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Ich will auf nichts hinaus, ich kenne das System nicht und Stelle fragen dazu, weil du es benutzt und ich neue Möglichkeiten immer interessant finde.

Ziel des Schärfvorgangs sollte ja sein, das Messer mit einem sauberen Schliff zu versehen, sprich einer sauber entgrateten, bis zur Schneidkante durchgeschliffenen und möglichst geschlossenen Schneidfase, die als Resultat die Schärfe möglichst lange und ohne Beschädigungen hält.
Nebeneffekt ist nunmal, dass sich mit einer solchen Schneide (auch schon mit einer gröberen Körnung als 9 µm und auch später durch ein Auffrischen der Schärfe mit einem Microfeinzug) z.B. mit Leichtigkeit Armhaare kappen lassen (das Wort "Rasurschärfe" würde ich hier gern bewusst weglassen, weil das für mich etwas völlig anderes ist und auch mit meinem Anliegen nichts zu tun hat.) Dieses Kappen von Armhaaren kann eine simple Kontrolle darstellen, ob der angebrachte Schliff etwas taugt, also sauber entgratet, bis zur Schneidkante durchgeschliffen und ausreichend geschlossen ist.
Meine Frage zielte also darauf ab, ob sich mit dem Simplesharp ein solcher Schliff anbringen lässt.
 
Welchen JIS-Körnungen entsprechen denn die DMT Fein und Extrafein? Ich lese aber immer wieder, daß man mit dem Gerät eher die Schärfe erhält, und nicht unbedingt den Grundschliff erzeugt.
 
Moin, anbei eine Tabelle von Dictum zu dem Korngrössenvergleich. Gruß
Ulrich
DMT_Korngrösse.jpg
 
Danke, also ca. 600 und 1600. Das hört sich eigentlich wie gemacht an, um eine 18-Grad-Fase anzulegen. Zum Nachschärfen für die Tomaten wird dann aber nur der extrafine empfohlen, oder? 600 wäre ja etwas krass.
 
Hi zusammen,

hier ist ja was los :)
also zum SimpleSharp hab ich eben in einem YT-Video gesehen das man die inliegenden Schleifplatten auch austauschen kann also wenn ich das richtig verstanden hab soll es diese kleinen Platten auch in allen anderen Körnungen geben die DMT bei Ihren 8" platten auch hat.
Hört sich halt schon wirklich nice an in Hinsicht auf meine Problematik meines Linken Arms... ich glaube ich werde mir nach und nach den Ruixin mit Shapton Steinen und eventuell die Dia-Platten aus Fernost holen um erstmal überhaupt ein Messer scharf zu bekommen und das dann in Verbindung mit dem SimpleSharp/Wetzstahl versuchen die auch scharf zu halten. Der Aufbau sollte kein problem darstellen und das schleifen halt dann nur mit rechts.

@DirkWitten Der Ruixin den du vorgeschlagen hast ist das der den man an die Tischkante schraubt? Sieht für mich nicht gerade stabil aus, jedoch die Tatsache das man das Messer nicht umspannen muss ist halt auch wieder was feines... Einmal ausgerichtet und beide Seiten gleichmäßig im richtigen Winkel schleifen... Kommt auch gut. Ich nehme dann mal stark an, daß man die Shapton Steine dann auch für jedes Messer nutzen kann? oder brauchts dann für die härteren und spröderen Stähle dann andere? Sorry für die blöden Fragen aber bevor ich mir ein gutes Messer ruiniere frage ich lieber einmal zuviel.

Zum Anfang haben meine Frau und ich uns dafür entschlossen das Wüsthof und die beiden Herder zu einem Professionellen Schleifer zu bringen. Hier in München gibt es einen am Schlachthof der das schon seit sehr langer Zeit macht dann hab ich bissl zeit mir den Rest zusammen zu kaufen.

