Simon Herde Schärfsystem - "Hands on"

Apoc991

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Hallo zusammen,

nach freundlicher Aufforderung von @Genever möchte ich hier meinen Ersteindruck von Simon´s Schärfsystem teilen.

Nachdem das System hier nach meinem Wissensstand nicht weiter vorgestellt wurde möchte ich hier mit ein paar Worten starten. Grundsätzlich ist das Funktionsprinzip vergleichbar zu den eventuell etwas bekannteren Systemen auf der Bogdan Basis. Ähnliche Vertreter hierzu sind die Nowi, die Schleifsysteme von suntravel sowie diverse Selbstbauten auf dem Wirkprinzip. Ziel der Systeme ist, dass der Schleifwinkel über die gesamte Schneidenlänge und -krümmung möglichst identisch gehalten wird. Dies wird über insgesamt 4 "Achsen" bzw. Lagerpunkte bewerkstelligt. Als Schleifmedium werden handelsübliche Schleifsteine verwendet. Die Besonderheit bei dem System von Simon ist, dass die horizontale Achse nicht über ein Knickgelenk, sondern über eine Linearführung bedient wird. Weitere Infos zum System und der Entstehung können im Nachbarforum gefunden werden, vielleicht hat Simon ja auch mal Lust das hier zu tun. Viele der Komponenten sind im FDM-3D-Druck Verfahren gefertigt.

Foto vom aufgebauten System:
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Der Schwenkarm lässt sich mit der vorne sichtbaren Mutter flach an die Platte schrauben, was eine platzsparende Aufbewahrung im Schrank ermöglicht. Das System ist mit ca. 30cm Tiefe, 20cm Breite und 35cm Höhe außerordentlich kompakt und zudem sehr leicht (knapp unter 1.700g).


Ersteindruck nach dem Auspacken:
Das System macht einen durchdachten und robusten Eindruck, die Magnete haben eine vertrauenserweckende Stärke, der gesamte Aufbau wirkt stimmig. Was für jemanden wie mich mit einem Bogdan Eigenbau-System im XXL Format gewöhnungsbedürftig ist sind sowohl die Größe als auch das Gewicht. So hatte ich vorm ersten Messer durchaus die Sorge, ob das für die Klopper, die so in meinem Inventar zu finden sind geeignet ist.

Zusammenbau:
Das System kommt weitestgehend vormontiert, es muss nur die Führungssäule mit einer Flügelmutter ab- und wieder angeschraubt, sowie die senkrechte Linearführung mit dem Messerhalter montiert werden. Das sollte niemanden vor ernsthafte Herausforderungen stellen. Was ich mir hier gewünscht hätte ist eine Verdrehsicherung der Führungssäule. Das ist zwar nur für den inneren Monk relevant, der will aber auch hin und wieder befriedigt werden
:D
Was beim ersten Gefühl zunächst störend wirkt sind die Bewegungskräfte vom Schwenkarm und der Linearführung - angenehm ist hingegen, dass beide nicht quer durch den Raum fliegen wenn man das System bewegt.

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Winkeleinstellung:
Die Verstellbarkeit der Winkeleinstellung ist mittels Verstell-Schraube und (?) Zugfedern angenehm gelöst, bei mir lässt sich mit der Winkel auf maximal 22,4° einstellen, gemessen von der Bodenplatte auf ein flaches Stück Eisen. Auch hier hätte ich einen Wunsch, nämlich feste Winkel als zusätzliche Option. Ich weiß, dass die meisten da lieber eine Verstellmöglichkeit haben - ich persönlich schleife aber eigentlich immer mit einem Winkel. Die Bevel Box ist nicht Teil des Lieferumfangs.

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Generelles zum Aufbau und Fertigungskonzept:
Was für mich spannend wird zu beobachten ist, ob der 3D-gedruckte Kunststoff ein relevantes Kriechverhalten zeigt, was dauerhaft Einfluss auf die Funktion hat. Rein vom Aufbau würde mich das zwar überraschen, aber ich habe jetzt auch nicht die gesamte Mechanik zerlegt. Besonders die horizontale Führung ist ja hochinteressant gebaut.

