Statistik zu Messern in der Öffentlichkeit gesucht

tunnelratte

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Hallo!

Um sich eine Vorstellung von der realen Gefährdung der Öffentlichkeit durch das älteste selbstgefertigte Werkzeug des Menschen zu machen, würde es mich interessieren,wieviele Messer täglich auf deutschen Straßen spazieren getragen werden.
Leider habe ich im Internet keine entsprechende Statistik gefunden. Verfügt vielleicht hier im Forum jemand über entsprechende Daten?

Besten Dank
 
Zuletzt bearbeitet:
Hasllo!
...
würde es mich interessieren,wieviele Messer täglich auf deutschen Straßen spazieren getragen werden.
Leider habe ich im Internet keine entsprechende Statistik gefunden. Verfügt vielleicht hier im Forum jemand über entsprechende Daten?
Ich gebe mal einen Tipp ab:
Keiner weis es, und das ist gut so.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine "allgemeine Trage-Statistik" gibt - wie sollte die denn erstellt werden ?
Es gibt evtl. einen "Durchschnittswert Messer pro Nase in Deutschland" - ermittelt anhand der gewerblichen Verkaufszahlen...
 
Ich gebe mal einen Tipp ab:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine "allgemeine Trage-Statistik" gibt - wie sollte die denn erstellt werden ?


So wie alle anderen Statistiken auch. Repräsentative Auswahl aus der Grundgesamtheit und entsprechend hochrechnen.:confused:

Dass das keine supergenauen Zahlen ergibt ist mit auch klar. Ich möchte lediglich das ungefähre Verhältnis zwischen Messer gesamt und Messer straftatrelevant wissen.
 
So wie alle anderen Statistiken auch. Repräsentative Auswahl aus der Grundgesamtheit und entsprechend hochrechnen.:confused:

Dass das keine supergenauen Zahlen ergibt ist mit auch klar. Ich möchte lediglich das ungefähre Verhältnis zwischen Messer gesamt und Messer straftatrelevant wissen.

Um was zu mache? Einen Bericht über die mögliche Gefährlichkeit des ältesten Werkzeuges der Menschheit in den Medien mit einer Statistik zu untermauern? Oder als möglicher Referent eines Abgeordneten Zuarbeit für einen Entwurf zu liefern?

Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung

Sehe ich das Ganze nur durch die angestrebten Gesetzesänderungen und der einseitig negativen Darstellungen der Medien zu schwarz und bin deshalb übersensibilisiert?

Wenn ja: Zu welchem Zweck soll diese Statistik sonst verwendet werden?

Bei Irrtum einfach das Ganze knülln.:irre:

Viele Grüsse

Steffen
 
Um sich eine Vorstellung von der realen Gefährdung der Öffentlichkeit durch das älteste selbstgefertigte Werkzeug des Menschen zu machen, würde es mich interessieren,wieviele Messer täglich auf deutschen Straßen spazieren getragen werden.
Leider habe ich im Internet keine entsprechende Statistik gefunden. Verfügt vielleicht hier im Forum jemand über entsprechende Daten?

Die gibts natürlich nicht. Genausowenig wie die Handatschentragequote oder eine Strumpfhoserntragequote - beides in den richtigen Händen durchaus gefährliche Gegenstände ;) Andersrum gibts auch keine Statistik für Messer bei Straftaten. Zumindest nach letzem Sachstand beim LKA Bayern und BKA - schlicht weils für Messer keinen Schlüssel für die Datenerhebung gibt.

Wenns den gäbe, kann ich Dir aber schon jetzt sagen, was bei rauskommt. Der Anteil der Messer bei bewaffnetem Gewaltstraftaten wird ziemlich hoch sein. Genauso, wie der Anteil an Straftätern, die kurz vor der Tat Wasser, Cola oder Bier getrunken haben, sehr hoch sein dürfte. Dito der Anteil an jugendlichen Gewalttätern, die auch CS oder andere Shooter spielen.
Leider fehlt solchen Daten dann das, was man für eine ernsthafte Betrachtung bräuchte, nämlich die gegenseitige Abhängigkeit ;) Heisst, egal wieviele Leute mit einem Messer rumlaufen, es sagt genau nichts aus.

Pitter
 
Hi!

Entschuldigung für folgendes OT, aber bei Pitters Antwort ist mir das gerade in den Kopf gekommen:
Genauso, wie der Anteil an Straftätern, die kurz vor der Tat Wasser, Cola oder Bier getrunken haben, sehr hoch sein dürfte.

