@ Thomas:
Der Vergleich mit den Harley Customizern à la Arlen Ness ist nicht ganz passend.
Wenn jemand seinen "Chopper" umbaut, macht er das i.d.R. selbst, deshalb kennt er auch keine Probleme, es sei denn, beim nächsten TÜV-Termin
Bei den Motorrad-Customprodukten hat sich ein ganz eigenständiger Industriezweig entwickelt.
- diese Künstler/Customizer machen ausschließlich sowas
- es werden ganze Kataloge mit Customteilen angeboten - die werden bestellt und angebaut, oder nochmal vor Anbau vom Besitzer umgestrickt, damit sie dann auch wirklich Custom sind...
- es werden Teile rund um das Motorrad in Großserie hergestellt, nur das erste Muster in meist custommade, wenn überhaupt...
- bei den Motorrädern ist die Möglichkeit für Kundenumbauten durch die Zulassungskriterien stark begrenzt
- wenns ganz extrem individuell ist, dann sind es meist Showbikes, und deren Customteile sind und bleiben Unikate - z.B. aus Silber oder Bronze gegossene Tankdeckel in Schädelform, oder Damastbremshebel und -gehäuse oder Pedale !
- der "ursprüngliche" Bike-Customizer hat irgendwann angefangen, sein Motorrad nach eigenen Wünschen
umzubauen, und nicht ein ganzes Motorrad aus handgefertigten Teilen zusammengesetzt, wie ein Messermacher das bei Messern gewöhnlich zu tun pflegt - das nur am Rande
Wenn ein Profi sagt, es ist zu aufwendig und schwierig, den Kunden zufriedenzustellen, liegt es meist daran, dass der Macher die Schwierigkeiten aus Erfahrung besser einschätzen kann, als der Kunde - das hat gar nichts mit Arroganz zu tun, sondern damit, dass der Interessierte weder den Arbeitsaufwand noch das Endresultat wirklich richtig ein- oder abschätzen kann.
Ausserdem, Messer sind im Gegensatz zu Motorrädern "mikroskopische" Kleinteile, und kleinere Bauteile sind grundsätzlich aufwendiger anzufertigen, als große Sachen - da sollte man dem Profi schon ein berufenes Urteil zugestehen.
Gruß Andreas