Suche sehr gutes Outdoor-/Survival-Messer

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Brecheisengeometrie sind für mich ab 6 mm Klingenstärke. Von solchen Klingenstärken kann man keine gute Schneidleistungen mehr erwarten. Zumal die Anschliffe auch entsprechend stark sind. Hebeln kannst mit dem Rondane auch. Der elastischen
Verformbarkeit sind aber auch Grenzen gesetzt. Bei wem bei 20 Grad elast. Verformung die Alarmglocken nicht angehen, ist selbst schuld. Ich glaube kaum, dass man ein Messer mit 5mm Klingenstärke (entspr. Wärmebehandlung vorrausgesetzt) abrechen kann.

Mich würde eine mittelmäßige Verarbeitung bei so hochpreisigen Messern, wie Busse sehr stören.

Boden aufhacken kann man mit einigen Messer, danach ist es eben stumpf :rolleyes: .
 
Mit "Brecheisengeometrie" meinte ich den Klingenquerschnitt. 0.25", d.h. 6,35 mm sind bei eigentlich allen größeren Busse oder Swamprat Messern standard und bei den Messern, die ich schon in der Hand hatte (EU17, Steel Heart, Camp Tramp, Battle Rat) war die Materialstärke oberhalb der Schneidphase nie unter 1 mm, eher deutlich darüber. Das macht das Messer zwar sehr robust und das Messer ist durchaus zum Hebeln geeignet, die Schneidleistung bzw. -fähigkeit leidet aber darunter.

Roman hat mal gesagt (IIRC), das die Leistungsfähigkeit eines Messers nur zu 30% vom Messer selbst abhängt und 70% vom Benutzer! Daher die Frage nach Deiner primären Anwendung, da man dann das Messer optimieren kann für das, was Du unter Leistungsfähigkeit verstehst.

Bezüglich der Garantie würde ich eben Hebeln und Graben definitv ausschließen.

Björns schrieb:
[...] Ich suche eher ein Werkzeug zum "Werkeln", z.B. Entasten, gefrorenes Fleisch zu recht hacken für Hunde, Pfähle anspitzen, Holzscheite auseinander hebeln, evt. auch mal gefrorenen Boden auf hacken [...]

... nimm' was mit Brecheisengeometrie. Eine Axt wäre IMHO fast besser geeignet als ein Messer.

Gruß
Lars
 
Nur mal so als Idee...
Die Finnen nutzen seit Generationen für diese Aufgaben die sogenannten Leuku, ca. 16 - 20cm lange, breite, ca. 3mm dicke Klinge.
Wenn die Leukus nicht halten würden, wären sie sicherlich dicker.
 
Zitat von Björns
Ich suche eher ein Werkzeug zum "Werkeln", z.B. Entasten, gefrorenes Fleisch zu recht hacken für Hunde, Pfähle anspitzen, Holzscheite auseinander hebeln, evt. auch mal gefrorenen Boden auf hacken

wenns ein messer sein soll/muss, dann würd ich doch auch sagen busse, swamp rat oder ein fällkniven a1 :ahaa:
oder die von lars vorgeschlagene axt.

gruß
Arne
 
Hallo,


jetzt könnt ich ja mal wieder meinen Standardtip geben ;-)

Nimm ein Bk7, für den Rest vom Geld kann man noch vieles anderes kaufen, und man muss sich nicht so ärgern wenns beim Hebeln doch mal schief geht.
 
Hi,
ich möchte mich da "Surfer" anschliessen - hab selber ein Small Leuku von Roselli und es erledigt auch alle groben Arbeiten zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Zudem ist es noch recht ansehnlich und kein "Wandererschreck".

Gruß, Richard
 

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mark23 schrieb:
Mit "Brecheisengeometrie" meinte ich den Klingenquerschnitt. 0.25", d.h. 6,35 mm ........


Also mein Rondane hat eine Klingenstärke von 5,6mm. Von schmalbrüstig
kann da auch keine Rede sein. :D

Das Messer ist wirklich ein Allrounder. Durch die breite Klinge ergibt sich eine sehr gute Schneidgeometrie.
Ich habe die Ausführung in 1.2552 und kann nur gutes über die Schnitthaltigkeit und die Schneidleistung sagen.
Dadurch, dass man das Messer auch kurz fassen kann sind auch filigrane
Schneidaufgaben zu bewältigen und das Gewicht von 430g bringt ordentlich
Schmackes beim hacken.
Auch Ausbrüche hatte ich noch keine, auch nicht beim zerkleinern von
gefrorenem Fisch. (sollte also auch mit Fleisch funktionieren)
Auf alle Fälle ist das Rondane ein hervorragendes Messer.

Gruß
 
Zitat von Björns
Es geht also nach Norwegen mit Huskyschlitten und so. Sonst Mitteleuropa und Skandinavien. Vorletztes Jahr Kanada ...