Gewalttaten werden zu einem sehr hohen Anteil unter Drogen/Alkoholeinfluss verübt, wahrscheinlich besonders bei Jugendlichen. Ich kann mich da an einen Vorfall praktisch vor meiner Haustür erinnern: Freundin auf Feier betrunken, Freund erstochen (STEAKMESSER) Vielleicht sollte man anstatt ein Messertrageverbot andere Dinge in unserer Gesellschaft ändern oder zumindest versuchen.
Nur ein kleiner Einwurf meinerseits, sozusagen meine persönliche Meinung.
 
Rein statistisch ist das doch ganz einfach,
1,765 Messer/Person !


Wie ich darauf komme?
Die paar "messerlosen Bürger" gleichen doch wir durch Mehrfachbelegung der Hosentaschen mehrfach aus, oder :steirer:

( Gebt euch mal Mühe !!! )

Und wenn jetz noch jemand 1,765 x Bevölkerung und dann geteilt durch Messermorde rechnen kann haben wir eine tolle Statistik :teuflisch

:super:


Übrigens: so werden in D Gesetze begründet :ahaa:


.
 
Zuletzt bearbeitet:
Freundin auf Feier betrunken, Freund erstochen
Darauf gibt es nur aane Antwort:
Keine (festen) Freundinnen oder Freunde mehr, sondern freie Liebe.
Da muß unbedingt ein Gesetz her.
Und wer gegen dieses verstößt: Pranger! (oder noch fieser: Idiotentest)

Bis denne!
Frank
 
...Andersrum gibts auch keine Statistik für Messer bei Straftaten. ... Leider fehlt solchen Daten dann das, was man für eine ernsthafte Betrachtung bräuchte, nämlich die gegenseitige Abhängigkeit ;) Heisst, egal wieviele Leute mit einem Messer rumlaufen, es sagt genau nichts aus.

... und genau da habe Unbehagen, wenn der "Staat" - eigentlich müsste man sagen "Politiker" - mir meine Freiheitsrechte einschränken, nur weil die ideologisch geprägte Vorurteile und Mutmaßungen haben.
Als im Jahre 2002/2003 das Waffenrecht reformiert wurde, wurden Springmesser, Butterfly-Messer, Wurfsterne etc. wegen der Jugendkriminalität verboten. Nun jetzt sind diese Gegenstände weg, aber die Jugendkrimalität gibt es immer noch, weshalb [Ironie an] weitere "gefährliche Gegenstände" verboten werden müssen [Ironie aus]. Ich ziehe daraus den Schuss, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Waffenbesitz und (Jugend-) Kriminalität gibt.

Gruß
Schnipschnapp
 
Gewalttaten werden zu einem sehr hohen Anteil unter Drogen/Alkoholeinfluss verübt, wahrscheinlich besonders bei Jugendlichen.

Wahrscheinlich finde sich das fundiert in der PKS 2006 ab Seite 128.

Ich kann mich da an einen Vorfall praktisch vor meiner Haustür erinnern: Freundin auf Feier betrunken, Freund erstochen (STEAKMESSER) Vielleicht sollte man anstatt ein Messertrageverbot andere Dinge in unserer Gesellschaft ändern oder zumindest versuchen.

Jepp. Man kann am besten immer das zu Ändern vorschlagen, was einen selbst nicht trifft. Das mit den bedingten Abhängigkeiten versuchen wir aber nochmal. Nein, ich habe für Deine "Idee" null Verständnis, weil sich die beliebig drehen lassen kann. Wer Messer verbieten will, tut nichts anderes und "begründet" nicht anders. Denn der Jung wurde sicher nicht erstochen weil die Freundin besoffen war oder weil sie ein Steakmesser in der Hand hatte.

Pitter
 
Als im Jahre 2002/2003 das Waffenrecht reformiert wurde, wurden Springmesser, Butterfly-Messer, Wurfsterne etc. wegen der Jugendkriminalität verboten.

Nein. Die wurden verboten, weil das ein Deal war. Ohne Deal, wäre vermutlich noch mehr verboten worden. Weswegen ich aber strikt gegen Deals bin, weil - einmal in der Argumentation drin bleibt bald wenig Verhandlungsmasse übrig.

Nun jetzt sind diese Gegenstände weg, aber die Jugendkrimalität gibt es immer noch, weshalb [Ironie an] weitere "gefährliche Gegenstände" verboten werden müssen [Ironie aus]. Ich ziehe daraus den Schuss, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Waffenbesitz und (Jugend-) Kriminalität gibt.

