Neues Schmiedewalzen-Konzept

Hallo,
Ein kleines Detail noch, mit geriebenen Buchsen, und geschliffenen Wellen bist du auf dem richtigen Weg.
Um die Sache richtig gut zu machen solltest du eine Wendelnut in die Buchse fräsen, oder meisseln, mit einer Bohrung raus , zu einer Stauferbuchse, Schmiernippel oä.


Gruss unsel
 
1) So wie es auf der Skizze dargestellt ist, gehts nicht!
2) Bei drei Gleichen Walzen wäre es möglich oder du sprichst von einem anderen Walzenkonzept ohne Walzenabstufung.

1) Das ist klar.
2) Hast Du meinen Vorschlag eigentlich gelesen?
Da habe ich doch klar von drei gleichen, abgestuften Walzen geschrieben.
 
Habe wohl bei deinem Text den Überblick verloren.

Angenommen: Die Abstände zwischen W1 - W2 und W2 - W3 sind unterschiedlich.

Zahnräder könnte man nur dann verwenden, wenn sich nicht alle 3 auf einer Seite wären.

Zwei Zahnräder auf einer Seite wären hier möglich, weil durch die unterschiedlichen Walzenabstände unterschiedliche Zahnräder benötigt werden würden.

Zahnräder sind in den speziell benötigten Maßen sich schwer zu bekommen und dementsprechend teuer.
 
Angenommen: Die Abstände zwischen W1 - W2 und W2 - W3 sind unterschiedlich.

Zahnräder könnte man nur dann verwenden, wenn sich nicht alle 3 auf einer Seite wären.

Zwei Zahnräder auf einer Seite wären hier möglich, weil durch die unterschiedlichen Walzenabstände unterschiedliche Zahnräder benötigt werden würden.

Zahnräder sind in den speziell benötigten Maßen sich schwer zu bekommen und dementsprechend teuer.

Da hast Du schon recht - und man sieht daran, wie komplex diese "einfache" Konstruktion ist.

Gleiche Walzen erfordern gleiche Drehzahlen erfordern gleiche Zahnräder. Genauer gleiche Zahnradpaarungen.

Das Problem ist, dass die Lagerabstände variieren, also kann man tatsächlich nicht drei gleiche Zahnräder auf einer Seite vorsehen.
Sondern zwei für W1/W2 auf der einen und zwei für W1/W3 auf der anderen Seite.

Aber auch dann ist das Problem der unterschiedlichen Lagerabstände nicht gelöst.

Man kann wohl bei den Teilkreisen der Zahnräder bzw. der Zahneingriffe korrigierend eingreifen um vorgegebene Lagerabstände einhalten zu können, aber das macht die Zahnräder weder einfacher noch billiger.

Und so habe ich im Augenblick keine Lösung, die alle Vorgaben ideal löst.

Man könnte natürlich die drei Walzen mit unterschiedlichem Durchmesser ausführen:
W1 48/50, W2 50/52, W3 58/60

Bei einem Lagerabstand von je 60 (um drei Zahnräder mit Teilkreis 60 verwenden zu können (in der Annahme, dass das Normteile sind) ergeben sich bei W1/W2 Lücken mit 60 – 24 – 25 = 11 und 60 – 25 – 26 = 9 und bei W1/W3 60 – 24 – 29 = 7 und 60 – 25 – 30 = 5.

So weit so gut.
Allerdings gibt’s dann Unterschiede in den Umfangsgeschwindigkeiten bei W1/W2 von ca. 4% (was vielleicht noch hinnehmbar ist) und bei W1/W3 von 20% (was wohl eher nicht hinnehmbar ist).


Also muss man doch auf die alte Lösung zurück:
Falls man jedoch nur für W1/W2 den Lagerabstand bzw. die beiden Teilkreise auf 60 belässt, für W1/W3 jedoch den Lagerabstand bzw. die beiden Teilkreise auf 55 ändert (in der Hoffnung, dass das auch Normteile sind) ergeben sich bei W1/W3 Lücken mit 55 – 24 – 24 = 7 und 55 – 25 – 25 = 5.


Der Knackpunkt sind also die Zahnräder:
Du musst herausfinden, welche Teilkreise als Normteile lieferbar sind und dann mit den Walzendurchmessern spielen, bis Dir die Lücken bzw. deren Abstufungen gefallen.


Die Alternative dazu besteht natürlich immer noch darin, nur W1 anzutreiben
Nachteile: Walztechnisch schlechter
Vorteil: Keine Zahnräder nötig, freie Wahl der Lagerabstände bzw. Walzendurchmesser

Der Pragmatiker würde also wohl eher mit der Alternative anfangen, weil sie einfacher ist.


Aber nochmal der Warnhinweis:
Der eigentliche Knackpunkt ist der Reibungskoeffizient!

Hans
 
Mir drängen sich bei dem Thema spontan zwei Fragen auf:

1) Braucht man eine stufenlose Dickeneinstellung überhaupt?

2) Warum ist mir dieses Prinzip nicht eingefallen, wo es doch in Walzwerken sehr üblich ist...

Meine Walze hat ja 150mm breite Walzen mit 99mm Durchmesser. Leider ist die Rahmenkonstruktion für meinen Geschmack zu weich.

Daher plane ich, eine dritte Walze zu drehen mit 99/93/87mm und eine der vorhandenen ebenso abzusetzen. Stehlager hab ich noch irgendwo.

