Sensen Dengeln

Ich habs eben noch bemerkt, der gleiche Verkäufer hat noch so ein Teil im Angebot, allerdings zum Kurbeln, das sieht man ja schon öfters.

http://cgi.*** Gelöscht. Hinweise a...PI.dll?ViewItem&category=8438&item=2310361538

Gruß Leo.
 
Ich weiß, ich bin damit jetzt ein ganz heißer Kandidat auf die Threadleichenschändung des Jahres, hänge mich aber trotzdem mit meiner Frage hier an :D

Als frisch gebackener Sensenbesitzer habe ich mich natürlich auch mit dem Thema dengeln beschäftigt und suche Erfahrungen zum Dengeln mit dem Schlagdengler (wie oben beschrieben, der kleine Amboss mit den Hülsen) oder mit der sog. Sensenleier.

Was ist zu empfehlen?

Preislich liegen sie ziemlich gleich, die Leier scheint mir in der Bedienung einfacher und schneller zu sein.
 
Ah, so einen Thread gibts auch ...
da möchte ich mich aus gleichem Anlass wildsaus Frage anschließen ...
 
Hallo

Ich habe auch die Sensenleier, von der Handhabung her ist sie einfach und unkompliziert. Scharten, Risse und Wellen bekomme ich mit ihr nicht so richtigt beseitigt. Also doch ab und zu mit einem Hammer und Amboss die Sense bearbeiten.

Bei dem Schlagdengler sehe ich den vorteil dass ich mobiler bin, geht auch unterwegs auf einem Weidepfosten oder einem Baumstumpf.


Ein Link zur Sensenwerkstatt
http://www.sensenwerkstatt.de/index.html

und noch ein Video zum Schlagdengler.
http://www.youtube.com/watch?v=KwdbCG2pph0&feature=related

VG wesswein
 
Guten Tag,

wie bereits schon angeführt, wird die Sense gedengelt um sie wieder mähfertig und abziehfreudig zu machen. Dazu wird die Schneide des Blattes wieder dünn ausgetrieben, wenn möglich nicht in Wellenform.

Ob ich auf einem althergebrachten Dengelstock oder auf den modernen Dengelhilfen arbeite ist letztendlich egal, wobei die neuen Errungenschaften das Dengeln wirklich vereinfachen.

Wenn es dann auf die alte Weise geschehen soll ist das erste was man braucht Zeit, dann kommt der Hammer und der Dengelstock ins Spiel.
Hammer und Stock sollen plane Fläche haben, der Hammer muß immer wieder im Wasser gekühlt werden. Dengeln auf diese Art kann ich hier leider nicht erklären, am besten man lässt es sich zeigen. Es gibt noch immer in vielen Dörfern ältere Herrschaften die es noch können und einem gerne zeigen wie es ausgeführt wird.

Wenn das Sensenblatt durch widrige Umstände wirklich einmal Scharten oder gleichgelagerte Beschädigungen aufwirft ist es meist einfacher die Schneide wieder mit einem groben Stein in Form zu schleifen, dann zu dengeln und abzuziehen.
Sollte man dazu eine Schleifmaschine benutzen muß man auf ausreichend Kühlung achten, da ein Sensenblatt sehr schnell ausglüht.
Natürlich kann man auch eine solche Schneide auch wieder durch dengeln, abziehen, Mähen und wieder abziehen usw. in Form bringen, es dauert eben nur länger.

Ob ich einen "Holz- oder Metallwurf" (Griff) verwende hängt vom Anwender ab. Holzwürfe kann man immer noch im Fachhandel kaufen, hier bei uns für cirka 20 Euro, im benachbarten Frankreich habe ich sie für 15 Euro gesehen.
Ob sich jemand noch einen Wurf aus einer jungen Esche machen möchte ist Ansichtssache. Anleitungen dafür gibt es auf jeden Fall in Fachbüchern.

