One Knife, one Love🫶🏻

Na, dann beginne ich mal den Reigen.
Nachdem mein Vater viel zu früh verstorben ist, fand meine Mutter später einen neuen Lebensgefährten. Jürgen wurde ein väterlicher Freund für mich.
Im zweiten Weltkrieg war er Stabsarzt und war beim Endkampf um Berlin an den Seelower Höhen eingesetzt. Dort geriet er in russische Gefangenschaft und war viele Jahre im Arbeitslager in Sibirien.
Dort versorgte er deutsche und russische Soldaten mit „Nichts“ . Aus einem alten Sägeblatt mit Holzresten entstand ein Skalpell, das er aus der Gefangenschaft mitbrachte.
Ich habe das Messer nach Jürgens Tod geerbt und halte es in Ehren, es liegt auf meinem Schreibtisch.
Früher waren die Schalen mit ganz weichem
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Bleidraht fixiert, der sich aber „aufgelöst“ hat. Ich habe jetzt eine wirkliche „Wurschtwicklung“ gemacht. Es ist Wurstschnur aus der ehemaligen Fleischerei meines Schwiegervaters.
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Interessante Idee!
Ich habe hier ja schon mehrere "gute alte Kameraden" vorgestellt, wie z.B. mein erstes vom Taschengeld gekauftes Puukko, 1965 für 9,80 DM. Habe ich immer noch - Nevergiveaway.
Dieses hier hat aber eine noch speziellere Geschichte:
Während des Studiums habe ich mal bei einer "Wir-säubern-den-Wald-von Müll"-Aktion mitgemacht. Ganz in der Nähe eines Gebäudes, genauer gesagt etwa 5 m vom Fenster der ebenerdigen Großküche weg, fand ich unterm Laub ein rostiges Küchenmesser. Die Klinge war im ersten Drittel abgebrochen.
Das habe ich natürlich behalten, denn es sah noch brauchbar aus. Ich stellte mir als Geschichte dazu vor, dass der Koch es, weil es beim Hacken eines tiefgefrorenen Huhns abgebrochen war, wütend aus dem Fenster geschmissen hatte...
Dann habe ich das Messer genommen, den Rost soweit möglich abgebürstet, die Holzgriffschalen geschmirgelt und eingeölt, wieder eine Spitze angeschliffen und aus einem Lederabfall schnell eine Scheide gebastelt. Den eigentlich eher viereckigen Griff habe ich mit Feile und Schleifpapier gerundet und ergonomischer gestaltet.

Danach hat mich dieses Messer über Jahrzehnte auf Wanderungen und Zeltlager begleitet, es leistete Küchendienst, wurde zum Messerwerfen benutzt (ohne je abzubrechen) und vieles mehr. Die Rillen im Griff habe ich irgendwann mal reingefeilt, zum Üben.
Jetzt liegt es meistens in der Werkstatt rum, sozusagen auf dem Altenteil.
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Mein erster Eigenbau, vor 40 Jahren, Klinge irgendein Fund im Keller, Leder aus alter Schultasche, Lederschnüre aus Resten mit Schere zurechtgepfriemelt, interessant damals vorausschaund: exakt 11,9x cm Klingenlänge. ;)

Der Griff - Buchenholz - war angepasst auf meine Hand, Klinge 12, Griff 12, Griffbreite unten 24 mm., 98 Gramm wiegt das Messer, leichte 64 g die Scheide. Die Perlonschnur am Scheidenende war natürlich berechnet für meine damals schmalen Oberschenkel.

Noch immer den alten balligen Schliff, Klinge niedrig gehärtet, lässt sich biegen in der Länge, perfektes allround Arbeitsmesser.

Bei neuen Messern, mit denen ich beim Ersteindruck unzufrieden bin, gehe ich manchmal in den Keller und vergleiche mit dieser, meiner Griff Gestaltung, wirklich brauchen kann ich nur Arbeitsgriff, die jeden Millimeter Handdruck auf die Klinge weitergeben können.

Diese Maße versuche ich heute noch wiederzufinden: 100 Gramm Klingengewicht, 50:50 Aufteilung Klinge zu Griff, unten am Griff eine "Zugverdickung" für schneidende Bewegung.

Sollte wohl alles neu gekaufte der letzten 40 Jahre entsorgen und mir endlich eine gescheite, breitere Klinge aus zeitgemäßem Edelmaterial da reinbasteln. Aber ... das olle Ding bleibt.

 
Sehr schön,
Oldies but Goldie’s.
Natürlich haben wir irgendwo im Forum schon den einen oder anderen „Schatz“ gezeigt.
Mein Gedanke war, alle diese Messer in einem Thread zusammen zutragen- also, Dopplungen sind willkommen.
Es geht also auch um „the Story behind“ - so manche alte Grotte wird so zum „Herzensöffner“ - Geschichten, die berühren oder amüsieren sind in den jetzigen Zeiten wahrer Goldstaub✨💫
 
Mein erstes eigenes Kindermesser.

