Size matters - Brett für Männer

Hallo Fabstar,

sieht ja schon mal sehr schön aus, die angefeuerte Kirsche!

Aber tatsächlich, gerade bei der ersten "Ölung" wäre ich geduldig und würde den Vorgang ruhig mehrmals mit den entsprechenden Zwischentrocknungen wiederholen.

Du wirst staunen, wie insbesondere Stirnholz "saufen" kann (zB. in meinen Falle bei Eiche - sicherlich aufgrund der Offenporigkeit des Holzes extrem - bei einer nur wenig größeren Fläche, und hier nur eine(!) Fläche, wurden klaglos 100ml Öl getrunken, und man hätte durchaus noch weitere Runden spendieren können. ;-)

Aber genauso wie bei Stirnholz gerne Öl verschlungen wird, wären es ansonsten auch gerne andere (wässrige) Flüssigkeiten, die man aber vielleicht eben lieber nicht im Holz haben will.

Daher im wahrsten Sinne des Wortes: Erst einmal ruhig dicker auftragen (Überstände entfernen natürlich nicht vergessen!), das gibt eine gute, weil tiefe Langzeitbasis.

Später reichen dann - nach gründlicher Säuberung - in Zeitabständen nach Lust und Laune auch nur einmalige Behandlungen -> satt auftragen, eine Stunde Einzug, 2. satter Auftrag, eine Stunde später Übertrag entfernen, 1 Tag trocknen lassen, fertig.

Viele Grüße,
Christian
 
Dank dir Spitzweg,

werde ich so machen, zumal ich ab Samstag erstmal ne Woche im Urlaub bin und das dann in Ruhe aushärten kann...

Gruß Fabstar
 
Ein wirklich sehr schönes Brett (und Messer ;) ), das durch das Ölen erst richtig lebendig wird. Ich mag Walnussöl auch sehr gerne aufgrund des Geruchs und der Farbe, leider hat es bei meinem Stirnholzbrett aus Eiche aber kaum nachhaltig gewirkt. Ich hätte da jeden Tag nachkippen können. Das Brett säuft aber in der Mitte sogar Leinölfirnis wie nix! An den Kanten ist es komischerweise nicht so ausgeprägt. Dieser Durst hat also vielleicht wirklich wie von Spitzweg erwähnt etwas mit der Offenporigkeit des Eichenholz zu tun, ich hoffe dein Kirschholz lässt sich da etwas schneller "sättigen".

Viel Spaß weiterhin mit diesem tollen Duo!
Philipp
 
Sofern du auch ein Stirnholzbrett hast liegt das nicht, zumindest nicht nur, an der Porenstruktur des Eichenholzes sondern vielmehr an der Kapillarwirkung bei Stirnholz.
Diese tritt nur längs zur Faserrichtung auf und damit nicht an den Kanten eines Stirnholzbrettes.
Das die Schnittflächen eines solchen Brettes also recht viel Feuchtigkeit im Vergleich zu den Kanten aufnehmen ist völlig normal.

Wie viel Flüssigkeit insgesamt bis zur Sättigung aufgenommen werden kann hängt dann sehr wohl wieder von der Holzart ab.
 
So,

nachdem ich gestern wieder aus meinem Urlaub zurückgekommen bin, habe ich das Brett kurz mit nem feuchten Tuch abgewischt, um den leichten Ölfilm zu entfernen. Trotz des intensiven Ölen zuvor ist das Wasser sofort eingezogen. Daher habe ich es noch einmal großzügig mit Öl getränkt. Insgesamt hat das Brett mittlerweile gut 200 ml Öl geschluckt. Ob das bei einem neuen, noch nicht vorbehandeltem Hirnholzbrett (was das Ölen angeht) normal ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Was mir noch aufgefallen ist: Die Oberfläche des Bretts ist nun deutlich rauer als vorher. Stört mich nicht wirklich. Müsste da ansonsten wohl mal mit nem feinen Schleifpapier drüber, aber das lass ich erstmal...

Gruß
fabstar
 
Sofern du auch ein Stirnholzbrett hast liegt das nicht, zumindest nicht nur, an der Porenstruktur des Eichenholzes sondern vielmehr an der Kapillarwirkung bei Stirnholz.
Diese tritt nur längs zur Faserrichtung auf und damit nicht an den Kanten eines Stirnholzbrettes.
Das die Schnittflächen eines solchen Brettes also recht viel Feuchtigkeit im Vergleich zu den Kanten aufnehmen ist völlig normal.

Wie viel Flüssigkeit insgesamt bis zur Sättigung aufgenommen werden kann hängt dann sehr wohl wieder von der Holzart ab.

Hallo Dada,

Danke für deine Antwort. Was du schreibst ist natürlich nachvollziehbar. Ich meinte aber eigentlich dass bei meinem Brett die Brettmitte mehr Flüssigkeit aufnimmt als die äußeren Regionen! Da ich immer gleichmäßig geölt habe kann ich das nicht ganz nachvollziehen, ist aber auch nicht weiter dramatisch.

