Simon Herde Schärfsystem - "Hands on"

Moin @Border,
freut mich sehr, dass dir dein Schärfsystem bisher gefällt!

Beim Thema Geschwindkeit in Bezug auf freihand vs. System bin ich inzwischen mit System deutlich schneller. Da man mit System zuverlässiger den Winkel trifft bzw. in einem kleineren Winkelbereich arbeitet, muss insbesondere bei dicken Klingen weniger Material runter, bis man einen Grat erreicht und auch polieren geht schneller, insbesondere, wenn man den Winkel nach jedem Stein um ein paar 1/10tel Grad erhöht.
Was insbesondere am Anfang das Schärfen mit System länger dauert ist der Seitenwechsel mit dem Magnethalter. Mit etwas Übung und der richtigen Technik geht das aber auch sehr schnell. Ich brauche im Moment noch so 2-3 Sekunden für Messer in normaler Größe. Da bin ich freihand auch nicht schneller, bis ich wieder den richtigen Winkel habe. Bei Interesse kann ich gerne mal ein Video zu meiner Technik beim Seitenwechsel machen.

Bei mir landen also auch die 10€-Messer der Verwandtschaft auf dem System :).

Viele Grüße
Simon
 
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Hallo zusammen,

ich bin als Einsteiger ohne jegliche Steinerfahrung auch interessiert. Wäre das System auch gerade für einen Anfänger sinnvoll? Oder kann man das nur ordentlich nutzen wenn man die Erfahrungen aus vielen Stunden Freihandschleifen hat?

Viele Grüße
Portico
 
Hallo zusammen,

ich bin als Einsteiger ohne jegliche Steinerfahrung auch interessiert. Wäre das System auch gerade für einen Anfänger sinnvoll? Oder kann man das nur ordentlich nutzen wenn man die Erfahrungen aus vielen Stunden Freihandschleifen hat?

Viele Grüße
Portico
Moin,
Nach meiner Erfahrung gibt es für Anfänger im Schärfen drei wesentliche Hürden.

(1) Theorie: Man sollte die grundsätzlichen Mechanismen des Schleifens kennen: was ist ein Grat, verschiedene Körnungen, die richtigen Winkel, geeignete Schleifmittel etc.. Man braucht nicht viel Theoriewissen, sollte aber grundsätzlich verstanden haben, was da eigentlich passiert.

(2) Freihand den Winkel halten. Das ist vor allem Übung und Begabung, ein gutes Gefühl für den richtigen Winkel zu bekommen und diesen auch stabil halten zu können.

(3) ein Gefühl zu entwickeln, was funktioniert und was nicht, wann man genug geschliffen hat, wann man den Stein wechselt etc. . Hier braucht man die Erfahrung, einige Male was richtig gemacht zu haben und einige Male was falsch gemacht zu haben. Und verstanden zu haben, was falsch gelaufen ist.

Zu (1) zur Orientierung findet man viel in Foren (allerdings auch viel Rauschen und viel Nerdkram, der am Anfang eher verwirrt). Gut sind auch die Videos von Torsten (Besserbissen) oder dessen Küchenmesserbuch.

Zu (2). Das nimmt einem ein System komplett ab.

Zu (3) Das ist mit System deutlich leichter. Man kommt schneller zu Erfolgen, weil die Hauptfehlerquelle, falsche Winkel oder zu viel Gewackel, eliminiert ist.

Torsten hat zwei Prototypen von Simons System in seinen Schärfkursen benutzt. Er hat berichtet, dass auch komplette Anfänger sehr schnell mit dem System zurecht kamen und dass es ihnen sogar half, schneller mit den Freihandschliff klar zu kommen, ich vermute, wegen (3).

Viele Grüße
Cybernikus
 
Das habe ich nicht getestet, das zusatzbauteil ermöglicht erst die null grad, mein goiniometer ist etwas ungenau. Kannst Du gerne testen und berichten.
 
Kann ich leider nicht, da ich nur den Nowi Home und keinen WS Ken Onion besitze.
Daher hatte ich gehofft, dass Du da nähere Infos hast. Btw. Es gibt auch Schleifhilfen für den WS, hast Du die einmal ausprobiert?
 
Das Gerät sieht wirklich interessant und durchdacht aus. Eine Frage hätte ich: „Was kostet das Schärfsystem?“
 
Die schleifhilfen habe ich nicht, da kein 3D drucker vorhanden. Im bild ist das ken onion mit bga MK2 zu sehen, ich habe MK1.
@Nobbi74:
Du brauchst einmal das grundgerät und dann den BGA zusatz. Aktuell verkauft jemand ein ken onion im marktplatz des forums. Preislich geht es ab 160 Euro los.
 
Ich habe gerade bei Simon eine Anfrage an sein Schleifsystem gestellt und prompt eine Antwort bekommen.
Der Preis beträgt inkl. Versand 253€, die Lieferzeit ca. 5 Wochen. Meine Bestellung ist raus, ich freue mich schon.
Ausschlaggebend für die Bestellung war nicht nur der für meine Einschätzung faire Preises, sondern auch die Möglichkeit der kompakten Unterbringung.
Gruß, Götz
 
Moin, hat mittlerweile noch irgendjemand hier das System erhalten? Oder, gibt es irgendwelche neuen Infos zum Stand der Produktion?
 
Ich finde es toll, dass es das System gibt. Die DIY-Lösung für ein Schwenkarmsystem mit Standardteilen aus Aluminium und Stahl hatte vor drei Jahren zwischen 150 und 200 Euro gekostet.

Mit Blick darauf wirkt das System Preislich sehr fair.
Sehr cool, dass hier ein konstruktionstechnisch anderer Ansatz gewählt wurde, um die Kosten zu senken.
 
Ich möchte nochmal kurz die Winkeltreue ansprechen. Soweit ich das verstanden habe, ist der Schleifwinkel beim Nowi Pro (auch beim Home?) über die ganze Schneide hinweg konstant, während er bei anderen Systemen zu den Schneidenenden hin kleiner wird. Bei den ersten Bilder von Simons System dachte ich, daß da der Winkel auch nicht konstant ist, aber anscheinend ist er das doch, richtig? Gibt es irgendwo eine allgemeine Erklärung dieses geometrischen Problems?
 
Moin,
kinematisch ist der einzige Unterschied zwischen den Nowis, den Systemen von Bogdan Manko und dem Schleifdings von Uwe Mattern einerseits, Simons System andererseits, die Realisierung der Bewegungsfreiheit in der x-y-Ebene. Die einen machen das über zwei Arme mit jeweils einem Rotationslager, Simon macht es mit einem Arm über ein Rotationslager und ein Linearlager. Die anderen beiden Freiheitgrade (z-Achse mit Linearlager, Rotationslager in Normalrichtung zur Klinge) sind bei allen diesen Systemen gleichartig. Geometrisch führen beide Konstruktionen zum selben Ergebnis.
Gruß Cybernikus
 
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