noch einmal kurz zum Stahl...
xtorsten schrieb:
.... man kann heute was gescheites aus Monostahl (kein Damast, ein einfach erschmolzener Stahl) machen, keine Frage.
Der C-Gehalt (Kohlenstoffgehalt) hat entscheidenden Einfluss auf die späteren Eigenschaften der Klinge. Nicht dass damit alles in Butter wäre, aber die Legierung stellt das Potential zur Verfügung. Bis zu einem C-Gehalt von 0,8%C steigt die erreichbare Härte an.
Du weisst bestimmt, dass ein Material umso spröder wird, je härter es ist.
Also muss ein Kompromiss zwischen Härte und "Zähigkeit" erzielt werden.
Ist das Schwert zu weich, dann leidet die Leistung, ist es zu hart, dann sind Scharten oder sogar der Bruch der ganzen Klinge vorprogrammiert.
Ja das weis ich... is ja irgendwie auch logisch...
xtorsten schrieb:
Also brauchen wir den richtigen C-Gehalt, um darüber diesen Kompromiss herbeizuführen - auf den jeweiligen Einsatzzweck angespasst. Geht es grob zur Sache (gegen schwere Rüstungen), dann muss ich die Härte reduzieren oder das Schwert massiver und damit schwerer und schlechter zu handeln machen.
Sind keine Rüstungen im Spiel, die durchstoßen werden müssen, dann kann ich was außerordentlich leichtes, führiges herstellen.
Puh... bin ich froh, dass di Rüstung meiner Gegner ziemlich miserabel ist XD
xtorsten schrieb:
Zu Beginn der Damaststahlherstellung waren die Zahl der verfügbaren Stahlsorten nicht sonderlich groß. Also mussten verschiedene Sorten miteinander im Feuer verschweißt werden, um den richtigen C-Gehalt einzustellen. Das ist eine Sache, die viel Geschick, Wissen und Erfahrung erfordert.
was gibt es eigentlich für Stahlsorten... klingt vielleicht blöd, aber für mich war das bisher immer mehr oder minder das selbe...
xtorsten schrieb:
Hat man letztendlich eine Klinge mit mehreren hundert Lagen (Faltungen), so gleicht sich der C-Gehalt der Lagen aneinander an und es ist ein relativ einheitlicher C-Gehalt vorzufinden. Hat man wenige Lagen, so ist das nicht der Fall. Damit hat man weiche und harte Lagen. Die weichen Lagen schneiden allerdings sehr bescheiden. Wenn schon keine homogene Klinge, dann ein Dreilagenaufbau (außen weich, innen, und damit in der Schneide, hart) oder eine selektive Härtung (Schneide hart, Klingenrücken weicher). Dann kann die Schneide auch ein wenig härter werden, als bei einer homogenen, überall gleich harten Klinge.
ok, ich bin mir jetzt nicht sicher ob ich das verstanden habe, aber ok...
xtorsten schrieb:
Nun zur Härtung. In der Regel wird die Klinge im Feuer auf eine kirschrote Farbe ( um 800°C) erwärmt und nach kurzem Verweilen auf Temperatur oder aber auch sofort in handwarmen Wasser abgeschreckt. Danach muss die Klinge "angelassen" werden. Das ist ein erneutes Erwärmen auf Temperaturen von 200-300°Celsius.Ab 200°C bekommt eine blankpolierte Klinge eine Strohgelbe Farbe. Bei 300°C ist die zugehörige Farbe blau. Durch das Anlassen wird der Klinge die Härte ein wenig genommen, die Schockempfindlichkeit (Zähigkeit) aber deutlich gesteigert.
Hey, ich finde’s super dass du geschrieben hast, welche Farbe die Klinge bei der jeweilige Temperatur hat, das hilft mir sehr bei den Beschreibungen ^^
xtorsten schrieb:
Das Anlassen am besten zwei Mal mit zwischenzeitlichem Eintauchen in kaltes Wasser.
Soweit dazu. Es gibt da aber auch noch den wootzstahl. Er wird zu den Damaststählen gezählt, aber hier werden keine Stähle miteinander im Feuer verschweißt. Vielmehr handelt es sich um einen Stahl, der einen ungewöhnlich hohen C-Gehalt hat. Dieser Stahl wird nicht klassisch gehärtet.