Lg
Chris
 
@DirkWitten Der Ruixin den du vorgeschlagen hast ist das der den man an die Tischkante schraubt? Sieht für mich nicht gerade stabil aus, jedoch die Tatsache das man das Messer nicht umspannen muss ist halt auch wieder was feines..
Ja, das ist der mit Klemme z. B. für den Tisch oder eine Holzplatte. Wenn man den auf einer graden Fläche festspannt haben die Klingen eingespannt ziemlich genau 15 Grad und man kann dann einfach addieren um auf den Schleifwinkel zu kommen. Die Stabilität ist gut, da wackelt nichts und ich arbeite gerne damit weil die Ergebnisse ausgesprochen gut sind. Nutze sowohl die kleinen Steine, die dabei sind (180/400/800/1500) nass als auch Diamant Plättchen aus Fernost (220/400/800/1200/4000/8000) und die DMT Platten in blau, rot, grün und beige (Diafold)
Den Simple Sharp gibt es im Doppelpack bei Schmiedeglut dann hat man rot und grün gleich fertig und muss keine Platten wechseln.
Den Simple Sharp nutze ich gelegentlich für die Küchenmesser, das geht so schön schnell damit wenn man grade beim Schnibbeln ist.
Ein Schleifsystem, wie z. B. das Ruxin Pro ersetzt ein Simple Sharp nicht, geht technisch nicht mit jedem Messer wegen der Anordnung der Platten. Ich nutze den nur für meine Santoku und jap. Hackmesser weil ich nur mit den Messern über die gesamte Länge schleifen kann.
Taschenmesser und Jagdmesser kann ein Simple Sharp nicht vollständig schärfen, da ist der Griff im Weg.
Wenn ich mit dem Ruxin Pro, wie gestern erst, z. B. ein Gerber Sharkbelly auf 20Grad Schleifwinkel, vollständig durcharbeite, dann Schleife ich von 400 bis 4000 und Leder & Paste schon gute 15 bis 20 Minuten um ein top Ergebnis zu erzielen. Allerdings habe ich meine Santokus nur extrem selten auf dem Ruxin Pro, die schneiden eben wirklich sehr gut und das erhalte ich locker mit dem Simple Sharp.
 
Ich nehme dann mal stark an, daß man die Shapton Steine dann auch für jedes Messer nutzen kann?
Ja, kann man. Grade die niedriglegierten japanischen Kohlenstoffstähle stellen keine Herausforderung dar. Wenn du mit dem Ruixin öfters Ausbrüche rausschleifen oder Fasenwinkel ändern willst, würde ich über die Anschaffung von Diamantplatten nachdenken, sonst hast du die Steine so schnell verschlissen.
 
@DirkWitten, moin, ich möchte da auch noch mal nachfragen.

Du hast über längere Zeit mit dem Simple Sharp Dein besagtes VG10 Messer durchgezogen/geschärft/aufgefrischt?
Hast Du Dir die dann theoretisch entstehende 18 Grad Mikrofase mal mit dem Mikro angeschaut? Sieht die gut aus?

Grüße
Bo
 
Aber geschärft hast Du zu Deiner Zufriedenheit das VG10 Messer damit?
Meine Messer für die Küche, die ich mit dem Simple Sharp (grüne Platten) gelegentlich nachschärfe, habe ich mit der Maschine auf dem Nasschleifstein, den ich mit dem Tormek SP-650 Steinpräparierer fein abgerichtet hatte, auf 18° Fase vorgeschliffen, diese Fase dann mit dem Ruxin Pro richtig scharf abgearbeitet und danach, jetzt seit gut einem halben Jahr, die Schärfe mit dem Simple Sharp direkt in der Küche gepflegt. Damit bin ich sehr zufrieden.
 
Dirk, die 1600 JIS des Simple Sharp – ist das die Endschärfe für Deine Küchenmesser? Das ist eine bissige Tomatenschärfe, oder? (Aber ganz schön viel Abtrag an einem Carbonmesser, ich würde da niedrigst mit 3000/4000 rangehen beim Touch Up.)
 
Dirk, die 1600 JIS des Simple Sharp – ist das die Endschärfe für Deine Küchenmesser?
Das ist die Endschärfe beim gelegentlichen Nachschärfen für das Wüsthoff Santoku und das Damast Santoku mit VG10 Schneidlage und das Hackmesser aus 5Cr15MoV, meine Carbonmmesser schärfe ich nicht mit dem Simple Sharp grün oder rot, die haben andere Winkel und das geht mit dem Schleifsystem Riuxin Pro sehr gut.
Aber ganz schön viel Abtrag an einem Carbonmesser, ich würde da niedrigst mit 3000/4000 rangehen beim Touch Up
Genau, die arbeite ich mit dem Riuxin Pro mit verschiedenen Diamantschleifplatten u.a. den DMT Schleifstein in 3my ( JIS ~ 4000 ) durch, damit schaffe ich schon mehr als eine bissige Tomatenschärfe.
Das ist eine bissige Tomatenschärfe, oder?
Was die Küchenmesser betrifft, die schneiden Tomaten durch das Eigengewicht sobald man die Klinge zieht, wie bereits mehrfach erklärt - alle Küchenmesser vorgeschliffen auf 18° mit Nass-Schleifmaschine, dann mit dem Riuxin Pro die Fase mit 18° sauber ausgearbeitet und zuletzt mit dem Leder-Rad samt Paste an der Maschine alle Grate entfernt und "poliert" winkeltreu aufgelegt auf die Führungsstange.
Das gelegentliche Auffrischen der Schärfe ist dann mit wenigen Zügen durch den Simple Sharp erledigt, natürlich um Lebensmittel damit zu schneiden, und diese Schärfe ist subjektiv schon mehr, als man braucht für Tomaten. Klar fliegen damit auch Haare, aber es ist nicht vergleichbar mit einem Rasiermesser - für die Rasur nehme ich ja auch was anderes.

