Spinewhack Test sinnvoll ja oder nein

Original geschrieben von pitter
... ich muss dann noch ergänzen, dass der Liner vom Starmate zu duenn ist, die Starmatefraktion brettert mir eines auf den Kopf...
Beim Starmate ist der Liner zu dünn??? Da hab' ich ja noch nie nix von gehört. :glgl:
 
Ein Verschloß funktioniert, wenn er den geforderten Ansprüchen gerecht wird. Optimal ist es wenn die geforderten Ansprüche mit minimalem Overhead erfüllt werden können, d.h. wenn 0,1mm starker Liner, welcher 0,25g Masse hat, die Klinge sicher hält und ich ihn trotzdem noch ergonomisch bedienen kann, dann bin ich zufrieden.

Gerade diese "neuen" Locks sind schon heimtückisch wenn sie nichts taugen. Bei einem klassischen Messer ohne Verriegelung und mit einer Rückernfeder, da kündigt sich bei drückender Belastung das Zuklappen der Klinge schon vorher an, bei einem Linerlock, der aufgibt fehlt dies und die Klinge rumßt i.d.R. gleich ziemlich heftig zu.
 
Original geschrieben von ModifiedTanto
das hättest du mal am anfang posten sollen, pitter! dann wäre jede weitere diskussion überflüssig gewesen...:D

Aber aber, ich liebe solche Diskussionen. Da erkennt man immer sehr schnell, wer Freund oder Feind ist :haemisch:

Gruesse
Pitter
 
Nicht nur dass der Liner dünn ist, neiiin, es muss auch noch ein Loch in der Klinge sein!!!!!:irre: :D :fack: :steirer: :lach2:

Noodle

(Habt Ihr eigentlich schon die willkürliche Anordnung meiner Smilies beachtet???)
 
das problem mit dem liner-lock [oder eigentlich jedem lock] ist die sicherheit, die suggeriert wird, besonders dem 'unerfahren' benutzer, der gerade das ultimative alles überlebende supermesser gekauft hat, mit dem man sogar tresore aufhebeln kann.

wo kein lock ist, erwarte ich, dass die klinge zuklappt, wenn man auf den rücken schlägt.

WENN da jedoch ein lock ist, der ein schließen in die richtung offensichtlich verhindern soll [und darum gehts ja wohl schließlich bei einer klingenarretierung], dann erwarte ich auch, dass der verschluss bsagetes verschließen bei einem schlag auf den rücken verhindert. und deshalb der spinewhack-test.

man muss sich mal überlegen, wozu ein lock überhaupt gut ist, was er bezwecken soll, und in welche richtung. und wenn die gegner des spinewhack tests sagen, dass ein verschluss einer belastung von oben nicht standhalten muss, dann muss man sich ernsthaft fragen, warum sie sich überhaupt ein messer mit verschluss [welcher art auch immer] kaufen. aus welchen gründen klappt den sonst ein messer zu, wenn nicht durch druck von oben ? die gravitation lasse ich mal ausser acht, den man benutzt folder ja nicht (für solche arbeiten -> hacken).

in dem sinne,
gruss, cheez
 
Original geschrieben von pitter
...Steht ja schliesslich nicht in der Bedienungsanleitung, dass man damit nicht Schneiden soll.

Bei den zugesprochenen Schadensersatzsummen in den USA wunderts mich, dass da noch nix in Bladeforums gestanden hat. ...
Gruesse
Pitter

Hatte ich an andere Stelle auch schon mal verwundert geäußert: bei der Kombination von Klagewilligkeit der amerikanischen Anwälte und der amerik. Produkthaftungsgesetze ist es fast schon merkwürdig, daß da noch nicht prozessiert wurde. Auch schon ein Unfall beim beabsichtigten Schließen des Messers ist doch in USA prozesswürdig, da konstruktiv bedingt die Finger im Weg der Schneide sind.
 
