MT führt 420HC Stahl ein

Es freut mich sehr, hier etwas über 420 HC zu lesen. Scheinbar wird das größtenteils mit 420 (meiner Ansicht nach eine Sammelbezeichnung für div., nicht allzu "hochwertige" Stähle) gleichgesetzt bzw. verwechselt.
Das sage ich ohne ein Stahlexperte zu sein (was hier bekannt sein dürfte).
Vor einiger Zeit stellte ich hier die Frage nach 420 HC, nachdem ich in einer US Zeitschrift darüber gelesen hatte. In "Knives ILLUSTRATED" wurde dieser Stahl besprochen und hochgelobt. Auf meine Anfrage erhielt ich, wenn ich mich recht erinnere, keine Antwort.
Allein die Zahlenkombination "Vier Zwo Null" löst hier Kopfschütteln aus.
Vielleicht ändert sich das jetzt?

Stahlharte Grüße
Matthias.
 
420 halte ich für richtige Stahlsorte.
Es gibt relativ wenige, die wissen, dass CPM mehr kostet.
Und es gibt mehr (?) Menschen, die bessere Schärfe und besonders Schärfbarkeit von 420 schätzen würden.
 
Dimm schrieb:
420 halte ich für richtige Stahlsorte.
Es gibt relativ wenige, die wissen, dass CPM mehr kostet.
Und es gibt mehr (?) Menschen, die bessere Schärfe und besonders Schärfbarkeit von 420 schätzen würden.

Dunkel war der Rede Sinn. Klar, dass CPM-Stähle mehr kosten als 420, hat kaum jemand gewusst.

Aber eins lehren uns die letzten Beiträge: 420 ist die richtige Stahlsorte für alles. Welche Irrwege sind alle gegangen, die versucht haben, Besseres zu finden. Nur Herbertz und Böker haben schon immer alles richtig gemacht.

Ich frage mich nur, wieso das die ganzen Klugscheißer nicht vorher gemerkt haben, die sich jetzt zum 420-Anwalt machen.

Wenn Tony demnächst kleine Fixed mit angegossenem gelben Plastikgriff und 0,5 mm starker Kartoffelschälmesserklinge rausbringt, erzählt ihr uns dann, dass ihr schon immer nur Herder-Küchenmesser für optimale Kampfmesser gehalten habt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch schon dabei, bei Herbertz eine Großbestellung aufzugeben, bevor die bei den neuen Erkentnissen alle ausverkauft sind :D

420HC ist bestimmt kein schlechter Stahl für einen Outdoor-User, den ich unterwegs nachschleifen will, aber für einen "Hightec-Folder"?

Viele Grüße aus dem Odenwald,
Uwe
 
Ich meine die Mehrzahl (?) von Menschen, die Messer kaufen, besuchen Messerforen überhaupt nicht.
Aus welcher Stahlsorte die oder die Klinge gemacht wurde ist für viele egal.
Im Gegenteil wie gut ein Messer schneidet interessiert alle.
Auch (besonders) mit Messerschärfen wollen sich Menschen so wenig wie möglich beschäftigen. Und in dem Bereich hat 420 bestimmte Forteile.
Die Frage ist nur , ob die Mehrzahl von Microtech- Kunden sich mit Stahlfragen beschäftigen? Oder sind das meistens „einfache Messerbenutzer“, die wissen nicht, was 420 oder cpm 420 bedeutet?
 
Dimm schrieb:
...die Mehrzahl (?) von Menschen, die Messer kaufen, besuchen Messerforen überhaupt nicht.
Aus welcher Stahlsorte die oder die Klinge gemacht wurde ist für viele egal...

Ob das allerdings die typischen Microtech-Käufer sind, wage ich doch ein wenig zu bezweifeln. :rolleyes:
 
Dimm schrieb:
Die Frage ist nur , ob die Mehrzahl von Microtech- Kunden sich mit Stahlfragen beschäftigen? Oder sind das meistens „einfache Messerbenutzer“, die wissen nicht, was 420 oder cpm 420 bedeutet?


