Sauscharfe Messer werden sehr schnell stumpf

Diamantschleifmittel haben eine "break in period". Die müssen erst etwas eingearbeitet werden, bis sie so funktionieren, wie sie sollen. Sie werden feiner und weniger aggressiv. Auch kann es sein, dass im Neuzustand das eine oder andere Diamantkorn heraussteht, an dem die Klinge hängenbleiben kann.
 
Da ich ja alles von SJ habe, gehe ich davon aus, dass dessen Software auch korrekt rechnet und die Werte kennt
Wenn Tormek Abweichungen bei den Maßen hat, kann das die Software nicht wissen. Wenn Du nicht immer an den gleichen Punkten die Höhe einstellst, sind da auf Abweichungen möglich. Auch wie weit Du die Klinge in dem Halter einspannst, kann die Software nicht wissen. Das sind alles Maße, die den Winkel an der Schneide mitbestimmen.

Warum ist das wichtig?
Bei der Fertigung ist der Durchmesser des Grundkörpers natürlich definiert. Bei der Beschichtung mit Diamanten legt die ja niemand einzeln auf und gleicht die Höhe untereinander an. Also können an einzelnen Punkten Diamanten vorstehen. Die können ja nicht eingedrückt werden wie beim Filzrad. Es ist unwahrscheinlich, dass Du mit Deinem Messschieber die höchten Punkte der Beschichtung triffst. Das zu schleifende Messer trifft die aber garantiert. Andere Höhe wird auch anderer Winkel.
Ist das Diamantrad neu, klingt es schrill, weil an einigen Stellen auf dem Umfang nur wenige Punkte arbeiten. Ist es eingefahren, klingt es dumpfer, weil die Diamanten nun eine tragende Fläche haben. Solch einen Effekt würde ich auch bei Deinen groben CBN Rädern erwarten.
 
Wenn Tormek Abweichungen bei den Maßen hat, kann das die Software nicht wissen. Wenn Du nicht immer an den gleichen Punkten die Höhe einstellst, sind da auf Abweichungen möglich. Auch wie weit Du die Klinge in dem Halter einspannst, kann die Software nicht wissen. Das sind alles Maße, die den Winkel an der Schneide mitbestimmen.


Bei der Fertigung ist der Durchmesser des Grundkörpers natürlich definiert. Bei der Beschichtung mit Diamanten legt die ja niemand einzeln auf und gleicht die Höhe untereinander an. Also können an einzelnen Punkten Diamanten vorstehen. Die können ja nicht eingedrückt werden wie beim Filzrad. Es ist unwahrscheinlich, dass Du mit Deinem Messschieber die höchten Punkte der Beschichtung triffst. Das zu schleifende Messer trifft die aber garantiert. Andere Höhe wird auch anderer Winkel.
Ist das Diamantrad neu, klingt es schrill, weil an einigen Stellen auf dem Umfang nur wenige Punkte arbeiten. Ist es eingefahren, klingt es dumpfer, weil die Diamanten nun eine tragende Fläche haben. Solch einen Effekt würde ich auch bei Deinen groben CBN Rädern erwarten.

Die Länge des Werkstücks gebe ich ja in die SW individuell ein, so sollte dieser Unsicherheitsfaktor weg sein. Wegen den andern Sachen muss ich mal bei SJ nachfragen, glaube aber schon, dass das passt.

Die Geschichte wegen dem Diamantrad muss ich muss ichmal im Auge behalten, ja.

Servus, Markus
 
Hallo!

ich hab jetzt nochmal bisschen geübt:

Petty-Messer 15°, BESS um die 100, subjektiv sehr scharf, geht durch Prospektpapier wie Butter.
CBM 160>400>100>Rockhard1y (4x mit Winkel+1°)>Streichleder. Also das Polieren weg gelassen.

Danach schaut die Schneide so aus:

Grat1.jpg



Ich bin mir immer nicht sicher, ob der Mikrograt jetzt weg ist oder nicht, deswegen die Frage: Ist diese Lichtbrechung oben an der Schneide jetzt noch ein Rest(Micro)Grat oder einfach nur ne Lichtbrechung?