Den gibts ganz sicher. Zahlen PKS 2006 S.128ff. Denn - und da haben die Befürworter von Waffenverboten sicher recht - Waffen raus und die Gewalttaten sinken.

Da gibbs nur ein kleines Problem.

1. "Waffen" lässt sich schwer definieren. Waffe ist, was als Hilfsmittel bei einer Gewalttat eingesetzt wird. Nicht ohne Grund geht der Waffenbegriff in der Rechtsprechung rund ums StGB weit über die Definitionen im WaffG hinaus. Darunter fallen natürlich auch Bierflaschen, Stühle, Schraubenzieher, Strumpfhosen...

2. Das Problem mit kausalen Zusammenhängen ist, wie weit man sie betrachtet. Irgendwann gibts sicher ein Fraktalproplem - schliesslich wäre durch Nichtgeburt der Straftäter auch kein Straftäter ;). Aber Waffe + Jugendlicher = Straftat, ist definitiv zu kurz gegriffen. Und andersrum, wenn bei Mord 11% der Täter eine Schusswaffe mit sich führten (PKS 2006), wird die Mordrate sicher nicht um 11% sinken, wenn man ihnen diese wegnähme. Wegnähme (!) - ein Verbot würde ja nichtmal den Schusswaffengebrauch senken, die sind ja schon verboten ;)

Pitter
 
Sehe ich das Ganze nur durch die angestrebten Gesetzesänderungen und der einseitig negativen Darstellungen der Medien zu schwarz und bin deshalb übersensibilisiert?

Wenn ja: Zu welchem Zweck soll diese Statistik sonst verwendet werden?


Steffen


Es sollte eigentlich untermauern, dass die überwiegende Zahl von Messerträgern diese mit friedlichen Absichten führt.
Gefühlsmäßig gehe ich einfach davon aus, dass recht viele Menschen ein Messer in der Tasche haben und dagegen die bei Körperverletzung, Nötigung, Raub etc. verwanten Messer einen kleinen Teil ausmachen.

Ich hoffe das beruhigt Deinen Herzschlag ein wenig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sollte eigentlich untermauern, dass die überwiegende Zahl von Messerträgern diese mit friedlichen Absichten führt.
Gefühlsmäßig gehe ich einfach davon aus, dass recht viele Menschen ein Messer in der Tasche haben und dagegen die bei Körperverletzung, Nötigung, Raub etc. verwanten Messer einen kleinen Teil ausmachen.

Der Mangel an deiner angestrebten empirischen Untermauerung besteht darin, dass die von dir gewünschte Statistik (100.000 Messer und bloß 10 Straftaten unter Einsatz der Messer) ganz einfach umgedreht werden kann: Wenn wir alle verbieten, fallen die 10 Straftaten weg. Das stimmt zwar nicht, liegt aber voll in der Logik des von dir gesuchten empirischen Beweises. Deshalb: Finger weg von der Empirie (bzw. frei nach Churchill: Traue nur Statistiken, die du selbst gefälscht hast und ausschließlich selbst interpretierst)
 
Deshalb: Finger weg von der Empirie (bzw. frei nach Churchill: Traue nur Statistiken, die du selbst gefälscht hast und ausschließlich selbst interpretierst)

Na, da wollen wir doch genau sein. Churchill wars wohl nicht, und nein, auch Göbbels nicht:

http://www.statistik.baden-wuerttem...tshefte/essay.asp?xYear=2004&xMonth=11&eNr=11

Zudem wird der Satz immer gerne von denen verwendet, die von Statistik keine Ahnung haben, aber meinen, sie müssten mitreden - ja ich bin heute wieder böse.

Statistiken sind einfach Zahlen. Wenn man die Art der Erhebung kennt, kann man damit wunderbar arbeiten. Man muss eben nur sauber arbeiten. Weil Weihnachten kommt, ein paar Literaturtips :steirer:

  • Dubben/Beck-Bornhold, Mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit
  • Gero von Randwow, das Ziegenproblem
  • Kevitt/Dubner, Freakonomics

Letztes ist besonders lesenwert, allerdings mit einem wachen Auge

Pitter
 
ja ich bin heute wieder böse.