Erster Schliff:
Ich habe direkt mit meinen höchsten (Victorinox Cleaver mit 77mm Klingenhöhe) und größten (Kamon Gyuto mit 285mm Länge) Messern begonnen, um hierbei zu prüfen, ob das ein Problem für das System ist. Das Kamon hat es nicht auf das Bild geschafft. Geschliffen habe ich auf einem Shapton Pro 5k - der ist auch mit das längste, was man auf dem System vernünftig verwenden kann. Alles darüber lässt sich weder im vorderen, noch im hinteren Bereich noch nutzen. Das Schleifgefühl war mir dann auf Anhieb bei weitem sympathischer als mit meinem Bogdan Klon, die Lagerungen sind im praktischen Einsatz wunderbar leichtgängig, das Gefühl ist da deutlich linearer und natürlicher. Was etwas unangenehm ist ist die Tatsache, dass die horizontale Führung beachtliche Teile des Schleifbereichs verdeckt, ich denke aber, dass das eine Gewöhnungssache ist. In Summe fühlt sich der gewählte Aufbau auch deutlich akkurater an als mein Bogdan Klon, ich denke, dass der über den gesamten Aufbau deutlich größere Winkelabweichungen über die Auslenkung generiert. Dann zu der Messergröße: das Cleaver lässt sich einwandfrei schleifen, ich denke sogar, dass noch höhere Klingen dahingehend kein Problem sind solange man nicht auf einem Green Brick o.ä. rumrutschen will. Schwieriger ist da dann schon, das Messer aus der wirklich guten Magnethalterung zu bekommen. Zum einen sitzt es sehr stramm, zum anderen lässt es sich nicht wie von Simon vorgesehen herausdrehen, weil man sonst die Klinge in die Unterlage rammt. Hier wäre eine etwas höhere Führungssäule von Vorteil. Beim Kamon hat sich dann ebenfalls gezeigt, dass die Messerlänge kaum noch auf eine "Aufspannung" zu bearbeiten ist. Es geht zwar schon irgendwie, aber auf der Spitzenseite bleibt dann nicht mehr wirklich viel Hub auf dem Stein über. Das Gewicht hat das System indes überhaupt nicht beeindruckt. Auch der Stand ist trotz des geringen Gewichts ausgezeichnet, was vermutlich nicht zuletzt auch an den niedrigen Massen im Bereich der Führungen liegt.

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Und hier noch ein Foto der Altlast:
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Erste Einschätzung:
@Simon Herde hat hier echt was innovatives abgeliefert. Das Schleifgefühl ist für mich richtig klasse und deutlich besser als mein Bogdan Nachbau - ich gehe davon aus, dass bessere Nachbauten da nicht ganz so stark Federn lassen müssen, dennoch halte ich die bewegliche horizontale Achse in Form eines Linearsystems für einen ziemlich großen Wurf. Für Nutzer von hauptsächlich großen und sehr großen Messern (und Steinen!) wird aber sicherlich der Wunsch nach einer XL-Variante des Systems auftauchen, die aus meinen Augen wohl nicht all zu schwer umsetzbar sein sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Apoc991 Danke für den tollen Bericht. Ich bin schon ganz gespannt, wann mein Exemplar fertig ist. Schein wirklich ein gelungenes Konzept zu sein. Einzig der maximale Schleifwinkel wundert mich. Etwas über 20 Grad hätte ich mir schon gewünscht. Oder warst du einfach vorsichtig mit den Federn?
 
@Genever das mit den 20° ist gerade in Klärung, ich denke ich hatte entweder zu früh Angst vor Beschädigungen oder es gibt einen kleineren Defekt, in dem Fall wird das getauscht. Können soll das System 22° - ich update und korrigiere sobald ersichtlich.
 
Servus,

danke für die Vorstellung. :super:

Interessante Sache auf jeden Fall. Meine Frage: Die Grundplatte ist recht klein und der Stein liegt nahe an der Führungssäule. Wenn du den Stein diagonal beschleifen möchtest, also mit größtmöglicher Auflagefläche der Schneidfase, vor allem bei Gyutos zwischen 240 - 270mm Klinge, wird der Platz um die Säule da nicht sehr knapp und du musst acht geben, nicht die Schneide in der Säule zu parken? :unsure:☺️

Gruß, güNef
 
Wie könnte man das System im Vergleich zum Vantaedge kfms sehen? Auf jeden Fall tolle Sache, die preislich nicht utopisch daherkommt. Grosses Danke an Simon.
 
