Neues Schmiedewalzen-Konzept

Bernhard1984

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Um meinen zukünftigen Maschinenpark aufzustocken, habe ich eine einfache Schmiedewalze entworfen.

Der Trick bei der Walze ist, dass es keine Abstandsverstellung zwischen den einzelnen Walzen gibt, sondern durch Stufen unterschiedliche Dicken gewalzt werden können.

Die Antriebswalze befindet sich in der Mitte, sodass unten und oben gewalzt werden kann. Ein Motor ist noch nicht vorgesehen - Erst mal von Hand drehen. Wählt man längere Walzen, dann könnten auch mehr Stufen eingebaut werden.

Die Dicken-Sprünge betrügen 1,5mm - oder wie weit kann man auf einmal herunterwalzen.

Hier der Entwurf:



Die Lagerrung: Entweder Nadellager oder Stahl/Stahl geschmiert

Was haltet ihr von der Idee? Bitte auch um Verbesserungsvorschläge!
 
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..... habe ich eine einfache Schmiedewalze entworfen......Die Lagerung: Entweder Nadellager oder Stahl/Stahl geschmiert......Bitte auch um Verbesserungsvorschläge!
Interessante Idee. Ich kann nicht sicher beurteilen, ob sie umsetzbar ist, aber ich vermute, dass das möglich wäre. Die Rollen müssten aber wohl alle einen Antrieb über Zahnräder haben und den gewalzten Stahl auf beiden Seiten (oben und unten) transportieren. Es könnte allerdings sein, dass drei angetriebene Wellen einen recht hohen mechanischen Widerstand erzeugen, der mit Handkraft nur mühsam überwunden werden kann. Auch deshalb würde ich unbedingt belastbare Wälzlager (keine Gleitlager) vorsehen.

Bei drei Walzen läuft der glühende Stahl oben und unten bei gleicher Drehrichtung der Kurbel in unterschiedliche Richtungen.

Gruß

sanjuro
 
Walze W1 - Ganz oben
Walze W2 - Antriebswalze (in der mitte)
Walze W3 - Ganz unten

Ich glaube du hast da was falsch verstanden.

Der glühende Stahl wird zuerst zwischen W1 und W2 hin und her bewegt. Erst wenn diese beiden Station durchlaufen sind, wird das Stahlband zwischen W2 und W3 einegführt.

Die Drehrichtungsänderung wird per Hand übernommen.

Vielleicht habe ich jetzt was flasch verstanden, aber meinst du, dass beide Walzen die gerade im Eingriff sind, angetrieben werden müssen?

Habe alle Walzen-Themen durchgeschaut, und da wurde immer nur eine Walze angetrieben.
 
Walze W1 - Ganz oben
Walze W2 - Antriebswalze (in der Mitte)
Walze W3 - Ganz unten

Ich glaube, du hast da was falsch verstanden.

Der glühende Stahl wird zuerst zwischen W1 und W2 hin und her bewegt. Erst wenn diese beiden Stationen durchlaufen sind, wird das Stahlband zwischen W2 und W3 eingeführt.

Die Drehrichtungsänderung wird per Hand übernommen.

Vielleicht habe ich jetzt was falsch verstanden, aber meinst du, dass beide Walzen, die gerade im Eingriff sind, angetrieben werden müssen?....
Deine Zeichnung konnte ich gut interpretieren; daran liegt es nicht.

Ich kenne die gut funktionierende Walze von Ulrich Gerfin und habe mit ihr gearbeitet. Die Wellen stehen über Zahnräder miteinander in Verbindung. Natürlich ist nur eine Welle direkt angetrieben, aber durch die Zahnräder letztlich beide Walzenkörper. Anders wird es kaum gehen, weil sich der warme Stahl sonst beim Durchlauf stark zur frei laufenden Walze hin wölben würde, vermute ich. Das wird auch bei einem superleicht laufenden Kugellager nicht anders sein.

Das gleiche Verfahren wendet man bei einer Salbenmaschine in der Apotheke an, einem sog. Drei-Walzen-Stuhl. Da gibt es dann drei angetriebene Walzenkörper aus Porzellan.

Gruß

sanjuro
 
Ja Ok, habs verstanden.