Was ich mich allerdings mittlerweile hier frage... Wieso wird eine einfache 18° Schleifhilfe, die mit nachvollziehbaren 1600 JIS ausgestattet ist, hier dermaßen stark hinterfragt? Es sollte doch klar sein, was ein Diamantschleifplättchen bei 18° mit einer Klinge macht und es sollte auch klar sein, dass ein DMT Diamantschleifplättchen (beige) mit 4000 JIS feiner schleift und auch mehr "Schärfe" erzeugt.
 
Wieso wird eine einfache 18° Schleifhilfe, die mit nachvollziehbaren 1600 JIS ausgestattet ist, hier dermaßen stark hinterfragt?
In meinem Fall aus Interesse, was das Gerät kann und was nicht. Hatte ich ja weiter oben schon geschrieben. Es geht ja nicht um die DMT Plättchen, die jeder kennt, sondern wie sich das "Entlangziehen" der Klinge in Kombination mit der Federung dann letztlich konkret auf die Schneidfase auswirkt. Dass man hier solche Fragen stellt, ist aus meiner Sicht nicht verwunderlich.
 
Hier auch Interesse, von den DMT-Kärtchen als Anreibern und DMT an sich halt ich sowieso ziemlich viel. Danke für die ausführlichen Erklärungen, ist ja dann eine empfehlenswerte Lösung für die Küche. Vor allem die 18 Grad sind halt schlau gewählt!
PS. Kann man höher gehen als 1600 JIS - DMT hat ja sowas im Programm.
 
PS. Kann man höher gehen als 1600 JIS - DMT hat ja sowas im Programm.
Im Simple Sharp stecken ja die 70mm Plättchen, die habe ich bisher nur bis zu 1600 JIS gefunden (grün), das Set von Schmiedeglut für 55 € beinhaltet ja zwei komplette Simple Sharp mit roten Plättchen darin und zusätzlich zwei grüne Plättchen zum Austausch.

Die beige Platte mit 4000 JIS , die ich mit dem Riuxin nutze, ist quasi eine Seite vom Diafold grün/beige aus dem Magna Guide koffer. Soweit ich weiß gibt es die 3my/4000 JIS (beige) nicht in 70mm.

Wie bereits gesagt - so ein Simple Sharp ist aufgrund der Bauform nicht für alle Messerformen und Klingenformen geeignet - aus dem Grund nutze ich den nur gezielt für Santoku und ähnliche Formen.
Der Knackpunkt bei den versetzt angebrachten Schleifplättchen ist halt die nötige Eintauchtiefe, die Klingen müssten mit dem Beginn der Fehlschärfe genau mittig in den Schlitz eingeführt werden.
Das funktioniert nur, wenn man eine Klinge hat, wo vom Griff aus zur Schneide der Bereich, den man als "Kehl" bezeichnet, ca. 15mm tief in den Simple Sharp eintaucht. Nur dann kann man die komplette Klinge an beiden Schleifplatten vorbei führen.
 
Kann es sein, dass das Zweierset bei Schmiedeglut aus zwei unterschiedlichen Modellen besteht mit gespiegeltem inneren Aufbau? Würde ja absolut Sinn machen, weil man dann durch abwechselnde Benutzung einen gleichmäßigen Schliff hinbekommt, auch wenn das Messer nicht die 1,5cm Eintauchtiefe ermöglicht.
Sieht zumindest auf diesem Bild so aus:

... ohne Bildrechte darf kein Bild gezeigt werden
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kann es sein, dass das Zweierset bei Schmiedeglut aus zwei unterschiedlichen Modellen besteht mit gespiegeltem inneren Aufbau?
Bei meinen Exemplaren ist es nicht so, sieht vermutlich nur so aus, sind beide identisch - und man kann die auch nicht umbauen, habe ich versucht, der Mechanismus mit den Federn ist zwischen den Platten mit einem Zahnrad verzahnt um die Position synchron mittig zu halten, dreht man die Plattenhalter um ist die Zahnschiene jeweils außen und das Zahnrad synchronisiert die Platten nicht mehr.

Hier wird es genau erklärt mit der Platte und der einseitigen Schärfung hinten an der Klinge (ca 3:10 Min)

 
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