Ja. Vor allem, weils da nichts zu Schämen gibt. Klar, Niemöller hat seine Rede unter dem Eindruck der Schoa geschrieben.
nein, dieser Bezug greift zu kurz! Niemöller hat das im Zusammenhang generell mit der Übergriffigkeit eines totalitären Staates geschrieben. Dieser ewige "Ausschliesslichkeitsbezug zur Shoa" ist genau hier nicht zielführend, es gibt sogar Fassungen seines "Zitates", die "Juden" explizit weglassen (ich glaube anstelle jener, dann das Wort "Gewerkschafter" haben.
Das ist mir schon wichtig, Niemöller gut zu verstehen und da ist die Shoa die falsche Weiche (Natürlich steht die im Rahmen des Gesamtkontextes mit drin und bildet einen wesentlichen Pfeiler der Unmenschlichkeit!)
Zitat, wenn jemand einen kompletten Artikel kommentarlos kopiert?
Nein, das ist nicht vom Recht aufs Zitieren gedeckt.
Ja, das schireb ich ja auhc nicht. Aber zitieren grundsätzlich ist ok. und man macht das ja auch so, dass man dann aus dem Artikel die für die Diskussion nötigen Teile kopiert.
Ich hatte einen schönen kulturell geprägten Abend, daher melde ich mich erst jetzt- Abseits des Threads habe ich viel Zuspruch für meine Worte bekommen- nicht jeder möchte sich dazu öffentlich positionieren.
@Feuervogel- Du fühlst Dich so getriggert, dass ich Dich wahrscheinlich nicht erreichen kann. Es geht hier nur mittelbar um die viel gescholtene Empörungskultur. Als als ein Mensch, der sich ( auch aus eigener familiären Historie geprägt) intensiv mit der dunklen deutsche Geschichte auseinandergesetzt erschließt sich mir nicht, wie man den Naziterror und die Shoa mit einem - extrem ärgerlichen und überflüssigen- Messerverbot vergleichen kann.
Das Niemöller Zitat ist extrem relevant und reiht sich in wichtige Zitate aus der Bibel, von Ghandi, Martin Luther King etc….nahtlos ein.
Aber in diesem Kontext finde ich es mehr als unpassend und wird dem Verfasser auch überhaupt nicht gerecht- geschweige denn den Opfern dieser Zeit.
Ich gebe zu, dass sich diese Kommunikation nicht eignet, solch komplexe und emotionale Themen zu behandeln.
Vis á vis beim Bier ließe sich das bestimmt besser klären.
Gruss Excalibur
Aus meiner Sicht willst du eben nicht verstehen, dass man Totalirismus nicht von seinem Ende (oh-Gestapomorde, Shoa usw.) her sehen muss, sondern von seinen Anfängen (wiederherstellung des Berufsbeamtentums usw.) und genau darum gehts Niemöller, diese Mechanismen des Totalirismus herasuzuarbeiten. Das er dazu seine unmittelbare Gesellschaftsumgebung nimmt, ist klar, aber dass man dies als Beispiel nehmen kann, sollte auch klar sein. Natürlich könnte man auch andere historische Beispiele heranziehen, aber die wären weniger verständlich, viel umständlicher zu erläutern und der Hintergrund dazu wäre bei den meisten nicht da. Schon deshlab verstehe ich nicht, wie man mit dem dünnen Argument der "das kann man ja nicht vergleichen" Argumentation, den Vergleich zu einer Zeit wo ein jeder ein gewisses Wissen darüber hat, ausschliessen will.
Mit was willst du z.b. den heutigen Antifa-Terror vergleichen? Oder: könnte man dieses totalitäre Vorgehen mit der DDR vergleichen? Ja, könnte man, aber da hat dann die eine Hälfte der Republik einfach null Hintergrund und zu wenig und zu manipuliertes Wissen, um das dann auch richtig einordnen zu können. Die Täter von damals (SED) laufen grösstenteil alle noch frei herum und sind löngst wieder in Parteien unterwegs und wirken wie damals.
Aus meiner Sicht ist da auch wenig komplex, wenn man es eben - genau wie Niemöller es getan hat- mal pauschalisierend herunterbricht. Und DAS dann wieder ins Gedächtnis zu rufen, weil es ein prägnantes Meme ist, auch wenn die reale Vergleichbarkeit logischerweise immer etwas hinkt- kann da jetzt nichts zum schämen entdecken, oder eine Art Anrüchigkeit.
Wie gesagt: gibt es bessere Meme? Dann her damit. Aber das Problem "Messerverbote ohne Sinn und Verstand ist nun mal ein excellentes Beispiel für: Übergriffiger Staat, der ins private eingreift vs. teilnahmslose Gesellschaft die das einfach hinnimmt, ohnne zu begreifen, dass ihre Freiheit gerade abgeschafft wird. Und das Tragen eines Messers ist expliziter Ausdruck einer individuellen Freiheit.
Da reden wir noch nicht von Waffen, deren Tragen eigentlich auch ganz explizit für Wehrfähigkeit und damit persönlicher Schutz/Freiheit steht. Zumindest wenn man sich mal mit der amerikanischen Verfassung beschäftigt.
Es ist also aus meiner Sich sehr wohl ein ganz exemplarisches Beispiel für den übergriffigen Staat und nichts was man nur gaanz speziell und gesondert unter ferner liefen behandeln kann.
Aber gerne Zustimmung zu: Niemöller hinkt etwas und deshalb nehmen wir besser......xyxz (hier besseres Zitat einsetzen).