@ Dimm : also in dieser Preisklasse sind die Kunden bestimmt erfahren auf Grund bisheriger Anschaffungen, weil wer kauft sich schon (s) ein erstes Messer in solch einer Region ?

Und richtig benützt in Sinne seiner technischen Möglichkeiten wird es dann bestimmt oft auch nicht...womit auch dieser zitierte Stahl niemals überfordert werden würde !

Mit freundlichen Grüßen aus Bayern. Dieter
 
Ich denke nicht, dass der "einfache Messerbenutzer" 150 € für ein Messer zu zahlen bereit ist. Das geht wesentlich billiger und schneidet auch.
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass bei allen Nörgeleien am Stahl/Preisleistungverhältnis außer acht gelassen wird, dass es sich beim UMS-E um ein Automatik mit der (für deutsche Verhältnisse) größtmöglichen Klingenlänge handelt. So grenzenlos überteuert finde ich das nicht, wenn die Verarbeitungsqualität stimmt, was man -ich denke immer noch- gerade bei Microtech erhoffen darf. Zumindest wurde ich bisher nicht enttäuscht. Nötig -im Sinne von brauchen- war die Anschaffung meiner MT´s sicher nicht.
Ich wollte aber bisher immer MT´s haben, weil ich vom Komplettpaket angetan war: Verarbeitungsqualität, Qualitätsanmutung, Stahl und ja - auch Prestige. Ich find die einfach großartig. Und das mit dem Stahl stimmt nun nicht mehr, wenn´s um ein Hightechspielzeug geht.
Insofern kann ich mich einigen Vorrednern in einem Punkt anschließen: Ein MT mit 420HC will ich nicht. Meine Geldbörse freut sich ...
Gruß
Dilan
 
Dimm schrieb:
Auch (besonders) mit Messerschärfen wollen sich Menschen so wenig wie möglich beschäftigen. Und in dem Bereich hat 420 bestimmte Forteile.

Der größte "Forteil" von 420er Stahl ist, dass er sich leichter schärfen lässt als härtere Stähle - weil er weicher ist, muss er ja dauernd nachgeschliffen werden, wenn er benutzt wird.

Wenn einer sich also nicht großartig mit Schärfen beschäftigen möchte, wär's am besten, einen möglichst schnitthaltigen Stahl zu erwerben.
 
Mangels eigener Erfahrung kann ich mich nur auf das beziehen, was Leute über Bucks 420HC schrieben und da ist die Schnitthaltigkeit wohl in Ordnung. Also nicht dauernd nachschärfen. Das halte ich bei einer Härte von angeblich HRC58 für nachvollziehbar und glaubhaft.

Der Buck 420 HC enthält rund ein halbes Prozent C, rund 14% Chrom, 3/4 % Mo, 0,1% Vanadium. Der 420 hat m. W. mehr als 0,15% C (also nicht sicher), 12 - 14% Crom und sonst keine Karbid bildenden Zusätze.

Für meinen Teil unterscheide ich schon zwischen einem 420 mit Spanne, was den Kohlenstoffanteil angeht und ohne Härteangabe (Herbertz) und dem, was Buck anbietet.

Ich vergleiche mit dem, was ich in der Küche habe, was weicher ist (HRC zwischen 55 und 57) und entweder aus 50CrMo15 besteht oder dem, was Güde verwendet, wo wohl ein Spritzer Vanadium mit drin ist.

Im Bereich EDC wird die Schnitthaltigkeit, also wann ein Messer unbedingt nachgeschärft werden muss, relativ, weil in der Regel das Messerchen regelmäßig getrimmt wird und da ist der Unterschied verschwindend gering.

Der Unterschied kann sich bei lang andauernden Schneidarbeiten bemerkbar machen, wobei mir einmal auffiel, als ich mit meinem alten Herrn eine Wildsau abgezogen hatte, das sein Wüsthoff oder Zwilling Ausbeinmesser dreimal über den Stahl gezogen wurde, bis wir fertig waren und mein SR101 eben nur einmal.

