Ringdolch aus Damast im Renaissancestil

Danke! Jokerman, es ist eine Arbeit, die wir gemeinsam, Norbert und ich, vollbracht haben. Ihr habt aber schon gesehen, dass der Post schon aus 2006 stammt, oder? :D
 
Hallo Zusammen,

danke für all die lobenden Worte, die sich so nebenbei auf die Nachfrage von Waarloos ergeben.

@ waarloos:

Sie fragen nach Quellen für die ausschließliche Benutzung des Ringes für den Daumen.
In der Tat ein interessanter Punkt, über den ich mir bereits im Vorfeld zum Bau des Dolches Gedanken gemacht habe.
Die Argumentation dazu haben Sie sicherlich weiter oben gelesen.

Mit stichhaltigen Quellen kann ich leider nicht dienen, auch eine heutige flüchtige Recherche
nach konkreten Angaben zur Benutzung des Linke-Hand-Dolches erbrachte nichts wirklich Eindeutiges.
Unter http://www.thearma.org/Youth/rapieroutline.htm
findet sich ein ganz guter Artikel über das Rapierfechten.
Dort wird zumindest beschrieben, dass die Parierstange des Dolches quer zur Hand liegt,
so dass der Daumen durchaus durch den Ring passen würde.
Da ich aber selber keine Fechterfahrung habe, kann ich dazu nicht mehr sagen.
Mit dem Ring auf dem Handrücken stelle ich mir aber das Auffangen bzw
das Parieren einer Rapierklinge recht schwer vor.

Da ich gerne mehr über das Thema wissen würde, sei mir zu fragen erlaubt,
ob Sie im Gegenzug mit Quellen aufwarten können,
die die ausschließliche Funktion des Rings als Handschutz bzw. Parierelement beschreiben.
Sicherlich hat des Main Gauge Konstruktionen unterschiedlicher Art gegeben, von solchen mit kleinen Ringen über solche mit größeren
bis hin zum Korb, der die ganze Hand schützt.

Fest steht für mich nur, dass das Fangen und anschließende Brechen der gegnerischen Klinge mit dem Ring
ein etwas beschwerliches Unterfangen gewesen sein muss,
zumindest solange man den Dolch in der Hand hielt.

Allerdings sind mir aus Museum ( Dresden, Solingen) durchaus Stücke bekannt,
die ähnlich große Ringe haben,
wie das von Achim Wirtz und mir gefertigte.

Klären sie mich bitte auf.
 
Unter http://www.thearma.org/Youth/rapieroutline.htm
findet sich ein ganz guter Artikel über das Rapierfechten.
Dort wird zumindest beschrieben, dass die Parierstange des Dolches quer zur Hand liegt,
so dass der Daumen durchaus durch den Ring passen würde.
Da ich aber selber keine Fechterfahrung habe, kann ich dazu nicht mehr sagen.
Mit dem Ring auf dem Handrücken stelle ich mir aber das Auffangen bzw
das Parieren einer Rapierklinge recht schwer vor.

Da ich gerne mehr über das Thema wissen würde, sei mir zu fragen erlaubt,
ob Sie im Gegenzug mit Quellen aufwarten können,
die die ausschließliche Funktion des Rings als Handschutz bzw. Parierelement beschreiben.

Fest steht für mich nur, dass das Fangen und anschließende Brechen der gegnerischen Klinge mit dem Ring
ein etwas beschwerliches Unterfangen gewesen sein muss,
zumindest solange man den Dolch in der Hand hielt.


Klären sie mich bitte auf.

@ Norbert

Erstens meine Glückwünsche mit solch einem wunderbaren Schöpfung.

Ich denke, dass mein Deutsch für ein Missverständnis gesorgt hat.
"Fangen und anschließende Brechen der gegnerischen Klinge mit dem Ring" das kann natürlich nicht.
Ich meinte "abwehren", parieren, nicht "fangen".

Ein Main gauche wird verwendet, um die Klinge eines rapier beiseite zu schlagen. (klinge nach oben oder unten)
Der ring sorgt dafür das die Klinge des Gegners nicht deine fingern erreichen kann.

Als wichtigste Quelle gibt es die Fechtbucher die während der Renaissance geschrieben wurden und von Gruppen wie thearma untersucht werden.
Sie haben mir dan auch selbst eine Quelle gegeben: Thearma.
Ich habe das Stück von Text gefunden, denke ich:

"The dagger was consistently held with the point up and the cross-guard “sideways” in order to parry or bind the opponent’s blade."

Dort wird beschrieben, dass die Parierstange des Dolches quer zur Hand liegt, und so könnte man der Daumen durch den Ring stechen,.....aber nur, wenn Sie der Main gauche falsch halten.
Auch wenn er richtig genutzt wird, liegt die Parierstange quer zur Hand.

Ein photo auf thearma:
RapierLesson.JPG

Der Mann auf der linken Hand, hat den Daumen auf der ricasso (nicht durch den Ring) und schlagt der gegnerischen Klinge nach links.
So schützt den Ring seine hand für die Klinge, als sie nach unten gleitet.
Auch bei der Mann auf der rechten Seite, sehen Sie den Ring gut sitzen.

Auch hier kann mann das gut sehen:
rapier03.big.jpg


Sehen Sie sich bitte auch mal diesen super video:
(die fünfte, "case of rapiers against rapier and dagger)
http://www.swordacademy.com/academy-videos/sparring.html
(geht sehr schnell, sollte mann ein paar Mal sehen, oder "still" brauchen)

Sie sagen auch selber: "bis hin zum Korb, der die ganze Hand schützt"
Und wo sollte der Daumen platziert werden? Es giebt kein Ring, nur ein korb, beiden hatten die gleichen Funktionen.

Gruss, Waarloos.

PS
 
Hallo Waarloos,

danke für die ausführlichen Erläuterungen und die Quellenangaben!
Solch eindeutige Bilder hatte ich auf die Schnelle nicht gefunden.

Ein sehr interessantes Thema, mit dem ich mich noch etwas näher beschäftigen möchte.
Insofern besten Dank für Ihre Bemerkungen.

Meine Bemerkung über die Schwierigkeit, mit dem Ring eine Klinge zu fangen und zu brechen,
bezog sich mehr auf einen älteren Beitrag von Bärtram. Ich hatte Sie schon richtig verstanden,
Sie schreiben in einem sehr guten und klar verständlichen Deutsch.
 
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