Was begriffliches
Chalcedon (Feuerstein, Flint) und Obsidian sind zwei an sich sehr unterschiedliche Dinge, sowohl physikalisch als auch chemisch:
Chalcedon (ein recht unterschiedlich gebrauchter Begriff) ist kryptokristalliner Quarz (SiO2). Wie das Wort sagt, ist Ch. kristallin, d.h. die SiO2-Tetraeder befinden sich in einer gewissen räumlichen Ordnung zueinander, jedoch nur über extrem geringe räumliche Distanzen (im Gegensatz zum z.B. Bergkristall bzw. jedem größeren Kristall, wo die räumliche Ordnung der Atome/Moleküle in größerer Dimesion vorliegt). Achate sind farblich gebänderte Chalcedone. Im Schmuckbereich gibt es noch eine große Zahl andere Namen, Kunstnamen und Bezeichnungen. Feuerstein ist ein Chalcedon und entsteht meist aus der Abscheidung und Sammelkristallisation von vorher gelöstem Skelettopal (amorphes, wasserhaltiges SiO2) von Mikroorganismen. In diesem Vorgang haben die Flintknollen der norddeutschen Kreide ihre Ursache.
Obsidian hingegen ist ein natürliches, vulkanisches Glas. Er entsteht aus einer Schmelze, die sich hauptsächlich aus Kalifeldspat und Quarz aufbaut (= rhyolitische Schmelze, entspr. chemisch einer granitischen Schmelze) und die schnell abgekühlt wird. Dadurch fehlt die notwendige Zeit auszukristallisieren, die Moleküle verbleiben im ungeordneten Zustand und es entsteht ein Glas. Die Schwarzfärbung rührt meist von winzigen Einlagerungen an Magnetit her.
Im Gegensatz zu kristalliner Substanz besitzt Glas keine interne Struktur und hat daher keine bevorzugten Spaltrichtungen. Chalcedon spaltet zwar auch nicht sichtbar in bevorzugte Richtungen, jedoch besitzen die einzelnen Mikrokristalle schwach ausgeprägte Spaltbarkeiten, die in "stumpferen" Splittern resultieren.
Entsprechend sind die Unterschiede in den Klingeneigenschaften nachvollziehbar.
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