Wenn du schon in Kanada oder Skandinavien warst, hast du doch sicherlich gesehen, was die Einheimischen an Werkzeug/Messer tragen.
Daraus könnte man ja schließen, daß deine Anforderungen vom Messer das du möchtest letztlich zu überzogen sind, und eher auf eine Kombination zurück greifen solltest, weil es eben effektiver ist, wie es diese Völker uns schon seit etlichen Jahrzehnten vormachen.
 
Ich denke auch,daß eine 5mm starke Klinge für die meisten Arbeiten reicht.Wenn du an Schlittenhund-Touren teilnimmst,die geführt sind,haben die Veranstalter sowieso alles Nötige dabei,die erwarten bestimmt nicht,daß der Kunde sein eigenes Werkzeug zum fleischhacken mitbringt.
Wenn du so eine Tour auf eigene Faust planen solltest,kannst du eh nicht alles von einem großen Messer abhängig machen,da sollte man schon eine komplette Ausrüstung haben.

Bei gefrorenem Boden(der in Skandinavien sehr steinig sein kann),stößt du wahrscheinlich auch mit 'nem Klopper a la Busse an die Grenzen,da würde ich auch ein Beil empfehlen.Oder 'nen BW-Spaten mit "Pickel"...

Das Fällkniven A1 ist schon sehr gut für harten Gebrauch,der Gummigriff ist bei Kälte eh spitze.Alles in allem meine Empfehlung!!!

Gruß Rolf
 
Gutes Outdoormesser

Hallo Björns

Du hast reichlich Antworten erhalten, die Du für Dich einordnen kannst. Doch seh es einfach nicht zu kompliziert. Deine Ansprüche sind exakt die, die ich seit 30 Jahren selbst an meine Messer stelle. Habe seit dem vierzehnten Lebensjahr selbst Messer gefertigt und bin jetzt 51. Lasse in den letzten 20 Jahren jedoch Messer machen nach meinen Angaben. Die Geometrie ist entscheidend und die Qualität des Stahls, sonst nichts. Habe vor ca. 10 Jahren mit einem der besten Survialausbilder ein nach unseren Vorstellungen optimales Messer entworfen. Wenn mein Computer - Scheiß Teil - wieder funktioniert, schicke ich Dir ein Foto.

Gruß
Rockwell
 
rockwell schrieb:
...... Habe vor ca. 10 Jahren mit einem der besten Survialausbilder ein nach unseren Vorstellungen optimales Messer entworfen. Wenn mein Computer - Scheiß Teil - wieder funktioniert, schicke ich Dir ein Foto.

Gruß
Rockwell

Wäre schön wenn Du das Foto mal hier reinstellst, dann haben wir alle was davon. :super:

Gruß
 
Huh, habe ich hier eine Lawine losgetreten? :staun:
Danke für Eure zahlreichen Antworten.

Inzwischen habt Ihr mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt!
Naja, wahrscheinlich habe ich mich doch zu sehr vom Marketinggewäsch auf der Busseseite beeindrucken lassen. :rolleyes: – Gut, das ich vor dem Kauf hier noch mal nach gefragt habe.
Back to the roots. Von Busse und Co. werde ich jetzt die Finger lasse.

Über die Anschaffung eines Leukus, habe ich auch schon nachgedacht. Die Messer dieser Bauart, die ich bis jetzt gesehen habe, hatten leider selten eine Parlierstange. Die Griffe gehen oft einfach ohne „Vorwarnung“ in die Klinge über.
Was ich bei diesen Messen auch immer nicht verstanden habe, war dass sie meist keinen Flacherl hatten.
Gibt es unter den Leukus, Messer die diese Eigenschaften aufweisen? ... oder das irgendwie kompensieren?

Zur Zeit schwanke ich noch zwischen dem was Mark23 anbietet und einem Fällkniven...

Grüße von
Björnsen
 
Björns schrieb:
Was ich bei diesen Messen auch immer nicht verstanden habe, war dass sie meist keinen Flacherl hatten.
Gibt es unter den Leukus, Messer die diese Eigenschaften aufweisen? ... oder das irgendwie kompensieren?


Nein, liegt daran das diese Messer in der Tundra (Lappland) ihren
Ursprung haben. Es ist einfach besser bei extremer Kälte nicht mit
dem Stahl in Berührung zu kommen, weil man sonst "festklebt"
Die Feuchtigkeit der Haut gefriert an dem kalten Stahl sofort fest.
Sowas kann ganz schön schmerzhaft sein. :D :irre:
Der zweite Grund ist einfach Tradition. Früher mußte am teuren Stahl
gespart werden, heute wohl eher nicht mehr.

Du mußt dir bei den hochwertigen Leuku aber keine sorgen machen,
dass das nicht hält. Die Steckangeln sitzen bombenfest.