Was das Sensenblatt betrifft, leider haben die Sensenblätter aus den Baumärkten mit den Sensen von Schröckenfux oder anderen Anbietern von Qualitätssensen nichts zu tun. Der Unterschied zwischen einer Baumarktsense und einem Qualitätsblatt ist wirklich enorm. Mein bestes Sensenblatt habe ich in Österreich erstanden, es ist ein Genuß damit zu mähen. Mein Lob an die dortigen Märkte für landwirtschaftliches Gerät.

Was das Abziehen der Sense betrifft, zuerst einmal muß man an sich denken. Das Blatt einer Sense besteht zwar nicht aus s30v, schneidet aber schnell und tief, bedingt durch die Dünne der Schneide und der Eigenbewegung der Hand beim Abziehen.

Zum Abziehen benutzt man auch heute noch zwei Abziehsteine, einen groben und einen feinen, der durchaus mit der Feinheit eines belgischen Brockens vergleichbar ist. Auch sollte man auf ausreichende Länge der Abziehsteine achten um die Hand immer in respektvoller Entfernung zum Blatt zu halten.

Die Striche mit dem Abziehstein werden zum Großteil auf dem oberen Bereich der Schneide geführt, die Striche auf dem hinteren Teil des Blattes dienen zur Begradigung des Grates. Beim Abziehen bitte den Fuß auf den Handgriff stellen, der sich am Boden befindet, so steht die Sense besser und "schwänzelt" nicht.
Wenn man regelmäßig mit dem feinen Abziehstein schärft kann man ein gerüttelt Maß an Wiese mähen ohne den groben Stein einzusetzen.

Ich weiß daß alle die das hier lesen nicht unbedarft sind was scharfe Klingen betrifft, trotzdem, wenn man ein Sensenblatt abzieht sollte man sich durch nichts ablenken lassen, es ist nur die Sache eines Augenblicks und man hat sich schwer verletzt.

Das Mähen selbst gestaltet sich oft für einen Beginner dahingehend schwierig, weil er möglichst viel mähen will. Einfacher ist es am Anfang kurze und nicht zu breite Schnitte mit der Sense zu machen, das Weitausholen und breite Schnitte kommen von allein im Lauf der Jahre.
Beim Mähen soll man darauf achten die Spitze des Blattes nach oben zu halten und mit dem hinteren, breiten Teil des Blattes die Mäharbeit zu machen. So vermeidet man auch das Schlagen der Sensenspitze in den Grund, was der Sense und auch der Laune des Mähers nicht bekommt.

Anfangs ist es auch ratsam den "Hintern" (den hinteren breiten Teil des Blattes) der Sense, wie mein Vater und Großvater immer zu sagen pflegte, auf den Boden aufzusetzen oder direkt darüber zu führen. Dann ist der Schnitt eben und das Gras wird nicht unterschiedlich hoch abgeschnitten.

Mähen mit der Sense ist heutzutage für viele von uns eine ungewohnte Tätigkeit, natürlich ist sie mit Bewegung verbunden, aber es ist eine elegante Arbeit. Im Gegensatz dazu sieht jemand, der mit einer Motorsense bewaffnet und zudem entsprechend gerüstet auftritt, wie ein lärmender moderner Ritter aus.

Ich hoffe ich konnte mit meinen Anregungen ein bißchen helfen, es gibt mittlerweile, so glaube ich, sogar ein Büchlein daß sich mit dem Mähen mit der Sense befaßt.

Viele Grüße und Freude beim Mähen

Roman M.

PS: Es freut mich ungemein, daß wieder gerade junge Leute das Mähen mit der Sense entdecken.
 
Nettes Thema. Ich habe das Dengeln auch noch von meinem Opa gelernt, mit Dengelstock und Hammer.
Aktuell habe ich keine Sense im Gebrauch, mein Garten ist dafür zu klein, habe aber früher jahrelang mit der Sense gemäht.
Es ist anfangs mühsam, bis man den richtigen Schwung drauf hat, dann geht es fast von alleine und ist sehr elegant.
Im Magazin "Landlust" war mal ein Artikel über das Sensenmähen, auch mit Kursangeboten: www.dick.biz und www.sensenwerkstatt.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Funktioniert aber einwandfrei. Das Einstellen der Spannung ist etwas Fummelei, danach drei- bis viermal "durchkurbeln" und fertig ist Guenters Stecknadelrutsche.
 
