Hobby doch Spaß machen und nicht Frust bringen, außerdem macht das Arbeiten mit gutem Werkzeug bekanntlich mehr Spaß ;)

Kleine Anmerkung, da der eine oder andere wegen eines Abziehstahls geschreiben hat: ein Dicoron ist wie erwähnt bereits vorhanden (ich weiß meine Posts sind immer ein wenig lang) 😅


1 - klassisches (Koch-)messer
Ich habe jetzt mal das Kochmesser von Dick 1905 bestellt, ich glaube die Schneidgeometrie passt gut zu dem Schneidstil meiner Mutter. Die anderen genannten Kochmesser wären sicher auch genauso gut geeignet, aber für eines musste ich mich entscheiden.
@pebe Das Cottage-Craft sieht wirklich sehr interessant aus und ich überlege ob ich es mir nicht selbst zulege, kommt auf alle Fälle auf die Liste. Mein Bruder und ich möchten 2023 eh wieder ein zwei Messer kaufen/austauschen, aber dazu folgt vielleicht ein neuer Beitrag, obwohl an Vorschlägen mangelt es in den diversen anderen Beiträgen eh nicht - wer die Wahl hat, hat die Qual 😅
Für meine Mutter ist das Cottage-Craft glaube ich aber weniger geeignet, da sie Messer aus Carbonstahl (besser gesagt nicht rostfreie Stähle) weniger mag und wenn sie die Wahl zwischen zweien hat, dann die rostträge Variante wählt (außerdem wird sie wahrscheinlich ein anderes aus Carbonstahl bekommen, siehe 3).

2 - Sägemesser
Ich las es wirklich auf den Versuch ankommen und habe auch das Wüsthof Super Slicer mit dem "umgedrehten" Sägeprofil bestellt. Ich habe auf youtube dazu dieses Video gesehen und mich deshalb natürlich für die Classic Variante und nicht die günstigere Gourmet Variante entschieden. Das Classic scheint auch nicht so flexibel zu sein, wie die bisher von mir angeschauten Brotmesser. Bei z.B. der günstigen Victorinox Konditorsäge in der Classic Variante wirkt das Blatt zu dünn/flexibel für den angestrebten Einsatzzweck (wirklt ähnlich der Gourmet Variante von Wüsthof) und die Grand Maître Variante von Victorinox ist in einem ähnlichen Preisbereich wie die Classic Variante bzw. sogar der Ikon Variante von Wüsthof.

3 - Outdoor-Kochmesser / Finnenmesser (wenn es zum Holzspalten reicht, krigt man jede Wurzel klein)
Ein Messer wie das Kochmesser der Skrama-Serie (das verlinkte Messer ist ja leider nicht mehr erhältich und das klassische 200er Skrama aufgrund seiner Klingengeometrie in Kombination mit dem Griff weniger geeignet). Als alternative habe ich was vom erwähnten Roselli gefunden (vermute mal, dass das R700 gemeint war). Ein Condor Primal Cleaver CTK2011-4HC Outdoor Kochmesser schlägt in eine ähnliche Kerbe ebenso ein Serbian Chef Meat Chopper. Dieses Messer sieht ja auch interessant aus, aber wie es mit dem Bestellen aussieht und ob es wirklich das hält, was es verspricht...
Wenn hier noch jemand eine Empfehlung für so ein Messer unter 100€ abgeben könnte wäre super 😊

[ Option 4 - Da ich in nächster Zeit mein bisheriges Santoku gegen ein besseres Santoku oder ein Nakiri (vielleicht sogar ein einseitig geschliffenen Usuba) austauschen möchte, wird meine Mutter mein bisheriges bekommen, welches sie dann ja entweder in der Küche oder für ihr Kräuter-Hobby verwenden kann. ]

PS: @swifty58: Die von dir erwähnte Gartenschere von Felco sieht wirklich super aus und ist sicher besser, als die welche meine Mutter bisher hat. Wenn sie ein Upgrade braucht oder ich mal ein Geburtstagsgeschenk oder der gleichen brauche ist dies ein guter Tipp. Danke!

Also unter dem Weihnachtsbaum liegen schon mal 2 Messer, dann kann sie immer noch entscheiden, welches sie haben möchte und oder ob sie das Outdoor-Kochmeser lieber hätte.

