Schleifen, aber wie?

Dein Anliegen verhungert hier gerade- Du fragst aber auch ins Blaue hinein. Anfangs wolltest Du kein geführtes System haben- hat sich das jetzt geändert?
Grundsätzlich funktionieren die alle. Kaufe doch einfach was wirklich Billiges, und probiere es aus.
Zu Banksteinen und Freihand wurde ja schon einiges geschrieben. Banksteine klappen super, aber entweder bist Du echt talentiert, oder es zeigt Dir jemand, der es bereits kann.

Ich habe mich mal filmen lassen- so auf dem Bankstein zu fuckeln. Also, ICH bin kein Naturtalent...:sneaky:
 
Was haltet ihr denn vom Hapstone V8
Ich habe leider selbst keine Erfahrungen mit den Hapstone Systemen. Sie wirken auf mich gegenüber den günstigen Ruixin Systemen aber solider und dadurch preislich durchaus interessant. Wenn ich jetzt nochmal "neu anfangen" würde, ohne Unsummen aufzuwenden, würde ich tatsächlich auch ein Hapstone System anschaffen. Dann allerdings das V8, weil sich damit der Winkelfehler besser ausgleichen lässt, da die Klinge nicht in einer Klemme fixiert wird und so im Radius des Schleifarms bewegt werden kann. Außerdem hat der Hersteller mit den ausfahrbaren Klingenauflagen auch an die Bearbeitung längerer Klingen gedacht.
 
Bin durch Zufall auf SharpWorx gestoßen. Soweit ich heraus finden konnte bisher nur in den USA erhältlich und wird noch im KKF getestet mit dem Anbieter samt Verbesserungen implementiert.
Gibt es sowas ähnliches (neben Nowi Home/Pro für 500+) das ich bisher noch nicht kannte? Oder wie sind die Meinungen zu dem Design?
 
Das Ding (Hapstone) wirkt tatsächlich durchdacht. Und schön erweiterbar. Mein momentaner Favorit zum einsteigen wäre der Kinsea. Ziemlich präzise, klein, bezahlbar. Mein Ruixin hat locker mal 2° Abweichung beim Fasenwinkel durch seine wackelige Rodführung. Das kann man mit Erfahrung gut ausgleichen, aber genau diese Erfahrung hat man ja als Anfänger nicht. Das kann der Kinsea sehr viel besser.
Bei den Fliphalterungen denke ich, da machen die Abweichungen nicht soviel aus- Hauptsache, es wird erstmal scharf.
 
@Plüschisator

Ich weiß jetzt nicht sicher, welches Modell zu meinst. Aber mein Standard Klassiker hat vom ersten Tag an sauber funktioniert und tut es auch heute nach X Jahren noch. Spiel im System ja, 2 Grad Abweichung never ever, dafür müsste sich die Stange hinten um Zentimeter bewegen können.

Richtig ist, die Saugnäpfe müssen guten Halt auf dem Ceranfeld, Glasplatte oder altem Spiegel haben. Sonst kann man das genauso gut beim freihändigen Fahradfahren versuchen.

Gravierende Abweichungen gibt es eigentlich nur, wenn man vergisst unterschiedliche Steindicke anzugleichen.

grüsse, pebe


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Mein Ruixin hat diese doppelte Wackelbefestigung und klappert auch fröhlich vor sich hin. @pebe: Der Uraltklassiker sieht dagegen richtig solide aus.
 
Bin durch Zufall auf SharpWorx gestoßen. Soweit ich heraus finden konnte bisher nur in den USA erhältlich und wird noch im KKF getestet mit dem Anbieter samt Verbesserungen implementiert.
Gibt es sowas ähnliches (neben Nowi Home/Pro für 500+) das ich bisher noch nicht kannte? Oder wie sind die Meinungen zu dem Design?
Die SharpWorx Systeme kann man nicht mit den Nowi Home/Pro vergleichen, weil sie nicht die senkrecht durch die Klingenebene gehende Drehachse haben.
Das ist der entscheidende Punkt des Prinzips der Systeme mit Schwenkarm wie Nowi Home/Pro, Bogdan usw..
Nur damit kann man einen konstanten Schleifwinkel über die gesamte Klingelänge auch bei Klingen mit einem Radius im Schneidenverlauf erreichen.
Hier ein Bild welches die Drehachse rot senkrecht durch die Klingenebene blau verdeutlichen soll:
 
Hallo,

wunderbar, dass gerade über die Schleifsystem gesprochen wird.

Kann jemand etwas zu den Unterschieden zwischen diesen sagen bzw. ob die Schleifsteine von den jeweiligen Systemen etwas taugen?

