Nakiri mit Spitze: Bunka <200?

Messergriff (https://sharpedgeshop.com/de/collections/knife-handles)

Die Slowenen haben auch einiges an Griffen.

Welchen Sinn hat es eigentlich, Griffe mit Epoxy einzukleben? Ich sehe da erstmal keinen Vorteil gegenüber Einbrennen oder Heißkleben, mit einem Küchenmesser macht man ja nichts, was eine derart feste Verbindung erfordert. Dafür kann man ihn nicht mehr einfach und zerstörungsfrei tauschen.

Die Bilder vom Ahlström sehen aber tatsächlich epoxig aus.
 
Welchen Sinn hat es eigentlich, Griffe mit Epoxy einzukleben?
Eingebrannt bekommt man ihn zu einfach lose, könnte beim "missbrauchen" schon passieren. Heißkleber ist ziemlich zähflüssig für in den Griff rein zu lassen. Epoxy wird für andere Komponenten zu befestigen im Griff auch verwendet, geht manchmal alles in einem.
Im Fall vom Bunka besteht der Griff aus einem Teil, da entfällt das zwar aber wenn der Macher gewohnt ist zu kleben mit Epoxy..
Ich selbst klebe meine Griffe mit schwarz gefärbtem Wachs ein (Mischung aus Bienen- und Carnauba), hält im Gebrauch super, lässt sich korrigieren beim Einsetzen, leicht wieder lösen. Sehe für mich auch keinen Grund für Epoxy..
 
Man kann Heißkleber auch in kleine Streifen schneiden und in die Öffnung schieben, dann die erhitzte Klinge einsetzen. Gleiches könnte man prinzipiell auch mit Wachs machen.

Bekommt man den Griff überhaupt mit der Stoß-Methode ab, wenn er mit Epoxy geklebt ist? Ich weiß ja nicht, wie viel Volumen gefüllt wurde, wie porös die Birke innen ist und wie viel Kleber sie entsprechend aufgesogen haben könnte. Vielleicht schreibe ich die wirklich mal an und bringe das in Erfahrung.
 
Ich benutze auch Heißkleber. Wie @Edelbims schrieb, ein paar Krümel ins Bohrloch und der erhitzte Erl schmilzt dann den Heißkleber.

Epoxygeklebte Griffe kriegt man nur noch sägend ab.
 
Bekommt man den Griff überhaupt mit der Stoß-Methode ab, wenn er mit Epoxy geklebt ist?
Das wage ich sehr zu bezweifeln, eher sägen. Ich hab die Griffe von Matsubara und Tadafusa (schwarzer Heißkleber o.ä. kein Wachs) auch nicht abgeschlagen bekommen, musste zerstört werden. Daher klebe ich meine Griffe mit Wachs, kurz vorgewärmt im Ofen auf 60-80°C für ein paar Minuten, das heiße Wachs flüssig einfüllen und man hat ausreichend Zeit die Klinge reinzumachen und auszurichten. Spart einem den Erl zu erhitzen.
 
Ohje. Dann muss ich mir das noch mal gut überlegen. Ich setze mal eine Mail auf.

Warum hast du deine Messer damals eigentlich nicht vorher ein paar Minuten in den Ofen gelegt? Heißkleber schmilzt ja bereits bei um die 60-70°. Das ist ja eigentlich auch der Grund, warum man dem gegenüber "Permanentkleber" den Vorzug gibt.

EDIT:
Gute Neuigkeiten, Lundberg hat prompt geantwortet, sogar am Sonntagabend! 👀
Der Griff wurde angeblich mit "melt glue" fixiert. 10-15 Minuten bei 70° dürften reichen.

Top! Dann muss ich mir darum schon mal keine Sorgen machen.
 
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Warum hast du deine Messer damals eigentlich nicht vorher ein paar Minuten in den Ofen gelegt? Heißkleber schmilzt ja bereits bei um die 60-70°.
Keine Ahnung was die schwarze Pampe ist, bei 100°C für 10min hat sich da nix gelöst...hab eher gedacht ich klopfe die Klinge kaputt. Nach dem aufsägen hätte ich weiter auch nicht auf Heißkleber getippt, war sehr hart.

Bin gespannt auf die Antwort, hoffe auf das beste für dich

Edith: Glück gehabt, freut mich für dich!
 
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Vielleicht Bitumen? 😄

Werde meinen Griff dann wahrscheinlich mit Hartwachs fixieren. Habe da noch ein paar Stangen in dunkleren Holztönen da, die auch erst bei 95° schmelzen. Sieht sicherlich schicker aus als einfacher Heißkleber.

Dann muss ich mich ja nur noch für einen Griff entscheiden. 😀 🙈

PS: Lundberg hat noch geantwortet, dass der Griff tatsächlich mit Öl (Tru Oil) behandelt wurde. Ist also kein Kunststofflack oder Ähnliches. Das glenzende Finish könnte man mit ~2500er Papier aufrauen, damit es matt wird.
 
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@Edelbims Das es kein Lack war ist doch klar, der härtet aus. Habe übrigens einen meiner Messergriffe mit klein geschnitzeltem Heisskleber eingesetzt. Hält hervorragend und lässt sich gut korrigieren. Wenn ich den Link zur Griffmontage noch finde werde ich ihn hier einstellen.
 
