Saufänger - Frage zur Ausführung

... und damit im Netz verschiedene Meinungen von Jägern verglichen.Ja die gehen sehr weit auseinander was aber meiner Meinung daran liegt das die wenigsten von denen schon mal ´ne richtige Sau mit einem Messer abgefangen haben....

Hi Ralf,

volle Zustimmung meinerseits! Ich habe davon keine große Ahnung, die zwei mit einem leicht modifizierten Lindner Bowie abgestochenen Frilis (jeweils von Terriern gehaltene 25 und 32kg) sind nicht wirklich relevant. Wer das häufiger zu tun hat, sitzt eher seltener vorm PC und wird sich auch selten darüber äußern. Von 1000Jägern ist vielleicht einer dabei, dessen Meinung dazu etwas wert wäre. Ich gehe gelegentlich mit einem überaus erfahrenen Schweißhundführer mit und der macht sich nicht für fünf Pfennige Gedanken über Messerdetails. Es darf nicht abbrechen, darf nicht zu spitz sollte jedoch scharf und lang genug sein - alles, was hier bereits geschrieben steht.
Was ich damit sagen will? Auf das angelesene "Wissen" von Internetjägern würde ich hierbei nicht setzen und Detailfragen nicht überbewerten.
 
Ich bisher erst einige Sauen abgefangen, möchte aber das Folgende zu bedenken geben:

Klingenwaffen spielen auf der heutigen Jagd keine wesentliche Rolle mehr - früher waren sie hingegen die EINZIGEN verfügbaren Waffen.

Insofern ist es sicher kein Fehler, sich die historisch belegten Modelle einmal näher anzuschauen.

Da kommen die Klingen von MAM schon recht nahe, wenn - Entschuldigung - die auch nicht so richtig schön und äusserst heftig schwer sind.

Von der Mode mit den durchbrochenen Klingen halte ich gar nichts.

Ansonsten gilt die historisch belegte und aktuell bewiesene Grundlage:

Beim Abfangen tötet BREITE. 50 mm sollten es schon sein.

Klingenlänge so um die 25 cm. Über 30 cm Länge ist zu lang und deutlich weniger als 25 cm gibt Ärger, wenn das Stück mal ein bisschen grösser ist.

6 mm Stärke wären gut, 8 mm besser.

Die Spitze darf nicht zu spitz sein, sondern sollte leicht rundlich auslaufen, damit sie sich bei einem Knochentreffer nicht festbeißt, sondern abrutscht und "in´s Leben dringt".

Persönlich ist mir doppelseitig lieber. Es gibt aber einige wirklich erfahrene Hundeführer, die mit einem grossen Bowie unterwegs sind, das lediglich im vorderen Bereich doppelseitig angeschliffen ist - und das geht offensichtlich auch.
 
Hallo Leute
Möchte das Thema nicht weiter strapazieren und hätte mich auch nicht weiter geäußert, wenn ich am Wochenende nicht zufällig ein völlig in Vergessenheit geratenes 20 Jahre altes Schreiben der Firma Merkle in Backnang gefunden hätte, in dem sie mir den Saufänger, der damals durch die Fachzeitschriften als das beste seiner Art kursierte, angeboten hatten.
Auszug: Limitierte und nummerierte Auflage (300 Stück), Klingenstärke 6,2 mm, Stahl 440 C, 58 HRC, mit Lederscheide und Holzkassette zu DM 650. Alternativ zu DM 490 aus DIN 4034, Klingenstärke 4,2 mm.
Erinnere mich gut, dass der 440 C damals wirklich als Superstahl gehandelt wurde. So ändern sich die Zeiten, anscheinend würde ihn heute kaum noch einer für diesen Einsatzzweck verwenden, und der Küchenmesserstahl 4034 rief selbst bei dieser geringen Klingendicke noch keinen Kritiker auf den Plan – im Gegenteil, zahlreiche zu dieser Zeit durchgeführten Tests bestätigten die absolute Tauglichkeit beider Ausführungen.
Die Klingenlänge betrug übrigens 237 mm. Da die sogenannte „Waage“ gut 30 mm lang sein dürfte und der Stahl ja nur bis zu dieser eindringen kann, bedeutet dies m. E., dass eben eine Klingenlänge von ca. 20 cm vollkommen ausgereicht hatte – und dieses Messer hielt man damals für nahezu überdimensiert.
Nochmals Dank für alle Antworten,
Grüße
Holger
 
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