Die Spalte werde ich dann auf 5-8-11-14-17-20mm justieren. Von 5mm ausgehend kann ich dann doppelt falten und erhalte 20mm + x.

Der große Walzendurchmesser lässt starke Verformungen zu, das hat sich bereits erwiesen.

Das Werkstück wird per Zange von vorne zugeführt und fällt hinten auf eine Rutsche. Diese führt es im Bogen wieder nach vorn.

Leider habe ich gerade keinen Zugang zu einer Drehmaschine. Wird also noch etwas dauern...

MfG
newtoolsmith
 
Freut mich, dass ich mit meiner Idee helfen konnte!

Zeig doch mal Bilder, deiner derzeitigen Walze.

Ist es wirklich möglich gleich 3mm runter zu walzen?
 
Die Anordnung ist so genau richtig. Hast du das zufällig so gemacht, dass beim walzen im engeren Spalt die betreffenden Stahlager auf Druck belastet werden, oder bewusst darüber nachgedacht?

Bilder habe ich derzeit keine und könnte sie auch nicht einstellen. Ich kann aber mal welche machen.

Irgendwo im Forum hatten wir die Kraftverhältnisse mal ausführlich nachgerechnet. Müsste man mal nach suchen...

Ansonsten gilt tan(alpha) </= Reibungskoeffizient als Kriterium für die maximale Umformung pro Schritt. Die Frage also, ob die Walzen durchdrehen oder richtig transportieren. Da machen sich dicke Walzen richtig bezahlt und 99mm sind dann um ein vielfaches Besser als 50mm.
 
....Irgendwo im Forum hatten wir die Kraftverhältnisse mal ausführlich nachgerechnet. Müsste man mal nach suchen....

@ newtoolsmith

brauchst nicht zu suchen, der link zu dem Thema, das Du wahrscheinlich meinst, steht in Beitrag #17 :staun:

(Es ist Alles da, es muss nur gelesen werden;))

Gruß
Olli
 
Naturlich ist die Anordnung der Lager Absicht gewesen, ich lerne den Müll ja schon drei Jahre.

Lager sind bestellt und bezahlt - Nur das Bauen dauert noch ne Weile, bis ich meine Diplomarbeit fertig gestellt habe.
 
Die Walzen werden entweder aus:

42CrMo4; 1.7131 (EC80) oder St52 hergestellt

Was die Dreherei eben gerade da hat.

Der Durchmesser liegt jetzt bei 100mm. Die Lager haben eine Bohrung für eine 40mm Welle (7,20€ pro Stück). Hätte ich größere Lager genommen, müssten die Walzen wieder größer gewählt werden, da sich die Lager sonst berührt hätten.
 
Um das Problem der verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten zu umgehen, könnte man alle drei Walzen gleich gestalten, mit Absätzen von zb. 1,5 mm.

Dann hättest du z.B. in einer Ebene die Fertigmaße 3 -6 -9,
in der anderen z.B. 11-14-17. Oder wie auch immer.

Dann wäre auch die Kopplung über Zahnräder kein Problem.
 
Habe an 15-20mm gedacht.

Der Deckel und Boden wird in Nuten in den Seitenteilen eingeschoben und mit 4 Schrauben je Seite gesichert.

 
Zuletzt bearbeitet:
Das Walzenkonzept von Klausevert scheint mir Optimal, allerdings glaube ich dass du , ober und Unterwalze samt Lager und deren Platte aus den Nuten drückst, ausser du wählst stärkeres Material und behälst mehr material hinter den Platten stehen.

unsel
 
Beim Walzen gibt es nur Kräfte in radialer und nicht in axialer richtung.

Damit das Ober- und Unterteil aus den Nuten gedrückt werden kann, müsst entweder eine axiale Kraft vorhanden sein oder das Ober- und Unterteil müsste sich durchbiegen.

Dies kann nicht passieren, da es auf Scherung beanspruht wird. Angenommen es würde sich durchbiegen, was definitiv unmöglich ist, würden die Schrauben verhindern, dass die Teile rausrutschen.


Spaßhalber habe ich mal das derzeitige Volumen und somit auch das Gewicht ausgerechnet.

Das Gehäuse wiegt 31kg, die Walzen 37kg und die 6 Lager 12kg
Insgesamt 90kg ganz schön ordentlich.
 
... oder das Ober- und Unterteil müsste sich durchbiegen.
Dies kann nicht passieren...
Angenommen es würde sich durchbiegen, was definitiv unmöglich ist, würden die Schrauben verhindern, dass die Teile rausrutschen.

Ich meine zwar zu wissen was Du meinst, aber so wie Du schreibst ist es auf jeden Fall falsch:
Da es kein starres, sondern nur elastisches Material gibt werden sich die Platten unter Krafteinwirkung auf jeden Fall durchbiegen.
Fragt sich nur wie stark und ob das kritisch ist.
Und die Schrauben verhindern das schon gar nicht (beim entsprechenden Kräftedreieck müssten deren (waagerechte) Kräfte gegen unendlich gehen um senkrechte Kräfte aufzufangen)
Gegen (zu starke) Biegung hilft nur entsprechendes Widerstandsmoment der Teile.
 
Angenommen es würde sich durchbiegen, was definitiv unmöglich ist,
Wenn du mal gesehen hättest wie sich ein 180mm Dopperl T Träger auf gut einen Meter Länge um 3 cm durchbiegt wärst du mit solchen Aussagen vorsichtiger.
 
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