Hier nochmal in besserer Qualität, interesessanterweise sieht es hier so aus, also o hier noch unmittelbar an der Schneide Reste von der blauen Edding-Farbe sind, mit der ich die Schneide beim Schleifen gekennzeichnet hatte :-0 Das Messer wurde natürlich gereinigt mit Isopropyl.
Komisch, oder?

Grat 2.jpg



Was meint Ihr?

Servus, Markus
 
Ich habe keine Erfahrung mit einem Mikroskop. Deine Bilder betrachte ich mit der Windows Bildschirmlupe.
Farbecht scheinen mir solche Bilder sowieso nicht zu sein. Das Leuchtmittel in der Lupe hat ja eine andere Farbtemperatur als Tageslicht. Wenn Du die Klinge mit Alkohol gereinigt hast, sollte der Filzer weg sein.
Beim ersten Bild sehe ich "Stoppeln" auf der Klinge. Wo kommt die helle Kante an der Schneide her?
Den dunklen Streifen auf dem 2. Bild an der Schneide würde ich für eine Kante als Übergang zu einer weiteren Fläche deuten.
Ein Watteschminkpad sanft drüberstreichen und wenn Wattefusseln hängen bleiben, dann ist da Grat.
 
@swifty58
Servus Ulli,
du hast verloren ... du bist der erste der die Nerven verloren hat 😂
Nein, jetzt im ernst:
Mich hat es ebenfalls schon in den Fingern gejuckt genau das gleiche zu schreiben. Bin ganz deiner Meinung 👍

Ich bleib' bei meiner Prognose - vor gefühlt 100 Posts:
Es ist die Kombination aus Schneidwinkel, Schneidetechnik und Brett.
Just my 50 Pfennig, wie man so sagt.

Viele Grüße
Rainer
 
Bin ganz deiner Meinung
Ja, wenn man Eure Präferenzen zugrunde legt.

akkonmba


hat aber ein 5µ Rad und ein 3µ Rad gekauft, ist begeisterter SJ Kunde und sieht natürlich die YT Videos von SJ mit einem 60er Bess Wert. Das wird ja der Sinn sein, sich zählbar zu machen und anstelle von unbestimmten Eigenschaftsworten wie zB sauscharf den Bess Wert als Arbeitsergebnis zu nutzen. Und bei diesen Bildern hat er nur Bess 100. Dass das wurmt, könnt Ihr nicht nachvollziehen? IHR müßt Eure Messer nicht auf 60 Bess bringen. Aber er hat indirekt das beste deutsche Messerforum gefragt, wie er 60 Bess erreicht. Antwortet ihm doch bitte gemäß seinen Bedürfnissen und nicht gemäß Eurem Leitfaden. Oder könnt Ihr nicht gezielt auf 60 Bess bei geeigneten Messern schleifen?

 
Naja, die Frage war aber nicht "wie erreiche in einen BESS-Wert von 60", sondern "Warum werden meine Messer nach erreichen von BESS-Werten unter 75 innerhalb weniger Tage spürbar stumpfer". Hinkriegen tut er es also schon. Nur hält die sogenannte "Angeberschärfe" immer nur ein paar Schnitte und das ist doch normal. Nutzung nutzt ab, v.a. wenn man in eigentlich zu steilen Winkeln schleift hält das im Alltag nicht lange. Und wie man dann im Alltag länger brauchbare Ergebnisse erzielt, wurde hier erklärt.