Wir waren für eine Woche zum Wandern in Süd Tirol. Mein Vati hat es mir geschenkt. Damit haben wir beide Haselnussstecken geschnitzt. Das müsste ca.1968 gewesen sein.
Beim Herholen fürs Foto habe ich mir erst gedacht, dass ich es eigentlich überarbeiten könnte. Aber nein, es bleibt doch lieber so verhaut, verkratzt und verschliffen, wie es ist.

Unbezahlbar!


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VORHER:
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NACHER:
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Ist erst seit Frühjahr in meiner Hosentasche, hat deswegen keine lange alte Historie eines Seniors zu erzählen, ist dafür seitdem immer mit dabei, 24/7. Nicht nötig die show side (presentation scale) mit Tape vor Kratzern zu schützen, aber stört auch nicht. Habe entscheidende Langzeiteffekt-Erfahrung mit verschiedenen clear tapes (films) gesammelt (tesa, scotch, 3M, kaufland, action, Made In Germany buchfolie, usw — die permanente Hitze/Wärme in der Hose 🍆🌶️🥵, die ständige Reibung an den tape Kanten, die Alterung des Klebers, degradieren den initialen Installationszustand) und erst seit kurzem das optimale clear tape gefunden, das sämtliche Anforderungen ans clear tape erfüllt, nämlich dass (…). Interessant ist, dass tape die Griffigkeit des ansonsten extrem rutschigen stonewashed titanium erhöht; ein ungewollter willkommener Nebeneffekt, den ich gerne mitnehme.

Das Emotionale an dem Messer ist, dass ich mir sämtliche anderen zugelegten Taschenmesser der vergangenen 15 Jahre hätte sparen können 💵🤑💵. Für EDC und Arbeit, d.h. tatsächliche, genugtuende Benutzung reicht mir so ein kleines Titanmesserchen völlig. Ich messer damit Millimeter ab und zu, schneide kapabel AND sicher (capable, safe, and secure), kratze/schabe(!) wie wild, öffne unzählige Bierflaschen, öffne Konservengläser, ritze/piekse herum, ganz ohne Rücksicht auf Schneidenbeschädigung, und würde auch Schrauben zu drehen versuchen.

Okay ein SAK (oder ein billiges folding utility knife aus dem Baumarkt) schafft das alles gerade noch so auch, bringt mir jedoch keine Freude des Tragens
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, warum das so ist weiss ich nicht ymmv. Und Freude ist doch der höchste Motivator im Alltag, im Leben. Und bei Hobbies.

heute ist mir im AMC Edelstahltopf meine Schmorbratensauße komplett verkokelt unter starker Rauchentwicklung, ich hatte vergessen den Herd auszumachen. an der dicken harten Kruste machte die Spülbürste nichts, aufweichen mit Wasserbad half auch nicht. mit Kraft kratzen und schaben war die einzige Möglichkeit. hätte ich mit dem Holz-Pfannenwender schaffen können, aber schon war mein Messerchen gezückt. hat eine schön scharfe Kante zum effektiven heavy-duty Schaben und macht Spass. ein SAK wäre hier beim Schaben zusammengeklappt!
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ich habe vor ca. 60 Jahren von meinem Vater ein Messer bekommen, das er immer dabei hatte. Woher er das hatte, wußte er nicht mehr so genau. War halt immer schon da. Wie üblich haben mein Bruder und ich das als Wurfmesser benutz (scheint wohl allen Messern so zu gehen). Wie man der Klinge ansieht, hat die wohl auch einiges mitgemacht, von unkundigen Schleifern zermürbt, und sicher ist die Geometrie dabei unter die Räder gekommen. Der Klingenquerschnitt ist ballig, zur Schneide hin und auch weniger stark ausgeprägt zum Rücken hin. Es mußte immer für Arbeiten herhalten, für die andere Messer zu schade waren. Schneiden tut es immer noch sehr gut.
Es mutet irgendwie skandinavisch an. Auf jeden Fall ein Nevergiveaway.
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Es war im Jahr 1979, kurz vor meinem Abitur.
Damals waren Freundesgruppen noch „Cliquen“. Wir hingen zusammen ab, quatschten und hörten Musik. Ich hatte ein Auge auf ein Mädchen, zwei Klassenstufen unter mir geworfen und war vorsichtig ( im Nachhinein wohl zu vorsichtig) am „angraben“.
Doch kam kamen die französischen Austausch-Pfadfinder und machten sich dicke. Bruno ( Mist, gleicher Vorname wie mein Papa und auch mein 2. Vorname) sah nicht nur unverschämt gut aus, nein er konnte auch Gitarre spielen. Und er hatte ebenfalls ein Auge auf meinen Schwarm geworfen. Als er dann „Message in a bottle“ von The Police ( das Debutalbum war gerade raus ) spielte, war es um die Angebetete geschehen und sie knutschten den ganzen Abend.
Irgendwie muss Bruno ein schlechtes Gewissen bekommen haben, denn er drückte mir wortlos sein Opinel#8 Carbon in die Hand.
Damals noch mit dilettantisch aufgemalter Trikolore. Es fristete jahrelang ein Schubladenleben, aus Trotz hatte ich lediglich ein R eingeritzt. Als meine Messerleidenschaft endgültig erwachte, habe ich es mir dann für meine Augen „aufgehübscht“ - und seitdem ist es ein tolles Erinnerungsstück mit Ehrenplatz.
FunFact- die Franzmänner reisten nach ner Woche ab. Die damalige Herzdame wandte sich verwaist wieder mir zu, aber diese Geschichte war für mich auserzählt🤷🏻‍♂️
Aber die Story bleibt und lässt mich noch heute schmunzeln.
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Paradigmenwechsel

