Schleifwinkel und Lansky

Analog dazu könnte ich doch meine mit 17°/34° geschliffenen Klingen mitttels Lansky-Set, Schleifwinkel 20°/40° und dem "extrafein" Schleifstein nachschärfen...

Klar geht das, so ein Schneide mit 2 Fasen ist nicht die schlechteste Lösung. Ist ja gewissermaßen eine etwas kantige Annäherung an einen balligen Schliff.

Grüße
Rainer
 
Also ich will mal meine Erfahrungen an den Mann bringen.

Ich hab das Lanksy seit über einem Jahr. 17° habe ich noch nie damit geschliffen. 20° hat bei mir immer für Rassiermesserergebniss gereicht.
Jetzt wo ich als ausgelernter Koch meine eigenen scharfen Messer haben sollte hab ich folgendes gemacht.
Auf 20° geschliffen, in die Küche zu meinen Kollegen und gezeigt was mein Messer kann, also Armhaare abrassiert. Nach 1 Stunde Arbeit konnte ich nichtmal mehr eine Tomate schneiden. Dann habe ich es beim nächsten Schleifen nichtmehr so sehr polliert und habe nur noch den grünen Stein als letzten benutzt. Schnitt schon besser und etwas länger.

War aber immernoch nicht schnitthaltig genug.

So nun hab ich alle meine Küchenmesser auf 25° (auch die mit dünner Klinge) und nicht polliert (sprich groben Stein).

Und siehe da, sie halten wesentlich länger scharf. Das ist für mich nun ein muss, dann noch den richtigen Wetzstahl und ich kann mit 25° und nur groben Steinen meine Armhaare rassieren. Ich habe sie nun seit einem Monat nichtmehr geschliffen und sie sind immernoch super scharf.

Das alles auf 25°. Ich dachte nie das ein Wetzstahl es echt so bringt :)

Das wars von mir ;)
 
Hallo SaberRider.

Ich kann Deine Erfahrungen gut nachvollziehen.
Ein kleiner (spitzer) Schleifwinkel, noch dazu in Verbindung mit einer Politur/Abziehen auf dem Lederriemen, bedeutet zwar maximale Schärfe, jedoch hält die nicht lange.
Je größer (stumpfer) der Schleifwinkel ist, umso geringer ist die Schärfe, dafür ist die Schnitthaltigkeit eben größer, das Messer bleibt länger scharf.
Kurz:
kleiner Schleifwinkel = maximale Schärfe = minimale Schnitthaltigkeit
großer Schleifwinkel = minimale Schärfe = maximale Schnitthaltigkeit.

Vor einigen Jahren habe ich für kurze Zeit als Heizungselektriker gearbeitet. Wir mussten eine Heizungsanlage in einem Schlachthof komplett erneuern und waren dort über mehrere Wochen beschäftigt.
Zwangsläufig kommt man da mit den Metzgern, Fleischern und Schlachtern in's Gespräch. Ich war fasziniert von deren Messern. Die Dinger waren dermaßen scharf geschliffen, die schnitten wie ein Laserschwert. Mit nur leichtem Druck drangen sie mit einem Schnitt mehrere Zentimeter in das zu schneidende Fleisch ein.
Aber
Nach nur kurzer Zeit und nur wenigen Schnitten griffen die Fleischer in ihr Holster und zückten den Wetzstahl. In einem Abstand von nur wenigen Minuten zogen sie regelmäßig die Schneiden ihrer Höllenwerkzeuge ab. So blieb diese maximale Schärfe erhalten.

Auch bei meinem ehemaligen Metzger beobachtete ich in seinem Ladengeschäft, dass er sein Messer jedesmal mit dem Wetzstahl abzog, wenn ein neuer Kunde Fleisch kaufte.

Wer also sein Messer auf maximale Schärfe trimmt, muss damit leben, dass er es oft abziehen oder nachschleifen muss, sonst wird es eben recht schnell stumpf.

Wer - so wie Du - mit einer geringeren Schärfe auch zufrieden ist, ist mit einem etwas größerem Schleifwinkel bestimmt besser bedient, weil er nicht so oft nachschleifen oder sich mit einem stumpfen Messer rumärgern muß. Das Abziehen mit dem Wetzstahl verlängert die Schnitthaltigkeit natürlich zusätzlich.
Und mal ganz ehrlich gesagt, diese Rasierklingenschärfe braucht man ja auch nicht unbedingt, ist halt eine Marotte von mir. Mir gefallen die erstaunten Gesichter, wenn ich die Schärfe meiner Messer demonstriere, eine Tomate auf die Schneide werfe und die Tomate in zwei Teile zerfällt.
Wer angibt, hat mehr vom Leben :cool: ;)
Wenn du nur noch den grünen Lansky-Stein verwendest, das ist der mittelgrobe, dann erzeugst Du zudem eine Mikrosägezahnung auf der Schneide, die subjektiv besser schneidet, genau betrachtet aber eher sägt.