Viele Grüße
Philipp
 
Trotz des intensiven Ölen zuvor ist das Wasser sofort eingezogen. Daher habe ich es noch einmal großzügig mit Öl getränkt.
Gruß
fabstar

Hallo Fabstar,

nur das da kein grundsätzliches Missverständnis vorliegt: Das Brett wird so behandelt natürlich immer noch weiter wässrige Flüssigkeiten aufnehmen.
Nur wesentlich weniger und nicht so tief eindringend.
Aber die Oberflächen selbst sind ja durch solch ein Öl nicht geschlossen wie in etwa bei einem Lack. Sollte es aber auch gar nicht, weil "Lacksplitter" möchte schließlich so gut wie keiner im Essen haben. ;-)
Es bleibt offen.

Vielleicht etwas zur besseren Veranschaulichung, das gleiche Brett (Eichenholz), einmal die Arbeitsseite, ebenfalls behandelt mit Wallnussöl:

dsc03400.jpg


..und dann das gleiche Holz bzgl. der Oberfläche (Rückseite des Bretts) mit einem schichtbildenden Hartwachsöl behandelt, wo dann so gut wie nichts mehr an Flüssigkeiten aufgenommen wird.
Bei der aber garantiert - als Schneidefläche benutzt - auch keine Freude mehr aufkommen wird...

pallares_urlaub.jpg



Also, in Ferndiagnose: Alles gut und richtig bei Dir ;-)


Hallo Dada,

Ich meinte aber eigentlich dass bei meinem Brett die Brettmitte mehr Flüssigkeit aufnimmt als die äußeren Regionen! Da ich immer gleichmäßig geölt habe kann ich das nicht ganz nachvollziehen, ist aber auch nicht weiter dramatisch.

Viele Grüße
Philipp

Lustig, das gleiche Phänomen wie bei mir, ich habe bisher auch keine Erklärung.

Viele Grüße,
Christian
 
Hallo Käsebrot und Spitzweg,

bei mir ist dieses Phänomen nicht aufgetreten. Eine Seite war beim Nachölen gestern im Gegenteil sogar besonders durstig, während in der Mitte das Öl vergleichsweise gemächlich einzog...

So unterschiedlich kanns manchmal sein, man steckt halt nicht drin ;-)

@ Spitzweg: Danke für deine Erläuterungen, ist die Oberfläche deines Bretts denn auch vergleichsweise rau? Frage mich, ob es Sinn macht mir im Baumarkt feines Schleifpapier zu besorgen und die Oberfläche damit ein wenig abschleife...

VG
Fabstar
 
Hallo Fabstar,

auf Deine Frage: Nein, rau im Sinne von faserig o.s.ä. ist es nicht, natürlich hat es aber immer noch eine offene, porige Oberfläche.

Wenn bei Dir die Flächen durch das Ölen (warum auch immer) rau geworden sind und Dich das stört, würde ich ebenso einen Schleifpapierversuch starten.
(Vielleicht an einer kleinen Stelle erst einmal probieren was passiert. Aber viel schief gehen sollte dabei eigentlich nichts)

Viele Grüße,
Christian
 
Wenn du diesen Effekt weitestgehend vermeiden willst solltest du dein Brett mit einem feuchten Lappen abwischen damit sich die Fasern aufrichten, trocknen lassen und dann abschleifen.
Diesen Vorgang am besten nochmal wiederholen und anschließend fein schleifen.
Ich habe hierfür einen Exzenterschleifer mit 180er Körnung für das Entfernen der Fasern genommen und 300er für das Finish.

Gruß, David
 
Keine Ahnung, Interessiert mich aber...

Ich habe mal gelesen, Mann solle Schneidbretter nicht mit Schleifpapier oder ähnlichem bearbeiten, da Schleifmittelreste auf/in dem Brett verbleiben und die Messer in der Folge schneller abstumpfen.

Es wurden Ziehklingen oder Hobel empfohlen.

Hat jemand hierzu Erfahrungen?

Ziehklinge habe ich bereits bestellt. :cool:



VG
 
hmm... Ziehklingen/Hobel auf Stirnholz stelle ich mir nicht einfach vor bzw. hierbei ist sicherlich auch die Gefahr - sofern man kein geübter Holzwerker ist - sich die Flächen ernsthaft zu versauen nicht gerade gering.
Zumindest ich selbst würde mir das also nicht zutrauen.

Andererseits sind eventuell zurückbleibende Schleifpartikel gerade in Kombination mit stehenden, offenen Poren auch ein echter Punkt.

Vielleicht wäre das gangbar?:
Anfeuchten/Schleifen wie von Dada beschrieben, danach gründlich mit Bürste/Seifenlauge reinigen, gut trocknen lassen und dann die finale Oberflächenglättung mit der guten alten (feineren) Stahlwolle? Diese wäre zumindest eine ganze Ecke unkritischer als schneidenmordende Carbide.
Danach natürlich gut abwischen/ausklopfen und ein letzter, dünnerer Ölauftrag.