Meine Messerwelt war mit den Solingern sehr übersichtlich, einfach und recht preiswert. Bis ich dieses Messer sah, Gerhard Wielands #23. Völlig andere Liga, handgemachte Meisterklasse, Preisniveau: Es sollte mein Paradigmenwechsel werden.

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Über Wochen (!) stand es hier im Marktplatz zum Verkauf, als würde es geduldig auf mich warten. Ich nutzte die Zeit zur Recherche, stieß auf seinen WIP-Bericht. Hier ein paar gesicherte Bilder….

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Seltsam genug, fand ich in einem Uhrenforum Skizzen und Erklärungen zum Design dieses Messers. Von jenen drei Linien einer idealen Messerform, die für mich bis heute so etwas wie der „Goldene Schnitt“ sind. Etwa so sah das Grundprinzip aus….

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Drei fließende Linien, auf die ich immer noch anspringe. Guards stören da, Messer mit Fingerschutz sind deshalb bei mir auch rar. Wieland#23 und ich, wir gehören einfach zusammen, es wird mich nicht mehr verlassen. (Gern hätte ich mehr über die geniale Neck-Scheide erfahren, Macher unbekannt.)

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Mein Wunsch, dass GW mir noch die #523 bauen möge, erfüllte sich leider nicht. Er legte mit #452 zugunsten des verdienten Ruhestands den Schmiedehammer aus der Hand. Aber immerhin: sein finales Werk ist auch bei mir!

Abu
 
Ich finde diese Art des Schreibens über Messer wunderbar! Danke, dass Ihr Eure bewegenden Geschichten mit uns teilt! :)

LG Stefan
 
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@Guido Tatsächlich noch keine ordentlichen Fotos gemacht, obwohl es schon länger bei mir ruht. Hole ich in jedem Fall nach.

Abu
 
Ahoi,
gerade zu Weihnachten muss ich regelmäßig an das alte Fahrtenmesser meines Vaters denken.
Hierzu muss ich etwas ausholen.
Mein Vater Bruno Jahrgang 1923, war ein sehr guter, aber auch typischer Vatertypus seiner Generation- Kindererziehung war eher Frauensache. Umso mehr genoss ich die Momente, die ich als Junge mit ihm hatte. Bruno hatte immer das große Fahrtenmesser dabei, mit dem er im Wald regelmäßig Schnitzereien für mich anfertigte.
In meiner frühen Jugend lebten wir vier recht beengt in einer 2,5 Zimmer Neubauwohnung.
Als ich so etwa 10 Jahre alt wurde, zogen wir in eine sehr großzügige Berliner Altbauwohnung mit 4m Deckenhöhe.
Damit ging ein Traum für Bruno in Erfüllung- einen mindestens 3,5m hohen 🎄zu stellen.
Unglücklichlicher Weise haben Bäume dieser Größe auch entsprechende Stämme, die definitiv nicht in die typischen Christbaumständer, mit den drei Flügelmuttern, passten. In Ermangelung anderer Werkzeuge, in einer Mietwohnung, wurden Vater und Sohn Pioniere in Sachen „Batoning“. Mit dem Fahrtenmesser und einem Hammer wurde der Stamm gefühlte stundenlang angespitzt, bis er passte.
Nach dem leider viel zu frühen Tod meines Vaters geriet das Messer lange in Vergessenheit.
Im Zuge meiner MesserForen Aktivitäten holte ich es wieder hervor- es war in desolaten Zustand. Ich nahm mir vor es händisch ( und in Erinnerungen schwelgend )- ohne Maschineneinsatz- wieder herzurichten. Es war erstaunlich wie viel der alte Solinger Stahl verziehen hat. Nur die Scheide war ein hoffnungsloser Patient,Florian aka Chamenos machte mir mit den alten Monturen eine Linkshändiger Scheide.
An diesem Messer hängt Herzblut, im wahrsten Sinne des Wortes🙏🏼
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Am Feiertag (zumindest bei uns), kann man ja mal etwas nostaligisch werden und in der Werkzeugkiste kramen ... dort fristet seit einigen Jahren mein erstes Victorinox sein Dasein, nach vielen Jahren vielseitigstem Einsatz: schneiden, hämmern, aufbrechen, bohren, sägen, reparieren etc.. Alles Herausforderungen, die Feld, Wald und Werkstatt abverlangt haben und die mein Alox ohne Mucken gemeistert hat.