Sollte ich mit meinen Ausführungen falsch liegen, berichtigt mich bitte, ich bin noch ein ziemliches Greenhorn hier und um jeden Rat dankbar!
 
Zuletzt bearbeitet:
Konstruktionsbedingt schleift man mit dem Lansky eher kleine Messer, weil man sonst umspannen muss und das ist dann mühsam.
Ich denke über die Anschaffung eines Lansky Sets nach aber habe eher Messer mit > 10cm Klinge...das längste ist ca. 24,5 cm lang...Macht ein Lansky dann trotzdem noch Sinn? Apex ist mir eben n bisschen zu kostspielig
 
es ergibt immer noch sinn, nur kannst du nicht mehr in einem zug fuer den abschuss ueber die klinge gehen.aber vielleicht habe ich nur zuviel angst vor stufen im schliff.
 
das längste ist ca. 24,5 cm lang...Macht ein Lansky dann trotzdem noch Sinn?

Schätze, du meinst auch hier die Klingenlänge, nicht die Gesamtlänge. Also, ich hab vor einiger Zeit einem Messer mit einer Klingenlänge von 22 cm (58 Grad HRC) mit dem Lansky einen vollständig neuen Anschliff verpasst, da ich mit der Schärfe unzufrieden war und das Teil mit einem Bankstein einfach nicht richtig scharf bekam - war wie verhext. Hat zwar etwas gedauert, und ich musste die Klammer ein- oder zweimal umsetzen, doch es hat sich gelohnt. Hat jetzt eine mehr als ausreichende Schärfe.
 
Naja, ich formuliere es mal so, ich verteile immer mehrere Züge gleichmäßig über die Klinge.
Ist das schlimm?
Ich hatte nie Probleme mit ungleichmässigem oder schartigem Schliff.
Und bereits bei einer 8cm langen Klinge wird es ohnehin schwierig, die komplette Schneidenlänge in einem Zug zu schleifen. Kleinere Messer habe ich kaum.
 
Moin, ich weiß das Thema ist älter...
Aber als ich gesehen hab, was wirklich scharf ist, wollt ich mir ma ein solch Lansky Dingens holln.
Kann man damit den Schleifwinkel der Hersteller einhallten?
Oder ist das garnicht nötig?
Sind die Winkel einheitlich?
Zerkratze ich damit Beschichtungen?

Ich schwanke noch zwischen dem Lansky-System und einfach nem Kombi-Wasserstein, aber da hab ich angst mich als Anfäger zu übernehmen und den teuren Stein zu versaun.

:confused:

Danke schonmal an alle, die mich nicht auf die Suchfunktion verweisen und mir helfen.:super:
 
ich hab mir die wassersteine gekauft. scheinbar bin ich zu sehr grobmotoriker, als dass mir das einhalten des richtigen winkels gelingen würde, weshalb ich mir jetzt ein lansky set bestellt habe. von mir kommt also der rat: lansky oder wassersteine (inkl. einem workshop).
allerdings hätte die sufu genug zum thema ausgespuckt...also such erst mal und stell dann die fragen ;)
 
ich wusste doch das würde kommen:lach: :D

aber darüber, wie die Schleifwinkel der Hersteller sind steht da nix
 
die schleifwinkel der einzelnen hersteller unterscheiden sich natürlich (von den einzelnen schleifwinkel der unterschiedlichen messertypen wie küchenmesser oder jagdmesser mal ganz abgesehen). das lansky hat winkel zwischen 17 - 30° aber eine feineinstellung auf z.b. 23° ist nicht möglich, also falls ein messer zufällig diesen winkel haben sollte...pech gehabt. dann würde ich sagen, heißt es umschleifen ;), was allerdings kein großer akt sein sollte
 
Moin, ich weiß das Thema ist älter...
Aber als ich gesehen hab, was wirklich scharf ist, wollt ich mir ma ein solch Lansky Dingens holln.
Kann man damit den Schleifwinkel der Hersteller einhallten?
Nein, kann man nicht, da das Lansky-Set nur vier fest vorgegebene Winkel anbietet. Liegt der Schleifwinkel des Herstellers dazwischen, musst Du einen neuen (einen der vier vorgegebenen) Winkel anschleifen.

