Neues MM ist da

@ Floppi, sehr gute Statistik, ich drucke sie gerasde aus, sollte man aufbewahren.
Im übrigen, die Straftat mit dem Sturzhelm, der Geschädigte war ein Schützenkamerad von mir. Muß ich ihmsagen, daßer in einer Statistik sehr erkennbar auftaucht! *lol*
Wolfgang

@ Pitter, besser als Du könnte man es nicht formulieren, deshalb sag ich nichts mehr, Du sprichst mir aus der Seele!
Aber solche Messer wie Du sie magst kann man auch bauen, verkaufen sich eben halt nicht so gut, die Käufer sind halt so ältere Herren wie ich!
 
Ich habe das neue MM (noch) nicht gelesen, aber dass, was in diesem Thread zu lesen ist, enttäuscht mich sehr.
Geplante unsinnige Einschränkungen unseres Hobbies darzustellen, als wären Faust-, Fall-, Spring und Butterflymesser unwichtig für jeden von uns und dabei den Eindruck zu erwecken, man sei lediglich froh, dass es nicht noch schlimmer kam, ist absolut kontraproduktiv und kurzsichtig. Kurzsichtig darum, weil die Politiker sicherlich denken: "wenn man denen ohne Grund einen Teil ihres Hobbies wegnehmen kann, um die Öffentlichkeit mit fadenscheinigen Argumenten zu überzeugen, dass dies Kriminalität eindämmen würde, obwohl dies gar nicht der Fall ist und die Betroffenen sich nicht mal beschweren, können wir denen in ein paar Jahren noch ein paar Sachen verbieten...vielleicht Dolche? Das nützt der inneren Sicherheit zwar nichts, aber die Mehrheit der Bevölkerung denkt zumindest, dass es zur Verbrechensverhinderung beiträgt."
Ich muss mir jetzt wirklich nochmal genau überlegen, ob ich mir nun tatsächlich (wie ich es vor hatte) ein Abo des MM zulege.
 
Das das Editorial im neuen MM verunglückt ist, da es das Falsche Signal ausgibt, da stimme ich voll und ganz den Vorrednern zu. In dem Punkt hätte ich von der MM-Redaktion schon mehr Weitsicht erwartet :(

Aber davon mal abgesehen gefällt mir das neue MM wieder ganz gut und ich sehe auch keinen Grund mein ABO wegen dem - zugegebenermaßen ärgerlichen - Ausrutscher zu kündigen.

Ciao Geist
 
was mir ein bisschen kopfzerbrechen bereitet hat, ist das die aussagen des herrn wieland bzgl. balisongs/faustdolche sich ziemlich genau mit einem brief von böker an einen forumskameraden decken...

sinnbildlich: was wir nicht herstellen/verkaufen kann ruhig verboten werden, interessiert uns nicht!

diese aussage ist an sich, wie bereits schon mehrfach gesagt, bedenklich, gibt mir aber auch zunehmend das gefühl, das messermagazin als eine art böker-hauspostille zu sehen. vielleicht übertreibe ich ja, wie immer, ein wenig, aber lest euch das neue MM mal mit diesem hintergedanken im kopf durch...

...ach wie gut, daß es die firma böker gibt... ganz abgesehen, von den testergebnissen der "haus"-messer in anderen ausgaben.
 
Hi Jens,

da kann sicher was dran sein, ich denk immer noch mit Schaudern an den Superplatz vom Speedlock u.ä.
 
Last edited:
Original geschrieben von ModifiedTanto
diese aussage ist an sich, wie bereits schon mehrfach gesagt, bedenklich, gibt mir aber auch zunehmend das gefühl, das messermagazin als eine art böker-hauspostille zu sehen. vielleicht übertreibe ich ja, wie immer, ein wenig, aber lest euch das neue MM mal mit diesem hintergedanken im kopf durch...