Die Dengelhilfen sind sicher brauchbar und vereinfachen die Arbeit, notwendig sind sie nicht.
Ich habe auch meine Zweifel, ob sie bessere Ergebnisse bringen als die gute alte Technik von Hand.
Für die will ich hier doch noch mal eine Lanze brechen.
Roman M.-schon der zweite Roman im Forum- hat den Vorgang und seine Auswirkung gut beschrieben.
Ich freue mich immer über seine fundierten und -auch sprachlich-gelungenen Beiträge.
Hierzu zur Technik des Dengelns eine kleine Ergänzung aus meiner praktischen Erfahrung.
Am besten gelingt das Dengeln, wie so gut wie alles, was man anpackt, wenn man das wichtigste Werkzeug des Menschen-das Gehirn- mit einsetzt.
Beim Dengeln kommt es auf eine Ausdünnung und zugleich Kaltverfestigung der Schneide an. Das relativ weiche Sensenblatt kann durch Hammerschläge in der Schneide dünn geschlagen werden. Das sollte also doch keine Kunst sein.
Also die Sense auf den Amboß und feste druff !-Na ja, so geht es eben nicht- weil der Einsatz des wichtigsten Werkzeugs fehlt.
Es kommt ja entscheidend darauf an, die Schneide beim Ausziehen nicht zu verlängern, sonst würde sie Wellen werfen, sondern nach vorn in die Breite zu ziehen.
Das geht meiner Erfahrung nach am leichtesten mit einem richtigen Dengelamboß und einem Dengelhammer. Die, die ich in Benutzung habe, sind nicht eben, sondern recht stark ballig, wobei der Dengelhammer keine eigentliche Bahn, sondern zwei leicht unterschiedliche, ballige Finnen hat.
Sie werden so eingesetzt, daß der Schlag des Hammers ziehend auf den Schlagenden zu gerichtet wird, sodaß an der beeinflußten Stelle, die nur zwei, drei mm beträgt, die Schneide auf den Arbeiter zugezogen wird.
Das wird über die ganze Länge der Sense wiederholt, bis man eine drei, vier mm breite Zone hat auf der die Schneide über die gesamte Sensenlänge fast papierdünn-ein bißchen übertrieben-ausgezogen ist.
Wenn sie dabei leichte Spitzchen zeigt, ist das kein Fehler. Eine leicht unregelmäßige Schneide schneidet eher besser, als eine ganz glatte.
Die Arbeit mit Dengelamboß und Hammer hat den Vorteil, daß sie auch während der Arbeit auf dem Feld vorgenommen werden kann, weil sowohl Amboß wie Hammer klein und leicht sind und unproblematisch mitgeführt werden können.

Warum macht man nun einen solchen Aufwand ?
Man sollte die Belastung einer Sense nicht unterschätzen. Würde man sie normal härten und anlassen und in dem Zustand optimaler Schneidenhärte einsetzen, so wären beim Auftreffen auf Hindernisse erhebliche Beschädigungen bis hin zum Sensenbruch vorprogrammiert.
Würde man die Sense dagegen so weich einsetzen, daß sie einigermaßen bruchsicher wäre, so würde sie in dem teilweise sehr abrasiven Schnittgut zu schnell abstumpfen und eine dünne, schnittige Schneide würde sich umbiegen.
Durch das Dengeln erreicht man dagegen eine gute Zähigkeit des weichen Sensenkörpers bei ausreichender Härte und Schnittleistung der Schneide.
Das Dengeln ist also wirklich eine gute, ausgereifte Technik, den hohen Anforderungen des Mähens zu genügen.