Auch hat es mir einen Besuch in der Notfallaufnahme des Krankenhaus beschert. Erst kam die Verletzung der Grundregel beim Schneiden "Nie geht dich selbst!", dann die Verletzung des Daumengrundgelenks (Nerv ab, Sehne halb durch) - nchts was die Doktors nicht hätten flicken können, aber recht blöd dann doch ...

Immer weder schön, das alte Stück zum Einsatz zu bringen.

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a+

Virgil
 
Ich kann das selbstgebastelte Essbesteck meines Vaters aus der Kriegsgefangenschaft in Sibirien beisteuern. Er ist in den Endzügen des unseligen Weltkrieges mit 16 noch in die Wehrmacht eingezogen worden und war als Panzergrenadier bei der Verteidigung von Königsberg in seiner Heimat Ostpreußen eingesetzt; er wurde verwundet und kam nach der Kapitulation Königsbergs 4 Jahre lang in russische Kriegsgefangenschaft nach Sibirien. Dort musste er als u.a. als Bergmann und Holzflößer arbeiten. Er ist Anfang des vergangenen Jahres verstorben.

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Dieses Herbertz-Bowie habe ich mal geschenkt bekommen, ebenso die zu große Scheide. Beides in keinem guten Zustand, der Scheide fehlte die Lasche, die Gürtelschlaufe war defekt. Das Messer hatte einige Roststellen, klapprige Griffschalen, der Handschutz fehlt ganz. Ich wollte es zuerst restaurieren, dachte dann aber, einen robusten User für draußen gibt es auch so ab. Habe nur die Griffschalen wieder festgenietet. Wegen des fehlenden Handschutzes passt auch die Scheide.
Inzwischen ist es seit einigen Jahren mein meist missbrauchtes großes Messer v.a. zum Hacken und Batoning. Natürlich nehme ich keinen Hammer, nur einen Holzschlegel oder Gummihammer zum draufdreschen. Und ich bin erstaunt wie die Klinge -1.4034 vermutlich - das alles ohne Macken abkann.
Dieses Messer relativiert komplett den ganzen Hype um irgendwelche Wunderstähle.
Vom hässlichen Entlein zum (beinahe) Lieblings-Outdoor-Workhorse.
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Und ich bin erstaunt wie die Klinge -1.4034 vermutlich - das alles ohne Macken abkann.
Dieses Messer relativiert komplett den ganzen Hype um irgendwelche Wunderstähle.
Schön zu hören, dass der 1.4034 oder AISI 420 hin und wieder lobend erwähnt wird. Ich denke, dass dieser Stahl massiv unterbewertet wird. Und wenn man bedenkt wie lange es den 420er schon gibt.
 
Ich kann das selbstgebastelte Essbesteck meines Vaters aus der Kriegsgefangenschaft in Sibirien beisteuern. Er ist in den Endzügen des unseligen Weltkrieges mit 16 noch in die Wehrmacht eingezogen worden und war als Panzergrenadier bei der Verteidigung von Königsberg in seiner Heimat Ostpreußen eingesetzt; er wurde verwundet und kam nach der Kapitulation Königsbergs 4 Jahre lang in russische Kriegsgefangenschaft nach Sibirien. Dort musste er als u.a. als Bergmann und Holzflößer arbeiten. Er ist Anfang des vergangenen Jahres verstorben.

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Eine von so vielen traurigen Geschichten, einer gestohlenen Jugend.
Meine Großmutter lebte in einem Zweifamilienhaus, die Nachbarn waren quasi wie Verwandte. „Onkel“ Oswald wurde Ende April 45 mit 16 Jahren als Flakhelfer eingezogen und geriet beim Fall Berlins in russische Gefangenschaft. Er kam erst 1954 aus der Gefangenschaft zurück - damals gab es den Begriff „Spätheimkehrer“ dafür.
Mein bereits erwähnter Vater Bruno wurde als Soldat bei der Landung der Alliierten auf Sizilien schwer verwundet und verlor sein linkes Bein mit 20 Jahren.
Seufz, zwar mit dem Leben davongekommen, aber alles so sinnlos.

Make Love, not War ☮️
Excalibur
 
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