Naaaaaajaaa, man kanns auch uebertreiben. Ich les das MM wie alle anderen Fachzeitschriften. Und da weiss ich halt, wies läuft. Wenn Du so ein Blatt fuer eine so kleine Leserschaft rausbringst, musst Du Dir schon genau überlegen, wem Du auf den Fuss trittst. Schliesslich musst Du Deine Seiten füllen, brauchst Anzeigen, brauchst Hintergrundinfos, brauchst Kontakte usw. Und das läuft in D halt mal ueber die Solinger Schlafmützen Riege. Dazu kommt noch, dass halt solche Schrammelmesser ein Vielfaches an Umsatz ausmachen, als das, was wir uns hier kaufen.

Das praegt halt den Tenor einer Zeitschrift und ist beim MM nicht schlimmer, als in anderen Fachblättern auch. Ja, ich kenne die ct, aber das ist halt was anderes.

Würde ich so ein Magazin machen, würde ich Solinger Produkte gegen US Produkte stellen, den ganzen Boeker, Herberz, Linder Jägerkaeppi Proloausstatter Mist mit --- bewerten, ein paar Artikel zum Thema "Denken von gestern und Produkte von gestern praegen den Markt von heute" schreiben, eine Auflage rausbringen und danach 10 Jahre meine Schulden abbezahlen :) Dann hätte ich hier zwar mehr Freunde, aber das bezahlt mir auch nedd die Broetchen beim Bäcker.

Gruesse
Pitter
 
pitter, kennst mich doch... ich hab zwar mal wieder etwas übertrieben, aber die kernaussage ist bestimmt nicht ganz falsch!
 
Original geschrieben von ModifiedTanto
pitter, kennst mich doch... ich hab zwar mal wieder etwas übertrieben, aber die kernaussage ist bestimmt nicht ganz falsch!

Ja, sicher nicht ganz falsch. aber 5% richtig ist auch noch falsch :)

Im Ernst. Ich bin da halt schon sehr fuer Fairness. Schau dir mal ein paar Ausgaben des MM an. Da sieht man deutlich, dass schon versucht wird, eine groessere Bandbreite zu zeigen. Man darf auch nicht vergessen, dass unser Geschmack nicht auf jeden zutrifft. Leute, die >100 EUR fuer ein Messer ausgeben sind sicher in der Minderzahl, da brauch ich mich ja nur mit den Betreibern der vier Messerlaeden am Ort zu unterhalten. Dass man in einer Stadt wie Nürnberg nur das Magnum Sortiment angeboten bekommt, spricht doch Bände. Das ist der Standard. Und da hebt sich das MM aber schon deutlich ab.

Was mir viel mehr fehlt, wäre eine generell kritische Sichtweise gegenueber der phlegmatischen deutschen Messerindustrie. Es kann doch nicht sein, dass in Solingen oder sonstwo nur Idioten arbeiten. Was also hindert die Industrie daran, Messer zu bauen, die den Amerikanern/Taiwanesen Paroli bieten koennen? Der Markt? Den kann man sich auch schaffen. Kloetzli schaffts ja auch.

Gruesse
Pitter
 
Also, nachdem ich das Ganze hier gelesen habe, ist mein Entschluß das MM noch zu abonnieren definitv vom Tisch. Und kaufen werde ich es auch nicht mehr.
Wenn die anderen Zeitschriften die ich regelmäßig
lese auch anfangen so´n M... zu schreiben würde ich die übrigens auch nicht mehr kaufen.

Wenn jemand eine solche Entscheidung als "das kleinere Übel" bezeichnet, so sehe ich das als seine persönliche Sichtweise und gestehe diese auch zu.
Allerdings bin ich der Meinung, daß viele "kleine Übel" einem rechtstreuen Bürger hier das Leben schon enorm "unbequem" machen können. Und von diesen Übeln haben wir hier schon gewaltig genug.