Oder ist das garnicht nötig?
Ja, das ist nicht nötig. Das Anschleifen eines neuen Winkels mit dem Lansky-Set ist überhaupt kein Problem.

Sind die Winkel einheitlich?
Nein.

Zerkratze ich damit Beschichtungen?
Nein, wenn Du mit dem Lansky-Schleifstein nur das schleifst, was man beim Schleifen schleifen soll, nämlich die Schneide, bleibt der Rest des Messers unberührt. Man kann sich mit dem Lansky-Set kaum so bl... äh ungeschickt anstellen, dass man sich das Messer versaut.
Für eine Schneide mit Spiegelglanz muss man allerdings mit Leder und Schleifpaste nachpolieren (abziehen).

Ich schwanke noch zwischen dem Lansky-System und einfach nem Kombi-Wasserstein, aber da hab ich angst mich als Anfäger zu übernehmen und den teuren Stein zu versaun.
Noch eher wirst Du keine vernünftige Schärfe an die Klinge bringen, da das Einhalten eines konstanten Schleifwinkels viel Übung erfordert. Ich habe mit den Banksteinen trotz vieler Versuche und Übung immer Probleme gehabt. Seit ich das Lansky-Set habe, bringe ich eine wirklich gute Schärfe an die Klingen.
Mein klare Empfehlung - kauf ´das Lansky-Set Deluxe, das ist das mit den fünf Schleifsteinen.
 
Ich bin auf der Suche nach einem geeigeneten Messerschärfsystem. Im Forum werden vor allem der Spyderco Sharpmaker und das Lansky Set favorisiert und in diesem Thread sogar eine Kombination beider Systeme in Betracht gezogen.

Leider habe ich noch keines der beiden Systeme in Aktion gesehen, kann mir aber gut vorstellen, daß sich beim Sharpmaker ein konstanter Schneidewinkel wie von selbst ergibt, wenn der Nutzer während des Schärfvorgangs sein Messer immer nur schön senkrecht hält.

Jedoch frage ich mich angesichts der Halteklammer des Lansky Sets Link , wie man mit diesem System einen halbwegs konstanten Schneidewinkel über die gesamte Messerschneide erhalten kann. Klemmt man die Messerklinge beispielsweise direkt am Heft ein, so müßte der Schleifstein in unmittelbarer Nähe der Klammer doch am steilsten (größter Winkel) stehen und während des Schärfvorgangs zur Messerspitze hin einen immer flacheren (kleineren) Winkel einnehmen, d.h. vom Heft aus betrachtet der Schneidewinkel der Klinge stetig kleiner werden.

Übersehe ich da etwas oder gibts vielleicht einen Trick, auch mit dem Lansky Set ohne ständiges Umsetzen der Halteklammer gleichbleibende Schneidewinkel hinzubekommen?
 
Naja bei großen Messern ändert sich dann der Winkel schon minimal und man sollte umsetzten. Also ich hab das Lansky und bei meiner 17cm Klinge setz ich noch nicht um und bin zufrieden.

Gruß, Stefan.
 
Ich setze die Klammer auch nie um.
Meine Messer spanne ich immer in der Mitte der Klinge ein und achte darauf, dass der Schleifwinkel an der Spitze mit dem in der Nähe der Fehlschärfe gleich ist. Das ist gewährleistet, wenn der Abstand der Klinge/Schneide zur Klammer dort jeweils identisch ist.
Zwar ergibt sich eine minimale Abweichung des Schleifwinkels in der Mitte der Klinge, aber das ist imo zu vernachlässigen.
 
ich hätte noch eine allgemeine frage zum lansky-set...in der anleitung steht ja, dass man immer von der schneide zum klingenrücken schleifen soll, dann abheben und wieder runtersetzen und erst dann wieder von der schneide zum klinerücken schleifen. kann man die schleifsteine nicht einfach hoch und runterziehen, ohne den stein von der klinge zu heben, wie man es z.b. bei einer feile tun würde?
 
kann man die schleifsteine nicht einfach hoch und runterziehen, ohne den stein von der klinge zu heben, wie man es z.b. bei einer feile tun würde?


ich mache das so seit Jahr und Tag...
wobei keinen Lansky habe, sondern von irgendeiner anderen Marke(Name vergessen. Ich habe das Set vor vielen Jahren in einem Waffengeschäft in den USA gekauft, wurde mir empfohlen). Bei diesem Set steht sogar in der Bedienungsanleitung, dass man mit einer Auf- und Abwärtsbewegung über die Klinge gehen soll (leichten! Druck natürlich nur bei der "schiebenden" Bewegung)
 
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