Messerkontrollen in den Berliner Öffis

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie angepisst ich bin. Tatsächlich haben Gewalttaten mit Messern in Berlin beängstigende Ausmaße angenommen. Es war nur eine Frage der Zeit, wann weitere Reglementierung kommen würden.
Dagegen anzugehen scheint mir völlig sinnlos zu sein- zu sehr haben schwere Messerstrafttaten die öffentliche Meinung geprägt.
Ich werde jedenfalls die Verkehrwende aussetzen und den öffentlichen Nahverkehr meiden.
Hier gibt es von der Berliner Polizei zumindest etwas gehaltvollere Informationen

Waffen- und Messerverbotszonen (WMVZ) in Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und Einrichtungen des öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV) - Berlin.de (https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/fakten-hintergruende/artikel.1570919.php)


Angepisste Grüße aus Berlin
Excalibur
 
Das es ab diesen Donnerstag in Berlin ein neues Waffengesetz gibt war mir zumindest neu.
Gibt es auch nicht, lediglich eine neue Verordnung auf Basis des Bundesegestzes.
Ich werde jedenfalls die Verkehrwende aussetzen und den öffentlichen Nahverkehr meiden.
Hier haben wir das schon ~ein halbes Jahr und ich mache das ähnlich wie Du. Hier kam der bisher krasseste Fall allerdings erst nach dem bzw. den Verboten und ne Menge andere auch.
 
Dieses Verbot wird nicht viel bewirken, da bin ich sicher- zumal fast die Hälfte der Messerdelikte im direkten häuslichen Umfeld mit 08/15 billo Küchenmessern geschehen.
Ich verfolge die Messerproblematik aus eigenen Interesse sehr genau.
Trotzdem muss ich - als Messermaniac -
eingestehen, dass Berlin nicht nur Bundeshauptstadt, sondern auch Hauptstadt des Schwachsinns ist - die Kerze brennt an beiden Enden, die Klingen sitzen locker und werden bei nichtigsten Anlässen eingesetzt.

Das ist leider so und wir zahlen die Zeche😡
 
Demnach ist das transporttieren in einem mit schloß gesicherten behältnis erlaubt. Wie sonst sollte man Messer sicher und vor unbefugtem Zugriff gesichert Transportieren können? Manchmal muß man Messer zum Schleifen bringen; Messer können nicht fliegen. Der Schleifer kommt auch nicht ins Haus.Also Festen Koffer mit schloß kaufen. Welch ein Irrsinn.
 
Demnach ist das transporttieren in einem mit schloß gesicherten behältnis erlaubt. Wie sonst sollte man Messer sicher und vor unbefugtem Zugriff gesichert Transportieren können? Manchmal muß man Messer zum Schleifen bringen; Messer können nicht fliegen. Der Schleifer kommt auch nicht ins Haus.Also Festen Koffer mit schloß kaufen. Welch ein Irrsinn.

Hast du dir den Link durchgelesen den excalibur im Beitrag #2 angeführt hat? Da wird ausdrücklich festgehalten, dass z.B. für das Führen von Messern ein berechtigtes Interesse vorliegt, wenn sie nicht zugriffsbereit von einem Ort zum anderen gebracht werden. Und nicht zugriffsbereit sind sie, wenn man mehr als drei Handgriffe braucht, um sie zu erreichen.

Also mir fallen da etliche andere Varianten ein, als dein "fester Koffer mit Absperrschloss", den man sich erst kaufen muss. Insofern wäre es tatsächlich irrsinnig, deswegen eine Anschaffung zu tätigen.

Nun was zur Ergänzung:
Heute morgen hörte ich in den österr. Radionachrichten davon und es wurde nur groß von "Messer-Verbot im Berliner ÖPNV" berichtet, ohne wirklich auf die Ausnahmen einzugehen. Das "Verbot" brennt sich natürlich in den Gehirnwindungen ein, denn wer geht dem schon nach und liest (sinnerfassend) im Anschluss einen Verordnungstext.
 
Ein Motto, das mich im Leben sehr weit gebracht hat, lautet RUHE BEWAHREN
Momentan würde ich niemanden empfehlen ein Messer mit in die U-Bahn zu nehmen, auch wenn es mehrfach gesichert nicht griffbereit im Rucksack liegt.
Die Polizei ist nach der Einführung stark in Zugzwang, d.h sie müssen jetzt liefern und Corpora Delicti auf Pressekonferenzen präsentieren. Ich fürchte, die werden jeden Nagelknipser konfiszieren und sich über jedes Messer freuen.
Ich lasse erstmal einiges Wasser die Spree runterfliessen und meide die Öffis.
Zum Glück habe ich Auto, Motorrad und Fahrrad zur Verfügung.