Wie man eine Sense macht und einsetzt, die nicht unbedingt gedengelt werden müßte, ist in der Grettissage geschildert.
Grettir ist als junger Mann sehr ungebärdig und reizbar. Als sein Vater ihm den Auftrag gibt, die Hauswiese zu mähen und die Sense seinen ungeheuren Kräften nicht gewachsen ist, schmiedet er sich selbst eine neue, mit der er die Wiese u n t e r den Wurzeln des Grases mähen kann.
Das ist aber etwas für Sagengestalten und nicht für einfache Menschen.
MfG U. Gerfin
 
Die Dengelhilfen sind sicher brauchbar und vereinfachen die Arbeit, notwendig sind sie nicht.
Ich habe auch meine Zweifel, ob sie bessere Ergebnisse bringen als die gute alte Technik von Hand.
...
Da rennst Du bei mir offene Türen ein und deshalb schrieb ich ja: "... eine Alternative, wenns mal wieder schneller gehen soll"
Es ist wie bei der Diskussion um Sharpmaker oder Bankstein: Wenn Du ein optimales Ergebnis haben willst und bereit bist, Dir die dazu nötigen Fähigkeiten anzueignen, ist die seit Jahrhunderten bewährte Technik schwer zu schlagen; wenn Zeit die ausschlaggebende Rolle spielt und "nicht optimal aber gut genug" den Ansprüchen genügt, kommen die moderneren "Spielzeuge" zum Einsatz.
 
Da ja Ulrich gern aus seinem Leben oder anderer erzählt,habe ich auch eine Kurzgeschichte zu dem Teil was ich habe.
Ein Bekannter von mir hat mit seinem Schwiegervater Straßengräben zum Heuen für die Pferde gemäht und sein Schwiegervater war überzeugter Handdengler.Dann hat mein Bekannter sich eben ein solches Teil zum durch kurbeln gekauft und war begeistert.Sein Schwiegervater wollte aber das nicht glauben und hat weiter mit der Hand gedengelt,bis er doch mal eine Sense die durch gedreht wurde nehmen mußte,seit diesem Tag hat er das Handdengeln nicht mehr gemacht.


Gruß Maik
 
Das er nicht Richtig dengeln konnte glaube ich nicht(Alter Erfahrener Bauer),nur war er auch nicht mehr der jüngste und das durchgedehte war eben nicht schlechter.

Gruß Maik
 
@Roman Mertes:
Den Großteil der Informationen hatte ich bereits, aber so kompakt und gut beschrieben habe ich es nirgends gefunden. Danke dafür! Und natürlich auch für die Tips, die ich noch nicht kannte :)
Habe mir eine Schröckenfux mit anpaßbarem Holzworb geleistet, kostet zwar fast doppelt so viel wie die aus dem Baumarkt, ist es aber mehr als wert.

Für Österreicher (für Nichtösterreicher wegen der Versandkosten nur bedingt) kann ich sensenverein.at empfehlen. Gute Beratung, und die Sense kam mit einer umfassenden und eindeutig erklärten Anleitung zum Zusammenbau und zur Einstellung des Worbs und des Sensenblattes (Ich hoffen, das fällt nicht unter Schleichwerbung oder wird so verstanden).

Danke auch an den Rest für die Informationen!


Hätte er vernünftig dengeln gelernt, wäre seine handgedengelte Sense sicher besser.
Ziemlich ignorante Aussage über eine unbekannte Person. Merke: Fortschritt ist im Allgemeinen nichts schlechtes.
 
Ich Denke mal ich habe das mit der Erfahrung richtig gestellt,das Gerät kann ich gerne für Testzwecke zu Verfügung stellen und es dürfte nicht anders als da von meinem Bekannten sein:hehe:.
Aber was ist ein Worb,ist da mit der Korb aus Holz gemeint der zum Getreide mähen an die Sense gebaut wird:confused:.

Gruß Maik
 
Worb ist der Sensenbaum. Es gibt aber noch einige Andere Bezeichnungen, ich kennen den eas Warb (hab das aber noch nicht geschrieben gesehen.).
 
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