Aber das Material kann sich ja nur verbiegen wenn es einen Geschwindigkeitsunterscheid zwischen der angetriebenen Walze und der nicht angetriebenen gibt und somit auf einer Seite mehr Material verdrängt werden würde.

Dass sich die nicht angetriebende Walze langsamer dreht, ist denke ich eher unwahrscheinlich.
 
Erlaube mir auch mal ein Wort,

Ich bin fast sicher dass wie von Sanjuro bemerkt, es mit Passiven Walzen nichts wird, die Antriebswalze wirst du gedreht bekommen, Werkstück und Ober resp Unterwalze bleiben stehen.
Du wirst die Teilkreisdurchmesser der Zahnräder so wählen müssen dass sie bei gleichem Modul in deinem starren Rahmen gegeneinanderlaufen,und alle Walzen mitantreiben.

Wie du richtig bescheibst kannst du die Walzrichtung ja per Hand frei wählen.

Desweiteren, sind Nadel und Wälzlager wohl das Optimum um per Hand eine Kraft zu Übertragen, da sie für hohe Drücke bei niedriger Geschwindigkeit gedacht sind.

Besser noch wären gut geschmierte Bronze lager (Buchsen).

Bin gespannt auf das Resultat.
Machs auf alle Fälle, wenn du Probleme mit der Beschaffung von Zahnräder, oder den Broncebuchsen hast lass es mich wissen.

unsel
 
Ich habe gerade ein Problem entdeckt:

Durch die unterschiedlichen Walzenduchmesser hätte man ja unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten.

D.h beim Walzen würde sich eine Rolle immer schneller drehen als die andere, was man ja gerade durch die Zahnräder verhindern möchte.

Würde man 3 identische Walzen benutzen und die Achsabstände verändern, bräucht man ein Zahnrad mit Profilverschiebung (Durchmesser (Achsabstand) variiert bei gleichbleibender Zähnezahl)


Wie gesagt, bei folgenden Themen wird auch nur eine Walze angtrieben und es funktioniert.

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=44959&highlight=walzen

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=27465&highlight=walzen

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=29447&highlight=walzen
 
Hallo Bernhard1984,

ich habe eine Zeit lang mit einer Walzenvorrichtung gearbeitet, bei der nur eine Walze angetrieben war.
Der genannte Efekt ist bei mir nicht aufgetreten.

Die Vorrichtung hatte zwei Walzen mit einem Durchmesser von 55mm.
Gelagert wurden diese über Stehlager (Gehäusekugellager).
Die Rollen sind stufenlos im Abstand einstellbar gewesen.
Die Walze habe ich über einen Knebel (Kurbel) angetieben.

Der Antrieb per Hand finde ich nicht so wirklich gut.
Unterbricht man das Kurbeln wird das Material sehr stark abgekühlt, da die Walzen im innigen Kontakt mit dem Schmiedestück stehen.

Um so dünner der Querschnitt umso stärker müßte man walzen um den Wärmeverlust durch die Walzen auszugleichen (Wärme durch Verformung erzeugen).


Gruß

Detlef
 
Das hört sich ja berühigend an!

Wäre es besser einen größeren (z.B 80mm) Durchmesser zu nehmen? Die "Einzugsstrecke" würde sich dann vergrößern und eher dafür sorgen, dass sich die Walzen mitdrehen.

Material bekomm ich in allen Größen und Längen.

Und wie breit soll ich einen Walzenabschnittmachen - 60mm?

Bei 200mm breiten Walzen könnte ich sogar 6 verschiedene Walzendurchmesser einbringen.

Dann könnte ich bei 1,5mm Zustellung 9mm runterwalzen.

So hab ichs mir jetzt vorgestellt:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du den Durchmesser grösser wählen könntest, hätte dies Eindeutig den Vorteil dass mehr der Walzenmantelfläche im Eingriff ist, und die Kraftübertragung gesichert wäre , auch bei passiv mitlaufender Gegenwalze.

Dies hätte ausserdem den Vorteil dass die Gegenwalze verschiedene Durchmesser haben könnte.

Gruss unsel
 
Was würde es bringen die Walzen W1 und W3 ebenfalls mit diesen Stufen zu versehen?

Ich könnte trotzdem nur 6 verschiedene Dicken walzen.
 