Gruß Excalibur
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Ein Motto, das mich im Leben sehr weit gebracht hat, lautet RUHE BEWAHREN
Momentan würde ich niemanden empfehlen ein Messer mit in die U-Bahn zu nehmen, auch wenn es mehrfach gesichert nicht griffbereit im Rucksack liegt. ...

Dein Motto mit dem Ruhe bewahren und die darauf folgende Aussage passt aber irgendwie nicht zusammen.

Die Wahrscheinlichkeit das die Berliner Polizei Dich in einer Sonderaktion so sehr filzt, dass sie den Inhalt einer geschlossenen Tasche so genau unter die Lupe nimmt, um ein mehrfach verpacktes Messer zu finden, dürfte in der gleichen Größenordnung liegen wie vom Blitz getroffen zu werden.
  • Überhaupt in eine Kontrolle zu rennen ist extrem unwahrscheinlich, vermutlich liegt man da schon im Bereich unter einem Prozent
  • Die werden sich da dann eher auf Leute konzentrieren die ihnen ein Dorn im Auge sind und vermutlich nicht Normalos tief in den Rucksack schauen wollen, um da dann eine Nagelfeile abzugreifen. Die wollen zum großen Teil auch einfach Erfolge bei ihrer Klientel erreichen und nicht wahllos Leute nerven. Und ja ich kenne die groß an die Glocke gehängten Ausnahmen dieser Annahme, die in den Reportagen über die Bundespolizei gezeigt wurden.
  • Sollte trotz alledem dann doch eintreten, dass die Dein sorgfältig sicher verpacktes Messer suchen wollen, kannst Du als gut informierter ja entsprechend auftreten und ihnen sagen: Ja ich transportiere vollkommen legal ein Messer, wenn sie möchten können sie das auch prüfen, nehmen sie dann aber bitte unter Zeugen genaustens zu Protokoll wie viele Handgriffe sie benötigen um es zu erreichen. Die sind auch nicht saublöde und raffen dann schon das da jemand seine Rechte kennt und das sie sie sich viel Schreibarbeit und Ärger an den Hals schaffen wenn sie sich jetzt dumm anstellen.
Sprich einfach Ruhe bewahren und dafür sorge tragen, dass die Messer wirklich zweifelsfrei nicht geführt werden.
 
Immerhin haben sie sich mit der Verordnung auf Basis des neuen Waffengesetzes Zeit gelassen, die neue Definition von "nicht zugriffsbereit" mit den mehr als drei Handgriffen für das kleine EDC in ihrer FAQ dazu ausdrücklich mit aufzunehmen. Das ist weit besser als die früheren Schwammigkeiten. Du mußt nicht erst mit Anlagen von Waffengesetzen argumentieren, es steht auf deren eigener Webseite dick und fett droben.
 
Immerhin haben sie sich mit der Verordnung auf Basis des neuen Waffengesetzes Zeit gelassen, die neue Definition von "nicht zugriffsbereit" mit den mehr als drei Handgriffen für das kleine EDC in ihrer FAQ dazu ausdrücklich mit aufzunehmen. Das ist weit besser als die früheren Schwammigkeiten. Du mußt nicht erst mit Anlagen von Waffengesetzen argumentieren, es steht auf deren eigener Webseite dick und fett droben.

Naja, es bleibt in Detail schon kompliziert, aus deren FAQ:

Messer sind nicht zugriffsbereit, wenn sie nur mit mehr als drei Handgriffen erreicht werden können.


Der Transport von Anscheinswaffen, Hieb- und Stoßwaffen nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nummer 1.1 zu § 1 Absatz 4 Waffengesetz und Messern mit einhändig feststellbarer Klinge (Einhandmesser) sowie feststehenden Messern mit einer Klingenlänge über 12 cm richtet sich nach § 42a Absatz 2 Nummer 2 Waffengesetz; erforderlich ist ein verschlossenes Behältnis.

Für Normalos, die sich nicht intensiv mit so was auseinander setzen, kaum verständlich und im Detail nichtmal für Experten immer eindeutig. Deshalb ja der irre Aufwand mit den BKA Bescheiden.
 