Kurz: bleibt die Angeberschärfe das Ziel, ist er auf einem guten Weg, aber halten wird es nie lange. Will er länger brauchbare hohe Schärfe, wurde gesagt, was er ändern muss. Jetzt immer das gleiche zu tun, aber andere Ergebnisse zu erwarten, klappt halt nicht.
 
etzt immer das gleiche zu tun, aber andere Ergebnisse zu erwarten, klappt halt nicht.
Hat er nicht!
Also das Polieren weg gelassen.
Da hat er auf Empfehlungen aus dem Forum gehört und drei bis 4 Räder wegelassen.
Da aber 3µ das Ziel ist, stellt sich nun die Frage: Wie weiter?
Was hier abfällig als Angeberschärfe betrachtet wird, war bei Vadim Auslieferungszustand. Er schreibt in seinem Buch, Entgraten geht bei 6K erst los. Was sagt das über Aussagen wie: "mit 1000er schleifen, bis kein Grat mehr da ist, reicht". Das Buch wird hier im Forum aber nicht kritisiert. Er hat das Buch und orientiert sich dran. Glaubst Du wirklich, dass die Ausstattung bis 3µ auf Anhieb gute Ergebnisse liefert ohne Üben? Üben heißt, das Gleiche immer wieder zu machen und dabei besser werden. Windsurfer sind beim ersten Aufsteigen auch ins Wasser gefallen. Hätte Robby Naish nach dem ersten Sturz aufhören sollen? Konnte Dein Kind auf Anhieb laufen? Dieser Spruch scheint mir überhebliches Blabla zu sein.
 
Wie lange bleibt denn deiner Meinung nach bei artgerechtem Gebrauch eine Schärfe von 60 BESS erhalten? Mit "nach einigen Tagen erlebe ich Schärfeverlust" ist er doch schon fantastisch dabei. Die Schleifgurus hier und in anderen Foren erleben diesen Verlust bereits nach einigen Schnitten.

Aber ok, wenn das Ziel nicht Alltagstauglichkeit sondern Bestwerte im Internet sind, dann habe ich nichts gesagt.
 
O.K., dann ziehe ich auch meinen Kommentar zurück. Wenn jemand einen BESS - Wert ereichen will, dann soll er das tun. Ich ging jedoch davon aus, dass es sich um ein Gebrauchsmesser handelt.
Also, Jungs, ganz grosses SORRY. Ich wollte euch den Spass wirklich nicht verderben.
 
Wie lange bleibt denn deiner Meinung nach bei artgerechtem Gebrauch eine Schärfe von 60 BESS erhalten?
Das ist doch garnicht wichtig. Diese Geunke und Gesülze kommt im Forum nicht hoch, wenn Besserbissen ein frei stehendes Zigarettenpapierblatt mit einem Messer zerteilt (das war ein tolles Video!!) und auch wenn andere Mitglieder Fotos von perfekt auf Hochglanz auspolierte Schneiden zeigen. Was ist also der Unterschied zwischen denen, die Höchstleistungen zeigen und denen, die nach dem Weg dorthin fragen?
 
Genau.

Ausserdem ist es Unfug zu behaupten, dass wenn die „Angeberschärfe“ schnell weg ist, dass das Messer generell schlechter schneidet, als ein auf dem 1.000er Stein geschärftes.

Auch schneidet kaum jemand den ganzen Tag nur weiche Tomaten.

Eine fein und sauber geschlossene Fase bietet sowohl beim Schneiden als auch beim Wetzen weniger Widerstand und franzt im Zweifel weniger schnell aus. Hat ganz klar auch was mit dem jeweiligen Stahl und der Fasenstärke zu tun.

Richtig ist, ein auf dem 1k geschärftes Messer ist für die meisten Zwecke ausreichend, wobei ich ich geführt bis Shapton 8k einfach weniger Theater mit dem Entgraten habe - und das ist meistens der Grund für ungenügende Schneidleistung.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

ich hab jetzt nochmal bisschen geübt:

Petty-Messer 15°, BESS um die 100, subjektiv sehr scharf, geht durch Prospektpapier wie Butter.
CBM 160>400>100>Rockhard1y (4x mit Winkel+1°)>Streichleder. Also das Polieren weg gelassen.

Danach schaut die Schneide so aus:



Ich bin mir immer nicht sicher, ob der Mikrograt jetzt weg ist oder nicht, deswegen die Frage: Ist diese Lichtbrechung oben an der Schneide jetzt noch ein Rest(Micro)Grat oder einfach nur ne Lichtbrechung?