Weshalb ich nicht so auf die Teile stehe, ist der für meine Bedürfnisse,
zu steile Anschliff.
Die Teile werden nur im unteren Bereich (5 bis7 mm) angeschliffen, ohne Sekundärschneide.
Da ist der Schneidwinkel recht steil, obwohl
die Klingen im allgemeinen etwa 3mm Stärke haben.
Bei den Roselli meine ich mich zu erinnern, dass das Große (beim kleinen weiß ich´s nich)
4mm Klingenstärke hat.

In Bezug auf deine zu fällende Entscheidung würde ich
an deiner Stelle ein Rondane oder Pasvik von Lars/Jürgen nehmen.
Der 1.2552 ist einfach die bessere Stahlwahl und die Qualität von Jürgens Arbeit steht außer Zweifel.
Bei den Fällkniven gabs da schon Ausfälle.

Gruß
 
und die Qualität von Jürgens Arbeit steht außer Zweifel

@ bigbear,
du bist mir ja ein schöner schmeichler.... :D
aber trotzdem danke für das kompliment!

@björns,
meinereiner war am anfang eher etwas skeptisch mit den ausführungen von lars, als er die ersten male bei mir in der werkstatt war und gemeint hat: "wir nehmen mal für das nächste messer den 1.2552" - inzwischen würde ich behaupten : " das zeugs ist einfach ultrageil" :)

wer mich kennt -das rondane,pasvik usw... ist ja aus meiner werkstatt.. - der weiss auch, das es bei mir eigentlich keine probleme mit etwaigen reklamationen gibt und auch keine unnötigen diskussionen. allerdings sollte man eben ein messer, wie oben schon geschrieben, eben als messer behandeln.
keine frage, es sollte in extremsitutionen auch missbraucht werden können ohne gleich den geist aufzugeben.

meine meinung zu den messern die mark23 entwirft und auch die stahlwahl incl. der sehr wichtigen wärmebhandlung die er vorgibt, ist : :super: :super: :super:
 
Zitat von Björns
[...] Ich suche eher ein Werkzeug zum "Werkeln", z.B. Entasten, gefrorenes Fleisch zu recht hacken für Hunde, Pfähle anspitzen, Holzscheite auseinander hebeln, evt. auch mal gefrorenen Boden auf hacken


Hallo Björns ,
schau Dir doch mal meine Khukuri´s an hier
Das "werkeln" das Du beschreibst , gehört zum
täglichen Einsatz eines Khukuri´s , Selbstverteidigung inbegriffen .
Bei den verschiedenen Modellen gibt es große Unterschiede in
der Klingengeometrie und dem Schneidenanschliff .
hier wurde schon einiges darüber geschrieben , das Dir evtl. eine Entscheidungshilfe
geben kann .

Grüße

Maigh
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen

Danke für Deinen Tipp Maigh, aber die Nepalesischen sind nicht so mein Ding. Ich glaube es würd auch nicht so recht passen, wenn ich damit in Norwegen auf einem Schlitten herum düse :) Trotz dem Danke!

Tja, zum Pasvik: Ihr 2 habt mich bald weich gekocht :D Ich find es echt toll!

Zur Zeit suche ich noch immer Alternativen, da ich ja auch die gute Stange Geld möglichst sinnvoll anlegen möchte :steirer:

Grüße von
Björnsen
 
Hallo zusammen,

um noch mal den neuesten Stand durchzugeben:

Ich hab mir nun für 120,- ein Fällkniven A1 (also doch ein Brecheisen :-#), ein Opinel für 8,- und Romans Buch geholt. Das Buch, sozusagen um mich über meinen Fehlkauf zu unterrichten ;-)

Ich denke, dass ich damit erst mal messertechnisch mehr oder minder gut versorgt bin, bis ich genau weiß was ich will.
Buchtipps, Infos und Erfahrungen zum Thema sind natürlich immer Mangelware.

Grüße und Dank
Björns
 
... jetzt mal ne ganz dumme Antwort:
- Der Preis:glgl:

Also im Ernst, ich habe mir gedacht, dass ich mit dem A1 jetzt einfach mal einen Anfang mache. Mit dem A1 habe ich nicht DAS Super-Messer, aber es hat mir erst mal gereicht. Ich habe jetzt auch endlich ein Messer für draußen, mit dem ich arbeiten und meine Erfahrungen sammeln kann.
Ich werde mich jetzt erst mal in die Literatur knien und mich weiter informieren. Wenn ich denke, dass ich "genug" weiß und verstanden habe, werde ich mir ein Messer anfertigen lassen. Vielleicht kann ich dann auch den ein oder anderen Arbeitsschritt selber machen (z.B. Griff und Scheide).
Der Kaufpreis für das A1 war IMO ok, außerdem habe ich auch jemanden dem ich das A1 weiter vermachen kann, wenn’s soweit ist.
Ich denke es ist besser, als mir einfach so ein >300€-Teil herstellen zu lassen. Auch hat es den Vorteil, dass man die Arbeit und das Messer besser zu schätzen weiß, wenn man etwas mehr Plan hat.

mfg
Björnsen
 
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