Dein Motto mit dem Ruhe bewahren und die darauf folgende Aussage passt aber irgendwie nicht zusammen.

Doch, das passt imho für *mich* wie die Faust auf‘s Auge. Ich werde mich in dieser völlig überhitzten Situation bewusst zunächst zurückhalten.
Mit Verlaub- ich bin hier „Eingeborener Homie“ - und bilde mir ein die Situation vor Ort besser einschätzen zu können, als Stimmen aus den Tiefen der Republik ( Provinz habe ich mir mal gespart, das wäre zu despektierlich)
Ich denke, ich habe eine ganz gute Verstellung davon, wie unsere Berliner Polizei tickt.

Gruß Excalibur
 
Das ich geborener Berliner bin der jetzt etwa einen Kilometer außerhalb wohnt scheint Dir entgangen zu sein. Falls Du noch mehr Expertise brauchst, kann ich noch meinen Polizeisportvereinsausweis vorlegen ... :ROFLMAO:
 
Als Polizist würde ich dir dann vor Ort zeigen wie ich:

  1. Ziploc-Tüte grapche
  2. Messer durch die Tüte stoße und im selben Schritt in den Händen halte

Will sagen, mir wäre die Nummer zu unsicher, Polente läst sich ungern verarschen und nen durchsichtigen Plaste Beutel kann man so auffassen.
 
Ich bin bei @excalibur, bei der Einführung einer solchen Maßnahme drehen alle am Rad, man will beweisen, wie gut das funktioniert.
Dabei gehe ich davon aus, dass die Polizei leicht übermotiviert agiert. Man kann auch nicht immer davon ausgehen, dass die am Anfang alle schon wissen worum es geht. Die kennen sich mit den Gesetzen meist nicht aus, da habe ich schon seltsamste Rechtsauffassungen gehört.
Es wird Übergriffe geben und dann werden Gerichte diese wieder gerade rücken. Bis dahin ist Vorsicht angesagt. Nach einer Weile wird sich das ganze wieder beruhigen, auch weil es so viele Polizisten gar nicht gibt. Man wird die Polizisten dann schulen und dann wird sich das normalisieren. Im Moment ist Aktionismus angesagt, weil die Politik ihre Handlungsfähigkeit beweisen will. Langfristig wird sich das wieder beruhigen, ein potenzieller Attentäter wird sich dadurch sowieso nicht abschrecken lassen. Werden denn auch Bier- und Weinflaschen verboten? Eine zerschlagene Flasche ist auch eine prima Waffe. Ein stabiler Regenschirm oder Spazierstock auch.
 

Berliner Polizei stellt bei 600 Kontrollen elf Messer sicher (https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/07/polizei-kontrolle-messerverbot-berlin-nahverkehr.html)

„Berliner Polizei stellt bei 600 Kontrollen elf Messer sicher“​

„Kritik der Gewerkschaft der Polizei (GdP)​

Schon jetzt gibt es in der Stadt drei Waffen- und Messerverbotszonen: am Kottbusser Tor, Görlitzer Park und Leopoldplatz. Der konkrete Nutzen ist umstritten. Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, schrieb dazu im Februar auf X: "Messerverbotszonen sind ein reines Placebo. Kein Terrorist und auch kein Schwerstkrimineller lässt sich von Verbotsschildern abhalten, so schön sie auch gestaltet sind."
Aktuell kritisierte die GdP, die Kontrollen seien eine zusätzliche und personalintensive Aufgabe, die Polizisten würden an anderen Stellen fehlen. Das Verbot liefere aber nur scheinbare Sicherheit, es könne aber ein zumindest ein erster Schritt sein. "Wenn man wirklich nachhaltig etwas bewegen möchte, brauchen wir ein generelles Trageverbot von Messern in der Öffentlichkeit", hieß es von der Gewerkschaft.“

Früher gab es in jedem Bahnhof Zutrittskontrollen und Besoffene und Bekiffte wurden gleich erst einmal aussortiert auch gab es die ganze nervige Bettelei nicht, kurzum der Betreiber hat sein Hausrecht ausgeübt. Statt Kameras gab es ausreichend Personal auf den Bahnhöfen.
Kameras sind keine Abschreckung und durch Datenschutzvorschriften sind die Speicherzeiten oft zu kurz.
 
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