Wie hier schon mehrfach erwähnt:

- Scheibchenweise Enteignung und Entrechtung aller
legalen "Waffen"besitzer. Allumfassende Kontrolle durch die Behörden.
Und das alles unter dem Deckmäntelchen aktueller
Ereignisse in den USA und weltweit sowie unter
Zuhilfenahme (falsch) interpretierter Statistiken.

Jeder, der immer noch nicht das Forum Waffenrecht unterstützt, fleißig Stellungnahmen von Abgeordneten und sog. Entscheidungsträgern einfordert und denen danach mal ordentlich "den Marsch bläst" der wird sich demnächst noch wundern.

Eine ordentliche Rechtsschutzversicherung ist sowieso schon obligatorisch.

Bis dann,

Micha
 
Hallo Floppi,

die Statistik hats ja in sich.
Nur bezieht sie sich nicht auf die BRD, sondern nur auf Frankfurt.

Gibts so was auch für die gesamte BRD?
Und eine grundsätzliche Frage wäre wieviele Verbrechen werden insgesamt von Polizisten verübt?
(müssen also umbedingt alle eine Dienstwaffe haben?).

Mfg, Mike
 
Selbst wenn die Statistiken auf korrekteste und repräsentativste Weise ermittelt würden, helfen sie nicht, solang sie von den entscheidenden Leuten ignoriert werden !
Im Vergleich anderen Staaten, vorher - nachher, gibt es wohl kaum etwas zum Fehlinterpretieren, entweder sprechen die Zahlen für sich, oder man tut so, als gäbe es sie nicht.

Und das wird wohl gerade gemacht, wenn selbst die GdP sich darüber amüsiert, dass diese Änderung durchgeführt werden soll - wobei ich eher annehme, dass von deren Seite ein Mehraufwand an Arbeit bei gleichzeitigem Personalmangel befürchtet wird.
So können sich all Die freuen, die bisher auch schon nicht "Gesetzestreu" waren, weiter und noch unbehelligter ihren Aktivitäten nachgehen.

Aber dass das einzige "Fachblatt" in D sich anscheinend darauf beschränkt, lediglich den Gang der Dinge zu kommentieren, finde ich schon seltsam. Letztlich sind die Leser/Käufer Betroffene, für die dieses Magazin schon etwas mehr sein sollte, als nur "Marktübersicht", nämlich eine Art "Sprachrohr" für die Interessen der Leser, aber das funktioniert wohl nur, wenn ein grosser Interessenverband dahintersteht.

Dass Firmen sich das MM als inoffiziellen Katalog vereinnahmen, kann ich mir nicht vorstellen, halte ich auch für unwahrscheinlich, eben weil kein anderes Magazin auf dem Markt ist, mit dem man als "andere Möglichkeit" für Werbeflächen Druck machen kann, auch wenn der Eindruck ein Anderer ist.

Gruß Andreas/L
 
Last edited:
Nach den hier losgelassenen Aussagen des Herrn Wieland werde ich das "Messer Magazin" auf gar keinen Fall (wie eigentlich vorgehabt) abonnieren.
 
hier sollte mal nichts übertrieben werden. seid froh, dass es das mm auf dem dt. markt gibt. ich freue mich schon auf die nächste ausgabe!
 
Original geschrieben von filosofem
hier sollte mal nichts übertrieben werden. seid froh, dass es das mm auf dem dt. markt gibt. ich freue mich schon auf die nächste ausgabe!

Dito, keine Frage. Aber unverstaendlich bleibts fuer mich trotzdem.

gruesse
Pitter
 
Stellungnahme von HJWieland

Nachdem ich die Äußerungen von HJWieland gelesen habe, fehlen mir eigentlich die Worte.

Das ist ein Tritt in den Allerwertesten für jeden legalen Waffenbesitzer und ich frage mich ernsthaft wie jemand so naiv sein kann sich (auch noch öffentlich und publikumswirksam) zu solchen Äußerungen hinreißen zu lassen.
 
MM Editorial

Habs gekauft. Habs gelesen. Das war's dann. Wieder ein Stammkunde weniger.