Sich aber alleine auf den Spinewhack zu verlassen ist auch nicht immer aussagekräftig. Ich hab schon Folder gesehn die selbst härtere Schläge auf den Rücken aushalten, bei stärkerem konstanten Druck (z.B. mit dem Handballen) auf den Klingenrücken zuklappen.

Hab ich selbst schon beim Bau meiner Folder gemerkt, da kann sein ich hab beim Einstellen des Locks einen Punkt erreicht, wo der Spinewhack klappt, drückt man aber stark auf den Rücken rutscht der Liner von der Rampe, meist muss dann der Liner nur noch etwas weiter reingestellt und die Federkraft etwas erhöht werden dann ist der Lock sicher.

freagle
 
Zitat HankEr: "... "WhiteKnuckle Test". Bei diesem wird der Griff in den üblichen Halteweisen so stark umklammert, das die Knöchel weiß werden. Gelingt es einem damit den Liner wegzudrücken, dann ist der Griff besch...eiden designed. "

Frage: wenn man den Griff in der üblichen Weise umklammert und dann ein WhiteKnuckle Test daneben geht, hat man dann nicht den Beweis mit ein paar unbrauchbaren Fingern bezahlt ?? Die Finger liegen dann doch im Weg der zuklappenden Klinge, oder ?

edit: ich habe den WhiteKnuckle Test als Variante des Spinewhak Tests verstanden
 
Das wäre dann der Red-Knuckle-Test... :haemisch:

Beim White-Knuckle-Test wird nicht noch schlagartig Kraft auf den Klingenrücken ausgeübt, man kann die drohende (oder geschehende) Entriegelung meist auch so feststellen.
 
Als ergänzende Information:

http://www.bladeforums.com/features/faqllock.html



Sig4.gif
 
Original geschrieben von Kevin Wilkins
Spinewhack test bestanden: Gut

Spinewhack test nicht bestanden: Mist

Dem kann man sich eigentlich nur anschließen. Weil: Nachdem ich für das Klappmesser-Special von VISIER zirka 800 Messer gesichtet und einen guten Teil davon an der gerade da rechts neben dem Schreibtisch stehenden Sprudelkiste gespinewhackt habe, zierten den Beuegebereich zwischen Daumen und Zeigefinger mehrere Pflaster. Aber auch der Rest der rechten Hand sah aus wie eine Werbefläche für Hansaplast - einfach, weil zu viele Klappis mit LL beim Rumhantieren aus quasi eigenem Impetus heraus "ihren Laden zugemacht" haben.

Und man möge auch bedenken, dass sich viele LL-Folder in den Händen von Leuten befinden, die anders als die hier Postenden "halt ein Klappmesser wollen, das schick ist" - praktischer Nutzen spielt da keine Rolle. Und ahnung davon, was man mit so einem Gerät tun kann und was nicht, hat man eh nicht, wozu auch: "Ist doch nur 'n Messer." Genau da liegt der Hase im Pfeffer.

Ich habe schon öfters im Freundeskreis nach längerem Erklären von Feinheiten und dem Verweis auf offensichtliche Verarbeitungsfehler die antwort erhalten: "Meinst du nicht, du übertreibst mit deiner Kritik?"

Das sind aber dann die Strategen, die mit ihren Messern auch gern die Bodenbeschaffenheit testen (immer wieder gern gesehen beim Campen) oder die mit Klappis Wild ausweiden und sich wundern, wenn plötzlich die Klinge einfährt ...

Nee: Die Klinge muss halten, aus die Maus. Ob die dazu nötigen Tests wissenschaftlich relevant sind, ist zweitranging --- draußen werden die Messer ja auch nicht unter Laborbedingungen eingesetzt. Meiner Meinung nach bilden Spine Whack und White Knuckle als getrennte Verfahren das, was in der Praxis als Kombination vorkommt. Von der Warte her gesehen, sind das die Tests, die Otto Normalcutter ohne Aufwand vornehmen kann.

