Regeln für Microfase?

Den Bereich darüber „schließe“ ich nicht. Da ist meist das händische Längsfinish mit Schleifleinen.

Das Schließen ist auch kein Allheilmittel, weil der verwendete Stahl und die Wärmebehandlung eine große Rolle spielen. Wenn der Stahl nicht für Küchenmesser geeignet ist, dann hilft auch keine geschlossene Schneide.
Was ist denn nun schließen ? Hab ich z.B. noch nie gehört, bzw. gelesen. Ich dachte händisches Längsfinish währe das Mittel der Wahl ? So macht man doch Bandschleiferspuren weg ?

Ist das denn abhängig davon, ob das Messer aus Japan oder Europa stammt?
Natürlich nicht, nur sind hier wohl alle Messer schon so vorbereitet ? Also auf westliche Schneidgewohnheiten, oder habe ich da was überlesen ?
P.
 
Worin liegt nun der Unterschied in einem feinen Bandschleiferfinish in punkto "geschlossene" Schneide, oder ebenso feinem Schleifpapier ? Ist das Längsfinish das aber auch als kontraproduktiv für die Schneideigenschaften, den Foodrelease beschrieben wird hier, ausreichend/ausschlafggebend.

Sorry das ich soviel Frage, aber :

@Dimm geht da ja noch weiter und entfernt wohl noch alle Stellen die ungünstigen Wärmeeintrag erhalten haben. Aber das führt zu weit, bzw. beeinflusst wohl auch die Geometrie entscheidend. Also reicht es die Schneide an sich zu schließen?

P.
 
Also reicht es die Schneide an sich zu schließen?
Mir hat es bisher gereicht, die Schneide bis z.B. Shapton Pro 8k und 35-40° auszuschleifen um beim Schneiden keine schwerwiegenderen Beschädigungen als vereinzelte Microchips zu produzieren.

Die Bandschleiferspuren über der Fase zu beseitigen, würde, wie du andeutest, eine dünnere Klingengeometrie in diesem Bereich zum Ergebnis haben, was wiederum die Empfindlichkeit der Klinge erhöht.
 
@Dimm geht da ja noch weiter und entfernt wohl noch alle Stellen die ungünstigen Wärmeeintrag erhalten haben. Aber das führt zu weit, bzw. beeinflusst wohl auch die Geometrie entscheidend. Also reicht es die Schneide an sich zu schließen?

P.

Hi,

Hier muss man eigentlich viel schreiben, aber kurz:
Alle stellen, die mechanisch, thermisch oder kombiniert beschädigt sind müssen nicht überall entfernt werden, im Schneidenbereich aber schon- sonst gibt's kein gutes Schneiden.
 
Gestern habe ich zwei Messer vom Schleifen abgeholt, von einem professionellen Schleifer, ich gehe davon aus mit einer Maschine gemacht.
Ein 26 cm langes von Güde (als neuer Rohling gekauft, unbenutzt) und ein Tadafusa Sontoku. Beides kam jetzt mit einer deutlich angelegten Microphase zurück, wobei es so Micro gar nicht ist.
Die beidseitig angelegte Microphase auf dem Güde ist ziemlich ungleichmässig.
Auf dem Tadafusa war meines Erachtens vorher keine Microphase und war im Bereich der Schneide sehr dünn. Es war auch noch sehr scharf, nur das Schleifen war im Anschaffungspreis inbegeriffen und ich habs nach 2 Jahren mal hingebracht. Es muss schon so gemacht sein das erstmal die Schneide stumpf abgeschliffen und dann eine Microphase angelegt wurde. Die ist schon sehr gleichmässig, aber ich hätte lieber den Urzustand behalten. Muss das unbedingt gemacht werden mit der Microphase oder gehts auch ohne? Ggf. bleibe ich doch lieber bei meinen japanischen Schleifsteinen.
 
Es ergibt überhaupt keinen Sinn, eine Schneide erst stumpf abzuschleifen. Das wäre ein unnötiger Materialabtrag. Wenn dann eine neue Schneide angelegt wird, ist das keine Microfase, sondern die Schneidefase.
Stell doch man ein paar Bilder ein, damit wir wissen, worüber wir reden.
 
habe ein Photo gemacht, aber ich weiss nicht wie ich es hier einstelle.
Ich habe allerdings den Urzustand der Klinge vor dem Schleifen auf einem Blatt Papier mit einem Stift umrissen, jetzt wieder. Es fehlt eindeutig mind. 1 mm ( mit Schieblehre und Lineal gemessen ) von der Höhe der Klinge, von 47 mm auf 46mm.
 
42531878fp.jpg


Weiter bin ich nicht gekommen mit upload
Oh, klappt ja doch!


42532084ud.jpg
 
Wenn da größere Ausbrüche in der Schneide waren, war es vielleicht nötig, soviel Material abzutragen. Ansonsten ist das, was man auf dem Bild erahnen kann, dass
a) die Schneide nicht besonders gleichmäßig ist und
b) die Schneidfase sehr breit ist.

Es wäre jetzt eigentlich nötig, den blanken Anschliff (unterhalb der Zunderschicht) erstmal auf 0 auszudünnen. Dann legt man eine feine Schneidfase an, die mit dem bloßen Auge gerade so sichtbar ist. Die könnte man dann auch Microfase nennen.
 
Ja , genauso war es im neuen Zustand, aber ohne Microphase, oder zumindest für mich nicht sichtbar.
Ich habe das Schleifen von dem Geschäft machen lassen wo ich das Messer gekauft habe.
Ausbrüche waren auf der klinge nicht vorhanden. ich bin sehr vorsichtig damit umgegangen.
Auf dem Güde ist die Schneidphase noch wesentlich ungleichmässiger und größer, obwohl das Messer unbenutzt, aber in eniem unscharfen
Auslieferungszustand war.
Ich denke der Schleifer wollte auf Nummer sicher gehen, aber m. E. etwas zu viel des Guten
 
Wie schneiden die Messer denn jetzt? Knackt es bei Möhren und fühlt sich „schwergängig“ an?
 
Ich habe keine Möhre ausprobiert, aber das Santoku ist immer noch sehr schneidfreudig. Früher war das Messer von halber Höhe
bis zur Schneide auf Null auslaufend. Es kann wohl nicht sein des der Messerhersteller Tadafusa das so gemacht hat damit man im Nachhinein
die Höhe verleinert um eine deutlich sichtbare Phase anbringen zu können. Ich find es eher schade, wenn auch nur wegen des japanischen Stils.
 
Früher war das Messer von halber Höhe
bis zur Schneide auf Null auslaufend. Es kann wohl nicht sein des der Messerhersteller Tadafusa das so gemacht hat damit man im Nachhinein
die Höhe verleinert um eine deutlich sichtbare Phase anbringen zu können.
Das ist für jap. Messer nicht ungewöhnlich. Aber wenn die Primärfase bei der Auslieferung auf 0 ausläuft (ich bezeichne jetzt mal den breiten Anschliff so) legt man nur eine sehr kleine Micro- oder Sekundärfase von insgesamt ca. 36 Grad an. Das sieht auf deinem Bild aber nicht danach aus.
 
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