Naja, zuerst werden die Springer und Balisongs verboten, dann die weiteren "politisch nicht korrekten" Messer, dann alles, was irgendwie spitz ist (wie z.B. in England) und dann, ja Herr Wieland, dann vielleicht auch die Zeitschriften, die darüber berichten. Wie sagten Sie noch? "Darauf können wir, wenn es sein muß, auch verzichten." Auf solche Editorials auch.

Achim
 
Mittlerweile, habe ich es mir auch (am Kiosk) durchgelesen. Meine Meinung bleibt: "Ein verheerendes Signal!" Die einzige dt.-sprachige Fachzeitschrift auf dem Gebiet bringt so ein Editorial.

Und so abwegig, wie sich das mancher jetzt denken mag, ist ein Verbot (wie von AchimW angesprochen) der Zeitschrift auch nicht. In England (und den besetzten :haemisch: Gebieten) dürfen --- meines Wissens nach --- Waffenzeitschriften keine Kurzwaffen auf dem Cover haben. D.h. einheimische haben das nicht und ausländische müssen einen Schutzumschlag bekommen. Wann der Handel ganz verboten wird, dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.
 
Last edited:
@SEAL_6:

Ich bin mal so frei: Micha, wir VISIERler werden in die Richtung "Bauernopfer sind nötig" sicher nicht argumentieren!

@alle:
Es gibt ÜBERHAUPT keinen Grund für Beschränkungen im Messerbereich!!!!

Schauen wir's uns doch mal genauer an:
Das Verbot der Wurfsterne. Sind ja angeblich so gefährlich. Ach ja? Was passiert, wenn ich damit auf etwas werfe? Ich erinnere mich an einen praktischen Versuch aus meiner Sturm- und Drangzeit, als Ziel diente der Kuhstall vom Nachbarbauern. Die erste ins Ziel eindringende Zacke wird sofort abgebremst, sobald die nächste oder die nächsten beiden Zacken aufsetzen. Der Stern wird nie die Wucht haben, die ein Stoß mit dem Dolch hätte.

Zum nächsten: Wie viele Straftaten mit derlei sind belegt und wieviele davon sind tatsächlich "wurfsterntypisch", wären also nicht mit anderem Gerät vorstellbar? Antwort: Limes gegen null! Fazit: Finstere Anlaßgesetzgebung, gesteuert & ausgelöst durch den behördlichen Konsum von zu viel Hongkong-Filmen, aber nicht gestüzt auf eine reale Gefahr. Was kommt als nächstes? Kreissägenblätter?

Einschränkungen im Bereich Springer/Fallmesser/Balisongs: Auch hier handelt es sich um Anlaßgesetzgebung; diesmal waren ausgerechnet die Amis die Vorreiter. Im Land der Freien und der Heimat der Tapferen galten in den 1950er Jahren billige, im Design historischen Klappmessern aus Chatellerault und Sheffield nachempfundene Springer mit dem Knopf-Auslöser des alten George Schrade als das böse Gerät. Auch hier resultierte das aus dem Konsum zu vieler Hollywood-Filme à la "The Wild One" mit Marlon Brando; die rebellische Lederjacken- und Jeans-Jugend führt naturalmente IMMER ein Springmesser, da muss sich ja das Establishement wehren ...

Hinzu kommt bei alldem ein weiteres Problem: Was passiert mit dem sicher in Millionenhöhe liegenden ALTBESTAND? Zahlen die Behörden dafür Ausgleich? (Ja natürlich - oder glaubt ihr etwa nicht an den Klapperstorch?) NEIN. Der ordnungsbewußte Bürger möge (obwohl keiner Schuld oder Missetat bewußt) seinen Altbestand abliefern, auf dass ihn Metallpressen zu Schrott verwandeln.

Außerdem: Wieviele unbescholtene Bürger würden durch eine solche Verschärfung unwisssentlich kriminalisiert, einfach, weil sie nicht ihren Feierabend mit der Lektüre absichtlich verquaster und unverständlicher Gesetzestexte verbringen & so die Neuregelungen einfach verpassen?