Hier nochmal in besserer Qualität, interesessanterweise sieht es hier so aus, also o hier noch unmittelbar an der Schneide Reste von der blauen Edding-Farbe sind, mit der ich die Schneide beim Schleifen gekennzeichnet hatte :-0 Das Messer wurde natürlich gereinigt mit Isopropyl.
Komisch, oder?


Was meint Ihr?

Servus, Markus

Es sieht so aus, als ob die Schneidenspitze nicht erreicht wurde. Die wurde, einfach zu sagen, nicht geschärft.
Rest sieht grob bearbeitet aus.

Grat- je weniger Du druckst desto weniger Grad bildet sich.

Bilder muss man so machen dass Schärfspuren am besten zu sehen sind.

Was "sauscharf" angeht und wie lange "sauscharf" bleibt- man sieht auf deinen Bildern gar nix von sauscharf.

Obwohl eine gerissene Schneidenspitze mir einer scharfkantigen Säge gar nicht schlecht schneiden kann.
 
Der Weg dorthin ist aber nicht "alles auf einmal", sondern "Schritt für Schritt".

Mit einer minimalen Progression zu starten und mit dieser vergleichend zunächst den maximalen BESS-Wert zu erreichen um darauf aufbauend mit feiner werdender Progression den BESS-Wert zu steigern erscheint aus meiner Sicht sinnvoller als direkt mit der Maximal-Progression zu starten und sich dann zu fragen wo der "Fehler" liegt.

Der Standzeit der Schneidkante einen vergleichenden bzw. objektivierenden Wert beizumessen ist sicherlich auch sinnvoll. Denn einmal sagt die Standzeit viel über die Güte des Schliffs aus und schließlich soll mit dem Messer ja auch gearbeitet werden.

Mikroskopkontrolle kann helfen aber auch verwirren, weil nicht die Schneidkante "von oben" mikroskopiert wird sondern von der Seite. Wichtig finde ich die Kontrolle im Gegenlicht: Sieht die Schneidkante im Gegenlicht vollständig geschlossen aus oder gibt es Spiegelungen? Dort ist die Schneidkante nicht geschlossen.

Für mich sehen die letzten Mikroskopaufnahmen auch so aus, als wäre die Schneidkante garnicht erreicht worden. Dafür würde auch die Farbe an der Schneidkante sprechen.
 
Wenn das Markerreste wären, hätte er mit keiner Körnung richtig durchgeschliffen. Wieso dann saubere Kurven in Papier möglich sind, ist unerklärlich - es denn, der Marker wäre nicht vor der ersten Körnung aufgebracht.

grüsse, pebe
 
BESS- ist schon interessant.

Für mich ist wichtig:
- Gefühl zu bekommen wie viel Stahl ich abtragen muss (Defektschicht muss weg)- ist wichtig für Standzeit und um Risse zu vermeiden.
Was haben wir davon, wenn wir mit einem Defektschicht gute BESS- Werte erreicht haben?
- Dann Leichtigkeit des Schärfens und erreichbare Schärfe zu beurteilen- gute Klingen sind immer einfacher zu schärfen
-Robustheitheittest- prüfen ob bei bestimmten Schneidwinkel Schneide sich umlegt, ausbricht oder beides zeigt.
- Prüfen, wie gut im Zugschnitt eine Klinge reinbeißt (Gleiten ist häufig ein Zeichen von einer unpassenden WB).
 
Wenn das Markerreste wären, hätte er mit keiner Körnung richtig durchgeschliffen
Möglich, wenn der Schleifwinkel anfangs zu steil gewählt und innerhalb der Progression konstant gehalten wurde.

Wieso dann saubere Kurven in Papier möglich sind, ist unerklärlich
Evtl. war das Testmesser zum üben schon vor dem letzten Versuch ausreichend scharf für Papier.

@akkonmba war die blaue Linie über die gesamte Schneidenlänge zu sehen oder nur stellenweise?
 
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