1.) Work-sharp-precision evtl. gleich mit einer Schleifsteinerweiterung

2.) KEM precision-knife-sharpening-system

3.) Edge-pro-apex-4

4.) TSPROF Blitz Pro Kit (Russ.Hersteller, anscheinend sanktioniert, aber evtl. gebraucht irgendwo erhältlich).

5.) Nowi-Home-Komplettset (wobei man hier wahrscheinlich dann nochmal in Steine und evtl. die freie Winkeleinstellung von 5-45° ist für das Home System zusätzlich investieren müsste)
D.h. hier sind wir dann gleich in einer anderen preislichen Liga.

Die Systeme 1. - 4. bewegen sich zwischen 150 - 500 EUR.
Bei 5. sind wir dann gleich in einer anderen preislichen Liga. Daher würde das für mich als Einsteiger ausscheiden.

Vielen Dank im Voraus für die Erfahrungsberichte.
 
Das Thema ist zwar Komplex, kann man aber auch einfach handhaben.

Diamantsteine schleifen im Regelfall riefiger als die Synthetik- oder Natursteine. Deswegen nehme ich solche überwiegend für harte PM Stähle und meistens nur für Klappmesser mit stabiler Fase.

Oder für den groben Teil bei Küchenmessern, um Macken rauszuschleifen.

Bei Steinen gilt für ernsthafte Absichten, besser gleich den Guten als zweimal kaufen. Shapton Pro oder Naniwa Pro. Die im Lieferumfang enthaltenen Non-Diamantsteine sind allesamt schlechter als die Genannten.

Mein Rat, entweder man kauft eine Budgetlösung oder macht es richtig. Für Küchenmesser mit Anspruch sollten gute Steine zusätzlich besorgt werden. Solche gibt es normalerweise nur für EP kompatible Systeme.

Mein Wicked Edge System hat 11 hochwertige Diamantkörnungen. Die hören dort auf, wo Shapton Pro mit 5k-12k weitermachen können.

grüsse, pebe
 
Und ich mache es ähnlich wie @pebe und nutze unterschiedliche Steine, bei mir auf einem geführten System - und genau dann ist es wichtig, dass man die unterschiedlichen Steindicken ausgleichen kann. Muss man theoretisch ja auch bei Steinen von einem Hersteller, denn die schleifen sich ja unterschiedlich ab (außer Diaplatten)
Schleift man mit einem geführten System mit fixem Winkel und wechselt die Steine stufenweise von grob zu fein, dann klappt das nur, wenn man durchgehend die exakt gleiche Steindicke hat.
Meine aktuellen Steine (Naniwa, Boride und Shapton) hatten schon im Auslieferungszustand eine Toleranz von 0,02 bis 0,1 mm und mittlerweile sind da schon 0,6 mm draus geworden.
Mit meinem TSProf Blitz kann ich das relativ simpel anpassen, mit dem Ruixin geht das auch, man kann das mit der Bevelbox machen oder einfach mit dem Stein an der Gleitöse selbst. Ich habe mir einen kleinen Anschlag gebaut an der Höhenverstellung, wo ich den Stein zwischen lege, damit hat man den perfekten Abstand je nach Steindicke.
 
@Guido danke für die Erklärung. Das war bewusst, aber wie viel Unterschied im Schleifwinkel macht das bei Küchenmessern tatsächlich aus? Oder die erwähnten 2/100mm Differenz zu den Schleifsteinen? Wenn man für ein System ein mehrfaches ausgibt wie der Wert eines Küchenmesser das man damit schärfen will dann soll es auch so genau wie möglich sein, das leuchtet ein..
 
Als Alternative zwischen Ruixin und Hapstone käme vielleicht noch ein Toohr 1 in Betracht:

Da lässt sich der Winkel recht sicher über eine Spindel einstellen. Kostet bei Aliexpress ca. 70 €: 69.28€ 60% OFF|Festes Winkels chärf rahmen Aluminium Messers chärfer Stein werkzeug Schärfen für Hobel Meißel Schnitz messer Holz bearbeitungs werkzeug|Handwerkzeug-Sets| - AliExpress (https://de.aliexpress.com/item/1005003168965635.html)
Inzwischen gibts da auch offensichtliche Nachbauten von TSPROF-Systemen. Allerdings preislich nicht so weit von den Originalen entfernt, als dass sich da das Risiko der China-Qualität lohnen würde. Die TSPROF-Kopien sind unverschämt, die anderen Toohr-Systeme scheinen eigenständig zu sein.
 
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Hab von ArtTema das Video zum Toohr 2 gesehen vor paar Tagen. Mich stört lediglich die kleinen neuen Steine die man benötigt statt dem klassischen Bankstein..
 