@güNef
Da besteht natürlich ein gewisses Risiko, dem wird aber auch dadurch begegnet, dass die Säule mit Kunststoff maskiert ist was im Kollisionsfall die Wate schonen soll. Das größere Thema sehe ich bei der angesprochenen Schleifroutine aber darin, dass die horizontale Achse nicht lang genug ist. Somit steht man beim Rückhub zum Körper recht schnell im Endanschlag.
@Simon Herde hat ein paar Videos zur Veranschaulichung gemacht, wie das System mit langen Klingen nach seinen Vorstellungen gut performt, vielleicht mag er die hier mal teilen.

Ich muss auch ehrlich sagen: ich hab das System jetzt seit gestern, deshalb auch "Hands on" und nicht "Review". Was ich aber aus der ersten Session schon mitnehme: wenn man wie ich die meisten Messer zwischen 160-225mm hat ist der Kompromiss für die beiden längeren (255 und 285mm) völlig tragbar - eher sogar wünschenswert. Wer hier hauptsächlich 240+mm nutzt wird das aber vermutlich etwas anders sehen. Ich denke das System würde sich dahingehend aber relativ leicht adaptieren lassen - eigentlich braucht's ja nur längere Carbonwellen und eine längere Platte, wenn mans nicht übertreibt. Sonst wird vermutlich die Säule und die Lagerung im Drehpunkt hinten irgendwann zu schwach.

@feuervogel69
Ich bin nicht sonderlich überzeugt davon Wasserschleifsteine kopfüber zu hängen weshalb ich da Simons (und vergleichbare) Systeme immer bevorzugen würde. Auch ist man bei der Schleifmittelwahl deutlich freier. Auch preislich nimmt sich das explizit beim genannten kaum was wenn ich 3 Steine mit einrechne.
 
Servus,

danke für die Vorstellung. :super:

Interessante Sache auf jeden Fall. Meine Frage: Die Grundplatte ist recht klein und der Stein liegt nahe an der Führungssäule. Wenn du den Stein diagonal beschleifen möchtest, also mit größtmöglicher Auflagefläche der Schneidfase, vor allem bei Gyutos zwischen 240 - 270mm Klinge, wird der Platz um die Säule da nicht sehr knapp und du musst acht geben, nicht die Schneide in der Säule zu parken? :unsure:☺️

Gruß, güNef
Damit da kein Mallheur passiert wurde die Säule vorne mit Kunststoff verkleidet, dann sollte zumindest kein Schaden an der Schneide entstehen.
Ich bin sehr gespannt wie es sich damit arbeitet, habe meines gleich geordert, als es möglich war, ohne dass es Erfahrungsberichte dazu gab.

@Apoc991 Vielen Dank für das Review !
 
Wie könnte man das System im Vergleich zum Vantaedge kfms sehen? Auf jeden Fall tolle Sache, die preislich nicht utopisch daherkommt. Grosses Danke an Simon.
Vantaedge ist flexibler in Bezug auf Klingengeometrie. Was mit Simon und Nowi nicht geht sind e.g. Recurve Klingen und auch ballige Anschliffe sind da gar nicht möglich. Da wurde von Katocut mal was angekündigt aber seitdem ist Nichts erfolgt. Nowi und Simon Herde sind m.E. eher für Küchenmesser geeignet. Schneidenwinkel maximal wohl 45° beim Nowi und beim Simon Herde. Kmfs Vantaedge mit Multiangle bis 58° Schneidenwinkel 29° Schärfwinkel für Outdoormesser relevant für Küchenmesser eher nicht. Was mir am Simon Herde nicht gefällt ist der Einsatz von Kunststoff, da ist mir Metall lieber, insofern sehe ich da sowohl den Nowi als auch den Kmfs Vantaedge im Vorteil. Wo ich mir beim Nowi pro nicht sicher bin, ist die Beschränkung durch die Klingengeometrie bei den Magnethaltern, die beim Nowi Home gilt. Die Klingengeometrie bei Outdoormessern dürfte beim Nowi Home und ggf. beim Pro (was ich nicht weiß) und auch beim Simon Herde den möglichen Schleifwinkel einschränken.
 