Aber vielleicht liest hier ja ein Experte (ich bin keiner) mit und hat einen guten Ratschlag!

Viele Grüße,
Christian
 
Nur mit Hobel und nur vom Profi machen lassen, nicht selbst probieren! Das führt zu den einzig brauchbaren Ergebnissen.

Schleifpapier, Handbandschleifer, Tellerschleifer alles fürn Arsch......

Solche Maßnahmen sollten aber auch nur nötig sein wenn das Brett wirklich deformiert und spröde wird. Also im Privathaushalt eigentlich nie.Ich habe selbst mit Profigerät probiert mal einen Hackblock zu begradigen....... Das wird nix, glaubt es mir.

Grüße Wastl.
 
Es gibt extra Stirnholzhobel(Winkel flacher), scharf muss sowohl die Ziehklinge als auch der Hobel sein.
Und mit scharf sind wir hier im Forum auf jeden Fall richtig. :rolleyes:

Üben werde ich natürlich nicht am besten Brett.

Ne Schreiner Hobelmaschine geht natürlich auch.




Greets

Maxxd
 
Servus,

Ich habe mal gelesen, Mann solle Schneidbretter nicht mit Schleifpapier oder ähnlichem bearbeiten, da Schleifmittelreste auf/in dem Brett verbleiben und die Messer in der Folge schneller abstumpfen.

gibt's da stichhaltige Quellen? Gilt das für alle Schleifmedien die Schmirgeln und nicht spanabhebend sind? Gilt das für alle Brinellhärten?

Gruß, güNef
 
@ Fabstar: ...oder lass es einfach so, wie es jetzt ist. Im Gebrauch wird sich die Oberfläche eh noch logischerweise verändern, und die Hauptsache ist ja, dass Du eine möglichst optimale Arbeitsfläche hast.
Und die hast Du so ziemlich mit Stirnholz/Kirsche.

VG, Christian
 
[
Servus,


gibt's da stichhaltige Quellen? Gilt das für alle Schleifmedien die Schmirgeln und nicht spanabhebend sind? Gilt das für alle Brinellhärten?

Gruß, güNef

Lol, lange habe ich gesucht, ich hoffe du weißt es zu schätzen.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah:

http://www.messerforum.net/showthread.php?133038-Anfrage-leichtes-Schneidebrett-Stirnholz

Ab #20 geht’s los.


Zu deinen ganzen Fragen zitiere ich mich mal selbst und reiche an Unbekannt weiter:

Keine Ahnung, Interessiert mich aber...

Hat jemand hierzu Erfahrungen?


Greets

Maxxd
 
Ich habe gestern auch länger nach Quellen gesucht aber keine stichhaltigen gefunden.
In anderen Foren wurde das Thema auch diskutiert, Belege werden aber nicht geliefert.

Das Beispiel des abstumpfenden Flachhobels wurde dort ebenso erwähnt.
Dazu wurde vermutet, dass es an der flächigen Bearbeitung liegt.
Der Hobel kommt dadurch mit sehr vielen der verbliebenen Schleifpartikel in Kontakt.

Ein Messer hat hingegen nur eine sehr geringe Kontaktfläche mit dem Brett.

Mir ist bisher jedenfalls nichts negatives aufgefallen.
 
@ Fabstar: ...oder lass es einfach so, wie es jetzt ist. Im Gebrauch wird sich die Oberfläche eh noch logischerweise verändern, und die Hauptsache ist ja, dass Du eine möglichst optimale Arbeitsfläche hast.
Und die hast Du so ziemlich mit Stirnholz/Kirsche.

VG, Christian

...so werde ich es auch machen. Ich wollte hier jetzt auch keine epische Diskussion lostreten. Und wirklich stören tuts mich ja auch gar nicht... Hin und wieder wird in der Anfangszeit noch ein wenig nachgeölt und dann wird das schon mit dem Brett und mir ;-)

Viele Grüße
Fabstar
 
Hallo zusammen,

da Atlantiks Thread sich inzwischen zur "Schneidebrettergalerie" entwickelt hat, möchte ich hier einen Neuzugang in meiner Küche vorstellen:

Ein schönes Hirnholzbrett, Nussbaum, 34,3 x 23,6 x 2,2 cm aus der Schreinerei Löffler. Zur Veranschaulichung der Größe habe ich das Tadafusa Santoku draufgelegt.



Mit der Größe und einem Gewicht von etwas über 1,1 kg ist es sehr handlich und ideal, um schnell einmal eine Kleinigkeit zu schnibbeln.

(Das Brett ist übrigens "2. Wahl" - sieht man nicht wirklich, oder? Lediglich eine Winzigkeit an einer der Ecken ist nicht perfekt.)

Viele Grüße
Jörg
 
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