@Username86

Der Drehmechanismus suggeriert easy Handhabung - ist es aber nicht. Nicht für den Neuling. Auf dem einfachen EP Klon, den ich oben gezeigt habe, ist es mit Magneten kaum schwieriger das Messer zu drehen statt den Schleifturm richtig zu bewegen. Jener hat auch nicht nur eine Position, sonder muss mit der Kurve mitwandern. Die Steingrößen für EP sind standardisiert und vielfältig angeboten.

Bei Bunkas oder Herder K5 und vielen Santokus ist die Winkelkorrektur nur für Oberpingelige notwendig. Die Winkelabweichung fällt optisch an dicken Kloppern wie Solinger Standard oder Klappmessern, also Messern deutlich dicker als 0.3mm hinter der Wate, am deutlichsten auf.

Technisch negativ wird‘s bei laserdünnen Klingen mit starker Krümmung. Dann kann neben der Optik auch ein 2 Grad steilerer Winkel, die ohnehin empfindliche Spitze gefährlich ausdünnen.

Eine durchgängig schmale Fase durch Winkelkorrektur ist abseits der ultradünnen Messer sonst eher eine Frage des Anspruchs und der Optik, aber keine funktionale Notwendigkeit.

grüsse, pebe
 
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Oder die erwähnten 2/100mm Differenz zu den Schleifsteinen?

Scharf wirds damit vernmutlich auch ohne Korrektur, kommt halt drauf an wie man schleifen möchte.

Um einen Grat zu entfernen ist eine gewisse Präzision notwendig - nimmt man als Beispiel die Körnungen 400/600/800/1000 kann man davon ausgehen, dass dann, wenn der 400er Stein z.B. mit 8,0mm Steindicke die Schneidfase schleift der 600er Stein mit z.B. 8,4mm die Schneidkante nicht trifft und der 800er Stein mit z.B. 7,8mm schon eine Mikrofase erzeugt.... und so weiter ...

Nimmt man ein einfaches Stückchen (Alu)rohr als Auflage kann man das hervorragend kompensieren, das sieht dann so aus:



Einfach den Stein dazwischenlegen, Höhe des Gleitlagers fixieren und fertig. Das mach ich bei jedem Stein, der eine unterschiedliche Stärke zum Vorgänger hat.

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@Guido danke für die Erklärung. Das war bewusst, aber wie viel Unterschied im Schleifwinkel macht das bei Küchenmessern tatsächlich aus? Oder die erwähnten 2/100mm Differenz zu den Schleifsteinen? Wenn man für ein System ein mehrfaches ausgibt wie der Wert eines Küchenmesser das man damit schärfen will dann soll es auch so genau wie möglich sein, das leuchtet ein..
Der Unterschied ist sehr stark davon abhängig, ob die Klinge eine Krümmung hat oder fast gerade ist.
Mich hat das Thema so sehr interessiert, dass ich einfache 3D CAD-Modelle erstellt habe und verschiedene Konstellationen nachgemessen habe.
Die Ergebnisse können in diesem Thread nachgelesen werden (die Tabellen auf der letzten Seite geben einen guten Überblick):
Winkelabweichung Schleifwinkel bei EdgePro Systeme und Schleifsystemen die auf dem gleichen Prinzip basieren (https://messerforum.net/threads/winkelabweichung-schleifwinkel-bei-edgepro-systeme-und-schleifsystemen-die-auf-dem-gleichen-prinzip-basieren.142416/page-3)

Ganz interessant im Zusammenhang mit dem Thema ist diese Video, wo man erkennen kann, wie stark die Klinge angehoben werden muss, damit auch an der Klingenspitze der gleiche Schleifwinkel erreicht wird:
 
Vielen Dank @pebe @DirkWitten und @Guido 👍 werde mich in naher Zukunft mehr mit dem Thema beschäftigen (wollen), hoffe meine Freihand-Ergebnisse mit dem Shapton Pro 8k noch zu verbessern. Mit dem 2k wird's schon ordentlich gut, ich glaube für den (reproduzierbare) Nutzen des 8k bin ich noch zu wackelig...da käme ein System für bestehende Banksteine im normalen Format (~200x70) irgendwann in Frage.
 
@Plüschisator

Hallo, ja mittlerweile bin ich doch um einiges schlauer geworden und habe mich kräftig belesen. Es soll ein geführtes System werden. Entweder eins von Hapstone oder von Kazak. Mal schauen. Die passenden Steine (Shapton) werden im bekannten Shop im laufe des Aprils wieder verfügbar sein. Sobald diese Lieferbar sind schlage ich zu. Bis dahin muss ich mich noch für ein Schleifsystem entscheiden.
 
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