Oh Gott... bei Damast gibt’s auch noch solche Unterschiede... das is ja die reinste Wissenschaft @.@
xtorsten schrieb:
Durch mehrfache, gezielte Schmiedebehandlung findet sich der Kohlenstoff in einer Art dreidimensionalem Netz im Stahl vor, der, sehr grob vereinfacht gesagt, stabilisierend wie Armierung im Stahlbeton wirkt. Der Klingenkörper als Ganzes besitzt aber, bedingt durch die weichen Stellen zwischen diesem "Gitternetz", enorme "Zähigkeitsreserven". Also auch ein inhomogene Klinge - in diesem Fall aber schon etwas exklusives. Das ist nicht die Beste aller Möglichkeiten, aber eine sehr interessante - viele Wege führen nach Rom. In den links von mir wird die Herstellung von Wootz ja beschrieben.
so, jetzt hast Du bestimmt erst einmal was zum denken.
Das hab ich seit ich in dem Forum hier bin so wie so ^^
compu99 schrieb:
Ne, danke, hab ich selber!
Ok, aber falls du mal Ersatz braucht, du weißt ja... ^.~
compu99 schrieb:
Am Anfang was kleineres also... Nun denn Wakizashi wurde schon genannt, allerdings ist ein Nihonto alles andere als pflegeleicht. Und wer damit nicht umgehen kann, machts kaputt.
Dann würde’s bei Yume ganz sicher Kaputt gehen -.- ganz am Anfang hat sie ja Null Ahnung (ungefähr so wie ich XD)
compu99 schrieb:
Was asiatisches also, wie wärs für den Anfang mit nem Tanto oder O-Tanto. So um die 30 cm und dann noch Ken-zukuri, wär das was. Also zweischneidig. Bei dieser Waffe solltest du aber bedenken, dass für die Kleine, Ungeübte ein enormes Verletzungsrisiko besteht.
Oder das selbe nur einschneidig.
Is das Verletzungsrisiko bei einer einschneidigen Waffe eigentlich kleiner als bei einer zweischneidigen? Ich denke schon, oder?
compu99 schrieb:
Wie genau gehst du denn dann mit der Beschreibung ihrer Waffe

ins Detail. BEDENKE! Nicht jeder Leser deiner Geschichte wird ein umfangreiches Wissen über Blankwaffen haben.
Das ist mir natürlich klar, darum werde ich auch versuchen, so genau und einfach wie möglich zu beschreiben, damit meine Leser auch ohne solches Vorwissen Ahnung habe, was ich meine ^^
Havor schrieb:
Und genau da liegt der
Hase im Pfeffer. Sooo grenau braucht es also nicht zu sein, fassen wir mal zusammen:
Ein Dorfschmied hat durchaus die Ausrüstung, ein Schwert zu schmieden, woher er allerdings das dazu nötige Wissen hat, ist ein Problem.
Ansonsten: Einhänder, leicht und eher kurz. (Ich meine, einhändig zu gebrauchen, der Griff kann durchaus auch für zwei Hände reichen.)
Naja, wie genau es im Endeffekt wirklich sein wird, muss ich eh noch abwägen. Die richtige Balance zwischen Details, die hilfreich sind, und Details, die keiner wissen will, ist schwieriger zu finden, als man denken könnte...
Wenn Interesse besteht, kann ich die Szene ja hier veröffentlichen, wenn ich so weit fertig bin, dann könnt ihr ja sehen, wie sie wirkt und was man vielleicht noch hinzu fügen müsste um es für den Leser verständlich zu machen...
Havor schrieb:
Es soll ein einfaches Schwert werden, da fallen dann jap. Sachen weg, die scheinen recht kompliziert aufgebaut zu sein.
Nimm was Vorderasiatisches und vieleicht gleich den zugehörigen Schmied. Vielleicht hatt er auch noch einen Barren Wootz irgendwo versteckt, wer weiß? (Der Ärmste, das Zeug ist unglaublich hart und schwer zu hämmern, soweit ich weiß)
Naja, von wegen kompliziert und so, da kann ich nicht mitreden, mir kommt das alles hier schon kompliziert genug vor...
teachdair schrieb:
warum sowas kompliziertes? warum nicht einfach einen schwertsax oder katzbalger? beides sachen, mit denen auch etwas kuerzere leute zurechtkommen. warum in die ferne schweifen, wenn das gute so nahe liegt? muss ja nicht immer japanisch sein...
Wie sieht so was denn aus?
Ich weiss, dass es nicht unbedingt Japanisch sein muss, wenn etwas europäisches/eurasisches/was auch immer besser geeignet wäre... Ich dache nur, wenn es da eine japanische Möglichkeit gäbe, wäre es schön, wenn ich die verwenden könnte, da sie schlicht und einfach besser in die von mir, in meinem jugendlichen Leichtsinn, erschaffene Welt passen würde...