In breve: Solche Verbote verhindern in praxi KEINE Straftaten aus dem Affekt heraus. Merke: Wenn Messer für Offizialdelikte eingesetzt werden, sind es meist solche emotionsgebundenen Spontan-Vergehen, keine kühl geplanten Morde. Weswegen US-Detektives schon vor Jahrzehnten für drückend-schwüles Wetter den Begriff "Brotmesser-Wetter" geprägt haben - weil dann die Emotionen hochkochen und im schlimmsten Fall das benutzt wird, was grad zur Hand ist. Merke auch: Taten im Affekt haben etwas mit den Emotionen zu tun und nicht mit der Art der dabei benutzten Gegenstände. Merke als nächstes: Ein generelles Verbot nutzt prinzipiell nix, der Täter greift, was zur Hand ist. Ist es ein Backstein, nimmt er einen Backstein. Ersetze Backstein und füge ein: Aschenbecher, Brieföffner, Schere, Glasflasche, Bügeleisen, Besenstil, Stuhlbein, Hammer... Alles verbieten?

Hierzu ein Vergleich: Nehmen wir Adam und Eva und den Baum der Erkenntnis. Wie hätte ein Ministerialbeamter darauf reagiert? Er hätte den Baum der Erkenntnis einfach umgehauen!

Jugendliche und Messer. Es gibt fraglos einige Messerarten, die bei den Kids beliebter sind als bei Erwachsenen. Fragt sich warum. Springern und Balis haftet demnach der Touch des Verrucht-Rebellischen an; das ist etwas, das die Soziologen seit "West Side Story" "Denn sie wissen nicht, was sie tun" und "The Wild one" wissen. Ja, aber das sind doch Kinofilme und Musicals? Eben: Seit es das in den 50er Jahren erstmals aufgetretene Phänomen der Jugendkultur gibt, lassen sich die Nachwüchsigen von Leitbildern aus Hollywood etc. leiten. Und so wie in den 50er Jahren Pachuco-Frisuren, Amihosen, Lederblousons und Rock'n Roll in Mode kam, so gehörte dazu halt auch der Italo-Springer als Symbol des jugendlichen Rebellen. Mehr war es meistens nicht - eben ein Symbol.
Aber das schien gefährlich genug, um gleich Rundum-Verbote durchzusetzen; das erste war der US-Switchblade-Act von 1958 (kann auch 'n Jahr früher oder später gewesen sein).

Wie damit umgehen?
ad 1) Erstmal VERSTEHEN, WARUM der Sohnemann oder die Tochter glaubt, so etwas mit sich herumtragen zu müssen.
ad 2) Fallen Argumente wie "bei uns in der Penne notwendig", spitze man die Lehrer an: Dann stimmt tatsächlich etwas nicht. Aber das hat nichts damit zu tun, dass es diese Messerarten gibt, sondern eher damit, welche Zustände herrschen.
ad 3) Das Klima in Schulen IST seit gut anderthalb Jahrzehnten viel ruppiger als früher, weiß ich noch, als ich Schwererziehbare unterrichtet habe. Das Hauptproblem lag aber nicht in der Verfügbarkeit der Messer, sondern in den teilweise entsetzlich armen (und bei den Begüterten: kalten) Lebensverhältnisssen, unter denen diese armen Würstchen groß geworden sind. Eine Schule kann dies nicht ausglichen. Sie muss sich daher schützen, ggf. das Mitbringen von Messern verbieten und ggf. auch entsprechende Sanktionen (Dispens, Relegation) verhängen dürfen. Es würde ja auch fruchten, wenn dann die ansonsten ihren Kids gegenüber völlig nachsichtigen oder gar gleichgültigen parents nicht angerannt kämen und herumschrillen würden: "Das geht nicht! Ich zerr Sie vor Gericht ! Doch nicht mein Kind..." Anstatt mal dafür zu sorgen, dass "mein Kind" den Unterschied zwischen "richtig" und "falsch" kapiert und man sich selber fragt, was man hat schleifen lassen.