Das mag ich, aber das kann ich auch. Mal abgesehen von der Churchill-Frage: Ja, Statistiken sind Zahlen, aber auch ohne Angabe von Fundstellen verweise ich mal schnell darauf, dass Empirie logisch gesprochen darauf verweist, die Wirklichkeit aus sich selbst bzw. ihrer Wahrscheinlichkeit zu erklären. Und logisch gesprochen ist das keine Erklärung sondern Affirmation. Diese Themen sind u.a. bei Hegel ausführlich und m. E. abschließend behandelt worden.

:haemisch:
 
...aber auch ohne Angabe von Fundstellen verweise ich mal schnell darauf, dass Empirie logisch gesprochen darauf verweist, die Wirklichkeit aus sich selbst bzw. ihrer Wahrscheinlichkeit zu erklären. Und logisch gesprochen ist das keine Erklärung sondern Affirmation. Diese Themen sind u.a. bei Hegel ausführlich und m. E. abschließend behandelt worden.

Na wenns Hegel sagt :rolleyes:

1. Da ich, angesichts meines beschränkten Erfahrungshorizonts, nicht auf eine Metaebene zugreifen kann, die meine erfahrene Wirklichkeit von aussen betrachtet, werde ich nicht umhinkommen, diese meine Wirklichkeit von sich heraus betrachten und beurteilen zu müssen. Man kann sich dann über den Wahrheitsbegriff unterhalten. Aber mit irgendwelchen Arbeitshypothesen wird man leben müssen, wenn man Fragen beantworten möchte.

2. Was im Makrouniversum gilt muss per se nicht im Mikrouniversum gelten. Selbst wenn eine Betrachtung und Bewertung der von mir erfahrenen Wirklichkeit nur einen sich selbstbestätigenden Charakter hat - um mal den Lesern ohne großes Latinum den Ductus nahezubringen (man Rekursion): Beschränkte Abhängigkeiten kann man sehr wohl auf ihre Abhängigkeiten untersuchen. Das Problem - und darauf habe ich hingewiesen- ist: wie weit fasst man die Abhängigkeiten.

Um zum Thema zurückzukommen :p. Klar, es ist wie von Dir beschrieben. Man kann und braucht nicht untermauern, dass ein Großteil der Leuten, die täglich ein Messer führen, dieses nicht für Straftaten benutzen.

Aber man kann und sollte regelmässig darauf hinweisen, dass die Argumentation "10% Straftäter verwenden Messer, ohne Messer gibts 10% Straftaten weniger" vollkommen schwachsinnig ist. Was leider nichts daran ändert, dass sie sich oft findet. Und leider wird auch Unsinn irgendwann zur Pseudowahrheit, wenn er nur lange genug und von vielen genug wiederholt wird.

Grüße
Pitter
 
Hallo!

Prohibition wurde schonmal versucht.

Vielleicht habe ich mich allgemein nicht verständlich ausgedrückt, um nicht zu sehr OT zu gehen ganz kurz: Es geht mir nicht darum ein allgemeines Alkohol/Drogenverbot zu unterstützen. Ich fragte mich nur warum sich mittlerweile 11 jährige vor den Augen unserer Gesellschaft ins Koma saufen können und warum manche Eltern das noch als witzig empfinden oder als Streich.

Was eigentlich meine Grundidee gewesen ist hat leider niemand verstanden. Alles was ich damit sagen wollte ist : Was läuft da schief das es überhaupt zu ständigen Morden,Körperverletzungen usw. kommt.Das muss sich unsere Gesellschaft fragen und jeder mit seinem eigenen kleinen Anteil versuchen zu ändern.

Mein Beitrag war keine Idee, keine Revolution uns sonst nix. Das waren meine persönlichen Gedanken zu diesem Thema. ( BÖSE ENDE );)

Gruss Chris
 
Denn der Jung wurde sicher nicht erstochen weil die Freundin besoffen war oder weil sie ein Steakmesser in der Hand hatte.

Nein, aber weil durch Alkoholkonsum oder dessen Missbrauch die Reizschwelle überhaupt so etwas zu tun oder daran zu denken deutlich steigt. Und weil in solchen Zuständen Gefühle anders empfunden werden und es vermehrt zu "Eifersuchtsgedanken" kommt und die Aggressivität zunimmt.

Gruss Chris
 
Und leider wird auch Unsinn irgendwann zur Pseudowahrheit, wenn er nur lange genug und von vielen genug wiederholt wird.

Moin zusammen,
und weil diese Art von 'Wahrheit' sich immer mehr verbreitet, egal auf welchem Gebiet, gibt es dafür im Englischen sogar schon einen eigenen Begriff, nämlich 'factoids'. :glgl:

Bis denne
Thomas
 
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