Mit einem 440A von Gerber konnte ich auch schadens- und weitgehend verschleißfrei eine 50-er Abwasserleitung durchschneiden und Büchsen öffnen.

Entscheidend ist für mich die Mechanik und der Preis. Ist die Mechanik nicht wie der Traum von MT und ist der Preis nicht verdächtig, wie wenn man angefixt werden soll, dann wäre so ein Messerchen nicht interessant.

Alles in allem könnte MT den Schritt sachlich darstellen, riskiert aber trotzdem am Markt eine Bauchlandung, weil die Sachargumente nicht unbedingt angenommen werden.
 
Der 420er hat m.E. nach für einen rostträge Klinge mehr Vorteile als die leichte Schärfbarkeit. Aufgrund der Karbidstruktur (opt. WB vorausgesetzt) ermöglicht er bei gleicher Stabilität weitaus feinere Schneiden.
Zum Thema weich oder hart hängt von der durchgeführten WB ab...
Viele Hersteller härten einen S30V auf 57-58 HRC. Das kann der 420er auch ohne Probleme darstellen.
Dann hat man einen preiswerteren Stahl der sich leichter bearbeiten lässt (hoffentlich ist auch das Messer dann preiswerter...), der eine feinere und stabilere Schneide ermöglicht.
Leider ist der Stahl natürlich nicht "sexy" und auf "dicke hose" machen ist damit auch nicht drin, weil ihn jeder für lowtech hält.
Zum Benutzen also super, zum vorzeigen eher nicht.
Von daher muss jeder wissen, was er mit dem Messer anstellen will.

Gruß

Christoph
 
dibau schrieb:
@ Dimm : also in dieser Preisklasse sind die Kunden bestimmt erfahren auf Grund bisheriger Anschaffungen, weil wer kauft sich schon (s) ein erstes Messer in solch einer Region ?

Das ist doch genau der Punkt. Was kostet denn ein MSE in den USA noch? (nicht viel)
IMHO will MT anscheinend in einen breiteren Markt.
Es gibt auch Gerüchte das MT für andere Firmen baut, vieleicht liegt darum ja 420 bei MT rumm ...


Ich finde es schade, der Manufrakturbetrieb von früher war mir lieber. MTs aus 420er werde ich nicht kaufen, auch keine großen teuren Socoms mit billig Allu Framelock anstelle des endgeilen Microbar.

Gruss
El
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, mir fällt so spontan nicht ein Hersteller ein, der den S30V auf 57 bis 58 anlässt, die Behauptungen um CRK bzw. das Green Beret mal ausgenommen. In der Regel kann man von 58 - 60 (z. B. Benchmade - Angabe) und 59 bis 60 ausgehen (wo ich mich bei Strider belehren lassen mußte).

Ich würde bei geringer Härte eines wie auch immer 420-er eher befürchten, dass sich beim nachschärfen der Grat ständig umlegt und nicht richtig zu entfernen ist "Gummistahl". Geeignete Schleifmittel mögen da helfen, aber lieber was härter und 58 ist IMHO obere Mittel - bis Oberklasse.
 
Hmm überhaupt nicht mein Gebiet, aber schon interessant was hier so besprochen wird ;)

exilant schrieb:
Ich würde bei geringer Härte eines wie auch immer 420-er eher befürchten, dass sich beim nachschärfen der Grat ständig umlegt und nicht richtig zu entfernen ist "Gummistahl". Geeignete Schleifmittel mögen da helfen, aber lieber was härter und 58 ist IMHO obere Mittel - bis Oberklasse.

Das würde nur zutreffen wenn die Klingen nicht optimal wärmebehandelt wären! Wobei die ganzen großen Hersteller das meist eh nie optimal machen (aus Kostengründen) und dann noch das Messer mit dem Bandschleifer schärfen...