Tja dann musst du dich wohl doch noch mit Moby in verbindung setzen, der ist einen Schritt weiter.:super:

Obwohl es sicher per Hand betrieb funktioniert, wie bereits in einem anderen Tread beschrieben.

unsel
 
Hm also ich finde die von Bärtram schon ziemlich genial, die von Moby ist natürlich Oberliga.

Was gäbe es an der von Bärtram zu verbessern , gut massiver geht immer aber sonst fällt mir nix ein.
Mal ein paar Bilder die ich mir so über die Jahre hier aus Threads zusammengesucht habe.
Die scheinen ja relativ problemlos ihren Job zu machen.
Gesehen hab ich die Maschinen aber leider noch nie bei der arbeit, mich würde wirklich mal interessieren welche Umformleistung erreichbar ist im Betrieb.

Tschau Torsten

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Um an so einen Getriebmotor zu kommen, muss man entweder viel Glück haben oder viel Geld hinlegen.

Meine Walze soll quasi nix kosten. Fürs Rundmaterial zahl ich max. 15€, die Seitenteile werden auch so viel kosten und bei den Lagern muss ich mir was einfallen lassen.
 
Lager sind immer relativ teuer. Wenn du Zugriff auf eine gute Schlosserei hast würde ich sagen, dass Löcher Bohren und Bronzebuchsen sogar noch besser sind, vorausgesetzt, die Bedienung von Bohrwerk und Drehbank sind dir geläufig.

Jedenfalls besteht diesbezüglich die Möglichkeit , auf guten Schrottplätzen Bronze zu finden, für wenig Geld.

Wenn du wie erwähnt Stahl auf Stahl lagern möchtest, solltest du Reibahlen benutzen, und die Schmiernippel nicht vergessen.

Damit dir das ganze seitlich nicht davonläuft gäbs da noch die historische, aber durchaus mögliche Art und Weise Filzscheiben am Lager zu halten.

unsel
 
Lager sind immer relativ teuer. Wenn du Zugriff auf eine gute Schlosserei hast würde ich sagen, dass Löcher Bohren und Bronzebuchsen sogar noch besser sind, vorausgesetzt, die Bedienung von Bohrwerk und Drehbank sind dir geläufig.

Jedenfalls besteht diesbezüglich die Möglichkeit , auf guten Schrottplätzen Bronze zu finden, für wenig Geld....

Moin,

wie wäre es mit Messing-Buchsen für LKWs:

Beitrag #32, aber ich denke der gesamte thread ist lesenswert:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=29753&highlight=messing

Gruß
Olli
 
Als ich 19 war hab ich mich etwas über ein Jahr in einer LKW Werkstatt rumgeplackert, und öfters diese Achsschenkelbuchsen gewechselt, ich muss dir ehrlich sagen ich wusste nicht dass es Messing ist.

Aber ich kann dir sagen, wenn die gebraucht sind, sind sie zu nichts mehr zu gebrauchen, da sie in die Achsschenkel hineingepresst sind, und wenn sie rausgezogen sind , nicht nur innen ausgeschlagen sind sondern auch aussenrum voller Riefen sind.
Abgesehen davon, ist mir Bronzeguss sympatischer, weil es porositäten hat und Schmierstoff aufnimmt welcher bei Druckspitzen, und Schmierstoffmangel trotzdem nicht frisst.

Gruss unsel
 
@ Hallo unsel

Da hast Du mich falsch verstanden, ich meinte schon "neue" Buchsen. Nach 15 Jahren in dem Job ist mir schon klar, dass man die Buchsen nicht heil herausbekommt;).

Die Buchsen werden schon aus einer Art Bronze-Legierung sein, da gebe ich Dir völlig recht.

Es wäre halt eine günstige Möglichkeit an genormte, günstige Buchsen (+Reibahlen) ranzukommen und da es in dem verlinkten thread um die gleichen Probleme geht, hat sich das angeboten, es hier zu erwähnen:).

Gruß
Olli
 
Hm

also ungefähr 20.- für ein komplettes 50mm Stehlager find ich jetzt nicht unbedingt so teuer.und ausser 2drehteilen also die Walzen selbst doch kein so großes Ding oder??
Wenn ich mir so den Wagenheber ansehe kann da ja nicht Viel Kraft zusammenkommen oder?

Wieviel druck braucht eigentlich so ne Walze damit sie umformen kann und was müssen die Lager wirklich aushalten??

Tschau Torsten
 
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