Und: Man vergesse nicht, daß der Ur-Liner mit Klingenrücken-Stützfeder einherging, wie es etwa bei einigen Case-Modellen ja heute noch der Fall ist. Wenn ein Liner halten soll, muss er top gearbeitet sein - das wusste auch Michael Walker, als er der Stützfeder wegließ. Es ist kein Wunder, warum sein Kumpel, der renommierte Knifemaker Ron Lake, den Liner eigentlich nicht mag.

All das führte ja bekanntlich zum LAWKS-System. Und das halte ich inzwischen bei preisgünstigen Messern mit eher schlampig gearbeiteten Linern für unverzichtbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn der Spinewhack-Test keinen wissenschaftlichen Krtiterien unterliegt und insgesamt keine Sicherheit dafür bietet, dass ein Messer bei extremem Einsatz nicht zuklappt, so hat man doch die Garantie dafür, dass der Lock Schläge auf den Klingenrücken aushält :steirer:. Das klingt nicht nur banal, es ist es auch: einer der Belastungen, die auftreten können, hält das Messer schon mal stand - das ist doch was und macht den Test sinnvoll, wenn man nicht den Fehler macht, daraus auf einen bombensichern Verschluss zu schliessen, der gegen jeglichen Missbrauch gefeit ist.

Ich finde die Diskussion sollte an sich überflüssig sein, weil genügend Messer, auch im unteren Preissegment, beweisen, dass der Test keine Hexerei ist. In diesem Sinne schliesse ich mich Kevin an:

Nicht bestanden = Mist!
 
Vor ca. 2,5 Wochen habe ich mit einem billigen Klappmesser mit Liner Lock (optisch dem Böker Speedlock ähnlich) den Karton einer neuen Gartenbank zerlegt. Dabei waren vor allem erstmal diese dicken Metallklammern zu entfernen. Wie ich so eine Klammer bearbeite, klappt plötzlich dieses schei**** Messer zusammen. Die Anreissäge (noch chön charf) schneidet mir einen ca. 1x0,3cm Schnitt in die Kuppe meines rechten Daumens. Hat saumäßig wehgetan und ewig geblutet.

Danach habe ich mir gleich ein Benchmade mit Axis Lock gekauft. Dummerweise mag ich damit keine Metallklammern entfernen. :lach: aber ich denke mal, dass die Verriegelung hält.
 
Bei einem Back Lock zumindest, ist der Spinewhack Test kaum aussagekräftig, da unter "natürlichen Bedingungen" der Arm eine Rolle spielt.
Durch den hier beschriebenen Test wird ja praktisch aus einer schnellen Abwärtsbewegung aus dem Handgelenk abrupt gestoppt, so dass die Massenträgheit den Lock öffnet, ähnlich als würde man manuell entriegeln.

So kann auch der stabilste Lock wirkungslos erscheinen.

Selbst wenn man unter realen Bedinungen mit dem Messer nach hinten ausholt und mit dem Klingenrücken an einen Ast oder sonstwas stösst, so wird durch die Trägheit des Arms wiederum nie ein vergleichbares Momentum erzielt werden, um den Lock auf die gleiche Weise aufschnappen zu lassen.

Anders sieht es natürlich bei Back Locks aus, die keinem starken Druck standhalten - aber hier gehts ja um den Spinewhack Test.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem Back Lock zumindest, ist der Spinewhack Test kaum aussagekräftig, da unter "natürlichen Bedingungen" der Arm eine Rolle spielt.
Durch den hier beschriebenen Test wird ja praktisch aus einer schnellen Abwärtsbewegung aus dem Handgelenk abrupt gestoppt, so dass die Massenträgheit den Lock öffnet, ähnlich als würde man manuell entriegeln.[...]

Erklär' mal bitte, ich versteh' nämlich gerade nicht, wie da die Massenträgheit den Verschluss öffnen soll.

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Witzigerweise gibt es ja gute, stabile Back-, Liner, Axis-, Frame, was-weiß-ich-Locks, die den Spinewhack-Test ohne Probleme bestehen. Ich versteh' immer nicht, warum man da bei Locks, die versagen, nach Entschuldigungen suchen muss?

Gruss, Keno
 
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