@feuervogel69
Ich bin nicht sonderlich überzeugt davon Wasserschleifsteine kopfüber zu hängen weshalb ich da Simons (und vergleichbare) Systeme immer bevorzugen würde. Auch ist man bei der Schleifmittelwahl deutlich freier. Auch preislich nimmt sich das explizit beim genannten kaum was wenn ich 3 Steine mit einrechne.
Diamantsteine brauchen nicht gewässert werden, Folien auch nicht, es gibt Shaptons im Edge Pro Format die sind splash & go also das ist kein Ausschlußargument. Wie gesagt Recurve geht bei klassischen Banksteinen kaum, ballige Anschliffe auch nicht. Bisher gibt es m.E. kein one fits all System. Alle haben Stärken und Schwächen. Was beim Kmfs Vantaedge auch positiv ist, dass unterschiedlich hohe Steine automatisch ausgeglichen werden. Die Nowi und Simon Herde sind bei längeren Messern im Vorteil, da man größere Steine nutzt, das geht schneller.
 
Danke für die Vorstellung @Apoc991. Wenn ich mit dem Thema Schleifsystem nicht schon abgeschlossen hätte, wäre das System von Simon sicherlich hochinteressant für mich.

Wie gesagt Recurve geht bei klassischen Banksteinen kaum
Das ist m.E. keine Schwäche des Schwenkarmsystems sondern des Schleifmediums. Bei Recurves lassen sich schmalere oder runde Schleifmedien, bspw. Spyderco Rods, Sinterstäbe o.ä. in den Steinhalter spannen.

ballige Anschliffe auch nicht.
Auf Banksteinen lässt sich aus meiner Sicht sehr gut ballig schleifen, wenn man seinen Bewegungsablauf entsprechend anpasst.
Mit Schwenkarmsystemen ohne entsprechende Vorrichtung ist das aber zugegebenermaßen ziemlich umständlich, weil der Schleifwinkel möglichst kleinschrittig erhöht werden muss. Man schleift quasi eine Vielzahl Facetten die annähernd eine Konvexität ergeben.

Der Vorteil von Banksteinen bleibt aus meiner Sicht die vergleichsweise große Auflagefläche, die bei langen Klingen oder Umschleifarbeiten eine Zeitersparnis bedeutet.
 
Vantaedge ist flexibler in Bezug auf Klingengeometrie. Was mit Simon und Nowi nicht geht sind e.g. Recurve Klingen
Bei winkelgeführten Systemen ist die Eignung für Recurve-Klingen ausschließlich von der Form des verwendeten Schleifmittels abhängig. Wenn man statt breiten Banksteinen die schmaleren Steine aus dem Bereich der Schleiffeilensysteme einsetzt, gehen Recurves genauso gut wie mit diesen Systemen. Mit noch schmaleren Steinen, konvexen Formsteinen oder mit Schleifpapier beklebten Holzformen gehen auch sehr kleine Recurveradien. Einer der Vorteile der Systeme mit festen Schleifmitteln und bewegter Klinge ist ja gerade ihre Offenheit bezüglich der eingesetzten Schleifmittel.
 
Da finde ich aber den Vantaedge einfacher, erstens sind die Steine mit 2,5 cm ohnehin schmaler, dann gibt es auch narrow Steine mit ca. 1,3 cm oder auch Diamant-Rundstäbe. Der automatische Höhenausgleich ist ein Vorteil und bei kleineren Steinen ist der Vorteil beim Nowi und beim Simon Herde weg. Mit den Standard Banksteinen komme ich da eben alleine nicht hin und die anderen muss ich dann zusätzlich anschaffen und eine Vorrichtung um die kleineren Steine einzuspannen brauche ich dann auch. Jedesmal muss die Druckkontrolle durch die unterschiedliche Höhe beim Nowi und Simon Herde manuell nachjustiert werden, das entfällt beim Vantaedge.
 
Zuletzt bearbeitet:
erstens sind die Steine mit 2,5 cm ohnehin schmaler
Was bei allen Nicht-Recurves ein Nachteil ist, weil das Schärfen aufgrund der geringeren Auflagefläche länger dauert.

dann gibt es auch narrow Steine mit ca. 1,3 cm oder auch Diamant-Rundstäbe.
Die ich vermutlich auch zusätzlich anschaffen muss?