@Edelbims Hier ist der Link, nach dem ich vorgegangen bin:
Ich habe übrigens auch schon Wa Griffe mit Epoxy eingesetzt. Aber mir gefällt die Heißkleber Methode besser, sie ist mit weniger "Schmierkram" verbunden.
Der gleiche Youtuber hat auch ein Video zum entfernen des alten Griffes rausgebracht, aber da scheint es ja keinen Informationsbedarf zu geben.
 
PS: Lundberg hat noch geantwortet, dass der Griff tatsächlich mit Öl (Tru Oil) behandelt wurde.
Ich habe Tru Oil nie benutzt, aber so weit ich weiß soll die Oberfläche aushärten. Wenn sich das backig anfühlt ist es noch nicht hart. Dazu gibt es hier ein paar Beiträge. Sonne (UV) und Wärme bescleunigen das aushärten.
 
Hallo in die Runde!

Hier noch mal ein Update von mir. Ich hab' die Hufe nicht still halten können und mir doch noch mal was zum Vergleich bestellt. Zum einen finde ich beim Ahlström das gegenüber der Herstellerangabe doch merklich erhöhte Gewicht und dessen Ausbalancierung nicht so überzeugend, andererseits müsste ich mit dem Griff jetzt noch mal Geld und Handarbeit investieren – immer mit dem Risiko, dass ich am Ende dann doch nicht ganz zufrieden bin. Und bevor ich mich dann ärgere, habe ich mir gedacht, schaue ich mich besser noch mal um.

Nun habe ich beim nochmaligen Stöbern jedenfalls das Ryuzen Blazen Ryu Wa bei Dictum gesehen und wurde dann tatsächlich noch mal schwach, sodass ich nun deren Nakiri und Bunka hier habe.

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Kurz gesagt: Die Messer sind wirklich top! Nicht nur gefällt mir das Design sehr gut, auch das Handling ist wirklich sehr angenehm. 👍

Gegenüber dem Ahlström mit seinen 157 g wiegen sie nur 145 g (Nakiri) und 125 g (Bunka). Zudem sind sie nicht so extrem kopflastig abgestimmt, weshalb sie sich sowohl mit westlichem Griff als auch im Pinch angenehmer führen lassen. Die Griffe sind sehr ergonomisch geformt und fühlen sich auch wertiger an als das dick geölte Birkenholz vom Schweden.
Die Verarbeitung ist sauber. Keine scharfen Grate, alles schön poliert. Die Klinge ist bei beiden schön dünn geschliffen und gleitet mühelos durch Papier. Bisher serienmäßig die schärfsten von dem, was ich aktuell hier habe. Die Schnittleistung bei Gemüse ist bei beiden hervorragend. Das Ahlström könnte man durch einen etwas feineren Schliff aber sicherlich auf das gleiche Niveau bringen.
Ansonsten habe ich auch noch das S-Grind verglichen und muss sagen, dass ich bei größerem Gemüse mit hohem Flüssigkeitsgehalt kaum einen Unterschied bemerke. Kleine Sachen allerdings, wie z.B. Möhren, lassen sich beim Ahlström aufgrund des Luftpolsters leichter lösen bzw. stapeln sich nicht ganz so hoch. Im Übrigen finde ich es bemerkenswert, wie diese Messer die Möhren so sauber durchtrennen können. Der Schnitt ist wirklich spiegelglatt, die Oberfläche der geschnittenen Möhrenstücke fühlt sich an wie poliert - eben ein richtiger Laser! :D::

Ich bin soweit jedenfalls froh, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Die beiden Ryuzen gefällen mir bisher fast ausnahmslos besser als das Ahlström und sind dank SG2 denke ich auch technisch auf einem sehr guten Niveau. Jetzt muss ich mich nur noch zwischen dem Bunka und dem Nakiri entscheiden. Muss ich mir noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
Das Ahlström wird dann wohl zurück gehen.

Lasst es mich wissen, wenn ihr irgendwelche Fragen zu den Messern habt oder ich noch weitere Bilder machen soll.

Beste Grüße
Edelbims
 
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Ryusen sind sehr gute Messer. Schneiden gut, gleichzeitig relativ robust und sehr gute Verarbeitung.
Finds ja eigentlich ein bisschen dreist die Messer zu benutzen und dann wieder zurück zu schicken. Ist wie Klamotten tragen und dann umtauschen. Glück gehabt wenn keine Kratzer oder so entstanden sind. Gerade bei kleineren Machern problematisch. Die bleiben damit eventuell auf dem Versand sitzen.
 
Das Ahlström geht zurück, weil es mir der Anbieter nach der Feststellung der Unannehmlichkeiten aktiv angeboten hat. Da ich die Messer mit sehr großer Sorgfalt verwende und auch nur wenige Züge an weichen Sachen ohne harten Bottom Out mache, entsteht hier kein nennenswerter Verschleiß.
Davon ab sehe ich den Ausgleich auch darin, meine Erfahrungen mit der Community zu teilen und für Rückfragen bereit zustehen. Auf diesem Wege können andere User in ähnlicher Situation vielleicht was mitnehmen. Und am Ende kommem manche Sachen nun mal auch nicht ganz ohne physischen Kontakt aus. Gerade dann, wenn man lediglich von Informationen aus dem Netz ausgehen kann und selbst keine einschlägigen Vorerfahrungen hat. Daher finde ich solche Beiträge persönlich sehr wertvoll. Aber das muss am Ende wohl jeder für sich entscheiden.

Ich hoffe, das ist nachvollziehbar und erfordert keine Grundsatzdebatte.
 
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