Merke: All dies beginnt im Elternhaus, all dies berührt zuallererst soziale Probleme und keine gegenständlichen.
All dies rechtfertigt NICHT, irgendetwas generell zu verbieten. Es nutzt auch nichts. Es würde die Dinge für Jugendliche nur noch begehrenswerter machen (Motto: "Der/die traut sich was").

GANZ WICHTIG: Der umgekehrte Schluss lautet so, dass man einem gefestigten Jugendlichen getrost ein Messer mitgeben kann, ohne dass er damit Fisimatenten macht.

Völlig aberwitzig wird aber ein Gesetzesvorhaben, wenn es in einer Demokratie von "Privilegien" redet. Frage: Wer ist denn für deren Zuteilung erforderlich? Der Gesetzgeber? Der vertritt das Volk, auch in einer repräsentativen Demokratie. Und waren Privilegien nicht immer etwas, das von besonderen Vorleistungen gegenüber einem Herrscher abhängig waren?

VERBOTE dieser Art gleichen dem Bekämpfen von Symptomen, nicht aber dem Kurieren der Krankheitsursache!

Daher gibt es folgende Ablaufkette:
Gegenstand A gerät als angeblich böse ins Behördenvisier.
Es folgt ein Verbot.
Die Betroffenen ignorieren das Verbot oder greifen zu Gegenstand B.
Der gerät als angeblich böse ins Behördenvisier.
Es folgt ein Verbot.
Die Betroffenen ignorieren das Verbot oder greifen zu Gegenstand C ...
Und so weiter, und so weiter.

Noch mal: Das ist ANLASSGESETZGEBUNG, die ihre Begründung nicht aus logischen und stichhaltig überprüfbaren Ursachen herleiten kann. Man erkennt das ganz einfach daran, dass nach einem Verbot die Missetaten nicht abnehmen, sondern sich nur die Wahl der dabei genutzten Mittel ändert.

Daher der logische Schluß: Vorschriften machen nur als letztes Mittel Sinn, wenn sie nachweislich etwas bewirken werden. Hier sei als positives Beispiel etwa die PKW-Gurtpflicht genannt, die allem Anschein nach tatsächlich die harten Unfallschäden mindern konnte (auch wenn sie andere Verletzungsarten nach sich zieht -- doch das Fass mach' ich jetzt nicht auf.) Nutzt eine Vorschrift nix, gehört sie abgeschafft. Das gleiche gilt für Verbote und Restriktionen, die nicht das Kernproblem berühren, sondern nur zu Symptomveränderungen führen.

Daher hier das Dictum Recktenwaldis: Wenn ein Verbot von vornherein nutzlos erscheint, wenn es nur aus populistischen und ideologiegeprägten Motiven erfolgt, dann ist das BETRUG AM WÄHLER.

Deswegen bin ich gegen jedwede Einschränkung im Messerbereich. Bauernopfer ziehen m.E. nur weitere Bauernopfer nach sich, vor allem solche, die man von vornherein bereit ist zu erbringen.
Ich akzeptiere lediglich, dass Minderjährige EINIGEN Trage-Restriktionen unterworfen sein müssen.

Zum Tragen/Führen: Es gibt halbwegs klare Regelungen zum Führen von Messern; die Schweizer z.B. haben das mit ihrer neuen, verbesserten Regelung halbwegs gut hingekriegt, indem man darauf schaut, in welcher Situation der Messerfan mit seinem Lieblingsschnippler angetroffen wurde. In Wald und Flur, beim Camping und Kajacken ist ein Messer am Mann demnach legitim, im Stadion, in der Disco oder in der Oper eher weniger. Sicher gibt es auch Grenzfälle ...

So genug des Epos'.
Und danke für Eure Geduld.

Matthias Recktenwald
 
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