Ich hoff ich hab jetzt Niemanden verärgert...ich geh ja schon wieder ins Schmiede Forum... :D

Gruß

Simon
 
SimonSambuca schrieb:
Das würde nur zutreffen wenn die Klingen nicht optimal wärmebehandelt wären! Wobei die ganzen großen Hersteller das meist eh nie optimal machen (aus Kostengründen) und dann noch das Messer mit dem Bandschleifer schärfen...

Ich hab mal auf einer Messe bei Zwick/Roell ein paar Messer unter die Härtemessgeräte gelegt. Das waren ein Benchmade, Klötzli, Spyderco, Microtech. Zumindest die angegebene Härte stimmte sowohl am Rücken wir kurz über der Schneide (soweit man das dann noch vernünftig messen kann). Was nicht heissen muss, dass die WB optimal ist, aber hinreichend ordentlich wird das schon sein, warum auch nicht, die machen nix anderes.
Gegen den Bandschleifer spricht IMO auch nichts, solange! das Messer gekühlt wird. Wirds aber nicht immer, ACK.

Grüße
Pitter
 
pitter schrieb:
Ich hab mal auf einer Messe bei Zwick/Roell ein paar Messer unter die Härtemessgeräte gelegt. Das waren ein Benchmade, Klötzli, Spyderco, Microtech. Zumindest die angegebene Härte stimmte sowohl am Rücken wir kurz über der Schneide (soweit man das dann noch vernünftig messen kann).
Grüße
Pitter

Das habe ich auch schon mal gemacht, bei meinem Military in CPM440V, hatte stolze 54 HRC, mein Victorinox Rambler kam auf 56 HRC.
Da wo ich jetzt arbeite können wir leider nur Brinell :mad:
 
was mich am meisten wundert, ist die tatsache, dass der deutsche general-importeur von microtech uns hier alleine spekulieren und diskutieren lässt und nichts dazu sagt :staun:
 
@ J.A.G.
warum sollte er mitspekulieren, Microtech hat die Angaben zum Option 2 wieder von seinen Homepage entfernt. Warten wir doch erst mal ab ob überhaupt was "Neues" von MT auf den Markt kommt.

Tony hat ja gerade wieder einige HALO 2.3 mit ATS-34 Klinge auf den Markt geworfen. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch immer habe ich hier kaum etwas über 420 HC erfahren. Noch immer glaube ich, daß die Zahlenkombination "vier zwo null" hier nur Kopfschütteln auslöst. Und noch immer halte ich die nichtssagende Bezeichnung "420" für einen Sammelbegriff, zumal ich heute wieder einen Blick in ein Messerbuch geworfen habe, wo unter 1.4034 stand: "am. Bezeichnung 420".
Ich habe den Verdacht und die Befürchtung, daß der Zusatz "HC" in der Überschrift von einigen, welche hier geantwortet haben, gar nicht gelesen wurde. Sonst würde hier nicht soviel über 420 im Allgemeinen stehen.
Kann mich natürlich irren uns lasse mich wie immer gern eines Besseren belehren!

Stahlharte Grüße
Matthias.
 
Hi Matthias,

also der 420 ist sehr ähnlich legiert wie der 1.4034, wobei letzterer in der Summe besser ist. Das Kürzel HC bedeuted das er halt mehr Kohlenstoff intus hat. Das bringt natürlich mehr Härte und mehr Zähne im Zahnfleisch sprich Karbide. Dadurch sollte er auch die Schärfe länger halten. Also ich finde 1.4034 sehr gut.

Von nem Karbid-Monster das an der Scheide 1mm dick ist und einen 40 Grad Schliff verpasst bekommen hat, halte ich allerdings überhaupt nichts.

Ich denke aber mal die Diskussion hier geht weniger um die Qualitäten des verwendeten Klingenstahles. So wie es sich liest ist es den meisten wichtiger einen Stahl zu haben den nicht Jeder hat bzw. der nicht bei jedem dritten (günstigen) Messer verwendet wird.

Da ist ja auch nichts falsches dabei. Ein Sammler sucht sich das seltene, ein User das mit dem er am besten arbeiten kann. Da ist es dann auch egal ob jeder zweite das gleiche Teil hat.

Gruß

Simon
 
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