Nochmals Danke an alle für die vielen Tipps und Infos!
Grüße, Hannes
 
Na also Hannes, das flutscht doch scheinbar jetzt ganz gut !
Stichwort: Das Flutscht

auch @swifty58 :
Ich hab letztes Jahr auch in zwei verschiedene Felco Garten, bzw. Rosen-/Rebscheren investiert.
Die austauschbaren ! Kohlenstoffstahlklingen sind eine andere Welt als alles was ich vorher hatte.
Handkraft, Leichtgängigkeit, Zerlegbarkeit usw. und das Schnittgut "flutscht"
Hätte ich vorher nicht geglaubt, und ich bin 57 Jahre und werkel schon sehr lange im Garten !

Wenn du der Mama mal eine Freude machen möchtest...nächstes Jahr ;)
Einen deutschen Gartenfach-Händler hab ich damals gefunden, der verkauft alle Felco-Typen inklusive aller Ersatzteile und Zubehör in der größten Auswahl für sehr gute Preise:
Felco

Grüße vom Schorsch
 
Die Felco Scheren gibt es auch als Damenversion mit kleineren Griffen, aber genauso gut und funktional.

Grüße Linda
 
Hallo noch einmal,

weil das Thema Schere hier schon gefallen ist: wir haben ja auch Schafe und Ziegen und für die Klauenpflege braucht es ebenfalls hin und wieder eine entsprechende Schere, die richtig was abkann - sowohl in Bezug auf Dreck als auch darauf, wirklich hartes Horn zu schneiden, also Verwendungssteif und scharf.
Hier Mal ein Link zu zwei Modellen, mit denen wir gute Erfahrungen bei den harten Klauen gemacht haben:
Nagelschere Klauenschere verschiedene Ausführung (https://shop.schermaschinen.com/burgon-klauenschere.html)
Die Burgon und Ball sind ein Klassiker und gut scharf. Die Blau-Schwarze ist noch robuster und ich glaube rostträge. Die Felco mag ich nicht und würde ich nicht empfehlen.
Ob das für Wurzeln gut geht? Schwarzdornäste (die wirklich holzig sind) gehen zumindest ziemlich gut ;)

Viele Grüße,
Torsten
 
@xtorsten Frage: Hast du mit der Felco Gartenschere die Klauen geschnitten? Dafür wurde sie nämlich nicht gemacht. Die geraden Klingen deiner Burgon-Klauenschere würden beim Ästeschneiden auch nicht besonders gut "abschneiden" (pun intended).

Gruss
Ulli
 
Hallo Ulli,

nein, nicht die Gartenschere von Felco sondern die speziell für Klauen. Die war aber wirklich kein Vergleich zu den anderen beiden; in Bezug auf Klauen natürlich ;)
Die Klauenscheren scheren von den beiden Klingen natürlich aneinander vorbei - anders als bei einer Astschere z.B. oder einer Schere zum Aufbrechen von Wild, wo das nicht der Fall ist.
Ich kenne aus meiner Kindheit (Vater war/ ist Gärtner) auch diverse Rosenscheren, die auch nicht schlecht schnitten (mit der Schnabelform der Klingen).
Es gibt ja alles mögliche auf dem Markt, was prinzipiell denkbar ist - was da wie gut in Bezug auf Wurzeln funktioniert, muss man probieren.

Die beiden Scheren für die Klauen kenne ich aus eigener Erfahrung ganz gut in Bezug auf wirklich hartes 'Schnittgut' und weiß, dass sie robust sind (was - ebenfalls aus Erfahrung - nicht selbstverständlich ist. Viele verwinden sich und sind nach kurzer bis mäßiger Zeit dann ausgeleiert) und gut schneiden. Daher habe ich das geschrieben. Mit der geraden, spitzen Form hast Du wahrscheinlich Recht, aber das muss die Praxis zeigen. Bis Fingerstärke ließ sich Schwarzdorn ganz gut kappen, wenn es einmal notwendig war. Insofern würde ich sie nicht grundsätzlich ausschließen. Zumal die Ergonomie (vor allem der Burgeon und Ball) klasse ist und auch für nicht so große Hände taugt.

edit: die B&B ist aber nicht rostträge, hat aber eine schwarze Schicht (Oxidation?), die eine Reaktion schon merklich herabsetzen sollte.

Viele Grüße,
Torsten
 
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