Spiegelpolitur der Schneide - Praktischer Nutzen

eine Bitte, könntest Du Zahlenwerte nennen, die eine Vorstellung vermitteln, in welchem Maß Politur die Effizienz der von Dir angeführten Produktionsabläufe steigert.
Wäre für mich (ev. auch für andere) eine interessante Information.

Sorry, hatte deinen Beitrag übersehen.

Gerade heute wieder lange darüber diskutiert, weil der Aufwand ein Mühlenmesser so zu bearbeiten das es spürbar
längere Standzeiten hat nicht unerheblich ist.
Bei Beistellmühlen (diese sind direkt in den Produktionsprozess integriert) zeigt sich eine um ca. 10-15% längere Standzeit,
was ja erst mal nicht so viel ist, was aber auch wichtig ist das die Mühlenmesser so deutlich besserschneiden und nicht
Schreren oder Quetschtrennen was weniger Probleme bei der Wiederverarbeitung macht.
Hier reduzieren sich Stillstands oder Fehlerzeiten um ca 30%, was dann zusammen mit der Standzeit doch wieder einen ordentlichen
Wert darstellt.
 
Es kommt rein auf den Einsatzzweck an. Eine polierte Schneide wird besser und länger Holz und Kunststoffe schneiden.
Eine Sensenschneide werde ich sicher nicht polieren, da hier die Standzeit deutlich runtergehen wird und gut Gras schneiden wird sie sicher auch nicht, da brauche ich eine zahnige Schneide. Gleiches gilt für Seil, Karton etc. Bei den ganzen Seil-Schnitttests auf YT merkt man den Unterschied zw. polierten und zahnigen Schneiden deutlich. Mit polierten Schneiden rutscht man nur herum, mit bissigen Messern geht das viel leichter von statten.

Das Zitat polierte Schneiden wären uneingeschrenkt stabiler, stimmt nicht. Nur bei gewissem Schneidgut. Die Zähne von bissigen Schneiden halten bei harten Materialien weniger aus. Bei Seil, Karton usw. ist es aber genau umgekehrt.

lG Olli
 
@ Centurio: Hmmm, das mag stimmen. Ich habe mich im obigen Beitrag - ohne es explizit geschrieben zu haben - auf möglichst feine Messerschneiden bezogen (wie bei dem Rockstead erwünscht). Bei anderen Werkzeugen werden andere Material-/Verarbeitungsmodi gewünscht, da gebe ich dir uneingeschränkt Recht.
Ich bin mir aber relativ sicher, dass eine polierte Messerschneide bei "normaler" Benutzung z. B. in der Küche eine längere Standzeit hat als eine nicht polierte Schneide. Der Unterschied wird nicht sehr groß sein, wie bereits beschreiben, aber rein akademisch betrachtet muss es doch so sein, da die härteren Materialanteile durch ihr plangeschliffenes Umfeld vollständiger gefasst und damit besser stabilisiert werden, als das bei einer rauheren Oberfläche der Fall ist.
 
Hallo Alex,

Dank für die Antwort / Information!

Eine Frage die mich umtreibt: Ist es falsch, wenn ich die Bezeichnung „Schneide“, weil praktisch und gedanklich nicht lokalisierbar, als Behelfsbegriff verstehe, als Anhalt um Kommunikation zu erleichtern bzw. erst zu ermöglichen?
Ich meine, wie kann man bestimmen, wo die Schneidfase endet oder die Schneide beginnt; ist die Schneide nicht immer auch Teil der Schneidfase und umgekehrt?
Selbst wenn man es sich derart vorstellt, dass die Schneide der Ort ist wo sich die beiden Schneidfasen berühren, im Sinne von Punkt bzw. Grenze, so sind „Punkt“ und „Grenze“ doch auch nur Behelfsbegriffe, weil die Logik gibt vor, dass das was existiert teilbar ist, somit dieser „Punkt“ (bzw. „Grenze“ als Aneinanderreihung von Punkten) sich in der unendlichen Teilbarkeit verliert, man sich der „Schneide“ nähert diese jedoch niemals erreicht, also praktisch und gedanklich nicht fassbar ist.

Horst
 
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