Der automatische Höhenausgleich ist ein Vorteil
Demgegenüber steht beispielsweise die Möglichkeit des Druckausgleichs bei Schwenkarmsystemen.

bei kleineren Steinen ist der Vorteil beim Nowi und beim Simon Herde weg
Die kleineren Steine werden bei Schwenkarmsystemen ausschließlich im Recurve genutzt. Diese Klingen führen zumindest bei mir ein Nischendasein.

die anderen muss ich dann zusätzlich anschaffen und eine Vorrichtung um die kleineren Steine einzuspannen brauche ich dann auch.
Banksteine, einen Steinhalter und die Spyderco Stäbe hatte ich schon vor meinem ersten Schleifsystem. Ich hätte mir vielmehr zusätzlich zum Schleiffeilensystem noch passende Steine gekauft. Beim KMFS sind lediglich die Körnungen 260, 600 und 1000 enthalten.

Ich will das KMFS nicht schlechtreden. Aber ich sehe zumindest keinen deutlichen Vorteil gegenüber Schwenkarmsystemen. Aber darum geht es hier ja eigentlich auch nicht.
 
Es ist immer eine Entscheidung, die sich nach dem bereits vorhandenen Equipment, den eigenen Vorlieben und den Zielmessern richtet.
Ich habe sowohl den Nowi Home, weil der mir für die Küchenmesser ausreicht (gegenüber dem Pro), als auch den Kmfs Vantaedge Integral mit Multiangle Head, für die Outdoormesser, weil ich den da flexibler finde und einen weiteren Bereich in Bezug auf Schärfwinkel abdecken kann.
Die (meine) Outdoormesser sind maximal um die 15cm Klingenlänge. Klapper maximal um die 10 cm. Einen Aspekt sollte man auch nicht vernachlässigen, der Vantaedge ist sehr portabel und kompakt, insofern auch für Outdoor Einsätze nutzbar.
 
Zu meinem Beitrag bzgl KMFS, der zu der Diskussion geführt hat: ich bin davon ausgegangen dass hier im Kontext des Kochmesserschleifens gefragt wurde - das ist zwar für mich naheliegend, aber keine korrekte Schlussfolgerung. Bei einem reinen Kochmesser Einsatz bleibe ich der Meinung, dass ein System "Schleifturm" den hängenden Systemen überlegen ist. Die Diskussion schaut für mich bei Outdoor Messern allerdings anders aus. @Pazific hats in dem Beitrag vor mir gut zusammengefasst.

Ein one fits it all wird da auch immer ein Kompromiss bleiben, wie man auch an der Diskussion zu 250-270mm Kochmessern sieht.
 
Für Recurves: Man kann auch einfach die Kanten eines Banksteines auf einer Seite verrunden oder einen Wetz- oder Schleifstab verwenden. Spezielles Schleifmedien wie Profilsteine sind nicht notwendig.

Mein Nowi Pro kann etwa 2,5 bis knapp unter 40 Grad pro Seite (Schleifwinkel), also ca. 5 bis 75 Grad Schneidenwinkel:
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Das Inklinometer steht hier auf einem planparallen Klingenspiegel, also muss kein Primärfasenwinkel berücksichtigt werden.

Bei der Länge der Klinge sind sicher 45 Zentimeter und mehr in einem Zug möglich, wenn man nicht gerade Schwerter schleifen will, stellt hier eher die Größe der Steine das Limit dar.

Wäre mir das den Aufpreis gegenüber dem Simonsystem wert? Nö, aber ich habe den Nowi jetzt halt schon. Außerdem kann man ihn sich einfach klicken und schon kommt er ein paar Tage später.
 
Ohne das Teil von Simon benutzt zu haben, nehme ich für mich an, mich würde es sehr stören, den Lineararm zu jeder Zeit störend im Blickfeld zwischen mir und dem Messer zu haben.
Da stört die bisher übliche Bauweise mit dem Gelenkarm erheblich weniger.
Dafür ist rein konzeptionell bei Simons Variante die Winkeltreue höher.
 
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